Damit beschäftigt fühlte ich mich von meinem Gelübde entbunden, nun aber bin ich 58, und jetzt erfüllt es sich wie von selber. Das kam so: im Sommer des letzten Jahres habe ich meine berufliche Existenz aufgegeben und Zuflucht gefunden an einem stillen Ort in den Wäldern, wo ich ein Jahr zu bleiben gedachte, um danach aus Deutschland auszuwandern. Mein Traum war Rumänien, in welches Land ich im Sommer 2003 vom südlichsten Rand der Ukraine hineinschauen konnte, es zu betreten war mir damals verwehrt (es gab kein einziges Schiff mehr über die Donau und für ein Visum zum Transit durch Moldawien hätte ich bis nach Kiew gemusst). In diesem Sommer fuhr ich nun hin, und als Reiselektüre erwählte ich mir die Apokalypsis. Weil ich mein eigenes Lasttier bin und an zu tragendem Gewicht möglichst spare, machte ich eine Übersetzung, die ich auf elf eng bedruckten Seiten mitnahm. In den Ländern von Osteuropa, deren Völker unter den Diktaturen des Kommunismus gelitten hatten, hatte ich etwas gefunden, was im westlichen Europa schon verschwunden war, unberührte Natur, Wiesen wie aus meiner Kindheit, und einen Rest von Einklang zwischen Menschen und Tieren. Von Rumänien hatte ich gehört, dass es dort auf dem Land mehr Pferdewagen als Autos gäbe, und tatsächlich waren sie noch zu sehen, auch die Heuernte war noch so wie früher bei uns, und wenn die Pferde ihre Pflicht getan hatten, streunten sie frei im Dorf herum, zusammen mit Kühen, Ziegen, Schafen, Hunden, Katzen und Hühnern. Doch mit atemberaubender Geschwindigkeit hat ein anderer Prozess eingesetzt, die Verwestlichung oder Globalisierung, und jedes Jahr steigt die Anzahl der Automobile um 25 Prozent, die viel befahrenen Straßen sind für Pferdewagen gesperrt, dafür gibt es ein eigenes Verkehrsschild. Ich hatte geglaubt, dass es noch zehn bis fünfzehn Jahre dauern würde, bis Rumänien unseren Standard erreichte, musste aber sehen, dass es viel schneller geht und in den Städten schon dasselbe Klima herrscht wie bei uns; ausserdem ist das Land mit Sendemasten so überzogen wie hier, und selbst auf den Dörfern findet sich kaum ein Jugendlicher, der nicht ständig auf seinem Handy herumfummelt; als symptomatisch empfand ich es auch, dass es keinen türkischen Kaffee mehr in diesem Land gab (das heisst einen, wo das kochende Wasser auf den gemahlenen Kaffee gegossen wird, wie er in den Ländern Osteuropas üblich ist und auch in Rumänien bis vor kurzem noch war), in den teuren Klitschen mit den unbequemen Designer-Stühlen wurde die italienische Palette angeboten und in den billigen der scheussliche „Nescafe“ (während es turecka kava in Böhmen Gottseidank noch überall giebt). Da begriff ich, dass ich nur noch einen Blick in eine untergehende Welt werfen durfte und die mechaniserte menschliche Bestie dabei ist, die Erde und ihre Aura insgesamt zu zerstören. Ernüchtert, aber mit ersten Notizen zum Text kehrte ich zurück, um sie auszugestalten, wobei ich zugeben muss, dass es noch dreier Zeichen bedurfte, die mein Körper mir gab, weil ich nicht so schnell aufgeben wollte, und denen ich, belehrt durch den Schmerz, den die Missachtung nach sich zieht, diesmal gehorchte.
Die moderne Textkritik hat bestritten, dass der Autor der Apokalypsis derselbe Johannes gewesen sein könnte, der auch das nach ihm benannte Evangelium schrieb. Und als Argument für diese Behauptung hat man die „primitive Sprache“ und die „Hebraismen“ herangezogen, von denen der auf der Insel Patmos geschriebene Text nur so wimmle, der Autor müsse einer gewesen sein, der der Koinä nicht so recht mächtig war, der im hellenistischen Raum gesprochenen und geschriebenen Sprache, ganz im Gegensatz zu dem Evangelisten, dessen Logos-Hymne ein Prachtexemplar jener Zeit ist. Nun haben es diese Analytiker offenbar aber versäumt, die Worte laut zu lesen, wie es sich für jede ächte Dichtung gehört, denn wenn sie es getan hätten, würden sie die Ebenbürtigkeit der beiden Texte erkennen, die Sprachgewalt, den Rhythmus, die Klangfarben und auch die Wucht der Inhalte. Mit derselben Logik könnten die Kritiker auch behaupten, Friedrich Hölderlin sei der deutschen Sprache nicht mächtig gewesen, da sich manche seiner Wendungen der Grammatik nicht beugen, sondern den Gesetzen des Klanges. Für mich ist Johannes der Evangelist derselbe Mann wie der auf Patmos, und damit stimme ich mit der Überlieferung aus den ersten Zeiten der Christenheit überein. Die späte Datierung des Johannes-Evangeliums, wie sie sich in Fachkreisen durchgesetzt hat, muss ich zurückweisen (dass die älteste erhaltene Handschrift aus dem Jahr Einhundert stammt bedeutet ja nicht dass es keine älteren gab die verschwanden), sein Autor ist der Johannes, der sich selbst darin nie beim Namen nennt, sondern immer nur spricht von „dem anderen Jünger“ und von dem „den Jesus liebte“. Als er das Evangelium schrieb, war er ein Jüngling, einer angesehenen Priesterfamilie entstammend, hellenistisch gebildet und vom Wunder der Auferstehung begeistert; als er die Apokalypsis notierte war er ein älterer Mann, von den Stürmen des Lebens gepeitscht, und in der Verbannung ist er zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, ist er wieder zu einem Hebräer geworden, der Grieche schwingt zwar noch mit, bestimmt aber nicht mehr die Richtung.
In meiner Übertragung des Textes habe ich versucht, die Zauberkraft der Sprache lebendig werden zu lassen auch im Deutschen, was beim laut Lesen, beim Deklamieren, zur Geltung erst kommt. Und was die „Hebraismen“ betrifft, so habe ich mir die Freiheit genommen, dem alten Hebräisch getreu die Zeiten zu variieren, denn darin unterscheidet sich diese Sprache prinzipiell von den anderen, dass sie eine Fixierung auf die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft nicht kennt; so bedeutet der Name Jehowuah von sich aus schon immer „er war, er ist und er wird sein“ (siehe Genaueres dazu in meiner Grammatik). Zwei zentrale Gestalten der Apokalypsis, das Lamm und die Braut, kommen in den drei übrigen Evangelien nicht vor, nur in dem des Johannes: idu ho Amnos tu The´u ho ajron tän Hamartian tu Kosmu – ecce Agnus Dei qui tollis Peccata Mundi – „siehe das Lamm Gottes, das aufhebt die Verfehlung der Welt“. Und: ho echon Nymfän Nymfian estin – qui habet Sponsam Sponsus est – „wer die Braut erhält ist Bräutigam“. Wäre es nicht Johannes der Jünger gewesen, der die Apokalypsis aufschrieb, dann hätte sich dieses mehr als befremdliche Buch wohl kaum in den Kanon einreihen lassen, und noch dazu in seiner hervorragenden Stellung als letztes Wort der ganzen Bibel; auch die Schreiben an die sieben Gemeinden in Asia sind ohne die anerkannte Stellung ihres Absenders undenkbar. Es kommt aber nicht auf den Streit um den Verfasser an, sondern auf das was er uns mitteilt.
Die Einteilung in Kapitel und Verse wurde wie in der übrigen Bibel erst später hinzugefügt, der besseren Zitierbarkeit halber und nicht ohne Willkür. Unabhängig davon ergeben sich, soweit ich bis jetzt sehen kann in Bezug auf die Themen 17 Kapitel mit den Überschriften: die Vision vom Menschensohn, die sieben Schreiben an die sieben Gemeinden, die Vision vom Thron Gottes, das siebenfach versiegelte Buch und das Lamm, die Öffnung der Siegel, die zwölfmal zwölf Tausend, die sieben Widderhörner, der Engel mit dem Büchlein und die zwei Zeugen, das Weib und der Drakon, die Bestie aus dem Meer und der Pseudoprofet, das Lamm und die zwölfmal zwölf Tausend, die Ernte der Erde, die sieben Kelche, das Gericht über Babylon, das Kommen der Braut, der Sieg über die Herren und die Bindung des Drakon, das Gericht über die Toten, das Neue Jerusalem -- und eingerahmt wird das Ganze von einer Begrüßung und einem Schlusswort.
Denjenigen Lesern die sich bereits mit meinen früheren auf die Bibel bezogenen Werken befassten, wird manches von dem hier Vorgetragenen bekannt sein, was unvermeidlich ist weil ich auch solche Leser ansprechen will die noch keine „Vorbildung“ haben, ausserdem können gewisse Dinge nicht oft genug wiederholt werden; ein Berg sieht nicht von allen Seiten gleich aus, und womit wir es jetzt zu tun haben ist ein ganzes Gebirge, das sich erst dem erschließt der nicht nur einmal darin spazierengeht sondern viele und lange Wanderungen auf sich nimmt; und wäre nicht genug Neues zu entdecken gewesen dann hätte ich die Mühe nicht auf mich genommen. Als letztes Buch der Bibel fasst die Apokalypsis alle früheren Bücher zusammen, und in ihrem Kontext leuchtet auch das scheinbar Bekannte in neuem Licht auf. Die Verfasserangabe Ani-Ali ist die Abkürzung meines bürgerlichen und meines Künstlernamens Axel Nitzschke und Alfred Liebezahl und bedeutet Oni Eli (70-50-10/ 1-30-10) gelesen „mein Elend ist meine Stärke“.
Alle Leser werden gebeten die folgenden Hinweise zu beachten: in den aus dem Griechischen in unser Schriftbild übertragenen Texten ist das Ess (S) ein stimmloses, das Zett (Z) ein stimmhaftes S und das Th wie das englische Th auszusprechen; der Umlaut Epsilon-Ypsilon, den wir Eu schreiben und gewohnt sind Oi auszusprechen, muss bei den alten Griechen anders geklungen haben, denn für Oi haben sie Omikron-Jod (wie zum Beispiel in Angeloi, Engel); schon früh hat sich für Ey die Ausssprache Ef eingebürgert, weshalb es Efangelium für Euangelion heisst und östlich des deutschen Sprachraumes nicht Eu- sondern Efropa; für unser Eff (F) steht das Fi, das wir aus einer Laune der Altfilologen mit zwei Buchstaben schreiben wie in Philosophie obwohl es nur ein einziger Laut ist; das Ypsilon schwingt vermutlich zwischen einem offenen W und einem Ü, was daraus hervorgeht, dass der Name Dawid im Neuen Testament Dayid geschrieben wird, sodass Eu in etwa so wie Eü klingen müsste; die Verbindung von Alfa und Epsilon (ay) habe ich (ausser bei Dayid) dem Eu entsprechend mit Au wiedergegeben (so zum Beispiel Autos, Selbst, oder Aulä, das Gehöft, von dem unsere Aula herkommt); finden sich zwei Vokale hintereinander wie oo, ae oder ie, so sind sie stets getrennt auszusprechen, also o-o, a-e und i-e; Omikron-Ypsilon (oy) ist der Konvention folgend als U wiedergegeben, für das es im Griechischen keinen eigenen Buchstaben giebt, es darf aber ruhig in Richtung ou klingen; für Epsilon steht das E und für Äta das Ä, zwischen Omikron und Omega habe ich dagegen nicht unterschieden.
In den aus dem Hebräischen in unser Schriftbild übertragenen Texten klingt Zadej, das Zett, wie bei uns, während ein einfaches S (wofür das Zeichen Sajn steht) immer stimmhaft und ein Doppel-Ss (wofür die Buchstaben Ssamäch oder Ssin stehen) scharf und stimmlos ist; zwischen der Aussprache des Th und des T, des Thaw und des Teth, besteht kein Unterschied mehr, obwohl er einmal eksistiert haben muss, weil es sonst keine zwei verschiedenen Buchstaben gäbe; entweder war einer von beiden ein Th und der andere ein T (wobei die Stellung im Alfabet dafür spricht dass das dem Theta entsprechenden Teth das Th war) oder einer der beiden T-Laute lag zwischen dem D und dem T; ähnliches gilt für den K-Laut, der mit Kaf oder Kof geschrieben wird, möglicherweise lag einer davon zwischen dem G und dem K; das Kaf wird je nach seiner Stellung im Satz auch als Ch ausgesprochen, wobei es sich mit dem Cheth überschneidet; den Komaz genannten Vokal, der zwischen dem A und dem O schwingt wie das skandinavische Skol für Prosit habe ich öfters mit O als mit A wiedergegeben, und wer die Texte laut liest wird ein Gefühl dafür bekommen wann er sich mehr einem geschlossenen O nähert und wann er sich zum A hin mehr öffnet.
Zur Verwendung des Apostrof (´) in den hebräischen Texten wiederhole ich hier das im Vorwort zu den Sieben Tagen Gesagte: der Apostrof hat zwei Funktionen, zum einen verlangt er die erneute Anhebung der Stimme, zum Beispiel in dem Wort waja´ass („und er macht“) und zum anderen steht er für den von den Massoreten (das sind die im Judentum anerkannten Überlieferer des „alten Testaments“) mit einem Doppelpunkt unter dem Zeichen geschriebenen Vokal, der ein kurzes E ist, das zum Ö hinüberspielt wie im Französischen der männliche Artikel le; oft genug kann er nur leise anklingen oder ganz verschluckt werden wie in unserer Umgangssprache das E in den Verben Geh´n, Mach´n, Fahr´n undsoweiter; in den griechischen Texten habe ich ihn verwendet wenn auf ein Sigma ein Chi folgt, damit wir beispielsweise S´cholä, die Muße, nicht Scholä lesen (der Laut Sch, im Hebräischen mit dem Buchstaben Schin bezeichnet, war den Griechen unbekannt, weshalb es Mose oder Moses für Moschäh heisst, Jesaja für Jeschajahu, Jesus für Jehoschua undsoweiter); und schließlich dann wenn auf ein Epsilon der Umlaut Omikron-Ypsilon folgt, um deutlich zu machen, dass The´u, der Genitiv von Theos, Gott, sich nicht mit Epsilon-Ypsilon, sondern mit Epsilon-Omikron-Ypsilon scheibt. In runden Klammern stehen weitere Bedeutungen des zuvor genannten Wortes oder Partikel die den Sinn nicht verändern und nur die Lesbarkeit im Deutschen flüssiger machen.
Des weiteren schicke ich voraus dass ich mich bei der Übersetzung der hebräischen Texte des öfteren auf das von Philipp und Klingelhöffer überarbeitete Wörterbuch des modernen Hebräisch von Lavy aus dem Jahr 2004 stütze, wenn mir der Wortsinn dort besser wiedergegeben erscheint als in dem des alten Hebräisch von Gesenius und Buhl aus dem Jahr 1915; nicht selten lässt einen das erstere aber völlig im Stich so dass ich auf das letztere zurückgreifen musste. Dass ich es unterlassen habe, die Bibelzitate mit Kapitel und Vers zu kennzeichnen (also z.B. nicht Römer 13,12, sage sondern „Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer“), hat seinen Grund darin dass ich mich bei diesen Angaben jedesmal gezwungen sah im Original nachzuschauen und dann oft genug auf etwas anderes als auf das Vorgefundene stieß, und in eine vergleichbare Lage möchte ich meine Leser nicht bringen; meine nicht selten ungewohnt klingenden Übertragungen können jeder Prüfung standhalten, aber nur ein der alten Sprachen Kundiger kann sie vornehmen; an sehr seltenen Stellen habe ich die Vokalisation der Massoreten, die ja nur ein Vorschlag und keine Fixierung sein darf, verändert und dies in der Umschrift deutlich gemacht, so etwa bei dem Ausdruck haD´worim ha´eläh, „diese Worte“, in haD´worim ha´Elah, „die Worte der Göttin“; eläh und Elah werden genauso geschrieben (1-30-5), im Hebräischen giebt es nur große Buchstaben für die Konsonanten, die Vokale sind frei; und weil es dort auch keine Satzzeichen giebt verstosse ich in meinem Beitrag auch gegen die Regeln der Interpunktion. Die hebräischen Wörter buchstabiere ich wie immer mit den Zahlen der Zeichen aus denen sie zusammengesetzt sind, und damit ich nicht „altes Testament“ sagen muss, was es ja nur für die Christen nicht aber für die Juden ist verwende ich deren Bezeichnung dafür: Thanach, die Abkürzung von Thorah Newi´im uCh´thuwim, „Weisung, Profeten und Schriften“.
Und noch eine letzte Bemerkung: der Versuch es beiden Zielgruppen (den „alten Hasen“ und den Neulingen) recht zu machen hat mich vor nicht geringe Schwierigkeiten gestellt was ich zunächst garnicht bemerkte weil ich einfach drauflos schrieb, erst beim Korrekturlesen fiel es mir auf; um mich nicht ständig selber zitieren oder auf meine früheren Werke verweisen zu müssen habe ich besonders in dem 2006 geschriebenen und später überarbeiteten ersten Kapitel („die Begrüßung“) manches Motiv nur anklingen lassen ohne es ganz auszuführen, das Wesentliche wird aber später genauer erläutert; und wenn jemand nicht nachvollziehen kann was es bei einzelnen Stellen auf sich hat, bitte ich ihn trotzdem weiterzulesen, da seine offenen Fragen so weit es in meinen Kräften stand im weiteren Verlauf erhellt werden.
Die Begrüßung
Apokalypsis Jäsu Christu hän edoken auto ho Theos dejxai tois Dulois autu ha dej genesthai en Tachej – „die Enthüllung Jesu Christi, die ihm der Gott gab, um seinen Knechten zu zeigen, was in Schnelligkeit zu geschehen hat“ – kai esämanen apostejlas dia tu Angelu autu to Dulo autu Joannä – „und indem er sie durch seinen Boten gesandt hat, gab er seinem Knecht Jochanan (Johannes) Zeichen“ – hos emartyräsen ton Logon tu The´u kai tän Martyrian Jäsu Christu hosa ejden – „er kann bezeugen das Wort des Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, soweit er es sieht“ – makarios ho anaginoskon kai hoi Akuontes tus Logus täs Profätejas kai Täruntes ta en autä gegrammena, ho gar Kairos engys – „glückseelig wer (sie) wiedererkennt und die Hörer der Worte der Profezeiung und die Bewahrer dessen, was in ihr beschrieben ist, denn der Zeitpunkt ist nah“ -- Joannäs tais hepta Ekkläsiais tais en tä Asia, Charis hymin kai Ejränä apo ho On kai ho Än kai ho Erchomenos kai apo ton hepta Pneumaton ha enopion tu Thronu autu kai apo Jäsu Christu, ho Martys, ho pistos, ho Prototokos ton Nekron kai ho Archon ton Basileon täs Gäs – „Jochanan den sieben Gemeinden, denen in Asia, Gnade euch und Frieden von dem, der da war und der da ist und der da kommt, und von den sieben Geistern im Angesicht seines Thrones und von Jesus Christus, dem zuverlässigen Zeugen, dem Erstgeborenen der Toten, dem Ursprung der Könige der Erde“ – to agaponti hämas kai lysanti hämas ek ton Hamartion hämon en to Haimati autu kai epoiäsen hämas Basilejan Hierejs to Theo kai Patri autu; auto hä Doxa kai to Kratos ejs tus Ajonas ton Ajonon, Amän – „dem der uns liebt und uns von unseren Verfehlungen erlöst in seinem Blut und uns zu einem Königreich und zu Priestern gemacht hat für den Gott und seinen Vater, ihm sei die Ehre und der Vorrang in die Welten der Welten gewiss“ – idu erchetai meta ton Nefelon, kai opsetai auton pas Ofthalmos kai hoitines auton exekentäsan, kai kopsontai ep auton pasai hai Fylai täs Gäs, nai Amän – „siehe er kommt mit den Wolken und sehen wird ihn jedes Auge und auch die ihn durchbohrten, und schlagen werden sich seinetwegen die Stämme der Erde, ja gewiss“ – Ego ejmi to Alfa kai to O, legej Kyrios ho Theos, ho On kai ho Än kai ho Erchomenos, ho Pantokrator – „Ich bin das Alfa und das Omega (das Aläf und das Thaw, Ich bin Du), so spricht Jehowuah Älohim (das Unglück der Götter), der da ist und der da war und der da kommt, der Alles Durchdringende.“
Obwohl Johannes sein Buch Apokalypsis Jäsu Christu genannt hat, firmiert es in den Ausgaben des griechischen Textes des Neuen Testaments unter dem Titel Apokalypsis Joannu, und die Rede von der „Johannes-Apokalypse“ hat sich allgemein ausgebreitet; ich selbst habe die Überschrift „Die Offenbarung des Johannes auf Patmos“, die ich diesem Werk zunächst gab, erst nach der Abfassung des Kapitels vom geschlachteten Lamm abgeändert, und so heisst es nunmehr „Die Entdeckung des Jesus Christus“; die Doppelbedeutung ist mir dabei lieb, denn beides trifft zu, wir haben diesen Jesus neu zu entdecken und auch das was er entdeckt oder enthüllt hat, die Bedeutung des Namens Jehowuah; denn obwohl dieser Name allen bekannt war, hat man es weder gewagt ihn auszusprechen noch war man gewillt seinen Sinn zu verstehen. Im Johannes-Evangelium sagt Jesus: Pater dikaie, kai ho Kosmos se uk egno, ego de se egno – „aufrichtiger (wahrer, ehrlicher) Vater! und die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber erkenne dich“ – kai hutoi egnosan hoti sy me apestejlas – „und diese erkennen dass du mich gesandt hast“ – kai egnorisai autois to Onoma su kai gnoriso hina hä Agapä hän ägapäsas me en autois ä kago en autois – „und ich habe ihnen deinen Namen erklärt (bekannt gemacht, kundgetan, offenbart), und ich werde (ihn immer wieder) erklären, damit die Liebe mit der du mich liebst (auch) in ihnen sei und ich in ihnen“; und an einer anderen Stelle: efanerosa su to Onoma tois Anthropois hus edokas moi ek tu Kosmu, soi äsan kamoi autus edokas kai ton Logon su tetäräkan – „ich habe deinen Namen den Menschen die du mir aus der Welt gabst deutlich gemacht (offenbart), dein waren sie und mir hast du sie gegeben und sie bewahrten dein Wort“.
Die Erklärung jenes Namens war auch für mich eine ächte Enthüllung, sie hat mein Leben entscheidend verändert und das alte Gottesbild, dem ich schon als Kind nicht recht traute, endgültig zum Einsturz gebracht; ich habe den Namen Jehowuah (10-5-6-5) in vielen meiner Schriften erklärt und will es auch hier wieder tun: er kommt von Howah (5-6-5), Werden und Sein, was aber zugleich auch (Hawoh gesprochen) Unglück und Unfall bedeutet, und weil das Jod, die Zehn, zu Beginn die dritte Person männlich in der Einzahl bezeichnet, bedeutet der Name „er ist das Unglück“, wofür ich der einfachen Lesbarkeit wegen meistens nur „Unglück“ sage; und zum Zeichen dafür dass seine Übersetzung mit „Herr“ am Kern der Sache völlig vorbeigeht, habe ich diesen Ausdruck stets mit Anführungsstrichen versehen. In Anlehnung an Jehoschua nenne ich ihn Jehowuah, und wenn wir der Schwingung der fünf Vokale dieser beiden Namen nachspüren so werden wir finden dass das I in der Mitte des Schädeldachs schwingt, das E im Kehlkopf, das O im Solarplexus, das U im Wurzelgeflecht und das A in der Brustmitte; wir haben es also mit einem vierfachen Abstieg und einem einfachen Aufstieg zu tun, wobei das A in der Mitte der zwei oberen und der zwei unteren Vokale zu stehen kommt.
Kalypto heisst Verhüllen, Verdecken, Bedecken, Verbergen, Verhehlen, Verdunkeln, Apokalypto Enthüllen, Entblößen, Entdecken, Bekanntmachen, Kundtun, Offenbaren, und Apokalypsis ist das dazu gehörige Substantiv; das hebräische Wort für Apokalypsis ist Galuth (3-30-6-400), Entblößung, Enthüllung, zugleich aber auch Exil und Verbannung, denn erst dort wird die wahre Gesinnung enthüllt; Golah (3-30-5) ist in die Verbannung Gehen und Giloh (genauso geschrieben) Aufdecken, Entblößen, Offenbaren, Enthüllen. Apokalypsis Jäsu Christu, Galuth Jehoschua Maschiach, ist also zugleich die Offenbarung und die Verbannung des Jesus Christus; indem er verbannt wird aus der Gemeinschaft der Menschen, auch und gerade durch seine Verehrung als Gott oder dessen einziger Sohn, die ihn der Menschheit entrückt, enthüllt er die ihn verbannen; das ist ihm von Gott her gegeben, um seinen Knechten zu zeigen, was ohne Verzug und schnell im Sinne von unaufhaltsam zu geschehen hat.
Was ist ein Knecht oder Diener, Dulos auf griechisch, Äwäd auf hebräisch? das ist einer, der dient seinem Herrn und erfüllt dessen Willen, genauso wie unsere Hände und Füße unserem Willen gehorchen solange die Verbindung zwischen dem Gehirn und den Gliedern intakt ist; deren Verhältnis stellt man sich immer einseitig vor, als Einbahnstraße zwischen dem Befehl von oben und der Ausführung durch die Befehlsempfänger, die unterhab stehen; in unserem Leib gibt es aber die Rückmeldung von unten nach oben, und wenn der Knecht sich nicht wohl fühlt und seine Klagen missachtet werden, kann es der Zentrale auf die Dauer nicht gut gehen. Ich habe die Menschen und mich selber beobachtet beim Gehen, oft sah ich welche, die nur einseitig schwangen, die Linke oder die Rechte machte die Schwingung nicht mit, und ich dachte bei mir, vielleicht ist das ein Vorzeichen für einen Schlaganfall, nach welchem eine Seite völlig gelähmt ist.
Zum Verhältnis von Herr und Knecht hat uns Jesus so manches Gleichnis erzählt, und auch bei ihm ist es wie bei Johannes eine Metafer für das Verhältnis von Gott und Mensch; der Herr ist abwesend und überlässt seinen Knechten sein Gut, und in seiner Abwesenheit geben sie sich zu erkennen, die Knechte; die so handeln wie er gehandelt hätte, wenn er da wäre, sind die Treuen, denn ihr Sinn stimmt überein mit dem seinen, die anderen aber, die seine lange Abwesenheit dazu nutzen, sich selber zu Herren zu machen, indem sie den wahren Herrn und seine Wiederkehr leugnen, disqualifizieren sich selbst. Die Verbannung des Jesus Christus steht in Resonanz mit dem aus der jüdischen Überlieferung bekannten Rückzug Gottes aus der Welt der Menschen um sie zu prüfen, und daher ist sie ihm von Gott her gegeben, um seinen Knechten zu zeigen, was schnell zu geschehen hat. Wie aber war dieses schnell zu verstehen? man hat es bezogen auf die Erwartung des nahe bevorstehenden Endes der Welt, wovon die frühesten Christen beherrscht gewesen seien, was für einige, von mir aus sogar auf die meisten zutreffen mag, und doch ist es eine sinnentstellende Kürzung. Ich erinnere an den Schluss des Evangeliums nach Johannes, wo der Auferstandene den Petros dreimal fragt, ob er ihn liebe, indem er ihm den Ehrennamen Petros, Felsen, abspricht, den er selbst ihm einst gab, und ihn wieder ruft bei seinem vorigen Namen Schim´on (Simon); in der Nachfolge Jesu wendet Petros sich um und sieht den Jünger, den Jesus liebt, gleichfalls nachfolgen, und da sagt er zu Jesus: Kyrios, hutos de ti -- „Herr, dieser da, aber was (ist mit ihm)?“ – legej auto ho Jäsus – „da sagt der Jesus zu ihm“ -- ean auto thelo menejn heos erchomai, ti pros se, sy mu akoluthej – „wenn ich will, dass er bleibt bis ich komme, was (ist es) von dir aus? du folge mir“; und dann heisst es noch: exälthen un hutos ho Logos ejs tus Adelfus, hoti ho Mathätäs ekejnos uk apothnäskai – „es kam nun dieses Wort zu den Brüdern hinaus, dass dieser Schüler (dieser Jünger) nicht stürbe“ – uk ejpen de ho Jäsus hoti uk apothnäskai all ean thelo menej heos erchomai, ti pros se – „nicht aber hatte der Jesus gesagt, dass er nicht stürbe, sondern: wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was (ist es) von dir aus?“
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