Marketingkonzept für den


IEinleitung 1Problemstellung und Zielsetzung



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IEinleitung

1Problemstellung und Zielsetzung


Das Studium Holzwirtschaft ist ein Studienzweig der Studienrichtung Forst- und Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien. Seine spezifische Situation war schon im Jahre 1997 Themenstellung für zwei Diplomarbeiten1, die von der „Arbeitsgruppe zur Stärkung des Studienzweiges Holzwirtschaft“2 in Auftrag gegeben wurden.
Die Arbeitsgruppe zur Stärkung des Studienzweiges Holzwirtschaft wurde gebildet, nachdem in der zweiten Universitätskollegiumssitzung 1995 die Stärkung des Studienzweiges Holzwirtschaft begrüßt und seine Unterstützung beschlossen worden war. Ihr gehörten VertreterInnen der UniversitätslehrerInnen und StudentInnen an, die in engem Kontakt mit der Praxis die Situation des Studienzweiges analysieren und erfolgversprechende Strategien für seine Entwicklung erarbeiten sollten.3
Als dringlichste Maßnahmen wurden von der Arbeitsgruppe genannt:4

  • Bildung eines „Arbeitskreises Holzwirtschaft“, zur Koordination der Maßnahmen: Erhöhung der StudentInnenzahl, Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit, Informationsaustausch innerhalb der BOKU, Fertigstellung des neuen Studienplans, Beteiligung der Universität für Bodenkultur Wien an dem geplanten „Holz-Kompetenzzentrum“.

  • Schaffung einer Informationsplattform für die Holzwirtschaft in Form einer Homepage.

  • Beantragung zusätzlicher Dienstposten im Bereich Holztechnologie/ Holzindustrie und Sozioökonomik der Holzwirtschaft.

  • Öffentlichkeitsarbeit für die Holzwirtschaft nach innen (BOKU) und außen (potentielle StudentInnen Holzwirtschaft, Praxis)

Da die Bedeutung und Notwendigkeit einer Studienrichtung oder eines Studienzweiges unter anderem an der Anzahl der StudentInnen gemessen wird, ist die Erhöhung der StudentInnenzahl eine der vordringlichsten Aufgaben für die Entscheidungsträger des Studienzweiges Holzwirtschaft innerhalb der BOKU. Die vorliegende Arbeit soll einige Ansätze zur Bewältigung dieser Aufgabe geben.

2Methodische Vorgangsweise


Es wurde eine Sekundärdatenanalyse durchgeführt. Aus den schon bestehenden Arbeiten (siehe Fußnote 1), sowie aus der Bedarfs- und Akzeptanzanalyse für Fachhochschulstudiengänge für Holzwirtschaft in Österreich, Endbericht 1994 und andere Quellen wurden die Eckdaten für die Situationsanalyse und die Skizzierung eines Marketingkonzept, entnommen. Ergänzend wurden Expertengespräche mit Lehrenden und EntscheidungsträgerInnen an der Universität für Bodenkultur Wien geführt.

3Aufbau der Arbeit


Das nächste Kapitel II stellt eine Situationsanalyse des Studienzweiges Holzwirtschaft dar. Die Abschnitte 1-6 beschäftigen sich mit den Schwerpunkten rechtlicher Rahmen, Organisation und Lehre. Im Abschnitt 7 werden die holzbezogenen Forschungstätigkeiten in Österreich, insbesondere einschlägige Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationen an der Universität für Bodenkultur Wien, dargestellt. Damit soll ein Überblick über die verschiedenen Forschungsbereiche im Vergleich zu anderen Forschungsstätten gegeben werden.
Kapitel III widmet sich der ansatzweisen Erstellung eines Marketingkonzeptes für den Studienzweig Holzwirtschaft mit dem Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit.



IIDer Studienzweig Holzwirtschaft -
Geschichte, Organisation und Lehre

1Geschichtliche Entwicklung des Studienzweiges Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien


Die Fachgruppe „Forstwirtschaft“ setzte im Jahr 1969, unter dem Vorsitz von O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Anton Krapfenbauer und Prof. Kisser (Lehrkanzel für Botanik, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Holzforschung), die Initiative zur Einrichtung des Studienzweiges Holzwirtschaft im Rahmen der Studienrichtung Forst- und Holzwirtschaft5. Die Gestaltung des entsprechenden Studienplan wurde nach einem Vorschlag von O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmuth Resch, der sich in Vereinigten Staaten von Amerika an der University of California aufhielt, vorgenommen.
Im Wintersemester 1974/75 inskribierten die ersten sechs HörerInnen den Studienzweig Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien. Informelle Leitfigur für den Studienzweig war der Ordinarius am Institut für Holzforschung, O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Friedrich Wassipaul, der im Jahre 1992 von O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmuth Resch abgelöst wurde. Das bis heute andauernde Grundproblem des Studienzweiges bestand und besteht darin, dass zur Bewältigung der Lehre und Forschung keine neuen Universitätsplanstellen an der BOKU geschaffen wurden. In allen Instituten, welche Lehrtätigkeit im Rahmen des Studienzweiges Holzwirtschaft ausübten, musste diese mit bestehendem Personal durchgeführt werden. Zusätzlich wurden lediglich dreizehn LektorInnenen von anderen Universitäten und aus der Privatwirtschaft für Lehraufgaben gewonnen, die dem Institut für Holzforschung zugewiesen wurden. Demzufolge kam es auch zu keiner zusätzlichen spezifischen Forschungstätigkeit, wobei ein Defizit in der holzwirtschaftlichen Forschung an der BOKU bestand. An dieser Situation hat sich bis heute nichts Grundsätzliches geändert6.
25 Jahre später, im Wintersemester 1999/2000, entsprach die Zahl der StudienbeginnerInnen wieder jener vom WS 1974/75, nachdem sie in der Zwischenzeit deutlich angestiegen war. Als Ursache für den Rückgang der HörerInnenzahl wurde vor allem die schlechte infrastrukturelle Voraussetzung für dieses Studium an der Universität genannt. Für die Betreuung eines ganzen Studienzweiges wären zumindest mehrere Abteilungen mit Habilitierten und AssistentInnen notwendig7.
Nicht zuletzt bedingt durch die Tatsache, dass durch die Universität für Bodenkultur Wien eine im Vergleich zum Bedarf zu geringe Zahl an AbsolventInnen ausgebildet wurde – nämlich nur ca. fünf pro Jahr8, während rund die zehnfache Anzahl nachgefragt wird9 -, wurde der neu geschaffene Fachhochschul-Studiengang „Holztechnik und Holzwirtschaft“ in Kuchl vor allem von der Wirtschaft gefordert und gefördert. Im Wintersemester 1995/96 begannen dort die ersten 30 FachhochschülerInnen ihr Studium.
Eine im Jahre 1994 verfasste Bedarfstudie10 zeigt die Nachfrage einzelner Bundesländer nach AbsolventInnen eines Fachhochschul-Studienganges für Holztechnik und Holzwirtschaft. Diese Zahl ist – da explizit nur nach Fachhochschul-AbsolventInnen gefragt wurde - zwar nur bedingt für den Studienzweig Holzwirtschaft an der BOKU anwendbar, gibt aber doch Hinweise auf die generelle Nachfrage nach AbsolventInnen durch die Wirtschaft.

Tabelle 1: Bedarf einzelner Bundesländer nach AbsolventInnen einer FHS-Holzwirtschaft 1995


Quelle: Industriewissenschaftliches Institut (1994), S. 82



Die Studie ortete für einen Standort im Osten11 Österreichs ein höheres StudentInnenpotential als für einen westlich gelegenen und nahm einen Bedarf von 23 AbsolventInnen (43%) im Westen und 30 AbsolventInnen (57%) im Osten an.12 Demgemäss wäre die geographische Lage Wiens ein Vorteil für den Studienzweig Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien.




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