Analytisch-empirische Ergebnisse zur vertikalen Marktmacht – Überblick über Studien


Ergänzung durch Daten der „Gemeinwirtschaft“



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Ergänzung durch Daten der „Gemeinwirtschaft“

Eine wichtige Ergänzung bei den Bereichszählungsdaten sind die jeweils in ausgegliederter Form vorhandenen Daten der „Gemeinwirtschaft“, die für Österreich im untersuchten Zeitraum eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Die gemeinwirtschaftlichen Unternehmen sind bei großen Unternehmen und insbesondere bei den jeweils 4 branchengrößten Unternehmen jedenfalls überdurchschnittlich vertreten. Dadurch können sich für die traditionelle Performance-Gleichung signifikante Auswirkungen ergeben.


Zu den Gemeinwirtschaftsunternehmen zählen: Grundsätzlich alle Unternehmen mit öffentlichen Beteiligungen von zusammen mindestens 50 %: insbesondere Verstaatlichte Industrie; verstaatlichte Banken und Kreditinstitute von Ländern und Gemeinden; andere Kapitalbeteiligungen von Bund, Länder und Gemeinden, der Großteil der Genossenschaften inklusive Wohnbaugenossenschaften, Kommunale Unternehmen, sonstige Unternehmen wie etwa ORF, Parteien- und Kirchenbetriebe
Für eine systematische Untersuchung ergeben sich allerdings dabei große Probleme:

Für einen großen Teil der Branchen sind die Gemeinwirtschaftsdaten nicht ausgewiesen, d. h., sie werden aufgrund geringer Besetzungszahlen geheim gehalten. Ebenso weist ein großer Bereich der Wirtschaft keine Anteile an der Gemeinwirtschaft auf. In grober Übersicht weisen im Schnitt der drei vorliegenden Jahre ein Drittel der Branchen keinen Gemeinwirtschaftsanteil auf und bei einem weiteren Drittel wird dieser Anteil statistisch geheimgehalten. Dazu kommt, dass die Branchen mit nicht ausgewiesenen Daten und Nichtexistenz der Gemeinwirtschaft über die Zeit nicht konstant sind.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die unterschiedliche Nicht-Ausweisung von Daten der Gemeinwirtschaft in etlichen Branchen (differenziert nach den Jahren 1976, 1983 und 1988) die Ergebnisse wesentlich beeinflusst.
Daraus folgt, dass systematische Vergleiche unter Einbeziehung der Gemeinwirtschaftsdaten zweckmäßig nur unter Berücksichtigung dieser Einschränkungen zu tätigen sind. Besonders prekär wird dies, wenn bei gewichteten Vergleichen die jeweilige Verwendung der Gewichtung sehr maßgeblich für die Ergebnisse ist. Z. B.: Werden Profitindikatoren der Branchen mit Gemeinwirtschaft mit den Beschäftigten in der Gemeinwirtschaft gewichtet, so ergeben sich meist sehr unterschiedliche Ergebnisse zur Gewichtung mit den Gesamtbranchenbeschäftigten.
Dazu kommt, dass die Anteile der Gemeinwirtschaft in vielen Branchen sehr gering sind, in einigen Branchen allerdings sehr hoch. Diese Ungleichgewichtigkeit wird jedenfalls relevant bei der Frage der zweckmäßigen Gewichtung.

Werden nur die Branchen mit einem Gemeinwirtschaftanteil genommen, und noch krasser, werden nur die Branchen mit einem signifikanten Gemeinwirtschaftanteil genommen, so sind das nur ca. 1/3 oder ca. 1/6, wodurch durch die eher geringe Besetzung statistische Probleme erwachsen.



    1. Idente Samples

Auszuscheiden waren jedenfalls



  • Branchen, die von vornherein keine relevanten Märkte abbilden (jeweils „Sonstige…“) (siehe 1.1 Branchennummern 91 bis 97)

  • weiters auch Branchen, für die durchgehend der notwendige Datensatz nicht vorhanden war (1.1 Branchennummern 89,90, 98 bis 101)

  • schließlich Branchen, die durch eine sehr geringe Besetzungszahl extreme Werte bei Konzentrationsmaßzahlen lieferten. Diese Gruppe kann jedoch zweckmäßigerweise für etliche Berechnungen – auch zum Vergleich – einbezogen werden. (siehe 1.1 Branchennummern 82 bis 88)

Die Branchen (nach der Betriebssystematik 1968) Nr. 328 (Tabak) und 461 (Ölverarbeitung) weisen z. T. sehr extreme Produktionswerte auf. Dies liegt vor allem an der speziellen Steuerbelastung. Damit diese extremen Werte nicht zu sehr das Gesamtbild beeinflussen, wird die Tabakbranche systematisch und die Ölverarbeitung teilweise ausgeblendet.


Grundsätzlich sind 88 Branchen vergleichbar. Für sieben Branchen ist aber die Besetzung in mindestens einem Jahr so gering, dass der Vergleich von einzelnen Unternehmensgruppen innerhalb der Branche nur mehr beschränkt aussagefähig ist. D.h., für Querschnittsberechnungen mit den Gesamtbranchen können auch durchaus 88 Branchen verwendet werden.

Somit liegt ein Kerndatenset von 81 Branchen jeweils für drei Jahre vor, die der Sachgüterproduktion zuzuordnen sind. Fallweise wird dies auf 87 oder 88 Branchen zu Vergleichszwecken erweitert, indem Branchen mit sehr geringen Besetzungszahlen einbezogen werden. Die Gemeinwirtschaftdaten werden darüber hinaus in eigenen Branchensamples berücksichtigt.


Ob die 3-Steller-Branchen tatsächlich die relevanten Märkte sind, ist eine große letztlich offen bleibende Frage, deren exakte Beantwortung nur mit hohem Aufwand möglich wäre. Jedenfalls wurden etliche nicht relevante Branchen ausgesondert. Die Branchensystematik ist allerdings statistisch vorgegeben. Für eine tiefere Gliederung (4-Steller-Branchen) liegen für Österreich für den betrachteten Zeitraum zwar Werte vor, allerdings keine Werte zur Gewinnung von Konzentrationsmaßzahlen oder vertikale Verflechtungen.

Für eine relativ kleine Volkswirtschaft wie für Österreich dürfte die Abweichung des relevanten Markts vom nationalen Markt in Form des Aussenhandels wahrscheinlich noch eine größere Rolle spielen als die Unzukömmlichkeiten der Branchengliederung.


Die Daten wurden auch für alle 3 vorliegenden Jahre gepoolt. Dadurch konnten die Auswirkungen von „Ausreissern“ abgemildert werden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass dabei auch ein eventuell vorliegender Trend nicht wesentlich erfasst wird. In einer Variante wurden die Jahre 1983 und 1988 gepoolt, weil dafür exakt dieselben Variablen vorliegen bzw. gebildet worden sind.
Wie angeführt liegen die Bereichszählungsdaten nicht nur für den Sachgüterbereich, sondern für den gesamten wirtschaftlichen Bereich vor. Ausgeschieden wurden hier jedenfalls Branchen, die zu den angegeben Zeiten überwiegend nicht marktmäßig agierten, z. B. die Eisenbahn. Es blieben 63 Branchen der Bauwirtschaft, des Handels, des Tourismus, des Verkehrs und des Finanzbereichs auf 3-Steller-Ebene. Diese Daten werden zur Erweiterung und Kontrolle bei Berechnungen mit horizontalen Konzentrationsvariablen verwendet.
Als weiterer Kontrollbereich können die 2-Steller-Daten verwendet werden. Es liegen Daten für 24 2-Steller-Branchen für den Sachgüterbereich vor, sowie für 14 Dienstleistungsbranchen.

Für den 2-Steller-Bereich liegen keine Input-Output-Daten für den verwendeten Zeitraum vor, daher können auch keine vertikalen Marktmachtdaten an gegeben werden.




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