Masarykova univerzita V Brně Faktulta filozofická


Die Rechtschreibung der Kürzungen und der Abkürzungen



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Die Rechtschreibung der Kürzungen und der Abkürzungen


Bei der Rechtschreibung der Abkürzungen und der Kurzwörter geht es vor allem um Abkürzungspunkte, Groß- und Kleinschreibung und Bindestrichschreibung. Weil die Abkürzungen und die Kurzwörter auch flektiert werden und auch eine Pluralform gebildet wird, möchte ich hier auch die Regeln dafür anführen.

Abkürzungspunkte

Abkürzungspunkte werden hinter der Abkürzung geschrieben (Jhd., Dr., iron.). Wenn eine Wortgruppe gekürzt wird, schreibt man den Punkt gleich hinter jedem abgekürzten Wort. Nach dem Punkt ist ein Zwischenraum (z. B., a. a. O., v. Chr.). Bei manchen Abkürzungen existieren Doppelformen in der Punktsetzung – es gibt auch Abkürzungen ohne den Punkt – diese Form ist moderner (M. f. G./ MfG = Mit freundlichen Grüßen).

Kurzwörter werden ohne Punkt geschrieben (BRD, SPD, FAZ). Es gibt Fälle, in denen Punkte geschrieben werden, und zwar bei den Kurzwörtern aus fremden Sprachen, die in dem Original mit Punkt stehen.



Ohne Abkürzungspunkte werden geschrieben: naturwissenschaftliche Einheiten, Größen; chemische Elemente; international festgelegte Kurzformen – Ländercodes, Währungscodes, Kennzeichen; fachsprachliche Abkürzungen.

Groß- und Kleinschreibung

Die Groß- und Kleinschreibung der Abkürzungen richtet sich nach der Schreibung der Vollform. Bei den Kurzwörtern kann die Schreibung nach der Vollform erhalten bleiben (GmbH, GfdS), oder werden die Anfangsbuchstaben von substantivischen Wortbestandteilen der Vollform großgeschrieben (BMW, TÜV). In den Fachsprachen gibt es oft Festlegungen zur Rechtschreibung. Wenn die Kurzwörter in der Sprache sehr oft gebraucht werden, kann ihre Schreibweise der Schreibung normaler Wörter angepasst werden. Häufig passiert es bei phonetisch gebunden gesprochenen Kurzwörtern. Es gibt auch einige buchstabiert gesprochene.

Bindestrichschreibung

Ein Bindestrich wird geschrieben, wenn die Abkürzungen und die Kurzwörter zu Komponenten neuer Zusammensetzungen werden. Bei der Benutzung von Silben- und Mischkurzwörtern schreibt man in manchen Fällen einen Bindestrich und in anderen Fällen nicht.

In Ableitungen schreibt man keinen Bindenstrich.

Pluralbildung und Flexion

Die Abkürzungen stehen sowohl für den Singular als auch für den Plural (Abt. für eine Abteilung oder zwei Abteilungen). In manchen Fällen kann in der Pluralform eine Verdopplung des Endbuchstabens stehen (ff. = folgende, Hgg. = Herausgeber). Die Pluralform kann auch durch die Endung nach dem Punkt angezeigt werden (Jh.e = Jahrhunderte).

Bei der Deklination einer Abkürzung muss die Deklinationsendung nicht angezeigt werden. Wenn wir trotzdem wollen, dass die Endung sichtbar wird, wird sie vor dem Abkürzungspunkt angehängt, wenn die Abkürzung mit dem letzten Buchstaben der Vollform endet (Bde. = Bände, Hrn. = Herrn). Ansonsten wird die Flektionsendung hinter dem Punkt geschrieben (des Jh.s = des Jahrhunderts). Auf diese Weise kann auch die weibliche Endung –in angehängt werden (Prof.in = Professorin).

Bei den Kurzwörtern wird die Pluralform meistens mit der Endung –s angeführt. Es gibt auch Fälle (aber sehr selten) wo sich die Endung des Plurals nach der Endung der Vollform richtet (selten noch AGen neben AGs für Arbeitsgemeinschaften).

Die Beugung der Kurzwörter schwankt. Es hängt auch mit der Neigung das Genitiv-s einzusparen (die Auswertung des EKG/des EKGs, die Zulassung des Pkw/des Pkws).

  1. Die Wörterbücher der Abkürzungen


Es gibt in unserer Zeit so viele Abkürzungen, dass sich der Rezipient oft sehr schwer selber helfen kann bei ihrer Übersetzung. Zur Hilfe stehen ihm die Wörterbücher der Abkürzungen zur Verfügung. Ich habe bei meiner Arbeit drei in der Bibliothek gefunden und zwar:

  • Josef Werlin: Wörterbuch der Abkürzungen, Duden Taschenbücher, Band 11, Mannheim 1971, 1999

  • Anja Steinhauer: Das Wörterbuch der Abkürzungen, 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Dudenverlag Mannheim 2005

  • Heinz Koblischke: Lexikon der Abkürzungen, Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH, Gütersloh 1994

Das Wörterbuch von J. Werlin enthält ca. 17 000 deutsche und ausländische Abkürzungen mit über 35 000 Auflösungen. J. Werlin sammelte die Abkürzungen aus Zeitschriften, Zeitungen, aus allgemeiner und fachlicher Literatur im In- und Ausland. Sie sind in ihrer allgemein üblichen Schreibweise verzeichnet.

Anja Steinhauer ist die Nachfolgerin von Josef Werlin, denn die 1. – 4. Auflage des Wörterbuchs hat er geschrieben. Sie hat das Wörterbuch aktualisiert und rund 10 000 neue Einträge gemacht. Für die Aktualisierung durchsuchte sie auch den Brockhaus multimedial 2004 und erweiterte das Wörterbuch auch um die Kurzwörter aus dem Gebiet der Computertechnik und der neuen Medien.

Heinz Koblischke trug in seinem Wörterbuch Abbreviaturen, Kurzwörter und Formelzeichen zusammen. Sie sind teilweise alphabetisch angeordnet, im Anhang gibt es thematisch gegliederte Zeichen und Symbole. Es gibt hier über 65 000 Abkürzungserklärungen und zusätzliche Informationen. Das Wörterbuch enthält die wichtigsten aktuellen und auch relevanten früheren Abkürzungen aus allen Lebens- und Wissenschaftsbereichen. Selbst Koblischke gibt zu, dass so ein Werk selbstverständlich nicht lückenlos sein kann.

„Die Unmenge an Abbreviaturen, die es schon gibt, nimmt laufend zu, da neue schneller und weitaus zahlreicher entstehen, als alte, überlebte Begriffe samt ihren Abkürzungen und dem praktischen Sprachgebrauch verschwinden (in schriftlichen Belegen jedoch weiterexistieren und auch weiterhin verstanden werden müssen). Bedenkt man, dass sich fast jedes einzelne Wort abkürzen läßt, dabei oft in verschiedener Weise (und allein die deutsche Sprache heute annähernd 400 000 Wörter kennt!), dass die Möglichkeiten von Neubildungen und Kürzungen mehrgliedriger, d. h. aus mehreren Wörtern bestehender Begriffseinheiten (beispielsweise Organisationsnamen), nahezu unbegrenzt sind und die gesellschaftlichen Verhältnisse zu einem immer größeren Informationsaustausch, zu einer immer stärkeren Internationalisierung (und damit Konfrontation auch mit ausländischen Ausdrücken und Abbreviaturen) zwingen, dann gewinnt man eine Vorstellung davon, wie weitreichend und unaufhörlich expandierend dieses Gebiet tatsächlich ist. Gleichzeitig wächst jedoch die Gefahr, dass die meisten Abkürzungen gar nicht mehr verstanden werden und so ihren eigentlichen Sinn und Zweck – sprachliche Helfer zu sein verfehlen.“41



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