Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft einschließlich Behindertenpädagogik
Grundaufbau des Posters:
Das Poster besteht aus drei Blöcken im Textformat. Die Hintergrundfarbe ist weiß. Die Blöcke besitzen einen schwarzen Rand. Somit heben sich die Textblöcke vom ebenfalls weißen Hintergrund des Posters ab. Der erste Block (oben) enthält Informationen zur Barrierefreiheit in der Planungsphase. Im zweiten Block (obere Mitte) werden die Barrieren vor Ort beschrieben. Zwei Fotos, links und rechts vom Text, ergänzen die Beschreibung. Im dritten Block (untere Mitte) werden mögliche bauliche Änderungen und pädagogische Möglichkeiten zur Überwindung der Barrieren dargestellt. Unterhalb der drei Blöcke (unten) befindet sich eine Reihe mit weiteren zwei Fotos sowie ein Feld mit echten Buchweizenkörnern am rechten Rand. Diese können ertastet werden. Den Plakatabschluss bildet eine weitere Reihe mit zwei Fotos, der Legende, den Namen der Autorinnen und dem QR-Code. Die Legende sowie die Namen der Autorinnen sind zwischen den Fotos aufgelistet. Der QR-Code befindet sich in der rechten unteren Ecke.
Block 1: Informationen zur Barrierefreiheit in der Planungsphase
Die Internetseite enthält viele Informationen über das Museumsdorf Volksdorf. Diese sind jedoch nicht barrierefrei, da die Texte weder als PDF verfügbar, noch die Bilder mit einem Alternativtext versehen sind. Eine Wegbeschreibung und ein Lageplan sind vorhanden, die ebenfalls nicht barrierefrei gestaltet sind. Zu der Zugänglichkeit vor Ort, den Parkplätzen und dem Umgang mit Assistenztieren gibt es keine Auskunft. Über einen persönlichen Kontakt am Telefon können weitere Informationen erfragt und Führungen gebucht werden. Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt über den barrierefreien Bahnhof Volksdorf und einen etwa zehnminütigen Fußweg, der nicht beschildert ist. Bei einer Anreise mit dem Auto ist das Parken an der Straße möglich. Das Museumsdorf Volksdorf besitzt keine eigenen Parkplätze. Bei der Planung muss gegebenenfalls viel Zeit eingeplant und sich mit den AnsprechpartnerInnen vor Ort ausführlich abgesprochen werden.
Block 2: Barrieren vor Ort
Der Großteil der Gebäude ist nur über Türschwellen von über 2cm Höhe zugänglich, was ein Hindernis für RollstuhlfahrerInnen und RollatornutzerInnen darstellt. Des Weiteren sind einige Türen mit nur 77cm Breite zu schmal um Rollstühle durchzulassen. Teils sind die Farbkontraste ausreichend, z.B. mit weißer Türfläche und schwarzem Griff. Andere Türen sind aus braunem Holz mit schwarzem Griff, der auf Grund des niedrigen Farbkontrastes schwer zu sehen ist.
Es verläuft eine Naturtreppe zur Scheune, deren Stufen in ihrer Höhe und Breite variieren. Jedoch gibt es einen alternativen Weg ohne Treppe. Es gibt zwei Toiletten, die nicht genügend
Platz zum selbstständigen Manövrieren für RollstuhlfahrerInnen bieten. Die sanitären Anlagen sind zudem nicht über Kontraste zu erkennen, da der gesamte Raum in weiß gestaltet ist. Der Weg zum Hauptgebäude ist durch eine ebene Pflasterung zwischen den groben Pflastersteinen barrierefrei und kann so auch als Leitsystem für Blinde genutzt werden. Die Wege zu den Gehegen der Tiere sind Naturwege mit Wurzeln im Boden.
Foto 1 (links): Auf dem Foto ist eine Naturtreppe zu sehen. Die Fläche vor Beginn der Treppe ist mit Kopfsteinpflaster besetzt. Es gibt insgesamt sieben Treppenstufen von unterschiedlicher Größe. Zu beiden Seiten der Treppe befindet sich ein Geländer aus Holz.
Hinter der Treppe führt ein Weg aus Kopfsteinpflaster auf ein Haus zu. Links neben diesem Weg ist der Zaun eines Geheges zu erkennen.
Foto 2 (rechts): Auf dem Bild befinden sich die Studierenden auf dem Weg vom Haupteingang zum Hauptgebäude des Museumsdorfes. Die Bodenbeschaffenheit des Weges unterscheidet sich durch seine glatte, ebenmäßige Beschaffenheit vom umliegenden Kopfsteinpflaster.
Block 3: Mögliche bauliche Änderungen und pädagogische Möglichkeiten zur Überwindung der Barrieren
Bauliche Veränderungen des Museumsdorfes sind auf Grund des Denkmalschutzes nur sehr bedingt umzusetzen. Daher ist es wichtig, dass blinde BesucherInnen eine Begleitperson haben. Dennoch ist das Personal sehr bemüht, individuelle Lösungen zum Überwinden von Barrieren zu finden. Zum Beispiel erlaubt der Guide den BesucherInnen in die Bettnische zu klettern, um ihre Größe zu erleben. Im ganzen Museum wurden die Exponate durch das Tasten erfahrbar. Es ist wünschenswert, dass die Lehrkräfte das Personal beim Überwinden der Barrieren unterstützen, z.B. indem sie SchülerInnen zum Anfassen anregen. Für die Türschwellen könnten außerdem mobile Aluminiumrampen verwendet werden. Die Sanitäranlagen sind vom Denkmalschutz nicht betroffen. Um die Barrierefreiheit zu steigern, könnte man Haltegriffe in den Toiletten einbauen. Die Kontraste könnte man mit farbigen Fliesenklebefolien erhöhen. Langfristig könnte man die Badezimmer mit ausreichend Bewegungsfläche für Rollstühle umbauen.
Reihe 1:
Foto 1 (links): Auf dem Foto ist ein Studierender abgebildet, der durch eine Maske auf den Augen nichts sehen kann. Neben ihm steht eine Mitarbeiterin, die ihn am Handgelenk zu dem Kopf eines aufgezäumten und angebundenen Pferdes führt. Im Hintergrund steht noch ein zweites Pferd.
Foto 2 (mittig): Auf dem Foto ist derselbe Studierende abgebildet, der zu dem Pferd geführt wurde. Vor ihm befindet sich eine alte bäuerliche Bettnische mit geöffneter Schiebetür.
Der Studierende hat einen Besen in der Hand, mit welchem er die Tiefe der Bettnische testet. Ein Mitarbeiter des Museumsdorfes steht rechts von ihm und hilft ihm den Besen zu führen.
Feld mit Buchweizenkörnern (rechts): In diesem runden Feld sind echte Buchweizenkörner aufgeklebt. Die Buchweizenkörner wurden für die im Museumsdorf hergestellten Pfannkuchen verwendet, nachdem sie von den Studierenden zu Mehl gemahlen wurden. Die Buchweizenkörner können ertastet werden.
Reihe 2: Foto 1 (links): Auf dem Foto ist eine Studierende mit verbundenen Augen abgebildet. Neben ihr steht eine Mitarbeiterin. Die beiden stehen vor einem flachen großen unteren Teil eines Mahlsteins, auf dem Buchweizenkörner in einer "Kuhle" zu Mehl gemahlen werden. Die Studierende hat den faustgroßen oberen Mahlstein in ihrer rechten Hand, mit dem sie über die Körner gebeugt ist. Mit der linken Hand stützt sie sich auf dem unteren Mahlstein ab.
Legende (mittig links): Das Binnen-I ermöglicht eine gendergerechte Schreibweise
Namen der Autorinnen (unter der Legende): Katina Arnz, Nancy Borchert, Lisa Busch, Viktoria Gohr, Malena Klammer, Anna-Lena Knobloch, Kathrin Michaelsen, Tatjana Ruppert, Insa Winkelmann, Victoria Witzschke
Foto 2 (mittig rechts): Auf dem Bild ist ein Tisch zu sehen, auf dem sich sechs kleine Tonschälchen befinden. In den Tonschälchen liegen Buchweizen in verschiedenen Verarbeitungsformen. Es gibt dort geöffnete Buchweizennüsschen, ungeschälte Buchweizenkörner, geschälte Körner und zermahlene Körner. In einer der Schälchen befinden sich kleine Zettel, auf denen die Begriffe für die Verarbeitungsformen gedruckt sind. Das letzte Schälchen ist leer. Hinter den Tonschälchen stehen zwei Gefäße mit Besteck.