Fachdidaktik I



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5.3Didaktische Reduktion








Autoren: Herr Ameling

Herr Kahl





5.3.1Definition der didaktischen Reduktion


In der Literatur gibt es unterschiedliche Ansätze zur Definition der didaktischen Reduktion. Exemplarisch seien hier die folgenden genannt, welche neben der theoretischen Beschreibung auch einen direkten praktischen Bezug bieten.

„Didaktik [grch.] die, -, urspr. Lehrkunst überhaupt; heute allg. als Wiss. Vom Lehren und Lernen (Unterrichtslehre) aufgefaßt oder als Theorie der Bildungsinhalte, Ihrer Auswahl und Darbietung im Lehrkanon. didaktisch, belehrend, lehrhaft.“ [4, Brockhaus, Bd. 1 S.602]

„Reduktion [lat. >Zurückführung<, >Absonderung<]die, -/-en, 1)Zurückführung auf Einfacheres, Grundsätzliches; Verminderung, Verkleinerung.“ [4, Brockhaus, Bd. 4 S.368]

„Dietrich Hering hat in seinem 1958 veröffentlichten Aufsatz "Zur Fasslichkeit naturwissenschaftlicher und technischer Aussagen" den Begriff "Didaktische Vereinfachung" am Beispiel des Hochofenprozesses angewendet (für den Bereich der Chemiedidaktik bzw. den Chemieunterricht). Seine Hauptaussage: „Didaktische Vereinfachung einer wissenschaftlichen Aussage ist der Übergang von einer differenzierten Aussage zu einer allgemeinen Aussage gleichen Gültigkeitsumfanges über den gleichen Gegenstand unter dem gleichen Aspekt."“[1, wikipedia 18.12.09]

„Geprägt wurde der Begriff „Didaktische Reduktion" erstmals 1967 von Gustav Grüner. Er nahm die Gedanken Herings auf und entwickelte sie weiter. Er gliedert die Didaktische Reduktion in "Die didaktische Reduktion als Kernstück der Didaktik" in zwei Reduktionsrichtungen, die vertikale und die horizontale didaktische Reduktion.“ [1, wikipedia 18.12.09]

Somit beschreibt die didaktische Reduktion sinngemäß eine Vereinfachung bei der Vermittlung von Wissen an Lernende. Hierbei liegt die Zielrichtung auf die Reduzierung von technischen, wie auch allgemeinen Inhalten, auf die notwendigen Informationen und Ausprägungen die zum Verstehen und Anwenden des Vermittelten notwendig ist. Bei der Reduzierung oder Vereinfachung muss gewährleistet seien, dass das Inhaltliche nicht verfälscht oder derart reduziert wird und der Sinn bestehen bleibt.



5.3.2Sinn und Notwendigkeit der didaktischen Reduktion


Kahlke [3, Kahlke/Kath, S. 63ff] benennt unter Verwendung der Ideen von Gustav Grüner ein eigenes Kapitel mit der Überschrift „ Die didaktische Reduktion als Kernstück der Didaktik“ und stellt damit die grundlegende Bedeutung dieser für das Unterrichtsgeschehen dar. Er bezeichnet dort die Aufgabe der Berufsschule die praktische Ausbildung zu untermauern. Er zeigt in den folgenden Seiten auf, dass bspw. das Ingenieurtechnische Wissen einen anderen Umfang haben muss, als das der Facharbeiter. Deshalb muss das gleiche Wissen in einer anderen Art bzw. Tiefe vermittelt werden. Dennoch gibt es einen Bereich der das Berufswissen sowohl des Facharbeiters wie auch des Ingenieurs darstellt.



Abb. 1: Berufswissen für Ingenieure und Facharbeiter [3, Kahlke/Kath, S.65]
Durch die oben dargestellte Grafik wird deutlich, dass eine Auswahl des zu vermittelnden wissen getroffen werden muss.

Der Sinn in der didaktischen Reduktion liegt darin, neue Sachverhalte dem Kenntnisstand der Lernenden entsprechend zu vermitteln. Dabei soll vermieden werden, dass das neue Wissen den Adressaten überfordert. Denn eine Erklärung einer Begrifflichkeit mit neuen oder unbekannten Begriffen wird nicht erfolgreich ablaufen können. Die Lernenden werden am Ende nicht mehr Wissen, sondern verwirrter als vorher sein. Zudem sind viele Sachverhalte zu umfangreich um ganzheitlich erklärt werden zu können.

Betrachtet man naturwissenschaftliche Bereiche, so wird meist in Modellen gedacht und es werden Vergleiche gezogen. Würden nun alle bekannten Randbedingungen mit aufgeführt, wird die Thematik zunehmend komplexer und der Blick für das Wesentliche ist nicht mehr gewährleistet. Weiterhin besteht die Schwierigkeit, dass die Wissenschaft sich weiterentwickelt. Dies bedeutet, es kommen neue Erkenntnisse hinzu, die in kurzer Zeit die Thematik weiter verkomplizieren und eine zunehmende Komplexität bildet sich.

Auch in nicht naturwissenschaftlichen Bereichen werden Sachverhalte vereinfacht betrachtet. So werden z. B. im Bereich der Betriebswirtschaft Abhängigkeiten von Kosten und Mengen linearisiert betrachtet. Die tatsächliche Funktionalität wird ggf. dann über Computerberechnungen nachgestellt, wobei die Lehre dieses Sachverhaltes mit einer Annährung über die Proportion begnügt. Damit wird vermieden, dass die Lernenden vorher umfangreiche Kenntnisse der Mathematik sich aneignen müssen, bevor sie die eigentliche Thematik der Wirtschaft betrachten. Dies würde zudem den Schwerpunkt des anzueignenden Wissen verlagern und der Qualifikation nicht dienlich seien.

Hier sei als Beispiel der Bereich der Computertechnologie genannt. In nur 2 Jahrzehnten hat sich der Computer als Ausnahme am Arbeitsplatz hin zu einen unbedingten muss als Arbeitsmittel entwickelt. Auch im privaten Bereich hat diese Entwicklung sich explosionsartig fortgesetzt. Somit ist die Notwendigkeit entstanden sich mit diesem Thema insbesondere in der Anwendung zu befassen. Dadurch dass in den wenigen Jahren die Entwicklung derart schnell fortschreitet ist eine Reduktion des Themengebietes auf die Ansprüche im Beruf bzw. als allgemeine Grundlage durchzuführen. Dabei wird sofort ersichtlich, dass bspw. bei einer angehenden Sekretärin eine ganz andere Beschäftigung mit der Materie erforderlich ist, als bei einem Elektroniker für Automatisierungstechnik. Sicherlich werden beide Bereich sich mit einem Textverarbeitungssystem auseinander setzen, jedoch in einer anderen Intensität. Insbesondere müsste der Elektroniker sich auch mit der Programmierung von Steuerungen auseinandersetzen und entsprechenden Logikelemente kennen lernen.

Deshalb kann zusammenfassend gesagt werden, dass die didaktische Reduktion zum einem dazu dient, sich auf die Lernenden einzustellen und zum anderen hilft den richtigen Schwerpunkt zu setzen.




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