1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien


Die wichtigsten Suffixe bei der Derivation des Substantivs



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23.Die wichtigsten Suffixe bei der Derivation des Substantivs

Es werden vorwiegend produktive und aktive Suffixe angeführt. Unter produktiven Suffixen versteht man solche, mit deren Hilfe in einer bestimmten Zeit massenweise neue ableitungen entstehen. Aktiv sind Suffixe, die sich zwar an der Wortbildung nocht „aktiv“ beteiligen, aber da ihre Frequenz z. B. aus stilistischen Gründen beschränkt ist kommt es zu keinen massenweisen Bildungen. Als nicht produktiv werden Suffixe bezeichnet, mit deren Hilfe in der Gegenwart keine neue Wörter gebildet werden (z.B. –t, Zucht, -sal, Mühsal).


Es wird vielfach darauf hingewiesen, dass es nicht möglich ist, über die Produktivität einzelner Suffixe eindeutig zu entscheiden. So wird z. B. das Suffix –nis für die Gegenwartssprache als unproduktiv bezeichnet. M. Heidegger z. B. benutzt jedoch Bildungen mit –nis ziemlich häufig (Geschehnis, Begegnis, Wahrnis des Wesens). Es ist durchaus möglich, dass solche individuellen Bildungen in den allgemeinen Wortchatz eingehen.
Anm.: Eine besondere Gruppe bilden „versteinerte Suffixe“. Das sind Elemente, die vom heutigen Standpunkt aus als Bestandteile der Wortwurzel angesehen werden. Sie werden auch Wurzeldeterminative genannt. Ein altes n-Suffix haben z.B. Wörter wie Bein, Dorn, Korn, Laken. Ein altes ro-Suffix enthalten männliche und weibliche Konkreta auf –er: Acker, Bauer, Zimmer, Feder, Ader.

1. Suffixe zur Bildung von Maskulina
Mit dem Suffix –er werden Ableitungen von Verben, Substantiven und Numeralien gebildet. Von Verben abgeleitete Substantiva sind entweder Personenbezeichnungen, und zwar nomina agentis der Lehrer, der Bäcker, der Drucker, Raucher, Besucher oder Namen von Gegenständen, Geräten (nomina instrumenti) der Wecker, der Zeiger, der Schalter oder Bezeichnungen von Tätigkeiten und deren Ergebnissen (nomina acti) der Walzer, der Hopser, der Seufzer, der Abstecher, der Tupfer.
Die von Substantiven entstandenen Ableitungen bezeichnen die berufliche Tätigkeit einer Person, Arbeiter, Maurer, Schlosser, Mechaniker, Stahlwerker, die geographische oder staatliche Zugehörigkeit Engländer, Norweger, Berliner, Greifswalder. Die aus Numeralien gebildeten Substantiva bezeichnen Personen nach dem Alter – Siebziger, Fünfziger, oder Geldscheine und Münzen: ein Hunderter, Zwanziger, Fünfer.
Das Suffix –er dient auch als Mittel der Univerbierung, da es in vielen Fällen die zweite Konstituente einer Zussamensetzung ersetzen kann, besonders wenn diese zweite Konstituente die Bedeutung von –machine, - apparat, - anlage usw. hat – Fernseher, Rechner, Durchlauferhitzer. Auch Bezeichnungen von Personen Frühaufsteher, Außenseiter, Fliesenleger sind verbreitet. Alle diese Bildungen entsprechen der allgemeinen Tendenz in der deutschen Gegenwartssprache zur Bildung von Ableitungen aus Wortgruppen.
Die Suffixe –ner und –ler, die sich durch eine Verschmelzung des Suffixes –er mit einem stammschließenden Konsonanten entwickelt haben, sind aktiv. Sie bilden fast ausschließlich Personenbezeichnungen von substantivischer Basis. Sie bezeichnen berufliche oder andere Tätigkeiten oder Eigenschaften: Sportler, Pförtner, Gärtner, Bühnenbildner, Gewerkschaftler. (Bei –ler besteht die Möglichkeit sich mit einem Initialwort zu verbinden).
Die anderen maskulinischen Suffixe sind nicht produktiv, z.B. –el (der Flügel, Löffel), -rich, das in einigen Fällen zur Movierung von femininen Tierbezeichnungen benutzt wird –e Gans – r Gänserich, e Ente – r Enterich. Als aktiv könnte das Suffix –ing bezeichnet werden. Ursprünglich diente es zur Bildung von Patronymika – Karolinger, Merowinger. Heute hat sich diese Motivierung in vielen geographischen Namen erhalten: Thüringen, Meiningen, Sigmaringen, Böningen.

Es gibt Ableitungen von Verben, die eine mehr oder weniger passive Bedeutung haben – der Prüfling, Pflegling, Lehrling, Jugendweihling. Von intrasitiven Verben entstandene Bildungen haben hingegen eine aktivische Bedeutung – der Ankömmling, Eindringling.

Von Substantiven und Adjektiven abgeleitete Derivate haben oft eine pejorisierende Bedeutung: Schwächling, Schönling, Sonderling, Dichterling, Schreiberling.
Fremdsuffixe:

-ant (Diversant, Repräsentant, Lieferant)

- är (Revolutionär, Funktionär, Militär)

- eur (Monteur, Redakteur)

- ent (Agent, Dirigent, Patient, Konsument)

- iker (Dramatiker, Kritiker)

- ist (Publizist, Jurist, Kriminalist)

- ismus (Indivisualismus, Idealismus, Naturalismus)

- or (Autor, Organisator, viele Termini in der Mathematik, Naturwissenschaft und Technik: Multiplikator, Sektor, Akkumlator, Transformator)

2. Suffixe zur Bildung von Feminima
Die meisten Suffixe, mit deren Hilfe weibliche Substantiva abgeleitet werden, sind produktiv.


  • heit: leitet Substantiva von Adjektive, Partizipien und selten von Substantiven ab: Schönheit, Weisheit, Derbheit, Berühmtheit, Menschheit, Christenheit. Diese Substantiva drücken meist eine Eigenschaftsbezeichnung aus. Das Suffix hat noch weitere zwei Varianten –keit, -igkeit. –igkeit ist eine Kombination der Suffixe –ig und-heit. Sehr oft sind diese Varianten bei Ableitungen aus Adjektiven mit –ig,-haft,-lich,-los, -sam zu verzeichnen: Einstimmigkeit, Kleinigkeit, Eintönigkeit, Gastlichkeit, Vergeßlichkeit, Schlaflosigkeit, Biegsamkeit, Sorgsamkeit.

  • ung: ist besonders produktiv bei der Bildung von Vorgangs- und Resultatsbezeichnungen aus Verben und besonders aus verbalen Zusammensetzungen und Ableitungen aus Wortgruppen: Gemüseanpflanzung, Gehaltskürzung, Kopfverletzung, Rollenbesetzung, Unterstützung, Kreuzung.

Selten wird von einer substantivischen oder adjektivischen Basis ausgegangen: Festung, Lichtung, Waldung, Zeitung.


Außer den oben angeführten Bedeutungen können Substantiva mit dem Suffix – ung nomina collectiva sein: Gewerkschaftsleitung, Regierung, Besatzung.
Da Ableitungen mit –ung ganze Satzinhlate zusammenraffen können, wirken sie sprachökonomisch und werden deshlab besonders in wissenschaftlichen und publizistischen Texten benutzt. Andererseits zeigt sich die Tendenz – besonders bei abstrakten Begriffen – anstatt der –ung-Bildungen substantivierte Infinitive zu benutzen, da diese Form die Dynamik des Verbs mehr zum Ausdruck bringt: das Bestreben, das Bemühen, das Schaffen.


  • schaft: war früher auch ein selbsständiges Wort mit der Bedeutung „Beschaffenheit“. Bei Ableitungen von substantivischer Basis handelt es sich meistens um Kollektiva – Genossenschaft, Gesellschaft, Mannschaft, Bauernschaft und Bezeichnungen von Zuständen mit inneren Beziehungen – Partnerschaft, Mutterschaft, Feindschaft, Freundschaft.

Bei Ableitungen von Verben und Adjektiven sind es meistens Resultats- und Sachbezeichnungen – Nachlassenschaft, Hinterlassenschaft, Wissenschaft, Bereitschaft, Wirtschaft. Selten kommt dieses Suffix bei der Bezeichnung von geographischen Regionen vor – Grafschaft, Ortschaft.


  • ei, - erei: ist fremden Ursprungs, wodurch erklärt werden kann, dass es unter Akzent steht. Der mehrdeutige Charakter von Wortbildungsmitteln zeigt sich auch markant in Wortbildungskonstruktionen mit diesem Suffix. Sie bezeichnen eine wiederholte Tätigkeit, ihr Ergebnis und den Ort, an dem sie vollzogen wird, meistens handelt es sich um eine berufliche Tätigkeit, z.B. Bäckerei, Malerei, Stickerei.

Oft sind es Bezeichnungen von verschiedenen Betriebsstätten – Brauerei, Fleischerei, Bücherei, Detektei.

Viele Ableitungen haben eine pejorative Bedeutung – Kinderei, Schlägerei.




  • sal, - nis: Diese Suffixe sind nicht mehr produktiv (Mühsal, Erlaubnis)

  • in: Dieses Suffix bildet movierte Feminina aus Substantiven männlichen Geschlechts – Ärztin, Bäuerin, Köchin, Löwin. Bei verschiedenen Amtsbezeichnungen wird die Motion nicht immer zum Ausdruck gebracht, z.B. Frau Professor, Doktor, Minister. Auch bei verschiedenen Berufen, die erst in neuerer Zeit von Frauen ausgeübt werden, ist dies der Fall. Sie ist Maurer, Monteur, es sind aber auch Formen mit –in möglich.

Beachtung verdient das Suffix –e. Die Ableitungen von adjektivischer Basis bezeichnen Eigenschaften – die Größe, Länge, Kürze, Höhe. In der Gegenwart entstehen viele von Verbalstämmen abgeleitete Sachbezeichnungen mit dem Suffix –e. Es handelt sich um Bezeichnungen von Geräten und verschiedenen Vorichtungen.

Die Zahl der von Verbalstämmen abgeleiteten Substantiva mit –e erweitert sich immer mehr (Presse, Liege, Ealze, Stütze), da diese Bildungen den Univerbierungstendenzen entsprechen. Diese Tendenz zeigt sich auch bei der Bezeichnung verschiedener Prozesse mit resultativer Bedeutung (die Bezugnahme, Zuhilfenahme, Teilnahme).
Fremdsuffixe:


  • a: Aula, Kamera, Ballerina

  • ade: Ballade, Schokolade, Olympiade, Blockade

  • age: Garage, Etage, Blamage

  • anz: Brillanz, Instanz

  • elle: Novelle, Tabelle

  • enz: Evidenz, Konkurrenz, Konsequenz

  • ette: Zigarette, Palette, Pinsette

  • ie: Bürokratie, Ökonomie, Garantie, Maschinerie

  • ik: Problematik, Statistik, Plastik

  • ine: Margarine, Kabine, Gelatine, Blondine

  • ion: mit Erweiterung –ation – Funktion, Demonstration

  • ive: Defensive, Kursive, Initiative

  • tät: Brutalität, Naivität, Humanität

  • ur: Frisur, Glasur, Reparatur



3. Ableitungssuffixe zur Bildung von Neutra

Die Suffixe, die der Ableitung von Neutra dienen, sind meist nicht besonders produktiv. Die Ableitungen mit –nis bezeichnen oft Abstrakta, wobei das Resultat einer Handlung oder eines Geschehens zum Ausdruck kommt: Erzeugnis, Erkenntnis, Erlebnis, Ereignis. Seltener sind es Konkreta: Gefängnis, Zeugnis, Bildnis, Ersparnis, Gedächtnis. Manche Bildungen mit –nis stehen im Verhältnis Handlung-Ergebnis der Handlung: Erzeugnis – Erzeugung, Hindernis – (Be)Hinderung, Verzeichnis – (Auf)Zeichnung.



Bildungen mit dem Suffix –sal gehören meist höheren Stilschichten an – Schicksal, Scheusal – oft haben das Suffix auch Feminina: e Trübsal, e Mühsal. Gebräuchlicher ist hingegen die abgeschwächte Form dieses Suffixes –sel, die meist bei Ausdrücken aus der Alltagssprache vorkommt. Vorwiegend sind es Sachbezeichnungen: Anhängsel, Mitbringsel, Überbleibsel (auch Maskulina – r Stöpsel, r Häcksel). Manchmal bringt es eine pejorative Bedeutung mit sich – s Geschreibsel, s Gefassel, s Genäsel.
Ableitungen mit dem Suffix –tum haben keine einheitliche Bedeutung, oft handelt es sich um Eigenschaftsbezeichnungen mit negativer Bewertung (Epigonentum, Philistertum, Junggesellentum), um Kolektivbezeichnungen (Bürgertum, Bistum, Fürstentum), um Zustandsbezeichnungen (Siechtum, Wachstum). Einige Substantiva lassen neben dem Suffix –tum noch ein anderes zu und die Bedeutung ist dann unterschiedlich: s Priestertum, e Priesterschaft (Gesamtheit der Priester). Das Adj. Eigen kann sogar drei Suffixe annehmen: s Eigentum, e Eigenschaft, e Eigenheit (abstrakt).
Die Dimnutivsuffixe sind –chen und –lein, manchmal –el. Das in der Schriftsprache meist verbreitete Diminutivsuffix ist –chen. Bei gutturalem Stammauslaut (-ch,-g) steht aus Gründen des Wohlklanges –lein: Krüglein, Sträuchlein. Oft können beide Suffixe bei einem Wort vorkommen, aber manchmal kommt es zu einer Bedeutungsdifferenzierung: Fräulein – Frauchen, Männlein-Männchen (bei Tieren). Gelegentlich kommt es zu einer Suffixverbindung: Ringelchen, Wägelchen. Auch regional gibt es Unterschiede. Im süddeutschen Sprachgebiet erscheint öfter das Suffix –lein, das in den verschiedenen Mundarten zu –el, -le (schwäbisch) oder –li (Schweiz) abgeschwächt erscheint: das Mädel, Dirndl, Häusle, Stübli. Diese abgeschwächten Suffixe erscheinen auch bei Rufnamen – Hannele, Hansel, Gretl, Wernli. Das Suffix –chen wird im Norden bevorzugt – die Form –ken erscheint wiederum bei Ruf- und Familiennamen: Reineke, Haneke.
Sehr produktiv sind im Bereich der Neutra Ableitungen mit –werk, -zeug, -gut, -wesen: Schuhwerk, Backwerk, Grünzeug, Spielzeug, Konsumgut, Bergungsgut, Gebrauchsgut, Sprachgut, Erbgut, Schulwesen, Gesundheitswesen
Wie die angeführten Beispiele zeigen, hat die zweite Konstituente in diesen Wörtern ihre ursprüngliche Bedeutung eingebüßt, deshalb wird sie in solchen Fällen als Suffix betrachtet. Anders müssen Wörter beurteilt werden, bei denen diese Elemente ihre Bedeutung nicht verloren haben, z.B. Maschinenwerk, Meisterwerk, Bauerngut, Einzelwesen. Bei den letzgenannten Wörtern handelt es sich nicht um Ableitungen, sondern um Zusammensetzungen.
Fremdsuffixe:

  • ar: s Mobiliar, Vokalbular

  • at: Antiquariat, Rektorat, Lektorat

  • ium: Ministerium, Ambulatorium, Kriterium, Stadium

  • iv: Stativ, Negativ, Regulativ

  • ment, -ament: Instrument, Ornament

  • um: Plenum, Publikum, Panoptikum

Außer diesen auch in der Alltagssprache gebräuchlichen Ableitungen mit diesen Suffixen gibt es eine ganze Reihe von Fremdsuffixen, die in verschiedenen wissenschaftlichen Terminologien bei der Bildung von Termini verwendet werden.



Die implizite Ableitung beim Substantiv

Die meisten substantivischen impliziten Ableitungen sind Deverbativa. Die Substantiva, die von Verben abgeleitet sind, haben die Fähigkeit, wie das Verb andauerndes oder begrenztes Geschehen (Aktionsarten) zum Ausdruck zu bringen.

Perfektiv sind meist maskuline Ableitungen. Sie bezeichnen ein einmaliges, zeitlich begrenztes Ereignis: der Schritt, der Biss, der Tritt, der Schrei, der Ruf. Deverbative Feminina kennzeichnen hingegen die Dauer des Geschehens: die Lage, die Suche, Die Lehre. Zur impliziten Ableitung beim Substantiv gehört die Konversion, in deren Rahmen der substantivierte Infinitiv am häufigsten vorkommt.



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