Wie eingangs angesprochen sind Stadtbücher eine ergiebige Quelle zu vielen Fragekomplexen, die den gesamten Zeitraum des neuen Projektes „Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800)“ betreffen. Ein besonders spannendes Thema scheint dabei aus Sicht des Hallenser Stadtbuchprojektes die Frühphase kleinstädtischer Entwicklung zu sein. In kleineren von den Zeitläuften verschonten und der Forschung bisher wenig beachteten Ratsarchiven lässt sich zum Beispiel anhand der erhaltenen Stadtbuchbestände in Einzelfällen ganz hervorragend beobachten, dass Urbanisierungs-/Emanzipationsprozesse bescheidenerer städtischer Siedlungen, die gerade noch/oder nicht mehr einen ansässigen adligen Stadtherrn hatten, vor allem Probleme der bürgerlichen Selbstverwaltung waren, die dem Stadtherren in komplexen Prozessen „abgerungen“, dann aber auch selbst erlernt, praktiziert und verfeinert werden mussten. Der Bogen der Forschung könnte dann weiter von den frühstädtischen Entwicklungen ins 15./16. Jahrhundert geschlagen werden, wo eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten ist, dass nämlich Verwaltungsexperten aus städtischen Anstellungen in die Dienste eines Hofes treten. Zumindest die hier angesprochene Frühphase städtischer Entwicklung, steht nicht nur aus Sicht der Stadtbücher noch ganz am Anfang ihrer Erforschung und soll daher im Hallenser Projekt weiter verfolgt werden.
Index Librorum Civitatum – www.stadtbuecher.de
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