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Das Tarianer Becken und seine Randberge



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Das Tarianer Becken

und seine Randberge


Die Erde ist mehr als 4,5 Milliarden Jahre alt. Seit ihrer Entstehung ändert sich ständig ihr Aussehen. Auch unsere engere Heimat – das Tarianer Becken in der Mitte des Geretsch-Gebirges – ist erst im Laufe der letzten 225 Millionen Jahre entstanden. Damals – im Erdmittelalter – war das Pannonische Becken und weite Teile Europas und Asiens von einem großen Meer – Thetys genannt – bedeckt. Reste dieses Meeres sind heute noch das Mittel-, das Schwarze und das Kaspische Meer.1

Aus nördlichen Gebieten Europas und Afrikas flossen viele Flüsse in diese Meeressenke und lagerten ihre Sedimente (Schlamm, Sande, Kieselsteine) ab. Daraus und aus abgestorbenen Meereslebewesen entstanden – in 130 Mio. Jahren – unter Druck mehrere Hundert Meter mächtige Gesteine. Zunächst lagen ihre Schichten am Meeresgrund noch waagrecht. Der Gegendruck aus dem Erdinneren drückte die Gesteine langsam nach oben, so dass vor rund 100 Mio. Jahren im Pan-nonischen Becken immer mehr Inseln aus dem flacher werdenden Meer ragten.2 Durch weitere Heraushebung in der alpidischen Gebirgsbildung (Entstehung der Alpen und Karpaten) – sie begann am Ende der Kreidezeit vor rd. 100 Mio. J. – zerbrachen die Gesteinsschichten und wurden schräggestellt.

Diese Krustenbewegungen waren in den ver-gangenen 10 Mio. Jahren – im Pliozän/Pleistozän – besonders lebhaft und wiederholten sich mehrmals, so entstand durch die Heraushebung der Randberge und das Absinken des Beckens nach und nach das heutige Bild des Tarianer Beckens. Es ist ca. 12 km lang, 5 km breit und liegt 180-200 m über dem Meeresspiegel.3 Es verläuft im Norden in N-S-Richtung, im Süden in NW-SO-Richtung, und verengt sich von 5 km im N auf 1,5 km im S. Das nördliche Ende liegt bei Héreg, das südliche bei Tükröspuszta-Vasztély.

Das Becken ist von – in Staffelbrüchen angeordneten – Pultschollen umgeben. Eine Pultscholle ist ein Gebirge, dessen eine Seite steil abfällt, die andere ist ein Flachhang, d. h. er fällt allmählich ab. Im Falle des Tarianer Beckens schauen die Steilhänge in Richtung Becken, während die Flachhänge von ihm abgewandt sind. Die am inneren Beckenrand liegenden Berge – erste Staffel mit Tamás-kõ (281 m), Csurgó-hegy (300 m), Kis Somlyó (382 m) im W des Beckens; Fakó-hegy (269 m), Õr-hegy (230 m), Nagy-Seres-hegy (307 m), Jás­ti-hegy (334 m), Kis Szenék (295 m) im O – sind rd. 120 m niedriger als die am äußeren Rand liegenden Höhenzüge der zweiten Staffel. Letztere ist besonders gut im W und N ausgeprägt. Hier fand die stärkste Heraushebung statt. Beispiele dafür sind: Gerecse (633 m), Fekete-kõ, Fábián-kõ und Pes-kõ (401 m); südlich von Tarian: Baglyas-hegy (433 m) und Somlyó (448 m). Im O liegen die meisten Höhen nur zwischen 230 und 310 m, lediglich der Szenék – östlich von Héreg – erreicht eine Höhe von 399 m. Zieht man das Gebiet des Tolnauer Beckens in die Betrachtung mit ein, dann kann man im W dieses Beckens noch eine dritte Staffel – mit Öreg-Kovács (554 m), Szénás-hegy (549 m) und Kappan-Bükk (534 m) – erkennen. Der Höhenun-terschied zur zweiten Staffel (Pes-kõ) beträgt rd. 130-150 m. Das Tolnauer Becken hat eine Höhe von 250-300 m über NN, d. h. es liegt 70-120 m über dem Tarianer.

Das Tarianer Becken ist als Einbruch der einst zwischen den heutigen Randgebieten bestehenden Gesteinsdecke zu erklären. Während sich die Ränder allmählich herausgehoben haben, sank das einstige Deckgestein im Becken in die Tiefe und wurde von Abtragungsresten der letzten 10–12 Mio. Jahre (Jungtertiär — bis heute) bedeckt.

Diese Annahme wird durch die gleichartigen Gesteine im W und O des Beckens bestätigt. Aus der Zeit von vor 200 Mio. Jahren (Mittlerer Keuper/Trias) stammt der Dachsteinkalk, der den Pes-kõ, Fábián- und Fekete-kõ im W und das Kajmát-Plateau im N sowie Szenék und den Jásti-hegy im O aufbaut.

Ebenfalls aus dem Mittleren Keuper stammt der Hauptdolomit, aus dem die Berge Baglyas, Somlyó und Tornyó im W sowie Nagy-Seres-hegy im O bestehen.3 Die Trias-Gesteine wurden an bestimmten – noch vom Meer überfluteten – Stellen, hier an der W-Flanke und im N der Hauptkette des Gerecse, von Jura-Gesteinen überlagert. Die 172 bis 162 Mio. Jahre alten Braunen Jura- oder Dogger-Ablagerungen „rutschten“ bei der Heraushebung nach W und N vom Dachsteinkalk ab. Sie werden v. a. in Tardos und Süttõ als »roter Marmor« abgebaut. Rötlicher Kalkstein aus dem Dogger – mit Ammonshörnern und Brachiopoden als Fossilien – wurden auch am östlichen Beckenrand (Szenék – Nagy-Seres-hegy) gefunden. Unfruchtbare Roterde aus der gleichen Zeit bedeckt die Ostflanken des Somlyó-Berges und der angrenzenden Felder (Schaumloch-Äcker).

Die Kieselsteine sind vom fließenden Wasser abgerundete Steine unterschiedlicher Größe. Je kleiner und runder sie sind, desto älter sind sie und umso weiter wurden sie vom Wasser transportiert. Man findet hier Kiesel, die 420 km weit »gerollt« wurden. Die Feuerstein- und Kalkkiesel des Kajmát stammen vom Berg Steinfels bei Dorog. Sie sind ähnlich wie die am NO-Fuß des Pes-kõ liegenden Kieselsteine ca. 27 Mio. Jahre alt (Miozän).4

Da Kalkgestein wasserdurchlässig ist, löst es sich im kohlendioxidhaltigen Wasser auf. Das nennt man

Verkarstung. Dabei entstehen verschiedene Karst-formen, wie Höhlen, Dolinen oder Karren. Die miozänzeitlichen Verebnungsflächen auf den – das Tarianer Becken umgebenden – Bergrücken sind klein, und deshalb findet man darauf nur bescheidene Karsterscheinungen.

Der Pes-kõ (dt. Höhlenstein) – 3 km lang und 1 km breit – der Tarianer »Haus-Berg« weist nur einige bescheidene Dolinen (bombentrichterartige Vertiefungen von max. 15 m Durchmesser und 1 m Tiefe) an der Oberfläche und 2 Höhlen an der Stirnseite der Felsenwand auf. Diese Höhlen entstanden in den Klüften der 2 – 4 m mächtigen Kalkschichten infolge der Hebungsvorgänge unter Einwirkung von Thermalwasser.

Die größere Höhle befindet sich in 350 m über NN. Ihr Vorraum ist ca. 3 m breit, 4-5 m hoch und 3 m tief. Um sie rankt sich eine Sage (> Hotter, Bilder). Die zweite Höhle liegt in der Höhe von 360 m. Bei ihrer Entstehung spielten sowohl Thermal- als auch Karstwasser eine Rolle. Über ihr befinden sich heute noch 40 m mächtige Kalkschichten, die im Miozän 100 m dick waren.5

In der Zeit vor 30–35 Mio. J. (Oligozän/Miozän) entstanden im Tarianer Becken die dicht unter der Oberfläche liegenden Braunkohlen. Das Becken ent-stand in mehreren Phasen. Seine Ränder bestehen aus Meereston, Sandton, feinem Sandstein der Oberkreide und des Alttertiärs.3 Sie treten z. B. beiderseits der Straße am Tarianer Kalvarienberg zutage.

Nachdem sich vor ca. 27 Mio. Jahren das Meer aus diesem Raum endgültig zurückzog, lagerten die Bäche aus den Randgebirgen riesige Mengen an Schotter, Kies und Sand im Beckeninneren ab. Das Klima war nach wie vor tropisch-subtropisch.

Das Eiszeitalter in unserer Gegend

Vor ca. 1,5 Mio. Jahren – im Pleistozän – begann das Eiszeitalter. Es ist in 4–5 Kaltzeiten zu untergliedern. Zwischen ihnen lagen die Warmzeiten. Neben Nord-Europa waren fast nur die Alpen und Karpaten von Gletschern überzogen. In unserem Becken gab es während der Kaltzeiten wegen der ca. 5 °C tieferen Durchschnittstemperaturen eine Tundrenvegetation, d. h. hauptsächlich Moose und Flechten sowie kniehohe Sträucher. Die kahlen Felsen des Geretsch wurden durch die Frostsprengung in größere Blöcke zerlegt. Diese bewegten sich im Winter und Frühjahr an den steilen SO-Hängen auf dem oberflächlich auftauenden Frostboden langsam hangabwärts. Sie liegen heute noch am Fuße des Pes-kõ und Fekete-kõ.

Der Meeresspiegel lag in den Kaltzeiten 100 m tiefer als in den Warmzeiten. Deswegen gruben sich die Bäche in die Verebnungs-flächen der Tertiärzeit ein (Tiefenerosion).

Die von den eisbedeckten Gebirgen wehenden Winde transportierten feinen gelben Staub, den Löss , in unser Becken. Er überzieht – ähnlich einer Schneedecke – die Unebenheiten der Landschaft und bildet an manchen Stellen Steilwände (z. B. im SO von Tarian). Auf ihm entstand die fruchtbare Schwarzerde ( Flurnamen). In den Warmzeiten – sie dauerten ähnlich wie die Kaltzeiten je Hunderttausend Jahre – lag der Meeresspiegel um 100 m höher als in den Eiszeiten, die Wasserläufe verloren deshalb an Transportkraft und lagerten im Tarianer Becken ihre Schotter und Sande ab und schütteten ihre Täler teilweise zu. Sie trugen infolge Seitenersion die Hänge ab. So entstanden die – teilweise mit Löss bedeckten – II. und III. Schotterterrassen am St.-Ladislaus- und Tarianer Bach südöstlich von Tarian.5

Infolge des Wechsels zwischen Kalt- und Warmzeiten entstand in unserer Beckenlandschaft eine unruhige Oberfläche. Der Beckencharakter ist am besten noch im N – zwischen Tarian und Héreg – ausgeprägt. Zwischen den Talauen und Hügeln werden die 20-30 m Höhenunterschiede durch sanfte Hänge überwunden. Östlich und südöstlich von Tarian – Sövénykert, Kisszállás, Omlási-rétek, Õrhegy – nimmt die Reliefenergie zu, d. h. die Hänge zwischen den Hügelkämmen und Talauen werden steiler, und somit für die landwirtschaftliche Nutzung unrentabler. Teilweise wird dieser Nachteil durch den Löss boden wettgemacht, im flacheren nördlichen Teil dagegen überwiegen Sand- und Schwemmlandböden. In den waldbedeckten Teilen der Randgebirge dominiert der sog. braune Waldboden. Im Niederwald auf verkar-steten Untergrund findet man Humuskarbonatboden (Rendzina). Diese Böden sind – in Jahrmillionen ent-standene – feine Verwitterung-sprodukte der Gesteine unter Einwirkung des Klimas, der Witterung sowie der Pflanzen- und Tierwelt.

Klimatische Verhältnisse

Nach dem Ende der letzten Kaltzeit vor ca. 17 000 Jahren entstand allmählich unser heutiges gemäßigtes Klima. Im Tarianer Becken ist eine feuchtkontinentale Variante des gemäßigten Klimas anzutreffen. Im gesamten Geretsch-Gebirge – so auch in unserem Becken – wurde eine Gesamt-Sonneneinstrahlung von 102–104 kcal/cm2 registriert. Das bedeutet im Jahr 1991 Sonnenstunden. Wegen der großen Entfernung zum

Meer sind die Sommer heiß und die Winter kalt. Ferner treten Spätfröste auf. Die Wetterstation auf dem Gehöft Tükrösmajor im S des Beckens registrierte – in 40 Jahren – einen jährlichen Niederschlag von 578 mm, wovon 56,7% in der Wachstumszeit fallen.6 Die regenbringenden Westwinde regnen sich an den Bergen am W-Rand ab. Die Abhängigkeit von der Großwet-terlage ist aber auch hier gegeben: Es gibt hier neben sehr trockenen-heißen Sommern auch feucht-kühle, ebenso schneereiche kalte, wie schneearme und milde Winter.

Die natürliche Pflanzenwelt

Vegetation unserer Gegend ist nach und nach in Tausenden von Jahren seit dem Ende der letzten Eiszeit – unter dem Einfluß des Klimas und Bodens – entstanden. Sie gehört zum pannonischen Florenreich (Pannonicum), innerhalb diesem zur transdanubischen Mittelgebirgsfloren-Region (Bakonyicum) und zu deren Pilischer Unterflorengegend (Pilisiense). Bei ihr handelt es sich um eine Mischform zwischen dem mediterranen Karst-Buschwald, den westeuropäisch-atlantischen Buchen-Eichen-Wald und der osteuropäisch-pontischen Waldsteppe.

Nördlich vom Pes-kõ findet man einen geschlossenen Eichenwald, während südlich davon v. a. Waldsteppen-Vergesellschaftungen überwiegen. Am weitesten verbreitet sind – sogar noch auf den Hügeln um 250 m ü. NN – die Eichen- und Eichenschälwälder (Quercetum petraecerris). Die Kalkbänke und Oberfläche des Pes-kõ sind von Karst-Buschwald der pontischen Kremmel-kirsche mit Trockenrasens (Ceraso mahaleb — Quer-cetum pubescentis und Festucetum pallentis

Hungaricum) bedeckt. Bäume und Sträucher bilden ein schier undurchdringliches Dickicht. Hauptvertreter unter den Bäumen sind: Flaumeiche (Quercus pubescens), Blumenesche (Fraxinus ornus) und Elsbeere (Sorbus torminalis). In der Strauchschicht – sie ist unter allen Pflanzenvergesellschaftungen die artenreichste – dominieren Kremmelkirsche (Ce­rasus mahaleb), Kornelkirsche (Cornus mas, in der örtlichen ua-Mundart: ,Tiendl‘) und Ferula (Ferula sadleriana). An manchen Stellen sind diese Assoziationnen von Hang-Trocken-rasen mit Federgras (Stipa pulcherrima) – z. B. am Fakóberg (269 m) – unterbrochen.

Unterhalb des Karst-Buschwaldes folgt die Stufe der Schuttabhangwälder, so z. B. am SO-Abhang des Pes-kõ der Linden-Eschen-Schutt-abhangwald (Mercuriali –Tilietum).7 Nach Wagenhoffer bekam er wohl seinen Namen von den Linden des Schuttabhangwaldes des 374 m hohen Lindners südlich des Somlyó-Berges. Der ,Schomlochburg‘ genannter Berg (448 m) ist von Weißbuchen-Eichen-Wäldern bedeckt, wobei ein weithin sichtbarer breiter Streifen am N-Hang von Trockenrasen bewachsen ist.

Entlang der Bachläufe findet man in den tiefergelegenen Stellen des Beckens Schilf- oder Rohrgebiete sowie Weidenbäume.



Fließgewässer des Beckens

Die Bachläufe überformten – infolge wiederholter Hebungsvorgänge bis in die jüngste Zeit – die Oberflächenformen des Beckens, so dass eine ab-wechslungsreiche Gitterstruktur entstand. Die Bruch-linien in Längsrichtung des Beckens bestimmen die Laufrichtung der Bäche, die von den Bewohnern einfach als »Graben« (ung. árok) genannt werden. Nur der längste Bach hat einen Namen: »St.-Ladislaus-Bach«. Er entspringt nordöstlich von Héreg aus den Karstquellen am Fuße des Geretsch-Berges. Durch rückschreitende Erosion arbeitete er sich vom Beckenrand bei Héreg immer in Richtung Pusz­tamarót vor und zapfte das dortige Becken an.

Der St.-Ladislaus-Bach nimmt während seines ca. 25 km langen Laufs alle Bäche des Tarianer Beckens auf: Zuerst drei im N der Gemarkung von Héreg, dann – kurz

vor der Héreger Brücke – den aus dem Fekete-kõ und Lovász-hegy kommenden Bach, dann den Bach, der den S des Héreger Hotters entwässert und am Sövénykert vorbeifließt. Bei der Gyermelyer Brücke nimmt er den kurzen Bach vom Csatári-Brunnen auf. Danach fließt er durch die Bruchlinie der Omlás-rét (dt. Bruchwiesen) nach Süden. Unterwegs nimmt er noch von links das Bächlein vom Mogyorós-kút (dt. Haselbrunnen) auf.

An der Maaner Brücke mündet schließlich der den W entwässernde – durch Tarian fließende – ca. 7 km lange Bach in ihn. Unweit dieser Brücke wurde Ende der 50er Jahre ein Ministaudamm errichtet und der Bach zu einem Fischweiher gestaut. Bevor der St.-Ladislaus-Bach unser Becken verläßt, nimmt er noch weitere Bäche auf: So das Wasser einer Quelle am Fuße der Langen-Äcker, die Bäche, die von Vasztély und Tükröspuszta kommen.

Der W des Beckens wird von mehreren Bächen entwässert. Der eine entspringt nördlich von Turni und fließt nach NW am ehemaligen Kühebrunnen vorbei, macht dann an der – aufgegebenen – Kenderesi tanya (Õ Hotter) eine Schleife – unterwegs nimmt er das Wasser mehrerer Quellen auf – und fließt an den Stockwald-Äckern und am Kälberbrunnen vorbei zur Tschurgoheit, wo eine weitere Quelle einmündet. Südlich von Tarian – im Hanfland – erreicht er das eigentliche Becken und mündet – in der Höhe des Kissallasch– in der Rohrteicht-Wiesen in den Tarianer Bach.

Der Tarianer Bach wird von drei Zuflüssen gespeist, die alle durch Tarian fließen. Der westlichste entspringt in den Ritschmann-Wiesen und fließt durch den Kleegarten und trennt die Neue Welt und das Hanfland von den übrigen Gassen des Dorfes. Der mittlere entspringt im Teichtl und hat einen kleinen Zufluß von dem einstigen Fegedeki-Brunnen her. Der Bach trennt den Kischtarian von der Hintergasse, überquert die Untergasse und vereinigt sich mit obigem Bach im Bereich des neuen Freizeitzentrums im Schulgarten. Von dort fließt der Bach unter den Gärten der Hauptstraße bis in die Höhe des Móricz-Zsigmond-Platzes, wo er sich mit dem dritten »Graben« vereinigt.

Der dritte Bach entspringt im NO des Dorfes aus dem 'Rohr' genannten Sumpfgebiet unter den Gärten der Obergasse. Im Tal zwischen den sog. Schulmeister- und Pfarrer-Feldern und den Gärten der Hauptstraße überquert er im S des Dorfes den Móricz-Platz und vereinigt sich hinter den Gärten der Witschker Straße mit den zwei anderen. Nach dem Dammbrücke verläßt er das Dorf und fließt westlich des Friedhofs und der Preßhäuser – am einstigen Zigeuner-Brunnen entlang – in Richtung des Sumpfgebiets »Rohrteicht-Wiesen«, um sich mit dem westlichen Bach zu vereinigen. Dann strebt er am Ochsenbrunnen vorbei der Maaner-Brücke zu, wo er nach ca. 7 km Länge bei 140–150 m über NN in den St.-Ladislaus-Bach mündet.



Sumpfgebiete

Die im Jungpleistozän – Beginn vor etwa 300 000 J. – stattgefundenen erneuten Senkungen und Hebun­­­gen führten zur Entstehung von Sumpfgebieten im Tarianer Becken. Das Wasser der zahlreichen Karstquellen und der Niederschlag sammelt sich in den Senken. Der Grundwasserspiegel – über undurchlässigen Ton-, Letten- und Mergelschichten gestaut – tritt in tiefergelegenen Gebieten an die Oberfläche. Er liegt im ganzen Becken ca. 150 m über NN ( Innerörtlicher Bereich). In diesen Sumpfgebieten entstand eine meistens von Schilf (Phragmites communis) dominierte Pflanzengesellschaft. An Tieren sind die Frösche am meisten vertreten. Daneben kamen früher noch Unken vor. Fische gibt es kaum. Das Grünfüßige Teichhuhn (,Wossahiendl‘) war im ,Rohr‘ auch anzutreffen.

Das größte Sumpfgebiet ist das »Rohr« entlang der Obergasse, im N des Dorfes. Es wird – wie die meisten anderen auch – von einer Quelle (im Volksmund 'Brindl' genannt) gespeist. Im dichten Schilfbewuchs gibt es nur kleinere offene Wasserstellen, wo im Sommer Frösche, Wildenten ('Tuckanten') u.a. zu beobachten sind. In der Zeit der kollektiven Landwirtschaft (1950–1990) dehnte sich die Rohrfläche aus, weil die Nutzung der benachbarten Wiesen eingeschränkt wurde. Infolge des in den 60er Jahren im S des Beckens begonnen Braunkohlenabbaus sank der Grundwasserspiegel ab, was sich auch auf die Sümpfe negativ auswirkte: In dem jetzt z. T. trockenliegenden Rohr leben nun auch Hirsche, Wildschweine und Füchse.

Eine ganz andere Zusammensetzung der Pflanzenwelt findet man im 'Teichtl' am Waldrand rechts der Straße nach Tata/Totis. Hier gibt es wenig Schilf, aber dafür mehr Binsen (ung. káka) und ,Tschadig‘ (Schwarzes Kopfriet, ung. csáté). Beide wurden von den Bauern für Bindearbeiten im Weingarten benutzt. Wegen der geringen Wassertiefe trocknete das Teichtl in manchen Jahren aus, dann wurde es als Mähwiese genutzt. Wie der ung. Name übersetzt ,Stechmücken-Teich‘ schon zeigt, gibt es hier viele Gelsen (>Hotter, Fußnote 3).

Ein größeres Sumpfgebiet befindet sich im S des Dorfes im Tal zwischen Kisszállás und dem Wald. Je nach Wasserstand bedeckt diese 'Rohrteicht-Wiesen' mal eine größere, mal eine kleinere Fläche.

Im N des Sövénykert – an der Grenze zum Héreger Hotter – liegt ein weiteres ,Rohr‘, von einem Bach – der in den Héreger Stier-Wiesen entspringt – duchflossen und gespeist von Sövénykert-Quellen. (Anfang d. 20. Jahrhunderts soll ein Tarianer Bauer bei Schneegestöber auf der Heimfahrt von Héreg mit seinem Pferdeschlitten vom Weg abgekommen und hier – zusammen mit seinen Pferden – ums Leben gekommen sein.)

Weitere Schilfsümpfe befinden sich zwischen der Gyermelyer Brücke und dem Csatári-Brunnen sowie am S-Ende des Hotters unterhalb der Langen-Äcker (unweit des Fischteiches). Durch den Bau des Ministaudamms entstand v. a. im N des Fischweihers – in den ehemaligen Wiesen – ein neues Sumpfgebiet mit einer reichen Pflanzen- und Tierwelt. Diesen positiven Aspekt für die Natur mindern die Anglerbuden rings um den Weiher, welche das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen.

Literatur/irodalom


1) Die Entwicklungsgeschichte der Erde, Leipzig, 1970, 2 Bd.e, Formationstabelle

2) Udvarhelyi, Károly (Hrsg.), Magyarország természeti és gazdasági földrajza, Budapest, 1968, S. 17

3) Wagenhoffer, Vilmos, A Tarjáni-medence és környéke, Manuskript/kézirat (5 S/o. Text/szöveg + 5 S/o. Abb./ábra), ohne Jahreszahl/év­szám nélkül, mit weiteren Literatur-Angaben (s. u.)

4) Vígh, Gyula, Adatok a Gerecse-hegység nyugati részének földtani ismeretéhez, in: Földtani Intézet évi Jelentései 1925-1928-as évekrõl, Budapest, 1935, S. 95

5) Láng, Sándor, A Gerecse perembegysegi ré­szeinek geomorfológiája, in: Földrajzi értesítõ, 1956, Heft 3, S. 177-182

6) Hajósy, Ferenc, Magyarország csapadékvi­szonyai, 1900-1940, Budapest, 1953, S. 86-89 und 182-183

7) Fekete, G. und Járai-Komlódi, M., Die Schuttabhangwälder der Gerecse- und Bakonygebirge, Annales Universitates Scienciarum Budapestensis .... Sectio Biologica, Budapest. 1962, S. 118


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