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Jugendbuchwochen 2011




Monat Ort Lesungen

1. Januar Salzgitter 16

2. März Wolfenbüttel (anteil. FBK) 14

3. März Calberlah 15

4. Mai Hildesheim (Stadt u. Landkreis) 63

5. Juni Leer 17

6. September Bad Harzburg 27

7. Oktober Peine 66

8. November Meine/Schwülper 37

9. November Hannover 59

10. November Göttingen (Stadt u. Landkreis) 72

11. November Braunschweig (anteil. FBK) 38

_________________________________________

insgesamt: 424


Die 43. Göttinger Jugendbuchwoche stand 2011 unter dem Motto "Grauenvolle Seiten - Abenteuer, Grusel, Spannung!" Sieben Kinder- und Jugendbuchschriftsteller kamen vom 6. bis 11. November 2011 zur Göttinger Kinder- und Jugendbuchwoche aus ganz Deutschland nach Göttingen, um in mehr als 70 Lesungen in den Schulen der Stadt und des Landkreises zum Motto „Grauenvolle Seiten“ vorzulesen, zu diskutieren, zu erzählen und Fragen zu beantworten.

Das Rahmenprogramm in Göttingen ist im Anhang wiedergegeben (Anhang S. 25). Dieses wurde durch zahlreiche Sponsoren finanziert und der Friedrich-Bödecker-Kreis hat die Abrechnung der 72 Schullesungen übernommen. Weitere Einzelheiten dazu auch im Internet unter: www.goettinger-jugendbuchwoche.de


Die 31. Braunschweiger Jugendbuchwoche gab sich das Thema FREUNDSCHAFT ÜBER GRENZEN.

Das Eröffnungsfest rund ums Buch fand am Sonntag, 13. November im Lessinggymnasium in Wenden statt. Schülerinnen und Schüler Braunschweiger Schulen spielten, sangen und musizierten in einem abwechslungsreichen Programm und natürlich kamen auch die Autoren zu Wort.

Als besonderer Gast war die Autorin Ute Wegmann bei der Eröffnung dabei.

Es lasen zwanzig Autorinnen und Autoren sowie zwei Illustratorinnen in Braunschweiger Schulen, Bibliotheken und Buchhandlungen für Kinder und Jugendliche.

Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter:

www.braunschweiger-Jugendbuchwoche.de

Die Jugendbuchwoche Hannover 2011 war insofern etwas Besonderes, als wir mit dem Konzept einen Preis gewannen. Unser Sponsor, die Volksbank Hannover, meldete in Absprache mit den Veranstaltern unser gemeinsames Projekt bei einem Wettbewerb ihres Partners „easy Credit“ an. Einzige Bedingung war, dass das Thema im weitesten Sinn etwas mit „finanzieller Bildung“ zu tun haben musste. Wir wählten dementsprechend das Motto „Was kostet die Welt“ und hatten in erster Linie die soziale Dimension des Themas im Blick: Was passiert, wenn das Geld fehlt? Bis zum Sommer erreichte uns die freudige Nachricht, dass wir über die Hannoversche Volksbank mit dem Konzept für die Jugendbuchwoche Hannover 2011 einen 3. Preis gewonnen hatten. Mit der Preissumme konnten wir nicht nur die Buchwoche 2011 finanzieren, sondern auch das Sponsoring für die folgenden drei Jahre absichern.

Am Sonntag, den 6.11.11 fanden die Eröffnung und das Fest für Kinder im Künstlerhaus statt. Es wurde durch prominenten Besuch gewürdigt. Der Bürgermeister Bernd Strauch, der Vorstand der Hannoverschen Volksbank sowie von easy Credit waren vertreten. Von Montag bis Freitag ging es im Künstlerhaus mit zahlreichen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche (Lesungen, Workshops usw.) weiter. Die Ausstellung der neuesten Kinder- und Jugendbücher ist nach wie vor eine Attraktion der Jugendbuchwoche, die kleine und große Besucherinnen und Besucher zum Schmökern und Verweilen in dem riesigen Angebot (diesmal waren es wieder ca. 900 Titel) einlädt. Die Eröffnungswoche im Künstlerhaus machte mit ihren vielfältigen Angeboten die Öffentlichkeit aufmerksam und wurde von vielen Schulklassen und anderen Interessierten besucht.

Von Montag bis Freitag wurden insgesamt 12 Lesungen im Kinosaal des Künstlerhauses veranstaltet. Bernd Schreiber, Regina Rusch, Christine Biernath, Kirsten Boie und Ulli Schubert lasen aus ihren Büchern, berichteten von ihrer Arbeit und beantworteten viele Fragen.



Grafik Ute Thönissen
Unter dem Begriff „Das schreibende Klassenzimmer“ wurde wieder zum Schreiben aufgerufen. Es sollten Geschichten o.a. an Hand des Bildes (s.o.) zum Thema der Buchwoche eingeschickt werden. Die Ergebnisse wurden in einer interaktiven Ausstellung im Künstlerhaus präsentiert und die beteiligten Klassen in einer Veranstaltung im vollbesetzten Kinosaal am 11.11. gewürdigt.

Nach der Eröffnungswoche im Künstlerhaus wurde die Buchausstellung in Schulen des Stadtgebiets präsentiert (ca. 30 Schulen fordern sie in einem Jahr an, ca. drei Jahre wandern die Ausstellungen). Die Schulen veranstalten während der Dauer der Ausstellung oft zusätzliche Schwerpunktaktivitäten zur Leseförderung. Im Jahr 2011 konnten über das Jahr hinweg noch 45 weitere Autorenlesungen in Schulen durchgeführt werden.

(auch im Internet unter www.jbw-hannover.de)
Presseberichte zu den Buchwochen im Anhang S. 22 ff
3. DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCH-

FLÄMISCHE-BEGEGNUNG

Tagung zu aktuellen Fragen der Kinder- und Jugendliteratur

Kinderboekenkinderen - Kinderbücherkinder


Dreiländertagung - Drielandenconferentie

Antwerpen 24-26 Februar 2011 in Antwerpen
Seit 1991 gibt es – initiiert durch den Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. in Niedersachsen - regelmäßig einen Austausch zwischen Kinder- und Jugendbuchautoren, Übersetzern und Organisationen für Kinder- und Jugendliteratur in den Niederlanden, Flandern und Deutschland. Ziel des Austausches ist, das gegenseitige Verständnis der kulturellen Unterschiede und Eigenheiten, aber auch die entsprechenden Gemeinsamkeiten zu vertiefen und dadurch die gemeinsame europäische Zukunft in ihren Fundamenten – nämlich bei den Kindern und Jugendlichen – mit zu gestalten. Die Kinder und Jugendliteratur hat dabei eine große Bedeutung. Die europäische Integration erfordert ein vertieftes Verständnis der kulturellen Eigenheiten, die sich in der Literatur in besonders anschaulicher Form spiegeln.

Im Rahmen einer Tagung im Februar 2011in Antwerpen trafen sich Autoren, Übersetzer und Vertreter von Organisationen aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland und setzten den Erfahrungsaustausch über Inhalte und Vermittlungsmethoden von Kinder- und Jugendliteratur fort.

Das Thema der Tagung war: „Kinderbücherkinder“ – Kindheitsbilder in der Kinder- und Jugendliteratur. Das Programm der Tagung enthielt neben hochkarätigen Fachreferaten auch Workshops zu verschiedenen Aspekten und Unterschieden in den Kindheitsbildern der drei Länder. Auch Fragen des Literaturtransfers (Welche Bücher werden übersetzt?) wurden diskutiert. Die Übersetzer von Kinder- und Jugendliteratur wurden damit in den Erfahrungsaustausch einbezogen, sind sie doch die Vermittler zwischen den Kulturen auf sprachlicher Ebene. Wie sich beim Übersetzen und auch in den Illustrationen in Bilderbüchern kulturelle Differenzen und Gemeinsamkeiten manifestieren, war ein weiterer Aspekt der Tagung.

Das Tagungsprogramm:

Donnerstag 24/02/2011

tagsüber: Autorenlesungen in öffentlichen Bibliotheken für Schüler von verschiedenen Schulformen (vielleicht auch für Studenten) in Antwerpen und Umgebung.

18.00 Uhr : Empfang mit literarischem Rahmen im Rathaus von Antwerpen

Stadhuis van Antwerpen

Grote Markt

2000 Antwerpen


Freitag 25/02/2011

Hof van Liere

Prinsstraat 13

2000 Antwerpen


9.00 – 9.30 Uhr: Begrüßung

9.30 – 10.30 Uhr: Impulsreferat: Das Kind(heits)bild in der zeitgenössischen Jugendliteratur (Key note lecture: “Kindbeeld in de hedendaagse jeugdliteratuur” )

Prof. Dr. Helma van Lierop-Debrauwer (NL)

10.30 – 12.00 Uhr: Podiumsdiskussion über historische Romane mit Marita de Sterck (B), Floortje Zwigtman (NL) und Rolf Erdorf (D)

12.00 – 14.00 Uhr: Mittagessen (auf eigene Kosten)

14.00 – 15.00 Uhr: Das Kinderbuch heute, Trends und Tendenzen in den vier Sprachräumen (Nederland, Vlaanderen, Friesland, Duitsland) mit Bas Maliepaard (NL), Vanessa Joosen (B), Jant van der Weg (Friesland) und Jochen Weber (D).

15.00 – 15.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit Els Aerts (Vlaams Fonds voor de Letteren); Barbara Mazzotta (Nederlands Letterenfonds) und Jochen Weber (Arbeitskreis für Jugendliteratur). Was wird übersetzt und was nicht? Kulturelle Unterschiede zwischen den Sprachräumen und die Initiativen, Übersetzungen zu fördern.

15.30 – 16.00 Uhr: Kaffeepause

16.00 – 16.45 Uhr: Workshops

1. Kulturelle Vielfalt in der Jugendliteratur: mit den Autoren Ghazi Abdel-Qadir (D) und Edward van de Vendel (NL)

2. Mit Quellen umgehen: mit den Autoren Els Beerten (B) und Benny Lindelauf (NL)

3. Übersetzte Bilderbücher: mit dem Verleger Philippe Werck (B) und der Übersetzerin Andrea Kluitmann (D)

4. Das Wie und Warum gemeinsamen Schreibens (Koautorenschaft): mit den Autoren Hanneke de Jong (NL) und Dolf Verroen (NL)

17.00 – 17.45 Uhr: Workshops

5. Der Übersetzer als Scout, der Scout als Verleger: mit der Übersetzerin Verena Kiefer (D) und der Verlegerin Birgit Göckritz (D)

6.Schwierige Themen in Büchern für kleine Kinder: mit der Autorin Kirsten Boie (D) und der Illustratorin Kristien Aertssen (B)

7.Kind(heits)bilder in Thrillern und Krimis: mit den Autoren Monika Feth (D) und Jonas Boets (B)

8.Kulturelle Bezüge in Bilderbüchern ohne Text: mit den Illustratorinnen Rotraut Susanne Berner (D), Ingrid Godon (B) und Charlotte Dematons (NL)

18.00 Uhr: Gemeinsames Abendessen

Het Brantijser

Antwerp Management School
Sint-Jacobsmarkt 9-13
2000 Antwerpen
Samstag 26/02/2011

Hof van Liere

Prinsstraat 13

2000 Antwerpen


9.30 – 10.30 Uhr: Impulsreferat “Kind(heits)bilder in Illustrationen“ (Key note lecture: “Kindbeeld in illustraties”) von Prof. Dr. Jens Thiele (D)

10.30 – 11.30 Uhr: Podiumsdiskussion über Kind(heits)bilder in Illustrationen mit 3 Illustratoren: Rotraut Susanne Berner (D), Carll Cneut (B) und Jan Jutte (NL)

11.30 – 12.15 Uhr: Abschlussveranstaltung: Bart Moeyaert

12.15 Uhr: gemeinsames Mittagessen



    Neben dem Tagungsprogramm und dem informellen Austausch ist die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen selbst immer besonders wichtig. Deshalb fanden in Bibliotheken in Antwerpen und Umgebung Tandemlesungen von deutschen und flämischen bzw. deutschen und niederländischen Autorinnen und Autoren statt. Die Lesungen wurden von Schulklassen besucht und teilweise durch Übersetzer moderiert.

Die Tagung wurde vorbereitet und organisiert durch den Friedrich-Bödecker-Kreis und Stichting Lezen / IBBY-Vlaanderen sowie IBBY-Nederland. Diese Zusammenarbeit hatte sich schon durch die lange Kooperation seit 1991 bewährt. Die Hauptlast der Organisation in Antwerpen lag bei der Stichting Lezen Vlaanderen. Neben der Unterstützung durch zahlreiche weitere Literaturorganisationen gab es eine Kooperation mit der Universität Antwerpen, in deren Räumen die Tagung stattfand. Teile des Programms waren offen für Studentinnen und Studenten, die das besondere Angebot auch rege nutzten.

Der Rahmen der Tagung ermöglichte auch in informellen und persönlichen Gesprächen sehr viel an Vermittlung von gegenseitigem Verständnis und Wissen. Hier sind insbesondere auch die Tandemlesungen sehr wichtig gewesen, da sie Anregung zum Austausch über Vermittlungsmethoden waren.

Neben den niederländischen, deutschen und flämischen Kollegen kamen auch die Friesen, die in den Niederlanden eine eigene Sprachförderung (und Leseförderung) haben, wieder zu Wort (siehe Programm „Das Kinderbuch heute“). Zwei deutsche Teilnehmerinnen Rotraud Susanne Berner und Kirsten Boie, wurden über Mittel des Goetheinstituts Brüssel abgerechnet.

Die Übersetzer spielen nicht nur beim Literaturtransfer zwischen den Ländern eine besondere Rolle, sondern auch für die Tagung. Die Zweisprachigkeit der Tagung erfordert oft eine spontane mündliche Übersetzung, insbesondere bei den Workshops, aber auch bei den Lesungen. Die Impulsreferate wurden vorab übersetzt und schriftlich vorgelegt. Die abgerechneten Honorare der Übersetzer beziehen sich sowohl auf mündliche als auch auf schriftliche Übersetzungen.

Die Tagung war in jeder Hinsicht ein besonderes Ereignis. Das Tagungsprogramm konnte mit sehr guten Referenten und bedeutenden Autoren ausgestattet werden, was nicht zuletzt der vielfältigen Förderung durch niederländische, flämische und deutsche Institutionen zu verdanken ist. Man fand sich in einer entspannten, aber sehr professionellen Atmosphäre in einer besonderen Umgebung, nämlich den historischen Gebäuden der Universität Antwerpen zusammen. Die Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen aus den Niederlanden und Flandern, den Autorinnen und Autoren und den Übersetzerinnen und Übersetzern ist seit vielen Jahren eingespielt und hat sich erneut bewährt. Organisation und Durchführung verliefen reibungslos. Dies gilt sowohl für die Tagung als auch für die Tandemlesungen.

Es war in Antwerpen die 9. Tagung der DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCH-FLÄMISCHEN-BEGEGNUNGEN. Alle Beteiligten, die Repräsentanten der Organisatoren, die Autorinnen und Autoren, die Übersetzerinnen und Übersetzer, haben sich für eine Fortsetzung der Begegnungen und des Austauschs und für eine 10. Tagung ausgesprochen. Es hat sich wieder gezeigt, dass die persönliche Begegnung und das Gespräch erheblich dazu beitragen, dass Projekte (Bücher, Übersetzungen, Lesereisen u.a.) zwischen den beteiligten Ländern auf den Weg gebracht werden. Es wird also weitere Kooperationen zwischen den Ländern geben, wie z.B. die von der Nederlandse Taalunie finanzierten Lesungen flämischer oder niederländischer Autoren in Niedersachsen und hoffentlich auch eine 10. Tagung, die dann voraussichtlich wieder in Lingen stattfinden wird.

Es gibt offensichtlich genügend Themen, Probleme und Gemeinsamkeiten in den beteiligten Ländern, die ein Fundament für einen regelmäßigen Austausch bilden können. Man wird deshalb intensiv darüber nachdenken, wann, wie und wo man sich wieder zu einer Tagung zusammenfinden wird. Dabei wird sicher auch zu überlegen sein, wie kultureller und wirtschaftlicher Austausch harmonieren und welche Stolpersteine es noch gibt.

Im März und April 2011 gab es dann noch Workshops und Lesungen von zwei flämischen Autoren, Do van Ranst und Mia Verbeelen, in Niedersachsen. Die Veranstaltungen fanden in enger Kooperation mit dem RPZ Aurich statt und bezogen sich sehr auf den Niederländischunterricht in den Schulen. (Hintergrund- und Vorbereitungsinformationen dazu im Internet auf der Seite des RPZ Aurich unter www.ostfriesischelandschaft.de - „Een leesreis – Lesungen niederländischsprachiger Jugendbuchautoren“.)


4. Schreibwerkstätten
4.1. Schwerpunktprojekt

Haupt- und Förderschulen
Der Friedrich-Bödecker-Kreis hat im ersten Halbjahr 2011 insgesamt sechs einwöchige Schreibwerkstätten im Rahmen unseres Schwerpunktprojekts für Haupt- und Förderschulen durchführen können. Eine Werkstatt fand im Februar in der HS Jever statt. Durch eine weitere großzügige Spende der Sparkasse Hannover konnten außerdem Schreibwerkstätten an fünf Standorten in der Region Hannover durchführt werden.

Eine Förderschule, die Maximilian-Kolbe-Schule Hannover und vier Hauptschulen, die Rosa-Parks-Schule, die Peter-Petersen-Schule, die Pestalozzischule aus Hannover und die Hauptschule-Süd in Lehrte waren diesmal dabei. Bis auf die Rosa-Parks-Schule hatten alle zum ersten Mal am Projekt teilgenommen. Die Resonanz war wieder sehr positiv, was uns nach den bisher gemachten Erfahrungen nicht überrascht. Abgesehen von einigen bürokratischen bzw. organisatorischen Problemen an der Pestalozzischule lief die Durchführung des Projekts, insbesondere die Arbeit der Autorinnen und Autoren mit den Schülern, hervorragend.


Schreibwerkstatt in der Rosa-Parks-Schule

Ein Bericht der Lehrerin

Schreibprojekt der Klasse 8b, 9. – 13. Mai 2011

14 Schüler und Schülerinnen haben an dem Workshop teilgenommen, Schüler einer Klasse von 20, von denen sonst im Schnitt maximal ca. 11 regelmäßig erscheinen.

Schon zu Beginn machte Harald Tondern deutlich, dass sich in der nun folgenden Woche etwas Besonderes ereignen sollte, etwas anderes, als der übliche Unterricht und Alltag in Schule hergibt, das sich bewusst auch abgrenzen soll und eine einzigartige Herausforderung für die Schüler darstellt. Durch das Verteilen von Süßigkeiten, er nannte es „Bonbonpädagogik“, wurde dies auch optisch klar, denn das Essen ist sonst während der Unterrichtsphasen strikt

verboten. Die ruhige und sehr angenehme Ausstrahlung des Autors erzielte eine große Wirkung auf die Schülerinnen und Schüler, sie hörten ihm auffallend ruhig zu und stellten Fragen zu seiner Vita allgemein, seinem Leben als Schriftsteller im Besonderen usw.

Schüler, die sich dem Schreiben gegenüber anfangs skeptisch zeigten, öffneten sich bereits im Verlauf des ersten Tages. Viele unterschiedliche vom Autor angebotene Schreibanlässe und Schreibimpulse, wie z. B. Labyrinth, Steine, Postkarten, Akrostichon u. a., veranlassten sie nach und nach, zunächst zaghaft „ich weiß nicht, was ich schreiben soll“, mit dem Schreiben zu beginnen. Mehr und mehr wuchs ihr Selbstvertrauen, denn nach jedem Tag erhielten sie, jeder einzelne für sich, am nächsten Morgen als erstes ein Feedback des Autors zu ihren Werken vom Vortag, sowie Lob und Ermutigung und auch gute Tipps, wie sie weiter verfahren könnten. Sie holten Rat ein, ließen ihre selbstgeschriebenen Zeilen bereitwillig überarbeiten und nahmen Hilfe gerne an. Waren anfangs auch noch einige Schülerinnen und Schüler nicht so „scharf“ aufs Vortragen ihrer entstandenen Zeilen, präsentierten sie von Tag zu Tag selbstverständlicher und ungehemmter ihre Werke im Plenum.

Sie öffneten sich sogar vor der Kamera immer mehr, nachdem einige Schüler zuvor das Filmen und Fotografieren ihrer Geschichten, Performances und überhaupt von sich selbst kategorisch abgelehnt hatten. (...)

Am vierten Tag schlugen sie vor, das Projekt um mindestens eine weitere Woche zu verlängern und waren sehr enttäuscht zu hören, das dies unmöglich ginge. (...)

Aus dem eigentlichen Hauptprojekt, dem Schreiben und Präsentieren eigener Texte der Schüler, ist außerdem ein Nebenprojekt entstanden.: Ein Film, den zwei Schüler aus dem im Laufe der Woche entstandenen Foto- und Filmaufnahmen zusammengeschnitten und bearbeitet haben. So gibt es nun auch eine Art „Making of“ des Workshops, der die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Arbeit, ihren Präsentationen, aber auch bei ihren Geschichten, die sie erzählten, beobachtet. Natürlich durften hier die lustigsten Momente der Woche nicht fehlen.

So hat sich das Schreibprojekt mit Harald Tondern im Laufe der fünf Tage zu einem multimedialen Projekt erweitert: erzählte und geschriebene Geschichten, Fotos, Videos und die Arbeit am PC, denn die Texte wurden von den Schülerinnen und Schülern am Ende per Computer bearbeitet. Sogar ein Gesangsbeitrag entstand, denn ein Schüler hatte den Mut, Textzeilen zu singen.

Die Auswertung der Schülerbögen: am Ende des Workshops hat überwiegend ergeben, dass alle jeder Zeit gerne wieder mitmachen würden und diese Erfahrung ist zu hundert Prozent auch die meine. Mir, als Lehrerin in dieser Lerngruppe, hat es ermöglicht, die Schülerinnen und Schüler von einer ganz anderen, besonderen Seite kennen zu lernen, die mir sonst mit Sicherheit verschlossen geblieben wäre. Hierfür nochmals meinen herzlichsten Dank.

Corinna Freitag

Schreibwerkstatt an der Pestalozzi-Schule

im Mai 2011 mit Schülerinnen und Schülern

der achten Klassen

Bericht der Autorin

(...)

Die Jugendlichen, auch die als schwierig und verschlossen beschriebenen, haben wunderbar mitgemacht, originelle Ideen entwickelt, sich auf Anregungen und Gespräche eingelassen, sich geöffnet. Sie haben Freude am Schreiben entdeckt, Rückmeldung auf die Texte der anderen gegeben und sind im Laufe der Woche immer mutiger und selbstbewusster geworden.



Trauten sich zu Beginn der Schreibwerkstatt nur zwei oder drei SchülerInnen, ihre Texte vor allen Beteiligten vorzulesen, so hat sich die Gruppe am letzten Tag sogar bereit erklärt, vor größerem Publikum eine Lesung zu veranstalten. Zuhörer waren die jeweils andere, nicht an der Schreibwerkstatt beteiligte Hälfte der achten Klassen, außerdem Sechstklässler, die bei Frau K. Unterricht haben und die Deutsch- bzw. Klassenlehrerinnen.

Die Lesung wurde ein voller Erfolg. Fast alle jungen Autorinnen und Autoren trugen ihre Texte selbst vor – was wir zuvor geübt hatten – und drei sehr persönliche Texte durften Mitschüler bzw. durfte ich vorlesen.

Die positive Resonanz auf die Texte sowie die Art des Vortrags und der anhaltende Applaus tat den Schülerinnen und Schülern sichtlich gut.

In der abschließenden Beurteilung der Woche gab es nur Zustimmung.

Die beiden Deutschlehrerinnen waren ebenfalls sehr beeindruckt vom Ergebnis der Woche, das haben sie den Schülerinnen und Schülern auch deutlich vermittelt.

(...)


Inge Meyer-Dietrich
Maximilian-Kolbe-Schule (FöS)

Bericht der Lehrerin

Herzlichen Dank dem Bödecker-Kreis bzw. der Stadtsparkasse Hannover für dieses so unerwartet wertvolle Projekt!!!

Die Schülerinnen und Schüler der Maximilian-Kolbe-Schule haben eine wahrlich ungewöhnliche Woche hinter sich. Nevfel Cumart kam aus Bamberg angereist, erfahren auf dem Gebiet der „Schreibwerkstatt“, selbstbewusst und doch nicht wirklich ahnend was hier auf ihn zu kommt.

Mit seinem Humor, seinem Witz und seiner Ernsthaftigkeit war er sofort authentisch für die Kinder/Jugendlichen des Jahrgangs 7 und man konnte die Köpfe rauchen sehen. Jugendliche, die normalerweise nicht wirklich zuhören oder gar still sitzen, die nur das Nötigste schreiben, die es absolut nervig finden wenn jemand was von ihnen will, waren gar nicht mehr zu bremsen. Nevfel Cumart ist es gelungen in ihre Herzen vorzudringen und sie in einen wahren Schreibrausch zu versetzen. Am Ende trugen sie ihre Texte vor, die zu Tränen rührten, so persönlich, so vertraulich und doch auch so hart waren die Texte. Diese Schreibwerkstatt war etwas Außergewöhnliches, da sie therapeutischen Wert hatte. Dinge, die die Jugendlichen mit sich herumtragen, konnten kanalisiert und zu Papier gebracht werden. Eine Woche danach noch werden die Texte wieder und wieder überarbeitet, sie wollen die Texte Herrn Cumart schicken, denn er hat gesagt, dass sie wertvoll sind!

Die Kinder der Maximilian-Kolbe-Schule sind dankbar für jede Anerkennung, die echt ist. Nefvel Cumart hat sie ernst genommen und ihre erbrachte Leistung anerkannt, dafür möchte ich Ihnen noch einmal herzlich danken.

Diese Schreibwerkstatt war ein großer Erfolg!
Ein halbes Jahr später:

(...)


Es war wunderbar und die Kinder zehren noch heute davon. Das Schreiben macht ihnen inzwischen so viel Freude, dass sie von sich aus kleine Geschichten niederschreiben. Ich wollte mich auf diesem Wege noch einmal bei Ihnen bedanken, das war eine großartige Idee!

Mit freundlichen Grüßen

aus der Maximilian-Kolbe-Schule

Brigitte Kumkar


Die Schreibwerkstätten in Schulen in sozialen Brennpunkten sind ein sehr wichtiges und erfolgreiches Projekt des Friedrich-Bödecker-Kreises. Es wurde in den Jahren 2009 bis 2011 auch in anderen Bundesländern über den Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise mit der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erfolgreich durchgeführt. Außerdem entstand 2011 mit der Förderung des BMBF eine Evaluation des Projekts mit dem Titel „Schreiben als Chance“. Autorin ist die Hamburger Literaturdidaktikerin Dr. Ingrid Röbbelen. Die Evaluation ermöglicht es uns, die Projektidee in einem möglichst breiten Rahmen bekannt zu machen und dazu anzuregen, in allen Bundesländern viele neue Schreibwerkstätten in Schulen in sozialen Brennpunkten zu veranstalten. Sie kann in der Geschäftstelle angefordert werden.

4.2. Schreibwerkstätten

für Jugendliche
Seit dem Jahr 2006 führen wir regelmäßig Schreibwerkstätten mit Jugendlichen durch. Das Projekt wird seither durch die VGH-Stiftung gefördert und mit ihr gemeinsam organisiert. Das Interesse seitens der Schulen ist groß. Für die 20 Workshops, die wir 2010/2011 finanzieren konnten, hatten wir 70 Bewerbungen, so dass wir eine Auswahl vornehmen mussten. 8 Schulen Workshops fanden 2010 statt, die restlichen 2011. Eine Schule musste den Termin auf Januar 2012 verschieben (siehe unten stehende Liste).

Die Erfahrungen sind sehr positiv. Die Beteiligten erkennen, dass die Kinder und Jugendlichen, die sich in unseren Schreibwerkstätten kreativ mit Sprache auseinandergesetzt haben, in großem Maße für ihre schulischen Leistungen und ihre persönliche Entwicklung profitiert haben. Sehr wichtig ist die Vor- und Nachbereitung der Workshops durch die betreffenden Lehrer.

Bei den Schreibwerkstätten lesen Autorinnen und Autoren vor Schulklassen, führen Gespräche mit den Schülern und erarbeiten gemeinsam Texte. Die Kinder und Jugendlichen werden angeleitet, sich eigene Geschichten auszudenken oder gemeinsam zu entwickeln. Schreibwerkstätten sind eine außerordentlich nachhaltige Form der Leseförderung, da sich durch das eigene Schreiben bei den Jugendlichen ein positives Verhältnis zum Lesen und zur Literatur ergibt.
Liste der beteiligten Schulen:


19./20. Januar 2011

Wennigsen

KGS

20./21. Januar 2011

Verden

Gymnasium am Wall

2./3. Februar 2011

Celle

Ernestinum

3./4. Februar 2011

Göttingen

IGS Lichtenberg

3./4. Februar 2011

Rinteln

Gymnasium Ernestinum

23./24. Februar 2011

Stadthagen

IGS Schaumburg

21./22. März 2011

Großheide

Friederikenschule (HRS)

28./29. März 2011

Harpstedt

HRS

29./30. März 2011

Hannover

Gerhart Hauptmann RS

5./6. Oktober 2011

Hannover

Bismarckschule

10./11. Oktober 2011

Schellerten

R.-v.-Weizäcker HRS

19./20. Januar 2012

Delmenhorst

RS Süd


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