Landtag von NÖ, XI



Yüklə 0,58 Mb.
səhifə16/21
tarix05.11.2017
ölçüsü0,58 Mb.
#30785
1   ...   13   14   15   16   17   18   19   20   21
PRÄSIDENT Dipl.-Ing. ROBL: Zum Worte gelangt Herr Abg. Krendl.
Abg. KRENDL: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren des Hohen Hauses! Ich treffe mich in einer großen Reihe meiner Aussagen mit dem Abg. Reischer und kann mich daher sehr kurz fassen.

Auch ich habe aus dem Landwirtschafsbericht 1978 eine Reihe von Zahlenmaterial entnommen, das auch statistische Unterlagen bietet und unterstreicht, daß der Berufsausbildung in der Landwirtschaft immer größere Bedeutung zukommt. Immer mehr ist zu erkennen, daß das Wissen, das in der moder-nen Landwirtschaft gebraucht wird, um bestehen zu können, durch den Einsatz der Fachschulen weiter verbessert werden kann. Gleichzeitig stellen wir fest, daß die Teilnahme an verschiedenen Kursen intensiver wird. Es ist erfreulich, daß auch hier diese Entwicklung festzustellen ist, weil ja damit klar wird, daß der landwirtschaftliche Betriebsführer durch das erfahrene Fachwissen nicht nur flexibler in seiner Arbeit wird, er wird auch angeregt, sich immer weiter zu bilden. Diese Kurse stellen also einen Impuls zu dauernder Weiterbildung dar. Hier wird vielleicht zum ersten mal so richtig eindeutig klar erkennbar, daß beide Seiten, nämlich auf der einen Seite der Gesetzgeber und auf der anderen Seite der Auszubildende, die Wichtigkeit der Schulung und der permanenten Weiterbildung erkannt haben. Durch das am 25. November 1976 beschlossene landwirtschaftliche Schulgesetz wurde vom Niederösterreichischen Landtag ein modernes Ausbildungsgesetz geschaffen, welches eine ge-diegene Ausbildung für die Menschen in der Land- und Forstwirtschaft garantiert. Wir haben damals im Hohen Haus aufgezeigt, daß dem Trend zur Fachausbildung Rechnung zu tragen ist, wollen wir dem landwirtschaftlichen Betrieb seinen Stellenwert in der modernen Volkswirtschaft erhalten helfen. Erfreulich ist, daß wir feststellen können, daß sich im Jahre 1978 die Gesamtzahl der Lehrlinge wieder erhöhte. Sie betrug im Jahr 1978 3620 Jugendliche das ist eine Steigerung zu 1977 um 194 Schüler. Erfreulich ist auch das große Interesse an den Facharbeiter- und Meisterprüfungen. Hier vielleicht einen Vergleich: Wenn in Niederösterreich allein 156 Meisterprüfungen abgelegt werden, so entspricht dies 32,98% der im gesamten Bundesgebiet abgelegten Meisterprüfungen im Jahre 1978. Und wenn im Bericht weiter ausgewiesen wird, daß seit dem Jahre 1948 in Niederösterreich mehr als 23.000 Bewerber einen gesetzlichen Berufstitel erhalten haben - der Herr Abg. Reischer hat auch darauf hingewiesen -, so wirft auch dies ein gutes Licht auf das Interesse für die land- wirtschaftliche Berufsausbildung.

Ich bin von Beruf Nichtlandwirt, gestatten Sie mir aber doch ein wenig stolz zu sein, daß der Anteil Niederösterreichs am gesamtösterreichischen Anteil bei Weizen 59% ist, bei Roggen sind es 70%, bei Gerste 62%, bei Zuckerrüben 7176, bei Rindern liefern wir 27% des Gesamtanteiles, bei Schweinen 34% und bei Wein 55%. Die niederösterreichische landwirtschaftliche Produktionskraft liegt 1978 bei 23,9 Milliarden Joule. Damit wäre Niederösterreich in der Lage, 70% des österreichischen Ernährungsbedarfes allein zu decken.

Diese Zahlen können nur mit einem fachlich gut ausgebildeten Berufszweig erreicht werden. Leider müssen wir noch immer feststellen und das ist vielleicht der einzige kleine Wermutstropfen in dem ganzen, daß es bei Gegenüberstellung der Absolventen der ersten Klassen der dreijährigen landwirt- schaftlichen Fachschulen eines Schuljahres mit den zweiten Klassen im nächsten Schuljahr ähnlich aussieht wie in den Jahren vorher. Aber darüber haben wir ja schon im Vorjahr ausreichend gesprochen und ich möchte das nur wieder einmal angeregt haben. Ich habe auch, wenn ich mich recht erinnere, schon im Vorjahr davon gesprochen, daß man sich beim Aus- und Neubau im Schulbau über die Schwerpunkte der Investitionen klar sein muß; dem ist nun Rechnung getragen worden. Im übrigen waren wir uns in dieser Frage im großen und ganzen immer einig. Wir können nun feststellen, daß es endlich so weit ist, daß bei den Burschen externen Schulen passee sind. Hier wurde einer alten Forderung entsprochen.

Wenn wir nun die Ansätze im außerordentlichen Teil des Voranschlages für das Land Niederösterreich für 1980 beachten, so finden wir eine Reihe von Investitionsvorhaben, die für den Ausbau von Schulen oder für den Ankauf von Liegenschaften eingesetzt sind, die zum Ausbau von Schulen und Internaten gebraucht werden, sowie für Sanierungen von älteren Gebäuden notwendig sind. Dies betrifft die Fachschule Krems, das betrifft die Schule in Langenlois, es trifft für die Schule in Mistelbach zu, für Gießhübel bei Amstetten - dort wird ein Internatsgebäude fertiggestellt -, dann für Edelhof und schließlich sind noch Mittel für die Fertigstellung der Schule in Phyra erforderlich. Weiters stehen noch folgende Projekte für Ausbauvorhaben in Durchführung: Die landwirtschaftliche Fach-schule in Hollabrunn, dort steht der Rohbau für ein Schul- und Internatsgebäude vor der Fertigstellung. Umbauarbeiten sind bei der landwirtschaftlichen Fachschule in Sooß notwendig. Bei der landwirtschaftlichen Fachschule in Zwettl konnte der Rohbau bis zur Dachgleiche fertiggestellt werden. Alle diese Vorhaben sind sicher große Belastungen für den Finanzhaushalt und der Abge- ordnete Reischer hat gemeint, es sind Über 47 Millionen Schilling. Aber ebenso sicher, wie dies Belastungen sind, ebenso sicher sind das gute Geldanlagen, weil es sich eben um die Aus- und Weiterbildung unserer Jugend handelt.

Gestatten Sie mir nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, zwei Überlegungen. Die Land-wirtschaft hat nicht nur die alleinige Aufgabe, so erfreulich es ist, die Nahrungsmittel für die Bevölkerung heranzubringen, darin sind wir uns einig. Sie hat meiner Meinung nach auch eine große Aufgabe im Umwelt- und Landschaftsschutz zu erfüllen. Sie haben vom Erholungsschutz gesprochen, von der Erholungslandschaft, und gerade hier müßte es nach meiner Meinung zu einem Umdenken in bestimmten Bereichen kommen. Bei der Sicherheitsenquete in Bad Schönau am vergangenen Donnerstag sind einige Fragen überlegt worden, ich denke hier an den notwendigen Landschafts- und Ensembleschutz, an Naturparke und ähnliches. Als eine Anregung könnte man werten, diesem Fragenkomplex in den Lehrplänen einen entsprechenden Stellenwert zuzuordnen. Wenn bereits die jungen Betriebsführer diese große Verantwortung, die sie damit haben, verstärkt erkennen lernen, dann wird sicher wieder ein vernünftiger Konsens gefunden werden.

Und zum zweiten: Immer mehr wird der Wunsch nach biologischen Produkten aus der Landwirtschaft laut. Es ist sicher auch für die Lehrenden an den landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen nicht uninteressant, ihre Schüler verstärkt mit diesem Problemkreis bekannt zu machen. Möglicherweise ist hier ein Wandel in den Lehrinhalten zu vollziehen. Auf jeden Fall aber wird man die Entwicklung auf diesem Gebiet genau beobachten müssen. Wir stellten ja schon wiederholt fest, daß der Trend dazu neigt, wieder weniger Kunstdünger zu verwenden als noch vor wenigen Jahren. Früher hatte die Düngung mit Kunstdünger einen viel höheren Stellenwert als es heute der Fall ist. Es wird daher immer wichtiger, daß man die Erkenntnisse weitergibt, daß man sie an den Fachschulen an die Schüler weitervermittelt. Dieser Wandel und der Trend zum biologischen Landbau ist sicher nicht unwesentlich für unsere Ernährung, weil durch eine völlige chemische Unbedenklichkeit der produzierten Nahrungsmittel, eben durch den biologischen Landbau, ein elementarer Beitrag zur Gesunderhaltung der Bevölkerung geleistet werden kann. Es führt einerseits zu einer echten Verbesserung der Lebensqualität und trägt andererseits wesentlich zur Vermeidung hoher Krankheits- kosten bei. Die Herstellung der Agrochemikalien ist überaus rohstoff- und energieintensiv. Wenn der biologische Landbau auf derartige Chemikalien verzichtet, könnte eine nicht unwesentliche Ersparnis Platz greifen. Und wenn wir diese Fragen rechtzeitig in den landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen mit den jungen Menschen, mit den Betriebsführern von morgen besprechen, wenn darüber hinaus in den Kursen und bei den Beratungen bereits jetzt darauf verstärkt eingegangen wird, dann tragen wir sicher dazu bei, daß Niederösterreich auch in den kommenden Jahren gute Erfolge im Bereiche der Land- und Forstwirtschaft haben kann. (Beifall bei der SPÖ.)
PRÄSIDENT Dipl.-Ing. ROBL: Zum Worte gemeldet ist Herr Abg. Keusch.
Abg. KEUSCH: Herr Präsident! Sehr verehrte Damen und Herren des Hohen Hauses! Gestatten Sie mir, trotzdem ich weiß, daß das Energieproblem, die Rüstungskontrolle, die Entspannungspolitik aktuellere Themen wären, zur außerschulischen Jugenderziehung Stellung zu nehmen. Beschäftigt man sich anläßlich dieser Budgetdebatte mit diesem Thema, so wird man sehr bald feststellen, daß hier ein geradezu gigantisch anmutendes, brachliegendes Betätigungsfeld für Meinungsbildner vorzufinden ist. Und weil die Jugend zu allen Zeiten das Alter der Uneigennützigkeit und der Begeisterungsfähigkeit ist, versuche ich, die Tragweite dieser Thematik darzustellen.

Den jungen Menschen stehen neben den schulischen und betrieblichen Ausbildungsstädten, in denen sie mit mehr oder weniger Zwang bestimmte Fähigkeiten zur Verfügung gestellt bekommen, auch andere Institutionen zur Verfügung, die den außerschulischen Bereich abdecken sollen.



(Zweiter Präsident Binder übernimmt den Vorsitz.)

Hier kommt den Jugendorganisationen eine große Verantwortung zu, denn sie bieten zusätzliche organisierte Freizeitprogramme an. Der junge Mensch will sich in dieser Phase der Persönlichkeits-bildung aus der Abhängigkeit familiärer Bezugspersonen lösen und strebt nach Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. In der Jugendgruppe kann er er selbst sein, findet einen Erfahrungsbereich vor, trifft Menschen mit gleichen Problemen und findet hier eher Lösungsmöglichkeiten für seine Probleme. In der Jugendorganisation wird ihm Verantwortung übertragen, ein Ziel gesteckt, das er erfüllen soll, hier kann er seine Fähigkeiten und Kenntnisse nützen, hier wird er ernst genommen und anerkannt. Und er findet jenen Bezugsrahmen, den er braucht, um sich in dieser Entwicklungsphase wohl zu fühlen. Er hat Gelegenheit, seinen Lebensraum mit voller Einsatzbereitschaft selbst zu gestalten und seine Kräfte zu erproben, um sich selbst zu finden. Die Jugendorganisation wird diesem Bedürfnis der Jugendlichen nach Ausgleich gerecht. Sie gibt Aufklärung über die bunte Palette des Freizeitangebotes und entdeckt es gleichsam mit dem Jugendlichen gemeinsam.

In dieser Situation des Erwachsenwerdens, der persönlichen Instabilität sieht sich der Jugendliche plötzlich einer Gesellschaftsordnung gegenüber, die nach ganz bestimmten Bewegungsgesetzen abläuft und unzählige Konfliktsituationen birgt. Die Wirtschaft hat diese Situation längst erkannt und nutzt die Chance auch rücksichtslos. Besonders die Vergnügungsindustrie ist sich des Wirtschaftsfak- tors Jugend voll bewußt und drängt die Jugend via Werbung über die Medien massivst zum kritiklosen Konsumenten. Sie entwirft der Jugend eine heile Welt und lockt diese Zielgruppe Jugend mit speziellen Angeboten, ,,in" zu sein. Und besorgniserregend oft wird durch Drogeneinnahme die Flucht in diese Scheinwelt angetreten.

In dieser Entwicklungsphase der Jugendlichen zur Eigenständigkeit wird am ehesten deutlich, ob die Familie funktioniert hat, aus der der Jugendliche stammt, ob entsprechende Grundwerte vermittelt wurden, die trotz der vielfältigen Einflüsse, die auf den Jugendlichen einwirken, zu einer lebensbeja- henden, also positiven Lebenseinstellung führen.

Hier müßte die Verantwortung der Öffentlichkeit voll einsetzen, um dem hochgesteckten Ziel der außerschulischen Jugenderziehung in allen Bereichen gerecht zu werden. Es erscheint mir wesentlich, das Interesse der Jugend an der Politik zu wecken, umso mehr, als nur einem Fünftel politisch interessierter Jugendlicher 50 % politisch desinteressierte Jugendliche gegenüberstehen. Überraschenderweise, meine sehr verehrten Damen und Herren, werden inländische Politiker am häufigsten als Vorbild angeführt, vor Sportlern und vor Familienangehörigen. Leitbilder geben Aufschluß über die eigenen angestrebten Werte und Zielvorstellungen und sind daher eine wesentliche Orientierungshilfe für den Jugendlichen.

Einem Umfrageergebnis ist zu entnehmen, daß nur ein geringer Teil der Jugendlichen von eigener, politischer Aktivität im Leben Erfüllung erwartet. Die Reifung zur Selbstbestimmung, sehr verehrte Damen und Herren, fordert Übung. Übung zur Selbststeuerung und zur Übernahme von Verantwortung für sich selbst. Ein hohes Ziel der Menschenbildung, dem nur dadurch näher-zukommen ist, wenn genügend Freiräume zur Selbstentfaltung vorhanden sind. Dazu, daß sich die Jugend in diesen Freiräumen entfaltet, bedarf es aber einer genügend großen sozialen Motivation. Diese Motivation, sehr verehrte Damen und Herren, vermisse ich angesichts der gestrigen Äußerung des Herrn Abg. Zimper, der von der Demokratieverdrossenheit sprach, gleichzeitig aber mit der ÖVP dieses Landes dafür verantwortlich ist, daß die Ansätze im Budget die gleichen geblieben sind (Abg. Buchinger: Sagen Sie mir, wo man wegnehmen soll!) und von diesem Budget nicht jene Impulse ausgehen können, die notwendig und dazu angetan wären, diese Freiräume, die die Jugend braucht, zu vermehren, zu vergrößern, besser auszustatten, sodaß die Jugend darinnen auch sich besser selbst finden kann. Damit haben Sie, sehr verehrte Damen und Herren von der Volkspartei, der Jugend und der Zukunft dieses Landes, glaube ich, keinen besonders guten Dienst erwiesen. (Beifall bei der SPÖ.)


ZWEITER PRÄSIDENT BINDER: Als nächster Redner kommt der Abg. Stangl zu Wort. Ich erteile es ihm.
Abg. STANGL: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf zuerst namens meiner Fraktion zu den bisher eingebrachten Resolutionsanträgen Stellung nehmen. Wir werden diesen Resolutionsanträgen die Zustimmung geben, geben aber zu bedenken, daß der Resolutionsantrag Nr. 16 des Kollegen Schober, der die Beaufsichtigung von Schülern behandelt, schon zweimal gestellt wurde und daß schon zweimal von der Bundesregierung hinsichtlich der Kompetenzen der Standpunkt vertreten wurde, im Tenor kurz gesagt, für die Lehrer verantwortlich auf Grund der Kompetenzen, aber nicht für die Erziehung und das Aufsichtspersonal. Wir sind aber trotzdem der Meinung, daß man hier noch einmal vorstellig werden soll, und wenn man einen Teil dieser Kosten erhält, werden Mittel für andere Aufgaben des Bundeslandes Niederösterreich frei.

Das zweite: Ich sage gleich, wir werden auch dem Resolutionsantrag des Herrn Abg. Reischer zustimmen, aber da er in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Voranschlagsansatz 1/715 steht, wo von der Existenzfestigung und der Besitzfestigung die Rede ist und wo auch die Mittel, die der Kollege Reischer genannt hat, herkommen, würde ich dem Herrn Präsidenten zu überlegen geben, ob man diesen Resolutionsantrag nicht bei der Gruppe 7 nachträglich abstimmen kann, weil er nach unserer Meinung nicht in den Rahmen der Gruppe 2 paßt. Aber das ist keine grundsätzliche Frage, wir würden das der Ordnung halber empfehlen weil eben dort die zuständigen Ansatzposten sind. Ich betone noch einmal, wir werden diesem Antrag zustimmen, nur geben wir halt dieses zu bedenken.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich habe mir vorgenommen, da mein Kollege Thomschitz ausgeschieden ist, doch einige Bemerkungen über den Landesvoranschlag hinsichtlich der Dotation der Mittel, die dem Sport zur Verfügung stehen, zu machen.

Ich möchte aber vorher noch, wie ich es gegen Frauen immer gewohnt bin, doch einiges sehr höflich sagen. (Abg. Romeder: Immer! Das ist einmalig!) Gegen Frauen immer! Und doch habe ich zur Begründung der Kindergartenfreifahrten hinsichtlich des Erlasses der Landesregierung einige Bedenken und kann den Schlußfolgerungen und den Argumentationen der Frau Kollegin Prokop nicht folgen. Weil die Gemeinde mehr Übersicht hat, wenn ich das jetzt zusammenfassen dürfte, darf sie auch bezahlen! Ich glaube, das kann nicht Sinn und Zweck von Freifahrten für das Kindergartenwesen sein. Ich bin auch für eine strenge Kontrolle, ich bin auch dafür, daß man Extremfälle besonders lösen muß, aber dafür bin ich nicht und schließe mich hier der Argumentation wieder einer Dame an, der Kollegin Jirkovsky. (Abg. Ing. Schober: Die steht Dir näher!) Das, Herr Kollege, möchte ich nicht gehört haben! Rein politisch! (Heiterkeit im Hause.) Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist ja nicht nur das Kind, das durch eine Extremlage in verschiedenen Gemeinden de facto irgendwelche Er- schwernisse hat. Es sind ja auch die Eltern und die Eltern bitte ich jetzt wieder zur Kasse? Ich würde daher ersuchen, daß man sich das doch noch einmal überlegt und auf Grund von Erfahrungen so bald als möglich die echte Kindergartenfreifahrt für die, die es benötigen und die eben durch diese Situation ihres Wohnens an und für sich schon gehandikapt sind, doch so durchzuführen, daß sie den anderen gleichgestellt sind.

Zur Personalreserve habe ich auch eine andere Meinung wenn ich mir ganz leidenschaftslos diese Personalreserven ansehe, dann gibt es für kurzfristige Verhinderungen und als ständige Aushilfen 24 - Ihnen hat man andere Zahlen gegeben - Bezirksspringerinnen 44 und für Mutterschafts- und Karenzurlaube 187 nach der Aufstellung, die uns zugekommen ist - das differenziert um 5, nur in der Verwendung sieht es etwas anders aus -, dann ist mir trotzdem nicht klar, nach welchen Gesichts-punkten die Personalreserve in den Bezirken festgelegt wurde. Ich habe sehr leidenschaftslos versucht, irgendwelche Merkmale zu finden. Es ist mir nicht gelungen, weder mit dem Altersdurch-schnitt der Kindergärtnerinnen, noch mit der Anzahl der Gruppen, noch mit der Entfernung der Kindergärten von den verschiedenen Wohnplätzen, sonst könnte es nicht sein - jetzt kämpfe ich nicht für den Bezirk Mistelbach allein -, daß man zum Beispiel im Bezirk Mistelbach für 53 Kindergärten mit 81 Gruppen nur eine Bezirkspersonalreserve hat, während man - ich bin den Neunkirchnern nicht neidig - für 37 Kindergärten mit 57 Gruppen zum Beispiel zwei hat. Also bei Neunkirchen könnte man mir noch sagen, da gibt es Kindergärten, die sehr weit weg liegen und daher muß man dort, was weiß ich, ins Höllental rein und so weiter, aber bei Mödling ist das schon wieder nicht mehr der Fall, hier wäre sogar der personelle Ausgleich leichter. Hier sind wieder für 36 Kindergärten, wohl für 84 Gruppen, drei Bezirkspersonalreserven. Ich komme nur nicht drauf, auch wenn ich es nach den verschiedensten Gesichtspunkten wende nach welchen Gesichtspunkten diese Personalreserven faktisch eingeteilt sind. Frau Kollegin, ich bin auch der Meinung, daß man nicht von einem Tag auf den anderen reagieren wird können. Aber daß man, wie es in Niederleis schon der Fall war, eine ganze Woche nicht reagieren kann, muß doch irgendworan liegen. Werden bei den Personalreserven vielleicht aus den Erfahrungen jetzt erst Überlegungen gezogen? Ich würde bitten sehr rasch, im Interesse der Kindergärtnerinnen, im Interesse der Kinder, der Eltern, aber auch der Gemeinden, denn der erste, der den Kopf herhalten muß, ist der Bürgermeister, der Gemeindevertreter oder der Stadtrat, dem die Eltern dann sagen, na, nicht einmal dazu seid Ihr imstande, daß man Kindergärtner-innen da hat. Also ich würde sehr bitten, daß man hier sehr rasch eine doch gerechtere, nach meiner Meinung gerechtere und überlegtere Lösung findet. Ich weiß schon, jetzt werden wahrscheinlich wie-der zwei Beamte des Personalreferates bei Ihnen stehen und Ihnen sagen, daß das nicht geht. Aber das stört mich persönlich gar nicht, weil ich mir sage, man soll sich auch dort überlegen, ob es nicht doch noch einen besseren Weg gibt, um solche langfristigen Vertretungslücken eben abzuschaffen. Daß das nicht an einem Tag passieren kann, das wissen wir alle, auch daß es unmöglich ist, hier 100%ig zu handeln.

Nun zum Sport einige Bemerkungen. Wenn man den Landesvoranschlag 1980 betrachtet, wo im Unterabschnitt 1/26 der die allgemeinen Sportangelegenheiten beinhaltet 48,548.000 Schilling vorgesehen sind, dann bedeutet dies eine Steigerung um etwa 7,55%. Und wenn der Herr Landesfinanzreferent die Durchschnittssteigerung mit etwa 6,5 % festgelegt hat, dann hat der Sport als einer der wenigen das Glück, um 1% über dem Durchschnitt der Steigerungsrate zu liegen. Das ist erfreulich und erfreulich für mich persönlich ist es, daß diese Steigerung vor allem dem Ausbau der Sportstätten und auch den sogenannten Trainersubventionen zum Großteil zugute kommt.

Ich weiß schon, daß eine sehr breite Palette der Förderungen und Förderungsmöglichkeiten in diesen Ausgaberahmen fallen, ich denke hier an die Aufgaben der Landessportschule, die sportärztliche Betreuung, die Ausgaben für Fachkurse, für Beratungen, die Aus- und Fortbildung von Trainern, Hilfe beim Sportstättenbau, Anschaffung der Großgeräte und Unterstützung überregionaler Veranstal-tungen. Ich erhebe hier noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit innerhalb des niederöster-reichischen Sportgeschehens und des Förderungswesens, aber dieser Einsatzrahmen zeigt doch, daß auf Grund der Vielfalt der Notwendigkeit beim Sportgeschehen die Forderung nach Erhöhung des Ansatzes von allen Sportinteressierten und Sportverantwortlichen in Zukunft noch nicht ihr Ende gefunden haben muß, sondern diese Forderung nach einer Erhöhung bleiben wird und nach meiner persönlichen Meinung auch in Anbindung an das, was mein Vorredner gesagt hat, bleiben muß.

Ich möchte bewußt einige Schwierigkeiten aufzählen. Schauen Sie, eine Schwierigkeit gibt es zum Beispiel in Niederösterreichs Sportgeschehen mit der Benützung dieses 20%igen Anteiles an der Bundessportschule, welcher dem Land zugestanden wurde, als wir die Vorfinanzierung faktisch eingeleitet haben. Jetzt könnte ich sagen, hätte man uns damals gefolgt. Ich habe damals gebeten, man soll zuerst auch die Detailvereinbarungen des Benützungsvertrages abschließen, bevor man die Vorfinanzierung abschließt. Man soll sie zum fixen Bestandteil machen. Ich mache dem heutigen Referenten keinen Vorwurf, er war damals nicht der Verantwortliche, aber wir würden uns heute in vielen Dingen doch leichter tun, vor allem hinsichtlich dieses 20%igen Benützungsanteiles, obwohl ich wieder zugeben muß, daß es ganz verschieden ist, wenn ich nur drei, vier Zahlen nenne. Die Tennishallen haben wir zum Beispiel nur mit 9,6% zur Benützung. Wenn ich auf der anderen Seite wieder sage, na ja, die Turnhallen haben wir zu 12% zur Benützung, dann liegen natürlich andere Sportstätten, die Schwimmhallen mit etwa 32% der Konditionsraum mit etwa 40%, über diesem 20%igen Durchschnitt. Ich glaube, das kann aber nicht Sinn und Zweck eines Ausgleiches sein, denn dieser Ausgleich ist nach meiner persönlichen Meinung nicht dem Bedarfsverlangen gewidmet, sondern weil wir dort eben mehr Raum haben, bekommt eine verhältnismäßig große oder kleine Anzahl die Möglichkeit, eben 40% zu benützen, während dort, wo wir den Bedarf hätten, auch nach einer längeren Benützungszeit, dort bekommen wir sie nicht. Daher ist es für mich unbefriedigend, wenn wir eventuell hier mit Durchschnittszahlen arbeiten würden. Sie könnten nur ein Ausgleich in der Bedarfsnotwendigkeit oder -deckung eben sein. Die Abstimmung der Bedürfnisse, die den niederösterreichischen Sportlern im allgemeinen und nicht nur einzelnen Vereinen zugute kommen, wäre auf dieser Phase unbedingt notwendig.

Lassen Sie mich auch ein Wort zur ärztlichen Betreuung sagen, eine Feststellung, die man in unmittelbarem Zusammenhang mit der verantwortungsbewußten Anregung zur Sportausübung doch behandeln muß. Ich könnte mir vorstellen, daß man hier einen gewissen Phasenplan entwickelt. Ich weiß, wir werden in der ersten Phase nicht immer die Sportärzte haben, die sogenannte Sport- oder Sportleruntersuchungen machen. Vielleicht sind aber an gewissen Krankenhäusern in Nieder-österreich manche Ärzte im Ausbildungsstadium bereit, sich doch mit den spezialmedizinischen Erscheinungen im Sportwesen zu beschäftigen. Vielleicht wären auch besondere Fachärzte bereit, einen gewissen Ausbildungs- oder Schulungsweg in Form von Kursen, von Seminaren, mitzumachen, die uns dann in breiter Streuung in Niederösterreich diese Untersuchungen und den sportärztlichen Dienst im gesamten leisten würden. Ich bin aber dafür, daß diese Untersuchungsergebnisse zentral ausgewertet und zentral verwaltet werden müssen. Es müßte nach meiner Ansicht so sein, daß man für gewisse Sportarten eine Untersuchungskarte führt, wie wir es im Bundesschulwesen haben. Ob das ein Computerbogen ist oder ein Mindesterfordernis ist, über das will ich nicht streiten, in der heutigen Zeit neige ich mehr zu einem Computerbogen, den man von diesen von mir genannten Spitalsärzten oder Fachärzten auf anderem Gebiet in diesem Bereich bei der Untersuchung ausfüllen läßt, worauf man die Eintragungen zentral an die sportärztliche niederösterreichische Untersuchungs-stelle gibt und dort eine gewisse Karteiführung macht, weil man bei längerer Sportausübung auch die Veränderungen des Sportlers beobachten muß. Ich würde bitten, diesen Vorschlag auch im zuständigen Referat doch wieder einmal zu überlegen und zu behandeln, vielleicht kommen wir dadurch zu einer echten Betreuung auch unserer an Meisterschaften teilnehmenden Sportler. Auch ein Beitrag auf Grund eines Interviews im Fernsehen hat mich wieder einmal in meiner Meinung bzw. in meiner Hellhörigkeit bestätigt, daß die Sportausübung auch zum Gegenteil von dem werden kann, was sich der Mensch und was sich wir von dieser Sportausübung erwarten, wenn der Mensch eben nicht die körperlichen, die organischen Voraussetzungen mitbringt. Ich glaube, es wäre gut, wenn man auf dieser Basis doch eine sehr breite sportärztliche Untersuchung und eine zentrale Auswertung durchführen könnte.


Yüklə 0,58 Mb.

Dostları ilə paylaş:
1   ...   13   14   15   16   17   18   19   20   21




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©muhaz.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

gir | qeydiyyatdan keç
    Ana səhifə


yükləyin