ISBN (Print) / 978-3-7757-2881-2
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3061-7
031: Alexander Kluge: Er hat die herzlosen Augen eines über alles Geliebten
Deutsch/Englisch 12 S., 2 Abb., 10,5 x 14,8 cm, Broschur € 4,– [D], CHF 6,90; E-Book ca. € 3,99 [D], CHF 6,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2880-5
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3060-0
In seinen literarischen Texten, egal welcher Länge, sagt Alexander Kluge, was zu sagen ist, auf kürzeste Art und Weise. Er notiert sie auf schlichte DIN-A4-Blöcke, um sie anschließend zu diktieren. In dem vorliegenden Notizbuch umreißt er in wenigen Zeilen die emotionale Befindlichkeit einer Frau namens Gesine, die in unglücklicher Liebe einem Mann verfallen ist, der längst das Interesse an ihr verloren hat, wenn er denn jemals welches gehabt hat. Sie kommt nicht von ihm los, leidet und wird von ihrem besten Freund – dem Erzähler in der Ich-Person – getröstet. Kluges sprachliche Nüchternheit in der Beschreibung der emotionalen Verflechtungen, der sachliche, distanzierte Stil mit quasi dokumentarischem Charakter, führt zu einer präzisen Verdichtung komplexer Inhalte. Aus nur einem geschilderten Umstand ergibt sich so ein kompletter Lebenslauf. Alexander Kluge (*1932) ist Autor und Filmemacher.
Deutsch/Englisch 12 S., 2 Abb., 10,5 x 14,8 cm, Broschur € 4,– [D], CHF 6,90; E-Book ca. € 3,99 [D], CHF 6,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2880-5
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3060-0
030: Pamela M. Lee: Unleserlichkeit
Deutsch/Englisch 24 S., 7 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2879-9
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3059-4
Das Notizenmachen ist unverzichtbarer Bestandteil des akademischen Lebens, ein Ritual, das in so vielen Handschriften ausgeführt wird, wie es Individuen gibt. Pamela M. Lee beschäftigt sich in ihrem Essay mit dem Phänomen der Unleserlichkeit von Notizen: Welchen Nutzen haben diese, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr entzifferbar sind? Lee entwickelt ihre »Semiotik der Unleserlichkeit« anhand des umfangreichen Archivs an Notizen des bedeutenden amerikanischen Kunsthistorikers Meyer Schapiro. Die Unlesbarkeit seiner Schrift steht für sie in besonders auffälligem Gegensatz zu der Klarheit seiner Texte. Unter Einbeziehung von Psychoanalyse und Literaturkritik bieten gerade Schapiros eigene Ansätze zur Zeichentheorie Anhaltspunkte für Lees Untersuchung, insbesondere sein kanonischer Aufsatz »On Some Problems in the Semiotics of Visual Art: Field and Vehicle in Image-Signs«, der auf Notizen zurückgeht, die in dieser Publikation in Ausschnitten reproduziert sind. Die Kunsthistorikerin und Kulturkritikerin Pamela M. Lee (*1967) ist Professorin am Department of Art and Art History an der Stanford University, Palo Alto, Kalifornien.
Deutsch/Englisch 24 S., 7 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2879-9
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3059-4
029: Mariam & Ashraf Ghani: Afghanistan: A Lexicon
Englisch 48 S., 72 Abb., 17,6 x 25 cm, Broschur € 8,– [D], CHF 12,90; E-Book ca. € 7,99 [D], CHF 12,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2878-2
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3058-7
Die Künstlerin Mariam Ghani beschreibt gemeinsam mit ihrem Vater, dem bekannten Anthropologen und Politikwissenschaftler Ashraf Ghani, in Form eines Lexikons den Kreislauf von wiederholtem Zusammenbruch und der Erneuerung Afghanistans im 20. Jahrhundert. Das Lexikon umfasst 71 von Abbildungen illustrierte Begriffen, darunter Wörter, die im afghanischen Kontext über eine spezifische (politische) Bedeutung verfügen, zentrale Figuren und Orte sowie Einträge zu wiederkehrenden Ereignissen und Themen, die jene Epoche bestimmten. Den Ausgangspunkt bildet eine ausführliche Betrachtung der Herrschaft König Amanullah Khans (1919–1929), dessen Erfolge und Misserfolge ein Vorbild für nachfolgende afghanische Reformer lieferten. Es folgt eine Reihe von Begriffen, die unter anderem in Beziehung zu dem heute nur als Ruine erhaltenen Dar ul-Aman-Palast stehen, der Teil von Amanullahs Planungen zu einer »neuen Stadt« war und als Ausnahmeraum, Konfliktherd sowie als Prototyp für Zukunftspläne und Symbol vergangener Misserfolge die afghanische Raumpolitik des 20. Jahrhunderts prägte. Mariam Ghani (*1978) ist Künstlerin und lebt in Kabul und New York. Ashraf Ghani (*1949), Autor von Fixing Failed States (in Englisch) und A Window to a Just Order (in Dari und Pashtu), lebt in Kabul.
Englisch 48 S., 72 Abb., 17,6 x 25 cm, Broschur € 8,– [D], CHF 12,90; E-Book ca. € 7,99 [D], CHF 12,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2878-2
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3058-7
028: Griselda Pollock: Allo-Thanatografie oder Allo-Auto-Biografie. Überlegungen zu einem Bild in Charlotte Salomons Leben? Oder Theater?, 1941/42
Deutsch/Englisch 32 S., 5 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2877-5
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3057-0
Griselda Pollock bietet mit ihrer Betrachtung einer Auswahl von Arbeiten Charlotte Salomons eine radikal neue, nicht-autobiografische Lesart des Werkes einer Künstlerin, die als Jüdin 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Bereits 1940 war sie im französischen Konzentrationslager Gurs interniert worden, eine Erfahrung, nach der sie begann, Gouachen und Pauspapiere als Theater der Erinnerung anzufertigen. In nur sechs Monaten, zwischen 1941 und 1942, schuf sie einen umfangreichen narrativen Zyklus, der 1.325 Bilder und Texte sowie musikalische Angaben für den Gesangsvortrag umfasst, die sie als abgeschlossenes Gesamtwerk mit dem provokativen Titel Leben? oder Theater? in einem Karton bei einem Arzt in Nizza deponierte. Die einzelnen Blätter eröffnen intime Einblicke in die Gedankenwelt einer Namenlosen, deren Status als Künstlerin einzig auf der Deportationsliste nach Auschwitz verzeichnet ist und die erst mit großer Verspätung zu einem Namen als Kunstschaffende und damit zu angemessener Anerkennung kam. Griselda Pollock (*1949) ist Professorin für Social and Critical Histories of Art sowie Direktorin des Centre for Cultural Analysis, Theory and History an der Universität von Leeds.
Deutsch/Englisch 32 S., 5 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2877-5
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3057-0
027: Bifo – Franco Berardi: Ironische Ethik
Deutsch/Englisch 44 S., 1 Abb., 10,5 x 14,8 cm, Broschur € 4,– [D], CHF 6,90; E-Book ca. € 3,99 [D], CHF 6,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2876-8
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3056-3
Bifos Essay ist eine kritische Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen politischen Zuständen, die in seinem Heimatland Italien herrschen, das seit nunmehr drei Jahrzehnten unter dem medialen und politischen Einfluss des Premierministers und Medienmagnaten Silvio Berlusconi steht. Der Autor entwirft ein Bild des »Berlusconilandes«, in dem die italienische Sprache, ihre kollektive Imagination und ihre Sinnlichkeit verdorben worden sind und die Politik des »Mafia-Medien-Moguls« wie ein »Psycho-Gift« wirkt, das langsam alles zerstört. Fernsehen und Werbung werden immer pornografischer und obszöner, was in der Gesellschaft zu einer Form von falschen Lusterwartungen, Selbsthass und aggressiver Scham geführt hat. Bifo beschreibt den aggressiven Wettbewerb zwischen Macho-Männern, deren größte Lust im Beschmutzen des weiblichen Körpers besteht, Ausdruck ihrer umfassenden Verachtung der Frau. Als »Therapie« schlägt der Autor eine Ethik vor, die nicht moralisch oder politisch ist, sondern vom Skeptizismus ausgehend zur Reaktivierung der Empathie als einem Weg zur Lust und zum »Großen Mitgefühl« führt, das ein politischer Zustand ist. Der Autor, Medientheoretiker und Medienaktivist Bifo – Franco Berardi (*1949), Gründer von Radio Alice in den 1970er Jahren, lehrt Medienästhetik an der von ihm mit ins Leben gerufenen European School of Social Imagination in San Marino.
Deutsch/Englisch 44 S., 1 Abb., 10,5 x 14,8 cm, Broschur € 4,– [D], CHF 6,90; E-Book ca. € 3,99 [D], CHF 6,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2876-8
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3056-3
026: Mario Garcia Torres: Einige Fragen hinsichtlich des Zögerns bei der Entscheidung, eine Flasche Wein oder einen Blumenstrauß mitzubringen
Deutsch/Englisch 28 S., 7 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2875-1
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3055-6
In seinem Notizbuch lädt Mario Garcia Torres die Leser dazu ein, an seinen Gedanken zum Verhältnis von Gast-Sein und Gastgeberschaft teilzuhaben. Welche Reaktionen werden ausgelöst, wenn man eine Einladung erhält? Wie agiert man in einem vorgegebenen Kontext und wie lässt sich daraus ausbrechen, lassen sich die beiden Rollen vertauschen? Garcia Torres umkreist diese Fragen anhand von Beispielen anderer Künstler, die sich explizit in eine der Rollen begeben haben: Alighieri Boetti mit seinem One Hotel in Kabul und Allen Ruppersberg mit Al’s Grand Hotel in Los Angeles in die des Gastgebers; auf der anderen Seite Daniel Buren als Gast eines 1989 durch einen Wirbelsturm zerstörten Resorts auf Saint Croix, einer der Jungferninseln, wo er In-situ-Arbeiten installierte, sowie Martin Kippenberger, der im Hotel Chelsea in Köln lebte. Wir sind dabei seine Gäste und müssen entscheiden, was wir mitbringen wollen: eine Flasche Wein oder einen Blumenstrauß. Mario Garcia Torres (*1975) ist Künstler und lebt in Mexiko-Stadt.
Deutsch/Englisch 28 S., 7 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2875-1
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3055-6
025: Annemarie Sauzeau: Alighiero Boettis One Hotel
Deutsch/Englisch 24 S., 9 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2874-4
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3054-9
»Für mich bedeutet Kreativität auch, ein Hotel in Kabul aufzumachen«, erklärte Alighiero Boetti, und realisierte diesen Plan 1971 während seines zweiten Aufenthalts in Afghanistan, als er mit seinem Freund Gholam Dastaghir das One Hotel eröffnete, das für sechs Jahre bestand. Annemarie Sauzeau war über zwanzig Jahre mit dem italienischen Künstler verheiratet und erzählt in ihrem persönlichen Rückblick über die teilweise gemeinsam verbrachte Zeit in Kabul. Wie war es möglich, in Afghanistan ein Hotel zu eröffnen? Wer übernachtete dort? Und wie sah der Alltag im One Hotel aus? Sie beschreibt außerdem die enge Beziehung Boettis zu diesem Land, in dem er sich jedes Jahr zweimal für mindestens vier Wochen aufhielt und das eine bedeutende Rolle in seinem Werk einnahm. Annemarie Sauzeau ist Kunstkritikerin und Autorin sowie derzeit Direktorin des Archivio Alighiero Boetti in Rom.
Deutsch/Englisch 24 S., 9 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2874-4
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3054-9
024: Mariana Castillo Deball & Roy Wagner: Kojotenanthropologie. Ein Gespräch in Worten und Zeichnungen
Deutsch/Englisch 24 S., zahlr. Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2873-7
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3053-2
In Roy Wagners anthropologischem Ansatz ist das Unausgesprochene, Ungehörte, Unbekannte genauso wichtig wie das Vorhandene. Das Nicht-Anwesende, von Wagner als »Anti-Zwilling« bezeichnet, ist wesentlich für die Entstehung von Kultur und ihre Erforschung. In diesem Notizbuch schafft Mariana Castillo Deball eine Kommunikation auf doppelter Ebene mit einem Auszug aus Wagners Texten. Auf der einen Ebene entfaltet sich die Konversation zwischen Wagner und Kojote, seinem Anti-Zwilling, der das Abwesende ausspricht und den Äußerungen Wagners entgegenhält. Auf der anderen begleiten und kommentieren die filigranen Zeichnungen der Künstlerin – der mexikanischen Folklore nahestehende Fantasiefiguren und -gebilde, die sie eigens für dieses Notizbuch angefertigt hat – Wagners Text. Mariana Castillo Deball (*1975) ist Künstlerin und lebt in Berlin und Amsterdam. Roy Wagner (*1938) ist Professor am Department of Anthropology der University of Virginia.
Deutsch/Englisch 24 S., zahlr. Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2873-7
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3053-2
023: Nalini Malani & Arjun Appadurai: Die Moral der Verweigerung
Deutsch/Englisch 48 S., 23 Abb., 17,6 x 25 cm, Broschur € 8,– [D], CHF 12,90; E-Book ca. € 7,99 [D], CHF 12,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2872-0
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3052-5
Arjun Appadurai reflektiert in seiner Abhandlung den Stellenwert der Ideen Gandhis zur Gewaltlosigkeit als Form politischen Handelns in Indien und verfolgt die These, dass sein Denken und seine Praktiken eine doppelte Genealogie aufweisen. Während die eine Genealogie in Beziehung zu indischen Vorstellungen von Askese, Verzicht und Enthaltsamkeit steht, ist die zweite von Königsherrschaft, Opfer und kriegerischem Heldenmut beeinflusst und nimmt keinerlei Rücksicht auf eine Schädigung von Lebewesen. In den indischen Traditionen kriegerischer Enthaltsamkeit werden beide Genealogien miteinander vermischt, was eine lebendige Quelle für Politik militanter Religiosität im heutigen Indien darstellt. Nalini Malani reagiert auf diesen Essay mit Zeichnungen, die ihn teils überlagern, teils eigenständig begleiten und in denen sich die Ausführungen Appadurais sinnlich widerspiegeln. Nalini Malani (*1946) ist Künstlerin und lebt in Bombay. Arjun Appadurai (*1949) ist Anthropologe und Goddard Professor für Medien, Kultur und Kommunikation an der New York University.
Deutsch/Englisch 48 S., 23 Abb., 17,6 x 25 cm, Broschur € 8,– [D], CHF 12,90; E-Book ca. € 7,99 [D], CHF 12,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2872-0
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3052-5
022: Suely Rolnik: Archivmanie
Deutsch/Englisch 36 S., 1 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2871-3
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3051-8
In den letzten Jahrzehnten hat das Interesse des Kunstbetriebs an Archiven mehr und mehr zugenommen und sich zu einem regelrechten »Archivierungszwang« entwickelt. Suely Rolnik beschreibt in ihrem Text die Wurzel dieser Tendenz in der Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre, mit Fokus auf den Ländern Lateinamerikas, die von Militärdiktaturen beherrscht wurden. Eine Ursache hierfür sieht sie in der »kolonialen Verdrängung«, die wie die Diktaturen ein tiefgehendes Trauma in diesen Ländern hinterlassen und zu einer Spaltung zwischen dem Poetischen und dem Politischen geführt hat, fortgeführt im Missverständnis der »offiziellen« Kunstgeschichte, die die dort vorzufindenden künstlerischen Praktiken im Sinne einer »politischen« oder »ideologischen Konzeptkunst« deutet. Vor diesem Hintergrund bricht der Wille hervor, sich den Archiven erneut zuzuwenden und die Verschmelzung der poetischen mit den politischen Kräften zu reaktivieren. Die Psychoanalytikerin, Kuratorin und Kulturkritikerin Suely Rolnik lebt in Brasilien.
Deutsch/Englisch 36 S., 1 Abb., 14,8 x 21 cm, Broschur € 6,– [D], CHF 9,90; E-Book ca. € 5,99 [D], CHF 9,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2871-3
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3051-8
021: Cornelius Castoriadis: Einführung: Nikos Papastergiadis
Deutsch/Englisch 48 S., 36 Abb., 17,6 x 25 cm, Broschur € 8,– [D], CHF 12,90; E-Book ca. € 7,99 [D], CHF 12,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2870-6
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3050-1
Im Mittelpunkt des Denkens des politischen Philosophen, Ökonomen, Sozialkritikers und Psychoanalytikers Cornelius Castoriadis (1922–1997) stehen drei wichtige, eng miteinander verknüpfte Begriffe: das Imaginäre, Kreation und Autonomie. Sie verweisen auf das breite Spektrum von Bedeutungen, durch die eine Gesellschaft symbolische Formen und institutionelle Strukturen entwickelt, um ihre Identität zum Ausdruck zu bringen. Die von Castoriadis 1948 gemeinsam mit Claude Lefort gegründete linksradikale Gruppe Socialisme ou Barbarie beeinflusste zahlreiche Arbeiterbewegungen in ganz Europa. Für seine Notizen zu Themen aus den Bereichen Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Politik, Mathematik und Psychoanalyse, aus denen hier eine durch den Kulturtheoretiker Nikos Papastergiadis getroffene Auswahl abgedruckt ist, verwendete er nie ein Notizbuch, sondern was eben greifbar war, seien es die Rückseiten von Lebensmittelkarten oder die Leerzeilen eines Tagungsprogramms. Mit einer Einführung von Nikos Papastergiadis (*1962) Professor für Kulturwissenschaft und Medien & Kommunikation an der Universität von Melbourne.
Deutsch/Englisch 48 S., 36 Abb., 17,6 x 25 cm, Broschur € 8,– [D], CHF 12,90; E-Book ca. € 7,99 [D], CHF 12,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2870-6
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3050-1
020: Romaine Moreton: Gedichte aus einer Heimat
Deutsch/Englisch 44 S., 1 Abb., 10,5 x 14,8 cm, Broschur € 4,– [D], CHF 6,90; E-Book ca. € 3,99 [D], CHF 6,90
ISBN (Print) / 978-3-7757-2869-0
ISBN (E-Book) / 978-3-7757-3049-5
Romaine Moreton ist ein australische Autorin, Filmemacherin und poetische Performerin und entstammt den Aborigine-Gemeinschaften der Goernpilund der Bundjalung. Moreton, die in Katoomba, New South Wales lebt, ist eine der experimentierfreudigsten zeitgenössischen Dichterinnen in englischer Sprache. Die politischen und poetischen Texte der indigenen Autorin sind von einer sprachlichen und kämpferischen Schärfe, die ihre Leser gleichermaßen konfrontiert wie herausfordert. Zu ihren neuen Gedichten in diesem Notebook sagt Moreton: »[…] die Dinge, die ich sagen muss, und wie ich sie sage, [sind] eine direkte Antwort auf die Umgebung, in der ich aufgewachsen bin und in der ich weiterhin lebe. Arbeiten zu schaffen, die sich mit nicht mit den morbiden und tödlichen Affekten des Rassismus auf der einen, und der Schönheit der indigenen Kultur auf de
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