Evangelisches Gemeindelexikon



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Hahn'sche Gemeinschaft

Die H.G. geht auf das Wirken Johann Mi­chael —» Hahns (1758-1819) zurück, auf die von ihm gehaltenen Erbauungsstunden und eine wachsende Zahl seiner Lesergemein­schaften. Nur zögernd bejahte Hahn das sprunghafte Ansteigen dieser Bewegung. In ganz Württemberg und in Baden verbreitet, haben zahlreiche ihrer Gemeinschaften in­zwischen ihre eigenen Versammlungshäu­ser gebaut und besitzen das Recht einer juri­stischen Person. Auffällig stark in dieser ex­klusiven Bewegung ist der Anteil an Gebil­deten und Lehrern. In 26 Bezirke mit dem Mittelpunkt Stuttgart geteilt, werden jähr­lich zwei Hauptkonferenzen gehalten. Die regelrechten Brüderkonferenzen bilden da­bei ein gewolltes Gegengewicht zu den »lei­tenden Brüdern« in den einzelnen Gemein­schaften. Jede Versammlung wird durch zumeistens fünf Brüder gemeinsam geleitet.

Unter ihnen haben die engsten Mitarbeiter Hahns wie Johann Martin Schäffer in Unter­jettingen, eine johanneische Natur, der tief­ernste Anton Egeler von Nebringen, der um die Reinheit der Gemeinschaft eifernde, tat­kräftige und willensstarke Johann Schnait­mann aus Fellbach die Gemeinschaft über die Anfangszeit hinausgeführt. Immanuel Gottlieb Kolb, ein Lehrer in Dagershum (1784-1859) wurde zum entscheidenden und geistvollen Interpreten der Schriften Hahns.

Prälat —» Kapff (f 1877), die in seiner Zeit richtungsgebende Gestalt innerhalb der württembergischen Kirche, hat die Hahn'sche Gemeinschaft begünstigt. Eine starke Liebestätigkeit gilt nicht nur verarm­ten Gliedern, sondern auch Missionswerken und anderen »Reich-Gottes-Arbeitern«. Der landeskirchlichen —» Gemeinschaftsbewe­gung hat sie sich nicht angeschlossen. Dabei will die Hahn'sche Gemeinschaft sich nicht »als blinde Nachbeter M. Hahns« verstehen. Sie liebt die »Wahrheit in jedem Gewände, ob sie ihnen nun aus dem Munde eines Lu­ther oder Calvin, eines Bengel oder Zinzen- dorf, eines Oetinger oder Steinhofer, eines Paul Gerhardt oder Tersteegen, eines Hiller oder M. Hahn und anderer Gottesmänner entgegengebracht wird.« So ist auch das ur­sprüngliche asketische Hahnsche Ideal einer Ehe- und Familienlosigkeit gegenüber einer tiefsinnig ernsten Laientheologie zurückge­treten. Sie bildet neben einem alle Halbhei­ten verpönenden asketischen Gesinnungs- ernst die entscheidende Anziehungskraft dieser Gemeinschaft.

Lit.: Die Hahn'sche Gemeinschaft. Ihre Entste­hung und seitherige Entwicklung. Mit einer Reihe von Lebensbildern, 1949", 2 Bände

Beyreuther




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