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Heiligenkreuz


Im Morgengrauen – wir sagten dazu »Vortogs« – ver-sammelten sich die Tarianer Wall-fahrer vor der Kirche, um mit der Fußprozession nach Heiligen-kreuz zu wallfah-ren. Schon Tage vorher wurde un-ter den Burschen abge-sprochen, wer das schwere Metallkreuz und die Kir­chen­­fahnen tragen wird. Es war eine Auszeichnung, aber auch eine schwe­­re Aufgabe, wenn man als Träger ausersehen wurde. Auf dem rund 32 km langen Hin- und Rückweg wechselten die Träger einander ab. An der Spitze der Prozession ging der „Kreizltroga“ dann folgte der Pfarrer mit den Ministranten und nach ihnen die Gläubigen. Die Fahnenträger gingen an beiden Seiten.

Zunächst ging es betend und singend auf der steinernen Landstraße bis Héreg, von dort am Ostrand vorbei auf Feld- und Waldwegen über Wald-lichtungen mit Wiesen und Obstanlagen (Szénás-rét und Hosszú dülö). Dann im Wald bis zu dem Forsthaus mit Ziehbrunnen (in der nähe des Weilers Pusztamarót). Hier wurde eine Rast eingelegt. Dann ging es unterhalb des Gehöfts „Cservölgyi major“ vorbei, über die Straße Bajna-Bajót, der Bajóter Bach wurde überquert und der Fußweg über den Kökényes-(Schlehen-) Berg genom-men. Der Anstieg von 180 auf 313 m Höhe machte vielen Wallfahrern zu schaffen. Kleinkinder, die zum erstenmal mit einer Prozession mitgingen, fürchteten diesen Berg besonders, da man ihnen erzählte, dass sie oben angelangt, eine eiserne Kette durchbeißen müßten! Sie waren natürlich erleichtert, als sie feststellten, dass das Ganze nur ein Scherz war.

Nach dem Abstieg kam man auf die Straße von Bajót nach Heiligenkreuz. Bevor der vom Wald umgebene Wallfahrtsort erreicht wurde, formierte sich die Prozession erneut, um so feierlich Einzug halten zu können. Man zog zunächst an den unterhalb der Kirche beiderseits der Straße haltenden Pferdewagen vorbei, und ging dann an den Verkaufsständen entlang in die Kirche. Am Vormittag nahm man an einer Messe teil, dann traf man sich mit den anderen Pilgern, die mit dem Wagen oder Kutsche kamen, um etwas zu essen, Geschenke einzukaufen.

Besonders beliebt waren die bunten Lebzelten-Rosenkränze („Löbzöten-Petten“), die man – um den Hals gehenkt – als Geschenk für die Daheimge-bliebenen mitbrachte. Nach der Litanei und den Besuch des Kalvarienbergs sowie der Lourdes-Grotte am späten Nachmittag hieß es den 3-4stündigen Rückweg anzutreten. Kurz vor Einbruch der Nacht kam die Prozession in Tarian wieder an. Viele Schaulustige warteten schon an der Héreger Straße und im Spann-Gassl auf sie. Die Teilnehmer riefen den Wartenden zu: »An scheina Gruaß von Halignkreiz!« Die Mitbring-sel machten besonders die Kinder froh. Die Prozession zog – unter Glocken-geläut – noch in die Kirche, wo sie sich auflöste. Für die Teilnehmer ging ein ereignisreicher Tag zu Ende...



Wie ging's weiter nach 1950?

Viele ältere Landsleute unserer Gegend, kennen diesen bekannten Wallfahrtsort. Sie sind schon als Kinder gern dorthin gepilgert. Für alle war die Wallfahrt nach Heiligenkreuz (ung. Péliföld-szentkereszt) stets ein schönes Erlebnis. Als Bub war ich immer überglücklich, wenn ich mit dem Wagen mitfahren oder mit der Prozession mitgehen durfte. Um meine Jugend-erlebnisse aufzufrischen, entschloß ich mich bei meinem Besuch in der alten Heimat (1965), auch Heiligenkreuz aufzusuchen. Die Sonne schien heiß vom wolkenlosen Himmel, als wir uns zu dritt, zu Fuß und zum Teil mit dem Bus, auf den Weg nach dem lange nicht gesehenen Wallfahrtsort machten.

Der von bewaldeten Höhen umsäumte Ort schien unter der drückenden Mittagssonne wie ausgestorben. Außer ein paar spielenden Kindern war kein Mensch zu sehen. Die Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Klosters standen verwahrlost da. Schon an dem nicht mehr vorhandenen Zaun und Tor merkte man sofort, dass sie den Besitzer gewechselt haben.

Die Wallfahrtskirche sah damals noch fast so aus wie vor zwanzig Jahren. Leider ließ sich nicht dasselbe auch von dem einst so schönen, über zweihundert Jahre alten Kalvarienberg sagen. Die Kreuzweg-Stationen waren alle beschädigt. Durchweg merkte man die Spuren mutwilliger Zerstörung. Dies galt ganz besonders für den letzten Teil des Kreuzwegs.

Unser Besuch in Heiligenkreuz wäre unvollständig gewesen, hätten wir nicht auch die von der Kirche einen halben km entfernte Lourdes-Grotte besucht. Wo an Wallfahrtstagen Tausende von Menschen zur Mutter-gottes beteten, trafen wir jetzt nur drei Pilger an.

Geschichte des Wallfahrtsortes

Trotz seines unscheinbaren Äußeren hat der Ort eine große geschichtliche Vergangenheit. Von Funden aus der Umgebung schließt man darauf, dass hier schon der Mensch der Steinzeit, aber auch der Bronze- und Eisenzeit gelebt hat.

Nach der Befreiung des Landes von der türkischen Herrschaft in den Jahren 1683/84 wurde die nähere und weitere Umgebung des heutigen Wallfahrtsortes von deutschen und slowakischen Kolonisten besiedelt. Sie waren, ähnlich wie die wenigen eingesessenen Ungarn, zum größten Teil katholisch. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts begann sich das religiöse Leben in der Diözese Gran von der langen islamischen Herrschaft allmählich zu erholen.

Aus dem Protokoll einer kirchen-amtlichen Kontrolle von 1732 in Heiligenkreuz erfahren wir, dass die baufällige schwibbögige Kirche an den Festtagen Kreuz-Auffindung (3. Mai) und Kreuz-Erhöhung (14. Sep-tember) von großen Menschenmengen aus den umliegenden Dörfern besucht wurde.

Über die Entstehung der Wallfahrten ist in dem Schriftstück folgendes zu lesen: »Es ist unbekannt, wie die Heiligenkreuzer Wallfahrten entstanden sind.« Nach mündlicher Überlieferung soll ein pflügender Bauer ein Kreuz gefunden haben, welches den Ausschlag für den Bau der Wallfahrtskirche gegeben haben soll. 1738 ließ Fürstprimas, Erzbischof Emmerich Esterházy die heute noch stehende Kirche und ein Kloster erbauen.

Obwohl die Bauzeit zehn Jahre betrug, waren die Kirchenmauern so schwach, dass man es nicht wagte, aus Backsteinen einen Turm daraufzuset-zen. Aus diesem Grund hat die Wallfahrtskirche auch heute noch einen Holzturm. Die ersten Priester von Heiligenkreuz waren Einsiedler.

1763 hat Erzbischof Franz Barkóczy die wegen ihrer Strenge berühmten, bloßfüßig und ohne Kopfbedeckung gehenden Nazarener hier angesiedelt. Sie konnten aber in Heiligenkreuz nicht lange tätig sein, da Joseph II. 1782 alle Eremitenorden aufgehoben hatte. In der Zeit danach waren an dem Wallfahrtsort weltliche Seelsorger tätig.

Als Fürstprimas Johann Scitovszky den Entschluß faßte, den Paulaner-Orden in Ungarn wieder heimisch zu machen, bestimmte er Heiligenkreuz als Stätte ihres Wirkens. 1860 ließ er aus Polen drei Patres und einige Brüder kommen, die aber wegen der schlechten Lebensverhältnisse nach sieben Jahren das Land wieder verließen. Die Pfarrei wurde nachher wieder von weltlichen Priestern verwaltet. 1906 machte der damalige Erzbischof Vaszary einen neuen Versuch, die Paulaner in Heiligenkreuz anzusiedeln. Nach dreijähriger Tätigkeit haben aber auch sie den Wallfahrtsort für immer verlassen.

Im Jahre des Konstantin-Jubiläums, 1913, wurde hier der Salesianer-Orden ansäßig. Die von Don Bosco gegründete Salesianische Gesellschaft wurde auf ungarischem Boden von dem ehemaligen Direktor des ungarischen Gymnasiums in Fiume, Dr. Karl Zafféry organisiert. Johann Csernoch, Erzbischof von Gran, hat ihn mit seiner kleinen Gruppe eingeladen, nach Heiligenkreuz zu kommen, um dort die erzieherischen und sozialen Ideen Don Boscos zu verwirklichen. Trotz der Schwierigkeiten während des Ersten Weltkrieges begann der junge Orden in Heiligenkreuz mit der Aufbauarbeit. 1925 wurde das alte Kloster aufgestockt. 1931 begann man den Kalvarienberg nach dem Plan von Zoltán Gáthy umzubauen. Nach seiner Fertig-stellung war es einer der schönsten Kalvarienberge des Landes.

Bis 1922 war am Wallfahrtsort gleichzeitig auch ein Konvikt. Seit 1936 existierte in Heiligenkreuz eine theologische Hochschule der Salesianer. 1932 baute man eine steinerne Verbindungs-straße bis zur Orisáper Abzweigung. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde ein großes Unterkunftshaus für die Pilger gebaut. Der Krieg hatte hier glücklicherweise keinen nennenswerten Schaden angerichtet. Nach 1945 wurde der Ort an Wallfahrtstagen wieder von großen Menschenmengen besucht. Die Prozessionen kamen nicht selten aus 40 bis 50 km Entfernung. Alle Nationalitäten (Ungarn, Deutsche und Slowaken) suchten und fanden hier Trost. Die wichtigsten Wallfahrtstage sind: Der 3. Mai (Auffindung des Heiligen Kreuzes), der 14. September (Anbetung des Heiligen Kreuzes) und der 20. Oktober (St. Wendelinus). Den letzteren haben die »Schwaben« aus der alten Heimat mitgebracht. ( > Die Heiligen von Heiligenkreuz)

Seit der Ansiedlung der Salesianer ging es mit der Entwicklung ständig aufwärts. Die Priester von Heiligenkreuz waren nicht nur gute Seelsorger und Wirtschaftler, sondern auch vorbildliche Kindererzieher. Sie wußten die Jugend zu fesseln.

Die segensreiche Arbeit der Salesianer nahm im Jahre 1950 in Heiligenkreuz ein jähes Ende. Der Orden wurde vom Staat aufgelöst. Die Priester sind zum Teil in Pfarreien versetzt worden. Die Klostergebäude, das Unterkunftshaus für Pilger, das Gebäude der theologischen Hochschule sowie das Ackerland (ca. 35 kj = 20 ha) und der Wald wurden enteignet. Die am Wallfahrtsort verbliebenen drei Seelsorger mußten ein Jahr lang in einem Zimmer wohnen, während die übrigen Gebäude versiegelt waren und leer standen. 1951 hat man der Kirche wieder einige Räume vom Kloster zur Verfügung gestellt. 1953 richtete man in den bislang leerstehenden Gebäuden eine Bergbauschule ein. Hier wurden Hauer (Steiger) der nahegelegenen Grube Mogyorósbánya ausgebildet. Die erwähnten mutwilligen Zerstörungen am Kalvarienberg waren ihr Werk.

Heiligenkreuz ist heute auch mit dem Bus zu erreichen: Von Gran aus über Dorog, Tokod oder Taath; von Schambek aus über Somor und Weina; von Tatabánya über Tarian und Weina. Viele Pilger nutzen nun diese günstige Gelegenheit, dem Gnadenort einen Besuch abzustatten. Am schnellsten kommt man natürlich mit dem eigenen PKW dorthin.

Neubelebung des religiösen Lebens

Im Herbst 1989 empfing uns bei einem Besuch – ähnlich wie schon 1965 – ein Bild der Trostlosigkeit: Verfallene Wirtschaftsgebäude, die kleine Wallfahrtskirche auf dem Hügel verschlossen. Auf einem vergilbten Zettel an der Tür stand: Honig zu verkaufen. Es schien so, als ob der Niedergang des Wallfahrtsortes seit meinem letzten Besuch fortgeschritten wäre... Links um die Kirche herum wollten wir auf den einst so herrlichem Kalvarienberg gehen.

Alles schien ausgestorben und menschenleer, als wir plötzlich auf eine junge Frau mit einem Kreuz um den Hals stießen. Sie rechte hinter der Kirche Heu zusammen. Noch bevor wir »Guten Tag!« wünschen konnten, kam sie uns mit einem »Gelobt sei Jesus Christus!« zuvor. Ich war überrascht, hier eine Vertreterin der Kirche anzutreffen, da seit dem Tod des letzten Pfarrers die Pfarrstelle verwaist war.

Schnell kamen wir ins Gespräch. Die junge Frau gab uns bereitwillig Auskunft. Ob sie einem neuen, hier ansässigen Orden angehöre? – wollte ich wissen. Daraufhin erzählte sie uns, dass sie als gemischte Gruppe seit 1989 mit Erlaubnis des Erzbischofs von Gran hier leben. Der Gruppe gehören achtzehn Personen im Alter von 21 bis 28 Jahren an, darunter drei Ehepaare mit 5 Kindern, ein verlobtes Paar und Alleinstehende.

Auch ein Novize, d. h. ein Klosterbruderanwärter, gehörte zu ihnen. Der Älteste unter ihnen ist der »Pastor«, d. h.Gruppenleiter. Die Vereinigung trägt den Namen »Gemeinschaft des Löwen von Juda und des Opferlamms« (ung. A Júda Oroszlánja és az Áldozati Bárány Közössége). Sie ging aus einer Budapester Bet-gemeinschaft hervor. Ziel dieser Vereinigung ist die Förderung des christlich-jüdischen Dialogs und die Kontemplation (Beschaulichkeit) ...

Unsere Gesprächspartnerin lud uns, nach der Besich-tigung des Kalva-rienberges, zu einem Besuch in die Kirche ein. Die Kalvarienstationen wiesen – trotz begonnener Aufräumarbeiten – noch Spuren mutwilliger Zerstörungen auf. Unweit von hier befinden sich deutsche Soldatengräber. Die Soldaten fielen im März 1945 beim deutschen Rückzug. Beim Verlassen des Kalvarienberges kamen wir am ehemaligen Pilgerheim vorbei, das nach 1948 zunächst in eine Steigerschule und später in ein Gefängnis umgewandelt wurde. (1990 wurde es aufgelöst.) Vom Berghang konnten wir Gefangene und Wärter beobachten. Der Gegensatz zu früher wurde einem dadurch besonders bewußt...

Im schlichtem sauberen Gotteshaus wartete bereits unsere Gesprächspartnerin. Andere Mitglieder der religiösen Gemeinschaft traten in Erscheinung: Ein junger Mann kniete – tief versunken – im Altarraum und betete, andere kamen hinzu. Wir religiös abgestumpften Westler waren beeindruckt von so viel Frömmigkeit und innerer Ruhe, die diese jungen Leute ausstrahlten. Der Geist von früher scheint in ihnen weiter zu leben.

In der Sakristei erfuhren wir, dass die Gemeinschaft ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von lkonen, Honig und Gesangscassetten bestreitet. Die lkonen werden in eigener Werkstatt (St. Josef) hergestellt, die Cassetten und der Honig sind ebenfalls Eigen-produktion.



Die Heiligen von Heiligenkreuz

In der Kirche fielen uns zwei Heiligenstatuen auf. Beim genauen Hinsehen entdecktem wir den hl. Wendelinus, nach dem die Stadt St. Wendel im Saarland benannt ist. (In der dortigen Basilika steht der Sarkophag des Heiligen.) Ihm gegenüber steht die Statue des hl. Florian. Die Entdeckung von gleich zwei Heiligen aus dem deutschen Sprachraum in diesem entlegenen Winkel Ungarns war für uns ein zusätzliches Erlebnis. Wie kam die deutsche Heiligenverehrung nach Ungarn? Darüber gibt es keine genauen Aufzeichnungen. Ebenso wenig weiß man über die Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsortes. Nach der Legende soll ein Bauer beim Pflügen auf ein Kreuz gestoßen sein. Dieses Datum wird als »Tag der Kreuzauffindung« (4. Mai) bezeichnet. Das ist auch die Zeit der Frühjahrswallfahrt. Bemerkenswert ist, dass der Todestag des hl. Florian mit diesem Tag übereinstimmt!

Die Herbstwallfahrt am 20. (21., 22.) Oktober erinnert an den hl. Wendelinus. Die Kreuzerhöhungswall-fahrt findet am 14. September statt. Wegen der großen Dichte deutscher Dörfer in der Umgebung ist anzunehmen, dass deutsche Einwanderer im 18. Jahrhundert „ihre“ Heiligen mitgebracht haben. Der Wallfahrtsort soll seit 1735 bestehen. Viele Orte wurden zur gleichen Zeit mit Deutschen und Slowaken besiedelt, die nach Heiligen-kreuz pilgerten und so zu seinem Aufblühen beitrugen. Dies ist auch aus der Kirchengeschichte des einige Kilometer entfernten deutschen Dorfes Taath zu entnehmen.

Was wissen wir über »unsere« Heiligen? Warum haben unsere Vorfahren gerade sie verehrt? Auch hierüber ist nichts genaues bekannt. Aber vielleicht gibt uns ihre Lebensgeschichte eine Erklärung über ihre Verehrungswürdigkeit.

Der heilige Wendelin soll der Legende nach ein irischer Königssohn gewesen sein. In Wirklichkeit war er vielleicht ein fränkischer Einsiedler des 6. Jahrhunderts. Er beschloß, das Weltliche zu meiden und sich ganz Gott zu weihen. Deshalb wurde er in der Gegend von Trier Einsiedler. Er war nahe am Verhungern, als ihn der Graf von Tholey (Saar) zu seinem Schweinehirten machte. Wegen seiner Tüchtigkeit wurde er bald auch Hirte über die übrigen Tiere.

Weil ihn das Gesinde verleumdete, zog er sich wieder in die Einsiedelei zurück. Hier besuchten ihn die Bauern in Scharen, um sich bei ihm Rat zu holen, wenn ihr Vieh erkrankte. Wegen seiner Beliebtheit beim Volk wurde er dann schließlich Abt des Klosters Tholey. Er starb im jahre 617. Sein Grab in St. Wendel ist seit dem Jahre 1000 bezeugt.

Der hl. Wendelinus wird in rund 160 Wallfahrtsorten als beliebter Vieh- und Feldpatron verehrt. Deshalb liegt zu seinen Füßen ein Lamm und hält er einen Hirtenstab in der Hand. Da unsere Ahnen fast alle Bauern waren, ist es nicht verwunderlich, dass sie gerade ihn verehrten und um seine Hilfe flehten.

Der hl. Florian soll um 250 n. Chr. in dem kleinen Dorf Zeiselmauer (damals Römisches Reich, heute Nieder-Österreich) geboren sein. Er genoß eine christliche Erziehung, die ihm u. a. durch seine Mutter zuteil wurde. Schon in jungen Jahren war er ein erfolgreicher Beamter und einer der einflußreichsten Männer der römischem Verwaltung. Als die Christen-Verfolgungsdekrete des Kaisers Diokletian veröffentlicht wurden, floh er nicht – wie viele andere – in die Berge, sondern bekannte sich zu seinem Glauben. Weil er – trotz Folter – seinem Christentum nicht abschwor, wurde er zum Tode verurteilt und am 4. Mai 297 in der Enns ertränkt. Er soll in St. Florian begraben sein. Der barocke Neubau der dortigen Stiftskirche wurde zwischen 1686 und 1708 errichtet.

In dieser Zeit zogen die ersten Auswanderer nach Ungarn. Die Standhaftigkeit des hl. Florian mag ihnen – umgeben von Not und Tod – beim Aufbau eines neuen Wallfahrtsortes ein leuchtendes Vorbild gewesen sein. Sein Märtyrertod war während der wechselvollen 255jährigen Geschichte des Ortes nicht nur für die Gläubigen, sondern auch für die verfolgten Priester der letzten Jahrzehnte ein gutes Vorbild …





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