Verband christl. Kaufleute -» Berufsmissionen 4.
Verband ev. Freikirchen, Gemeinschaften u. Körperschaften (VFK)
Veranlaßt durch das Versammlungsverbot infolge der Grippe-Epidemie 1918, das die kleineren Kirchen und die Gemeinschaften besonders hart traf, konstituierte sich am 18.11.1919 der »Verband ev. Freikirchen, Gemeinschaften und Körperschaften in der Schweiz« (auch: Aarauer Verband). Sein Zweck ist die »Zusammenarbeit aller ev. Freikirchen, Gemeinschaften und Körperschaften in der Schweiz, die sich die Verkündigung des Evangeliums zur Aufgabe machen und sich entschieden auf die Hl. Schrift und das gemeinsame Bekenntnis der Kirche Jesu Christi (Apostolikum) gründen«. Mitglieder sind nicht Einzelpersonen, sondern Körperschaften (u.a. -^Baptisten, —» Chrischonagemeinschaften, —» Ev. Gesellschaften, ev. —> methodist. Kirche, —» Freie ev. Gemeinden, —» Heilsarmee, —» Mennoni- ten). Zusammenarbeit mit Kirchen, die auf dem gleichen Boden stehen, ist erwünscht, Irrlehre und schwärmerisch-separatistische Kreise werden abgelehnt. - Neben dem Vorstand und der jährlichen Delegiertenkonferenz ist wesentlich die alle 3 Jahre stattfindende »Biblisch-theologische Woche« im Bibel- und Erholungsheim —> Männedorf. - Der Verband nimmt die Vertretung der Interessen der ihm angehörenden Kirchen und Gruppen gegenüber den Behörden wahr, bemüht sich erfolgreich um Mitarbeit der Freikirchen am Schweizer Radio und Fernsehen und beteiligt sich an den Tagungen zum Gespräch zwischen Freikirchen und Landeskirchen in der Ev. Allianz und Ökumene. - Präsident ist Pfarrer Konrad Hell, CH-9104 Waldstatt.
Lit.: Handbuch der reformierten Schweiz, 1962, S. 478-480 - Jahresbericht'* 1975/77 - »Orientierung«, 1977
Verein
Der Pietismus mit seinen besonderen Gemeinschaftsbildungen und die englischen religiösen Gesellschaften bilden die historischen Quellen für ein im Zuge der —» Erweckungsbewegung des 19. Jh.s ungemein blühendes, weitverzweigtes kirchliches Vereinswesen. Besondere Anliegen, die in Ländern mit —» Religionsfreiheit und Toleranz zur Bildung neuer Kirchen führten (—> Methodisten, —» Heilsarmee u.v.a.), wurden in Deutschland vielfach in kirchliche V.e kanalisiert. Die V.e sind daher auch als (versteckter) Ausdruck des Protests gegen eine zu sehr institutionalisierte Kirche zu verstehen. Bibel- und Traktatverteilung, Äußere und Innere —> Mission, -» Diakonie, Kinder-, Jünglings-, Jungmädchen-, Handwerker-, Auswanderer- und Diasporaarbeit sowie Arbeiter, -Alten-, Siechen-, Gefangenen- und Suchtbetreuung wurden in vielfältiger Weise von in der 1. Hälfte des 19. Jh.s gegründeten V.en getragen. Nach 1848 folgten eine Reihe V.sgründungen mit Zielen im Bereich des Sozialen, Sozialpolitischen, der Volksbildung und der —> Studentenarbeit. - Das Vereinswesen hat die Kirche viele der ihr eigentlich gestellten Aufgaben nicht sehen lassen. So ist z.B. bis heute —» Mission und -» Evangelisation erst in Ansätzen als Aufgabe der Landeskirchen erkannt.
Geldbach
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