Evangelisches Gemeindelexikon



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Ruf -> Berufung

Rufer

Die Rufer-Bewegung wurde 1947 als evange- listische Jugendarbeit, vor allem im Bereich

der ev. —> Freikirchen, von Pastor Wilhard Becker gegründet. Prägende geistliche Erfah­rungen sind das intensive Leben mit der Bi­bel, vor allem in der Stillen Zeit, die Ent­wicklung echter geistlicher Gemeinschaft, vor allem in der Mannschaftsarbeit, in der Partnerschaft und in Formen bruderschaftli- chen Lebens, sowie die Vertiefung geistli­chen Lebens, etwa durch Fastenklausuren, Erfahrungen mit —> Charismen oder dem mehrwöchigen Sommertraining zur Ein­übung in das geistliche Leben. Die R. bilden keine eigenen Gruppen am Ort, um der Ortsgemeinde keine Mitarbeiter zu entzie­hen; sie versuchen, durch Tagungen, evan- gelistische Einsätze, regionale Kontakte und durch Weitergabe von Erfahrungen den ein­zelnen für seine Verantwortung in seinem persönlichen Leben und seiner Gemeinde auszurüsten. Missions- und Entwicklungs­hilfsarbeit »terra nova« in Brasilien. Zen­trale der R. in Stauffenburg/Seesen.

Großmann


s


Säkularismus, -isierung, -isation

  1. Säkularisierung als Folge des christli­chen Glaubens.

i . Säkularisierung kann insofern als Ergeb­nis der biblischen Botschaft verstanden wer­den, als die Welt Gottes —» Schöpfung und nicht selbst göttlicher Natur ist, wie es den Vorstellungen vieler Religionen entspricht. Diese sehen Religion, Staat und Kultur als eine sakrale Einheit. Diese All-Einheit des Universums ist durch die Erkenntnis auf- und abgelöst worden, daß —> Gott die Welt geschaffen hat und daß diese dem Menschen anvertraut wurde, damit er sie im Aufträge Gottes bewahrend beherrsche. Damit wird die Welt zugleich zum Feld der —> Geschich­te. Diese Erkenntnis mit den Folgerungen, die. sich für das Verhalten und Flandeln des Menschen daraus ergeben, können als »Sä­kularisation« und Säkularisierung bezeich­net werden.

  1. Allerdings ist die Entwicklung nicht grad­linig verlaufen. Denn die Kirche hat zwar zunächst die Welt von der Herrschaft heid­nisch-sakraler Mächte befreit, sie ist aber im

Mittelalter der Versuchung erlegen, selbst eine sakrale Herrschaft über die Welt aufzu­richten. Doch unter der Evangeliumsver­kündigung entstanden Erkenntnisse, auf­grund deren sich Protest und Weigerung da­gegen entwickelten, in Form der Christiani­sierung und des Staatskirchentums ein neu­es, wenn auch christliches, Sklavenjoch auf sich zu nehmen. In dieses komplexe Ge­schehen, in dem christliche, philosophische und politische Aufbrüche nebeneinander­laufen, sind auch das Täufertum des 16. Jh.s und der Anfang der Freikirchen im 17. Jh. verflochten. Beide betonen die Trennung von -» Kirche und Staat und damit die Über­zeugung, daß dem Menschen ein Raum der Freiheit zur persönlichen Entscheidung vor Gott und zum Leben im Glaubensgehorsam eingeräumt werden müsse. Die Welt und ihre Geschichte werden als Missionsfeld ge­sehen. Der kirchliche und gesellschaftliche Widerstand, den die frei kirchlichen Ge­meinden erlebt und erlitten haben, ist aus der Erkenntnis erklärbar, daß ihr Weg dazu beitrug, die sakrale Einheit von Staat - Reli­gion - Kultur aufzulösen. Doch diese Auflö­sung ist eine unausbleibliche Folge der Be­gegnung mit dem lebendigen Gott. Sie hat aber eine Kehrseite, und diese bringt viele Christen und Kirchen in die Versuchung, die ganze Entwicklung nur negativ zu sehen.

  1. Säkularismus als Verlust der Gottesbe­ziehung.

Wenn der Mensch sich persönlich entschei­den kann, steht dem einzelnen oder der Ge­sellschaft der Weg ebenso offen für ein Leben ohne Gott und ohne Bindung an biblische Werte und Normen. Damit kommt es zur konsequenten, d.h. prinzipiellen Säkulari­sierung, die man als Säkularismus bezeich­net. Diese Situation erleben wir heute.

  1. Für die christliche Gemeinde gewinnt da­her die Aufforderung Röm 12,2 an Bedeu­tung: »Stellet euch nicht dieser Welt gleich!« Ein überzeugend in Liebe und Wahrheit gelebter Nonkonformismus kann in der gegenwärtigen Situation, die durch die konsequente Säkularisierung wieder ein­deutig als Missionssituation erkennbar wird, oft wirksamer sein als viele Wortzeug­nisse. Zugleich darf die heilsame Bedeutung nicht unterschätzt werden, die gerade eine kleiner gewordene, aber lebendige Ge­meinde ausüben kann, wenn sich ihr Le­bensstil durch die Bindung an das Evange­lium echt von dem ihrer Umgebung unter­scheidet. Biblische Verheißungen (Gen

  1. 33; Offb 3,7-13) und Bibelworte Jesu (Mt 5,13-16) bestätigen es, so daß auch aus diesem Grunde eine kirchliche Größe und Vorherrschaft nicht wieder herbeigesehnt werden sollte.

  1. Der säkulare Staat, den die Christen beja­hen, steht nun aber in einer doppelten Ge­fahr, die die Christen in ihrem Gewissen oft belastet und u.U. zum Handeln oder Wider­stand herausfordern kann.

a) In unserer christianisierten Welt sind vie­lerlei christliche Werte, Lebens- und Denk­weisen gewachsen. Diese (z.B. Eheverständ­nis, soziales Handeln, auch die Entwicklung und Ergebnisse der Naturwissenschaften usw.) lösen sich von ihrem biblischen Hin­tergrund und gewinnen eine Eigenexistenz. Die hieraus entstehende Entwicklung ver­ändert früher oder später ihren ursprüngli­chen Gehalt, sie kann ihn sogar zerstören oder verderben. Es entsteht eine »nach­christliche« Gesellschaft, in der zivilisatori­scher Fortschritt ein Eigengewicht gewinnt. Er soll dem Wohl der Menschen dienen und ist mit aus der »Entzauberung« der Welt durch die Kraft des Evangeliums herausge­wachsen. Jetzt aber gefährdet er die Welt, weil durch die Ablösung vom Evangelium zugleich die Übereinstimmung mit den Werten und Normen verloren geht, die ur­sprünglich die gemeinsame Basis bildeten. Der Mensch verliert, in das rasante Tempo äußeren Fortschritts eingespannt, die Orien­tierung für den Sinn und Wert des Lebens, b) Die meisten Menschen können es »in der kalten Welt des folgerichtigen Säkularismus nicht lange aushalten ... In ihrer Mitte re­gen sich Kräfte und Strömungen, die man nur als Versuche verstehen kann, die Reli­gion, die man durch die Vordertür fortgejagt hat, wieder durch die Hintertür zurückzuru­fen« (Visser't Hooft) - (vgl. Lk 11,24-26). In das Vakuum dringen neue Religionen, aber auch Ideologien ein. Beides ist gefährlich, weil -» Heil gesucht wird, wo es nicht zu finden ist. Die Ideologie ist für viele Men­schen, die heute in einer säkular geworde­nen Welt leben, besonders verführerisch, weil sie verspricht, daß der —» Mensch bzw. die Gesellschaft selbst eine heilvolle Zu­kunft herbeiführen können. Die Ideologisie- rung richtet jedoch eine neue totalitäre Herrschaft über den Menschen auf, aus der ihn gerade das Evangelium und die von die­sem ausgelöste Entwicklung der Säkulari­sierung befreit hatten. Und das »Heil« bleibt Utopie; denn es kommt nur durch -» Jesus Christus in die Welt.

  1. Der Christ in der säkularen Welt muß das Doppelgesicht der -* Geschichte erken­nen. Ihre Züge werden zugleich vom Heils­und vom Unheilsgeschehen geprägt. Unter der Herrschaft Christi verläuft sie so, daß das Evangelium allen Völkern gepredigt wird, und mit ihm ist immer auch ein Säkularisie­rungsprozeß verbunden, eine Ablösung aller Götter dieser Welt. Wie sich aber seit dem Sündenfall die Ursünde überall auswirkt, so ebenfalls hier, so daß die Säkularisierung zum Säkularismus entartet. Der Mensch will »sein wie Gott«. Der säkularisierte Mensch findet dafür neue Wege, z.B. in der »Anbetung« des technisch Machbaren und der —> Vernunft oder der ungebundenen freien Entfaltung des Ichs; und für viele wird die Gesellschaft zum höchsten Gut. Der Weg des Christen gleicht einer Gratwande­rung. Er kann die nur äußerlich christiani­sierte Welt nicht wieder herbeiwünschen; denn sie entsprach nicht dem Evangelium. Er wird sich aber dem Umschlagen in einen gottlosen Säkularismus und —» Pluralismus ebenso entgegenstellen wie einer neuen to­talen Beschlagnahme durch eine säkulari­sierte Ideologie. Die Anwendung von Machtmitteln, um »das Unkraut auszurei­ßen« (Mt 13,24-30), entspricht nicht dem Auftrag, sondern in allen Lagen ist allein das Handeln im Glauben an Gottes Herrschaft, auch im Leiden, der gebotene Weg. Wesent­lich ist, das Leben unter Gott mit der eige­nen und der Existenz der Gemeinde Jesu Christi so zu leben, daß es zu einer Botschaft wird, die auf eine heilvolle Zukunft hoffen läßt.

Lit.: K. Löwith, Weltgeschichte und Heilsgesche­hen, 19S3 - E. Schütz, Gottes Heil in der säkularen Welt, 1973 - R. Guardini, Das Ende der Neuzeit, r 965 - C.H.Ratschow, Art. Säkularismus in RGG* V 196t

Thaut


Sängerbund, Christlicher (CS)

Der CS ist ein Zusammenschluß von Chö­ren aus Freikirchen, Kirchen und Gemein­schaften zur Förderung und Ausbreitung geistlichen Singens; gegr. 1879 von W. Els- ner (1833 -1892) in Elberfeld, heute Wupper­tal, wo sich seit 1965 auch die Bundesge­schäftsstelle und der bundeseigene Verlag Singende Gemeinde (gegr. 1951) befinden. Von 1892-1896 war der bekannte und weit­gereiste Heilsliedsänger und -dichter E. -» Gebhardt Bundesvorsitzender; er brachte viele Chöre aus den Vereinigten Staaten zum Bund; denn ursprünglich war die Arbeit des Bundes auf christliche Gesangvereine in deutschsprachigen Gemeinden aller Länder ausgerichtet; höchster Mitgliederstand 40000 (1935/36).

1898 trennte sich ein großer Teil der Chöre aus landeskirchlichen Gemeinschaften vom CS und schloß sich im neu gegründeten Ev. —> Sängerbund zusammen.

1978 gehören dem CS in der BRD und West-Berlin 718 Chöre mit 18811 Mitglie­dern an. Dazu kommen etwa 31 o Chöre mit



N2 127. Ich will den Herren loben.


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