Sinnabschnitte sind kleinste Leseeinheiten, die eine bessere Übersicht liefern, welche die Verseinteilung in der Bibel nicht leisten kann.
Sinnabschnitte sind kleinste Leseeinheiten, die eine bessere Übersicht liefern, welche die Verseinteilung in der Bibel nicht leisten kann.
Festgelegt werden kann auf jeden Fall, dass die Sinnabschnitte (SA) 1, 23 und 24 den Rahmen des Gleichnisses bilden, der Rest als „Bild“ verstanden werden soll.
Während in SA 1 eine allgemeine Einleitungsformel steht, die darauf hinweist, dass der folgende Text ein Gleichnis und somit besonders sorgfältig auszulegen ist, bilden die SA 23-24 die „Moral“ oder „Lehre“ des Gleichnisses.
Die Frage, ob das Gleichnis an Bedeutung verliert oder anders gelesen wird, wenn man die letzten zwei Verse nicht mitliest, wird im Zusammenhang des Kontextes und der Knotenpunkte noch deutlich werden.
SA 1 Und er sagte ihnen ein SA 1 Εἶπεν δὲ παραβολὴν πρὸς
SA 1 Und er sagte ihnen ein SA 1 Εἶπεν δὲ παραβολὴν πρὸς
Gleichnis und sprach αὐτοὺς λέγων·
SA 2 Es war ein reicher Mann, SA 2&3 ἀνθρώπου τινὸς πλουσίου
SA 3 dessen Feld hatte gut εὐφόρησεν ἡ χώρα.
getragen.
SA 4 Und er dachte bei sich SA 4 καὶ διελογίζετο ἐν ἑαυτῷ
selbst
SA 5 Und sprach: SA 5 λέγων·
SA 6 Was soll ich tun? SA 6 τί ποιήσω,
SA 7 Ich habe nichts, wohin SA 7 ὅτι οὐκ ἔχω ποῦ συνάξω
ich meine Früchte τοὺς καρπούς μου;
sammle.
SA 8 Und sprach: SA 8 καὶ εἶπεν·
SA 9 Das will ich tun. SA 9 τοῦτο ποιήσω,
SA 10 Ich will meine Scheunen SA 10 καθελῶ μου τὰς ἀποθήκας
abbrechen
SA 11 und größere bauen SA 11 καὶ μείζονας οἰκοδομήσω
SA 12 und will darin sammeln SA 12 καὶ συνάξω ἐκεῖ πάντα τὸν
all mein Korn und σῖτον καὶ τὰ ἀγαθά μου
meine Vorräte
SA 13 und will sagen zu meiner SA 13 καὶ ἐρῶ τῇ ψυχῇ μου·
SA 13 und will sagen zu meiner SA 13 καὶ ἐρῶ τῇ ψυχῇ μου·
SA 23 So geht es dem, der Schätze SA 23 οὕτως ὁ θησαυρίζων
sammelt ἑαυτῷ
SA 24 und ist nicht reich bei Gott. SA 24 καὶ μὴ εἰς θεὸν πλουτῶν·
Als Überblick über das Gleichnis kann eine kurze Inhaltsangabe gegeben werden:
Als Überblick über das Gleichnis kann eine kurze Inhaltsangabe gegeben werden:
Ein reicher Mann hat eine erfolgreiche Ernte gehabt und hat nun keinen Platz mehr, um seine Vorräte in den vorhandenen Scheunen zu sammeln. Deshalb beschließt er, seine alten Lagerräume abzureißen und an ihrer Stelle größere zu bauen. Als Lohn für diese Arbeit verspricht er sich Zufriedenheit und Glück, da er in den kommenden Jahren nicht mehr vorsorgen muss. In derselben Nacht jedoch eröffnet Gott ihm, dass er noch in dieser Nacht sterben werde und wirft die Frage auf, was dann mit den Vorräten geschehen wird.
Das Bild im Gleichnis kann in drei Teile geteilt werden:
Das Bild im Gleichnis kann in drei Teile geteilt werden:
Eine Einleitung, in der die Grundsituation geschildert wird (SA 2-5).
Der innere Monolog des Kornbauern (SA 6-17).
Die abschließende Gottesrede (SA 18-22).
Zunächst werden die Handlungssubjekte in dem Gleichnis aufgelistet und gezählt wie oft sie vorkommen
Zunächst werden die Handlungssubjekte in dem Gleichnis aufgelistet und gezählt wie oft sie vorkommen
Dann sollen die Handlungsverben gezählt und den ausführenden Personen zugeordnet werden. Dabei wird deutlich welche Personen aktiv im Vordergrund stehen
Im folgenden sind die Handlungssubjekte und Handlungsverben farblich gekennzeichnet
Es wird nur an dem Bild des Gleichnisses gearbeitet
2 Es war ein reicher Mann,
2 Es war ein reicher Mann,
3 dessen Feld hatte gut getragen.
4 Und erdachte bei sich selbst
5 und sprach:
6 Was soll ich tun?
7 Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle.
8 Und sprach:
9 Das will ichtun.
10 Ich will meine Scheunen abbrechen
11 und größere bauen
12 und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte
13 und will sagen zu meiner Seele:
14 Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre;
15 habe nun Ruhe,
16 iss, trink
17 und habe guten Mut!
18 Aber Gottsprachzu ihm:
19 Du Narr!
20 Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern;
21 und wem wird dann gehören,
22 was du angehäuft hast?
Die Analyse liefert folgendes Ergebnis:
Der Mensch als Handlungssubjekt => 12 x
Handlungsverben des Menschen => 12
Gott als Handlungssubjekt => 1 x
Handlungsverben Gottes => 1
Daraus lässt sich schließen:
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Er denkt nur an sich und handelt allein für sich
Gott wird nicht einbezogen
Dass der Mensch als alleinig Handelnder im Mittelpunkt des Gleichnisses steht, ist deutlich geworden.
Dass der Mensch als alleinig Handelnder im Mittelpunkt des Gleichnisses steht, ist deutlich geworden.
Wenn man sich die Begriffe und Pronomen anschaut, die der Mensch in seiner Rede verwendet, wird noch etwas anderes deutlich.
Die relevanten Begriffe sind im Folgenden gelb dargestellt.
2 Es war ein reicher Mann,
2 Es war ein reicher Mann,
3 dessen Feld hatte gut getragen.
4 Und er dachte bei sich selbst
5 und sprach:
6 Was soll ich tun?
7 Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle.
8 Und sprach:
9 Das will ich tun.
10 Ich will meine Scheunen abbrechen
11 und größere bauen
12 und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte
13 und will sagen zu meiner Seele:
14 Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre;
15 habe nun Ruhe,
16 iss, trink
17 und habe guten Mut!
18 Aber Gott sprach zu ihm:
19 Du Narr!
20 Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern;
21 und wem wird dann gehören,
22 was du angehäuft hast?
Es fällt auf, dass der Mensch nur auf sich selbst bezogen ist.
Es fällt auf, dass der Mensch nur auf sich selbst bezogen ist.
Er betont, dass sein Besitz nur ihm gehört und er spricht auch nur von sich selbst und denkt nicht an andere.
Ob er seine Scheunen abreißt und neue baut, ohne fremde Hilfe, ist doch sehr fraglich.
Begriffe wie „mein“ und „ich“ wiederholen sich oft, was diese Ichbezogenheit des Menschen sehr unterstreicht.
Sinnbezirke
I. Aktive Handlungen des Menschen
II. Landwirtschaft
III. Genuss und Leben
IV. Besitz
Bei den Sinnbezirken werden Begriffe aus dem Gleichnis herausgesucht, die von ihrer Bedeutung her einer gemeinsamen Kategorie angehören.
Bei den Sinnbezirken werden Begriffe aus dem Gleichnis herausgesucht, die von ihrer Bedeutung her einer gemeinsamen Kategorie angehören.
Dabei sollen die Bedeutungsfelder bestimmt werden, die im Vordergrund stehen.
Es ist wichtig, was die Bedeutungsfelder in dem Kontext des Erzählten ausdrücken.
Tun (2x)
Tun (2x)
Sammeln (2x)
Abbrechen
(größere) bauen
Sagen
Sprechen
Anhäufen (indirekt)
Feld
Feld
Früchte
Scheunen
Korn
Vorräte
Großer Vorrat
Großer Vorrat
Ruhe haben / ausruhen
Essen
Trinken
Guten Mut haben / fröhlich sein
Ich habe nichts
Ich habe nichts
Du hast einen großen Vorrat (Seele)
Wem wird gehören (was du angehäuft hast)
Seele fordern
Seele = Besitz?
Im Folgenden soll ein Schlüsselwort und seine Bedeutung näher betrachtet werden: Die Seele
Im Folgenden soll ein Schlüsselwort und seine Bedeutung näher betrachtet werden: Die Seele
Dazu werden die Sinnabschnitte 13, 14 und 20 betrachtet und zwei Übersetzungen miteinander verglichen
Welche Bedeutung hat die Seele für den Menschen und wie geht er mit ihr um?
Griechischer Text / Luther:
Griechischer Text / Luther:
13 und will sagen zu meiner Seele:
14 Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre;
Zunächst fällt auf, dass die Bibel in gerechter Sprache nicht immer die gleiche Bedeutung aus dem griechischen Text übernimmt, sondern andere Begriffe für das gleiche Wort verwendet.
Zunächst fällt auf, dass die Bibel in gerechter Sprache nicht immer die gleiche Bedeutung aus dem griechischen Text übernimmt, sondern andere Begriffe für das gleiche Wort verwendet.
Da aber im griechischen Text immer der gleiche Begriff in verschiedenen Kontexten steht, ist es wichtig diesen Begriff beizubehalten um seine Bedeutung zu erkennen:
Die Bedeutung des Wortes Seele wird in der Bibel in gerechter Sprache nicht deutlich
Es wird folgendes deutlich:
Es wird folgendes deutlich:
Der Mensch spricht zu seiner Seele als wäre sie sein Besitz
Der Mensch sorgt und kümmert sich um seine Seele auf Erden
Doch am Ende wird man genau diese seine Seele von ihm fordern
Sie ist also nicht sein Besitz und er kann nicht über sie verfügen
Das Wohlergehen seiner Seele hängt also nicht von seinem irdischen Besitz ab
Kritik an dem Handeln des Menschen
I. „Du Narr!“ - Was ist der Vorwurf Gottes an den reichen Mann?
I. „Du Narr!“ - Was ist der Vorwurf Gottes an den reichen Mann?
II. Was könnte „reich sein bei Gott“ bedeuten?
Um diese Fragen zu beantworten ist es hilfreich, sich den Kontext des Gleichnisses anzusehen:
Um diese Fragen zu beantworten ist es hilfreich, sich den Kontext des Gleichnisses anzusehen:
Eingeleitet wird das Gleichnis durch einen Dialog: Ein Mann aus dem Volk kommt zu Jesus und bittet ihn, ihm bei einem Rechtsstreit mit seinem Bruder zu helfen. Jesus lehnt dies ab.
Jesus stellt fest, dass das Leben seinen Sinn nicht aus angehäuften Besitztümern zieht, was zu dem Gleichnis überleitet, das diese Wahrheit drastisch veranschaulicht.
Jesus stellt fest, dass das Leben seinen Sinn nicht aus angehäuften Besitztümern zieht, was zu dem Gleichnis überleitet, das diese Wahrheit drastisch veranschaulicht.
Jesu Gleichnisse wandten sich an die einfachere Bevölkerung in Galiläa, und auch die in den Gleichnissen beschriebenen Situationen und Personen stammen aus ihrer Alltagswelt.
In unserem Gleichnis entspricht der reiche Mann einem Gutsherrn mit erheblichem Besitz, der in der Sozialpyramide ganz oben stand. Wahrscheinlich ließ er sein Land von Kleinbauern, Tagelöhnern oder Sklaven bewirtschaften und führte ein unbeschwertes Leben, während die Kleinbauern ständig um ihre Existenz kämpfen mussten.
Als er eine Prachternte erwartet, die seine Kapazitäten übersteigt, überlegt er, wie er damit umgehen kann. Auf die Idee, den Überschuss, den er ernten wird, zu sozialen Zwecken zu verwenden, kommt er nicht. Er ist nur mit sich und seinem Reichtum beschäftigt.
Als er eine Prachternte erwartet, die seine Kapazitäten übersteigt, überlegt er, wie er damit umgehen kann. Auf die Idee, den Überschuss, den er ernten wird, zu sozialen Zwecken zu verwenden, kommt er nicht. Er ist nur mit sich und seinem Reichtum beschäftigt.
Dass ihm Gott aber einen Strich durch die Rechnung macht und er seine Güter anderen überlassen muss, hat die Adressaten wahrscheinlich mit Genugtuung bzw. Schadenfreude erfüllt.
Eine Alternative zum Verhalten des habgierigen Gutsherrn zeigen die dem Gleichnis folgenden Verse auf:
Was also macht der Gutsherr falsch?
Was also macht der Gutsherr falsch?
Er wiegt sich in Sicherheit; er glaubt, dass er durch seinen Reichtum die Zukunft planen und sich seinen Seelenfrieden sichern kann.
Er vergisst dabei, dass Reichtum vergänglich ist und dass er dem Tod hilflos gegenüber steht.
Er vergisst Gott, der über sein Leben und seinen Tod verfügt, und dass er von ihm abhängig ist. Sein Reichtum kann sein Leben nicht eine Stunde sichern, im Gegenteil, er führt dazu, dass der Mann vergisst, dass sein Leben nur geschenkt ist.
Reichtum an sich ist nicht schlecht, es geht aber darum, ob man verantwortungsvoll damit umgeht. Am Ende des Lebens, wenn der Mensch sich vor Gott verantworten muss, ist es nicht wichtig, wie viel er gespart hat, sondern ob er reich bei Gott ist: Ob er sich bewusst ist, dass er Gott sein Leben verdankt, dass vor ihm arm und auf seine Gnade angewiesen ist.
Reichtum an sich ist nicht schlecht, es geht aber darum, ob man verantwortungsvoll damit umgeht. Am Ende des Lebens, wenn der Mensch sich vor Gott verantworten muss, ist es nicht wichtig, wie viel er gespart hat, sondern ob er reich bei Gott ist: Ob er sich bewusst ist, dass er Gott sein Leben verdankt, dass vor ihm arm und auf seine Gnade angewiesen ist.
Der reiche Mann hängt sein Herz an das Geld, er hält das erst Gebot nicht: „Ich bin der Herr, dein Gott.“ Für ihn ist sein Reichtum sein Gott.
Er will sich durch seinen Reichtum ein glückliches Leben sichern, vergisst aber seine Verantwortung gegenüber Gott und seinen Nächsten.
Der Vergleich mit dem Gleichnis aus dem Lukasevangelium liefert folgende Ergebnisse:
Der Vergleich mit dem Gleichnis aus dem Lukasevangelium liefert folgende Ergebnisse:
Von Lukas unabhängige Variante
Kein Gutsherr, keine Raffgier, kein Hedonismus
Weckruf als Schlusspunkt (Abschreckung)
Materielle Güter führen zu Weltbindung
Hinderung an Erkenntnis des Lichtes
Es zeigt sich folgende Situation in dem Märchen:
Es zeigt sich folgende Situation in dem Märchen:
Ein König sammelte viele Schätze an
er sitzt an einer üppig bedeckten Tafel
er spricht zu sich selber
dann erscheint ihm der Todesengel
Knotenpunkte sind Stellen im Gleichnis, an denen es noch andere Möglichkeiten gibt, wie das Gleichnis weitergehen könnte.
Knotenpunkte sind Stellen im Gleichnis, an denen es noch andere Möglichkeiten gibt, wie das Gleichnis weitergehen könnte.
Dabei würde sich dann für jede Möglichkeit ein anderer Ausgang des Gleichnisses ergeben.
Knotenpunkte im Gleichnis könnten folgende sein:
Knotenpunkte im Gleichnis könnten folgende sein:
I. 18 „[…] Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abreißen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte“.
II. 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre: Habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!
III. 20 Aber Gott sprach zu ihm: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?“
Eine Frage ist bei den Knotenpunkten jedoch sehr entscheidend:
Eine Frage ist bei den Knotenpunkten jedoch sehr entscheidend:
Würde das Gleichnis denn anders ausgehen, wenn der Mensch sich an den gegebenen Stellen anders verhalten würde?
Die Auseinandersetzung und Diskussion mit dieser Frage macht deutlich, dass die Möglichkeiten für einen anderen Ausgang außerhalb des Gleichnisses liegen.
Die Auseinandersetzung und Diskussion mit dieser Frage macht deutlich, dass die Möglichkeiten für einen anderen Ausgang außerhalb des Gleichnisses liegen.
Der Mensch könnte genauso sterben, auch wenn er seinen Besitz abgegeben und sich besser verhalten hätte.
Der Ausgang des Gleichnisses verändert sich also durch die Knotenpunkte nicht.
Welche Möglichkeiten für ein anderes Handeln liegen nun außerhalb des Gleichnisses:
Welche Möglichkeiten für ein anderes Handeln liegen nun außerhalb des Gleichnisses:
Der Mensch könnte einen Teil seines Besitzes abgeben – Armen zum Beispiel.
Er könnte sich an Gott wenden und ihm für die reiche Ernte danken.
Er hat die Möglichkeit sich um andere zu kümmern und nicht nur an seine eigenen Sorgen zu denken.
Was ändert sich eigentlich dann für den Menschen, wenn er sich anders verhält, und doch am Ende jederzeit sterben kann?
Was ändert sich eigentlich dann für den Menschen, wenn er sich anders verhält, und doch am Ende jederzeit sterben kann?
Hier liegen die Möglichkeiten weiter nachzudenken…
Ändert sich das Befinden des Menschen?
Ändert sich sein Leben?
Ändert es etwas im Bezug auf den Tod?
Oder im Bezug auf Gott?
In der Diskussion sind vor allem zwei Fragen aufgetreten:
In der Diskussion sind vor allem zwei Fragen aufgetreten:
Einerseits, ob und inwiefern der reiche Kornbauer falsch gehandelt hat und andererseits, was geschehen wäre, wenn die Gottesrede am Schluss fehlen würde.
Ist es besser, den eigenen Todeszeitpunkt zu kennen, um die Möglichkeit zu haben, sich zu bessern? Oder ist ein schneller, plötzlicher Tod vorzuziehen, von dem man zwar überrascht wird, der einem aber trotzdem erlaubt, bis zur letzten Minute das Leben vollkommen auszukosten?
Vor allem will das Gleichnis vom reichen Kornbauern dem Leser (oder Hörer) bewusst machen, dass das eigene Leben endlich ist (dies geht auch mit den Parallelstellen konform) und man die Zeit, die man auf Erden hat, so gut wie möglich (für andere) nutzen und sich nicht ausschließlich darum kümmern sollte, nach Reichtum und Macht zu streben, da letztendlich alles in Gottes Hand liegt und man sich bewusst machen muss, dass man sterblich ist.
Vor allem will das Gleichnis vom reichen Kornbauern dem Leser (oder Hörer) bewusst machen, dass das eigene Leben endlich ist (dies geht auch mit den Parallelstellen konform) und man die Zeit, die man auf Erden hat, so gut wie möglich (für andere) nutzen und sich nicht ausschließlich darum kümmern sollte, nach Reichtum und Macht zu streben, da letztendlich alles in Gottes Hand liegt und man sich bewusst machen muss, dass man sterblich ist.
Der Hauptaspekt liegt auf der Tatsache, dass „man nichts mitnehmen kann“, und dies wiederum wird sehr treffend in der zweiten Überschrift des Gleichnisses deutlich: „Das letzte Hemd hat keine Taschen“.
Die Bedeutung des Gleichnisses ist nun schon in einiger Hinsicht erläutert, diskutiert und vermutlich auch schon deutlich worden.
Die Bedeutung des Gleichnisses ist nun schon in einiger Hinsicht erläutert, diskutiert und vermutlich auch schon deutlich worden.
Zum Schluss sollen zwei Sprüche, im Bezug auf die heutige Auslegung, genannt werden.
Daran anknüpfend kann über die individuelle Bedeutung noch weiter nachgedacht werden.
Ethische Interpretation:
Ethische Interpretation:
Reichtum ist vergänglich, der Mensch ist dem Tod gegenüber hilflos.
Es ist eine Torheit, sein Glück durch Reichtum sichern zu wollen und Gott außer Acht zu lassen.
Anleitung zum rechten Umgang mit materiellen Gütern im Angesicht des zeitlich begrenzten Lebens.
Der Mensch ist von Gottes Gnade abhängig.
Er trägt Verantwortung für seine Nächsten und wird sich vor Gott verantworten müssen.
Eschatologische Interpretation:
Eschatologische Interpretation:
Tiefere Botschaft in dem Gleichnis: Der Tod des Bauern steht als Bild für das bevorstehende Endgericht
Existentiale Interpretation:
Die Botschaften wollen eine neue Einstellung der Hörer erreichen
Der Fokus ist nicht auf dem ethisch angemessenen Umgang mit Geld, sondern auf dem konkreten Umgang mit der Lebenszeit.