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PStG - Geburtsurkunden; Vaterschaftsanerkennung



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PStG - Geburtsurkunden; Vaterschaftsanerkennung



AG Berlin-Schöneberg 70 III 31/03, B.v. 04.02.04, IBIS M4767 www.asyl.net/Magazin/Docs/2004/M-4/4767.pdf Zum Anspruch auf eine Geburtsurkunde. Der Eintrag Nr ..../2002 im Geburtenbuch des Standesamtes Mitte von Berlin ist durch Beischreibung folgenden Vermerks zu berichtigen: Mutter des Kindes ist A. wohnhaft in B., ... . Das Kind hat den Vornamen C. erhalten und führt den Familiennamen A."

Sachverhalt: Im Geburtseintrag des Standesamtes Mitte von Berlin ist als Mutter des am 14.10.02 geborenen Kindes eine "Frau, deren Identität nicht geklärt ist" eingetragen. Weiter ist vermerkt, dass das Kind noch keinen Vornamen und noch keinen Familiennamen erhalten hat. Angaben über den Vater des Kindes sind im Geburtseintrag nicht enthalten.

Gründe: Die Voraussetzungen einer Berichtigungsanordnung nach § 47 Personenstandsgesetz (PStG) liegen vor. Es steht fest, dass der Eintrag im Geburtenbuch unrichtig ist. Die Beteiligten zu 1) und 2) gelten nach deutschen Recht als nicht verheiratet, weil Ihre Eheschließung nicht vor einem Standesbeamten oder einem von der Regierung des Staates, dem einer der Verlobten angehört, ordnungsgemäß ermächtigten Person stattgefunden hat (Art. 13 Abs. 3 EGBGB). Die im Fall nicht verheirateter Eltern beizubringende Geburtskurkunde der Mutter (§ 25 PStV) ist inzwischen vorgelegt worden. Der Im Geburtseintrag zu beurkundende Name der Mutter ist ihrer Geburtsurkunde zu entnehmen. Da kein Reisepass oder eine andere heimatstaatliche Urkunde mit Namensangabe in lateinischer Schrift vorliegt, ergibt sich die Namenschreibweise aus der Übertragung in die lateinische Schrift nach der ISO-Norm.

Zweifel, dass es sich bei der Antragstellerin um die Mutter des Kindes handelt, dessen Geburt beurkundet worden ist, bestehen nicht. Schon die noch im Geburtskrankenhaus unterschriebene Geburtsanzeige, der zur Beurkundung der Geburt vorgelegte Ausweisersatz, die über die (im deutschen Rechtsbereich nicht wirksame) Eheschließung ausgestellten Urkunden und auch die Identitätskarten der palästinensischen Flüchtlinge ergeben ebenso wie die jetzt von der Antragstellerin vorgelegte Geburtsurkunde die Namensangabe A. Aufgrund der Fingerabdrücke hat die Ausländerbehörde ermittelt, dass die Antragstellerin in Deutschland nicht unter anderen Personalien aufgetreten ist.

Unter diesen Umständen kann auch im Hinblick auf Art. 7 UN-Kinderrechtskonvention vom 20.11.1989 (BGBL. 1992, 121) die Beurkundung der geburt unter Angabe der Namen von Mutter und Kind bzw. hier die Berichtigung nicht noch zusätzlich von der Vorlage eines Reisepasses abhängig gemacht werden (§ 25 PStV).

Dies entspricht § 258 Abs. 3 Dienstanweisung für Standesbeamten und ihre Aufsichtsbehörden (DA), wonach sich der Standesbeamte, wenn die Beschaffung der in § 258 Abs. 1 DA genannten Urkundenerhebliche Schwierigkeiten oder unverhältnismäßige Kosten bereitet, auf andere Weise Gewissheit von der Richtigkeit der Angaben beschaffen kann, sowie § 266 Abs. 1 S. 3 DA, wonach darauf zu achten ist, dass die Geburt in angemessener Frist beurkundet wird. Selbst in Fällen, in denen ein Zweifel besteht, der aber erst nach längeren Ermittlungen behoben werden kann, sollte die Eintragung alsbald vorgenommen und der Eintrag ggf. später berichtigt werden (Hepting/Gaaz, Personenstandsrecht, § 20 PStG Rn 15).

Für die Beurkundung der Geburt des Kindes ist, wenn die Mutter unverheiratet ist, dies (anders als bei einer beabsichtigten Eheschließung) in der Regel nicht durch Vorlage einer Ledigkeitsbescheinigung nachzuweisen (§ 25 PStV). Anhaltspunkte, dass die Antragstellerin (für den deutschen Rechtsbereich wirksam) verheiratet sein könnte, sind nicht gegeben.

Da die Staatsangehörigkeit der Antragstellerin nicht feststeht, richtet sich die Namensführung des Kindes wegen seines gewöhnlichen Aufenthalts in Deutschland nach deutschem Recht (Art 10 Abs. 1, 5 Abs. 2 EGBGB). Als Personensorgeberechtigte (§§ 1626, 1626a BGB) konnte die Antragstellerin den Vornahmen des Kindes wirksam bestimmen. Gemäß § 1617a Abs. 1 BGB führt das Kind den Familiennamen seiner Mutter.



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