Verlagsankündigung: „Siad, ein junger Krankenpfleger aus Somalia, und seine Tochter Shara warten in Tunesien gemeinsam mit anderen Flüchtlingen aus Afrika, bis Schlepper sie nach Europa bringen. .. 70 Meilen trennen sie vom Paradies, das sich als Flüchtlingslager entpuppt, in dem sie unter menschenunwürdigen Bedingungen warten, bis entschieden ist, ob sie einreisen dürfen. Siad und Shara träumen davon, nach Kanada auszuwandern, wo Siad Arbeit als Krankenpfleger finden könnte. Ein Traum, den sie mit aller Kraft verwirklichen wollen.“
Ein unglaublich berührendes, wach rüttelndes Buch, das in zumutbarer Deutlichkeit vom verzweifelten Versuch eines Vaters und seiner Tochter erzählt, einem Krisengebiet zu entkommen. Wie in einem Krimi hat der Leser die Möglichkeit, zunächst den Schluss zu lesen oder Seite für Seite auf einen positiven Ausgang zu hoffen. Das Buch hat eine klare Botschaft und druckt nach 140 Seiten Auszüge aus der Genfer Konvention über die Rechtsstellung der Flüchtlinge in Auszügen ab.
Die Schicksale der handelnden Personen sind nicht erfunden, der Autor hat mit zahlreichen afrikanischen Bootsflüchtlingen gesprochen und an den Schauplätzen des Romans – in Tunesien, auf Lampedusa und in Neapel – recherchiert. Kurz nach Erscheinen des Buches im Sommer 2006 gingen wieder Fernsehbilder von solch einer Flüchtlingskatastrophe um die Welt. Wegen des aktuellen Bezuges empfehle ich diese Lektüre für den Unterricht in der Mittelstufe und für die Jugendarbeit in sozialen Organisationen sowie für den Konfirmandenunterricht in Kirchengemeinden. CMS
Themen: „Flüchtlingsdrama“, „Vater-Tochter-Beziehung“
Personen: Witwer und Tochter
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