§ 2 AsylbLG für minderjährige Kinder, die über 48 Monate Leistungen bezogen haben und deren allein erziehende als Flüchtling anerkannte Mutter Leistungen nach SGB II erhält.
Die nach ihrem Wortlaut den Anspruch ausschließende Bedingung des § 2 Abs. 3 AsylbLG steht dem Anspruch nicht entgegen. § 2 Abs. 3 AsylbLG ist im Wege verfassungskonformer Auslegung nur auf die Fälle anwendbar, in denen mindestens ein Elternteil Leistungen nach AsylbLG erhält.
VG Bremen S1 V 3670/08, B.v. 26.11.08 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2230.pdf, ebenso SG Hamburg S 56 AS 796/08 ER, B.v. 24.04.08 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2231.pdf, LSG Bln-Brandenburg L 18 B 472/07 AS, B.v. 03.05.07 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2232.pdf, ebenso SG Oldenburg S 49 AS 172/09, U.v. 24.04.09 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2303.pdf, ebenso LSG Hamburg L 5 AS 19/08 v. 02.09.10 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2410.pdf, bestätigt vom BSG B 14 AS 171/10 R, U.v. 06.10.11 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2409.pdf.
Bei einer Bedarfsgemeinschaft von SGB II-Leistungsbeziehern und Leistungsbeziehern nach § 3 AsylbLG hat ein volljähriger (Ehe)partner Anspruch auf auf die volle (100 %) ALG II-Regelleistung gemäß § 20 SGB II, wenn der andere volljährigen (Ehe)partner nur Leistungen nach AsylbLG erhält. Die Bedarfsgemeinschaft erhält in diesem Fall nicht den vollen Mischregelsatz von zweimal 90 %. § 20 SGB II sieht nach seinem Wortlaut einen auf 90 % gekürzten Regelsatz nur im Falle einer Bedarfsgemeinschaft mit einem ebenfalls nach dem SGB II leistungsberechtigten volljährigen Partner vor. Erhielte der SGB II-berechtigte Antragsteller nur 90 % der Regelleistung, wäre er mittelbar von den niedrigeren Leistungen nach dem AsylbLG betroffen. Die Rechtswidrigkeit der Kürzung der ALG II-Regelleistung auf 90 % (Einbehaltung von 35 € mtl.) stellt einen Anordnungsgrund dar.
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