Brüssel drängt auf verschärfte Ammoniakeinsparungen BRÜSSEL. In der Europäischen Kommission plant die Generaldirektion Umwelt eine deutliche Verschärfung der Luftreinhaltungsvorschriften. Davon betroffen wäre auch der Agrarsektor als Hauptverursacher von Ammoniakemissionen. Wie aus einem durchgesickerten Richtlinienentwurf, der am Mittwoch (18.12.) präsentiert werden soll, hervorgeht, planen die Umweltexperten der Kommission unter anderem eine zusätzliche Verringerung des Ammoniakausstoßes, nämlich um 30 % bis 2025 und um 34 % bis 2030, jeweils im Vergleich zu 2005. Extraverpflichtungen sollen ferner für Schwefeldioxid, Stickoxide, bestimmte flüchtige organische Verbindungen sowie erstmals für Methan und Feinstaub gelten. Hintergrund ist eine Anpassung der EU-Vorschriften an die 2012 erfolgte Novellierung des internationalen Göteborg-Protokolls zur Luftreinhaltung. Laut einer Folgenabschätzung würde Deutschland am stärksten getroffen: Hierzulande soll der Ammoniakausstoß aus der Landwirtschaft über bereits geleistete Anstrengungen hinaus um weitere 42 % gesenkt werden. In zahlreichen anderen Mitgliedstaaten liegen die rechnerisch notwendigen Verringerungen ebenfalls im zweistelligen Bereich, beispielsweise 26 % in Frankreich und Spanien sowie 25 % in Polen. Österreich soll seine Ammoniakemissionen um zusätzliche 27 % zurückschrauben. Um diese Einsparungen zu erreichen, schlägt die Generaldirektion Umwelt verschiedene Maßnahmen vor, darunter die Beratung von Landwirten zur Verringerung der Emissionen, Berichtspflichten für die Stickstoffbilanz und ein besseres Düngemanagement. Dafür könnten Mittel aus der ländlichen Entwicklung bereitgestellt werden. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) halten die anvisierte Reduktion von 30 % Ammoniak bis 2025 für undurchführbar. In einem Brief an den Leiter der Generaldirektion Umwelt, Karl F a l k e n b e r g , erinnern sie daran, dass der Agrarsektor seine Emissionen bereits um 28 % zurückgefahren habe. AgE