Evangelisches Gemeindelexikon


Diakonische Einrichtungen im Bereich des Diakonischen Werks



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Diakonische Einrichtungen im Bereich des Diakonischen Werks

Hauptberufliche

Zahl der Mitarbeiter Einrich- Voll- Teil- Art der Einrichtung tungen beschäftigte

A) Krankenhäuser und Heime (in Auswahl, Stand: 1.

. 1975)




Allgem. Krankenhäuser

183

45 746

41 688

9 649

Fachkrankenhäuser

101

11 994

7 705

1 538

Heime und Anstalten für behinderte Erwachsene, Jugendliche und Kinder

341

31 702

12 861

2 323

Erholungs-und Kurheime

211

10311

1 764

449

Freizeitheime

264

15 309

1 303

461

Altenheime ohne Pflegeabteilung

399

16418

2 800

1 535

Altenheime mit Pflegeabteilung

494

48 706

10 238

5 684

Heime für Nichtseßhaftenhilfe

82

6 008

608

187

Heime für Kleinkinder und schulpflichtige Kinder

331

18 169

8051

2313

B) Einrichtungen der Halboffenen Hilfe (in Auswahl, Stand: 1. 4. 1976)




Kindergärten, -horte, -krippen -tagesheime (Stand: 1.1. 1976)

7 048

444 130

insges. 27 926, dar­unter 13055 mit ab- geschl. Fachausbildg. u. 14 871 Zweit- bzw. Hilfskräfte

Sonderkindergärten

56

1 093

284

35

Werkstätten für Behinderte

92

11 389

1 101

106

Tagesstätten für ausländ.Arbeitnehmer

40

1 720

19

26

Altentagesstätten (Angaben unvollständig)

337

8 391

107

178

Einrichtungen für Kinder und Jugendliche

75

20 820

72

2

Tagesstätten für Jugendliche (Angaben unvollständig)

219

5 299

207

132

Sonderschulen (Angaben unvollständig)

89

8 779

1 540

225

C) Einrichtungen der Offenen Hilfe (in Auswahl, Stand:

1. 4. 1976)




Gemeindepflegestationen




3841

3 803

560

Diakonie-/Sozialstationen




242

1 021

370

Haus- und Familienpflegestationen




305

530

972

Mahlzeitendienste




76

31

103

Stellen der Suchtkrankenhilfe




132

175

66





Stellen der Gefangenen- und Strafentlassenenhilfe

66

35

18

Beratungsstellen für Ehe-, Erziehungs- und

162

445

264

Lebensfragen










Ausländerberatungs- und Betreuungsstellen

138

83

47






schiedene Personenkreise, Sonderschulen,-

  1. schließlich Krankenhäuser und Heime (S. Tabelle). Auf diese Weise soll eine differen­zierte Hilfeleistung verwirklicht werden, die möglichst viel vorbeugend und beratend im Vorfeld abfängt und den Hilfsbedürftigen möglichst lange wenigstens relative Selb­ständigkeit und Unabhängigkeit erhält.

Die wichtigsten Schwerpunkte der D. sind:

  1. Jugend und -» Erziehung. Dazu gehören die -» Jugendarbeit in den Gemeinden ebenso wie Erziehungsberatungsstellen, Ju­gendschutzstellen, Jugendklubs, Adop­tionsvermittlungsstellen, Übernahmen von Vormundschaften; Kindergärten, -horte, - krippen, -tagesheime; Tagesstätten und Er­holungseinrichtungen, Wohnheime und In­ternate; Heime, die Erziehungshilfe leisten.

  2. Hilfe für Kranke, Alte und Behinderte. Dazu werden zahlreiche Krankenhäuser, Fach- und Kurkliniken, Gemeindepflege- und Sozialstationen unterhalten. Hilfe ge­schieht in Heimen, Anstalten und Tages­stätten für geistig, körperlich und psychisch Behinderte, für Sinnesgeschädigte und an­fallskranke Menschen; durch Sonderschu­len und Sonderkindergärten; Beratungsstel­len und Klubs; Altenwohnungen, -Wohn­heime, -heime, und -pflegeheime,- Essen auf Rädern; Werkstätten für Behinderte, c) Hilfe für Gefährdete und Menschen unterwegs. Dazu zählen Fachkrankenhäuser für -» Suchtkranke (Heilstätten), Beratungsstel­len, therapeutische Gruppen, Rehabilita­tionseinrichtungen; Heime für Nichtseß­hafte; Heime und andere Einrichtungen für Seeleute und Binnenschiffer, ausländische Arbeitnehmer, Aussiedler und Heimkehrer; -» Bahnhofsmissionen, -» Mitternachtsmis­sionen, —> Telefonseelsorge. Zahlreiche Maßnahmen dienen zur Berufsfindung, -bil- dung und -förderung. d) Schließlich werden Ausbildungseinrichtungen für die verschie­densten diakonischen Tätigkeitsbereiche unterhalten. Von großer Bedeutung sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Teilweise sind sie in Verbänden mit bestimmter Aufgaben­stellung zusammengeschlossen wie -> Blaues Kreuz, —» Schwarzes Kreuz, —> Wei­ßes Kreuz, Evangelische Frauenhilfe, Johan­niter Unfallhilfe u.a.

Durch die Fusion der »Inneren Mission« und des 1945 entstandenen »Hilfswerkes der Ev. Kirche« zum »diakonischen Werk der EKiD«, die Ende 1976 vollzogen wurde, ist im Bereich der Ev. Kirche in Deutschland eine Gesamtinstitution geschaffen worden, durch die D. nicht nur der Kirchen, sondern auch mancher —» Freikirchen, die ihren Platz darin gefunden haben, auch dem Staat ge­genüber vertreten wird, der sich aus sozialer Verantwortung heraus intensiv um das dia- konische Handeln der Kirchen bemüht. Be­sondere Aufmerksamkeit verlangen die Pro­bleme, die sich aus dem Verhältnis von D. und den Aktivitäten und zunehmenden Re­glementierungen des modernen Sozialstaa­tes ergeben, wie auch aus dem Verhältnis von D. und moderner -» Sozialarbeit. Wa­chen Sinnes werden wir darauf achten müs­sen, daß bei der zunehmenden Verinstitu- tionalisierung und fachlichen Spezialisie­rung der D. der Grundsatz nicht in Verges­senheit gerät: Nächstenliebe aus Dank für die erfahrene Rettung des verlorenen Men­schen durch Jesus Christus, Folge des in und durch die Gemeinde Jesu Christi verkündig­ten Evangeliums und insofern gelebter Glaube.

Lit.: H. W. Beyer, Art. diakoneo, in: ThW II, 1935 - G. Uhlhorn, Die christliche Liebestätigkeit, Neu- ausg. 19S9 - H. Krimm, Quellen zur Geschichte der Diakonie, 3 Bde., 196off - »Die Innere Mis­sion«, Zeitschrift des Diakonischen Werkes, In­nere Mission und Hilfswerk der Ev. Kirche in Deutschland, 59, 1968, S. 355-361 - die fortlau­fend erscheinenden Jahrbücher des Diakonischen Werkes.

Wild/H. Findeisen

Diakonisches Werk -> Innere Mission Dialektische Theologie -> Moderne Theologie III Karl —» Barth Dialog —» Mission B4 -> Synkretismus Dienst —> Diakonie

Dienste in Übersee -* Brot für die Welt

Dietrich, Christian, *8. 4. 1844

Gschwend/Württ., 122.2.1919 Stuttgart. Ausbildung im Ev. Lehrerseminar Tempel- hof/Württ. Früh durch Buße zum lebendigen Glauben gekommen, war seine Heimat in






Christian Dietrich


pietistischen Gemeinschaften. 47 Jahre war



  1. Lehrer bzw. Rektor des Ev. Töchterinsti­tuts Stuttgart, einer Höheren Mädchenschu­le. Leiter des -> Altpietistischen Gemein­schaf tverbands in Württemberg. Als Wegbe­reiter des —» Gnadauer Verbands war D. er­ster Schriftführer des Verbands und Schrift­leiter seines Blattes. D. steuerte nüchternen biblischen Kurs gegenüber allem, was die —» Gemeinschaftsbewegung von links und rechts bedrängte, auch von der —> Pfingstbe- wegung her.

Lit.: J. Weber, Rektor Dietrich, 1959

Grünzweig



Dönges, Emil, *2. 9. 1853 Becheln, f7.12.1923 Darmstadt, Sohn des Begründers des »Allgemeinen Lehrervereins«. Nach Be­such des Realgymnasiums in Elberfeld war

  1. 1 1/2 Jahre Praktikant an einer Schule in

England, schloß sich der Christlichen —» Versammlung an, studierte in Marburg neuere Philologie und promovierte nach Aufenthalt in Paris zum Dr. phil. Seinen Be­ruf als Gymnasiallehrer gab er auf, um zu­nächst im Verlag Brockhaus (1884 — 86) zu arbeiten. Von Frankfurt/M. aus betätigte er sich ab 1888 als christlicher Schriftsteller, zunächst mit dem Blatt »Gute Botschaft des Friedens, ein Wegweiser des Heils für jeder­mann«, das auch als »Christliche Friedens­botschaft aus der ewigen Heimat für Deut­sche im Ausland« weite Verbreitung fand; dann folgten 1891 das Sonntagsschulblatt »Freund der Kinder«, später der Abreißka­lender »Der Bote des Friedens« und der Fa­milienkalender »Der Botschafter des Frie­dens«. 1899 übersiedelte er nach Darmstadt, wo er ab 1910 die Zeitschrift »Gnade und Friede«, eine »Monatsschrift für Gläubige« herausgab. Unermüdlich im Dienst der —> Erbauung und —» Evangelisation auf Reisen, war er wegen seiner anschaulichen Rede­weise weit über die Kreise der Versammlung hinaus bekannt. Bis zu seinem Tode leitete er die Anstalt für Schwachsinnige in Aue/Schmalkalden.

Lit.: E. D., Was bald geschehen muß, Betrachtun­gen über die Offenbarung Jesu Christi, o.J.

Geldbach

Dogmatik —» Theologie

Doll, Ludwig, *22.11.1846 Kirchen/Sieg, +23.5.1883 Neukirchen bei Moers. 1872 als Nachfolger von Pastor —» Bräm nach Neu­kirchen berufen, gründete D. in Erfüllung eines Gelübdes nach dem Vorbild G. —» Mül­lers (Bristol) 1878 ein Waisenhaus auf Glau­bensbasis. Hier wurden verwahrloste Kinder auch dann aufgenommen, wenn niemand Pflegegeld für sie zahlte. Seit 1879 gab D. ei­nen »Missions- und Heidenboten« heraus. 1881 eröffnete er ein Missions- und Evange- listen-Seminar, aus dem die —> Neukirche- ner Mission erwuchs (-» Ev. Gesellschaft).

Rothenberg




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