Die der Administrator dieses Forums „Sprudel


Wenn du den Feierabend nicht ernstnimmst, verfällst du sofort wieder in dein altes Muster



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Wenn du den Feierabend nicht ernstnimmst, verfällst du sofort wieder in dein altes Muster.
Du schiebst so lange auf, bis du durch äußere Umstände gezwungen wirst, anzufangen. Das ist das Wesen der Prokrastination.

Aufschieben darf zukünftig nicht mehr deine Erfolgsstrategie sein.
Hääh, Erfolgsstrategie?!
Angenommen, du hast schon in der Schule aufgeschoben. Vor Klassenarbeiten hast du immer erst auf den letzten Drücker gelernt, hast dich zusammengerissen und die Nacht durchgebüffelt, bist dann in die Prüfung gegangen und hast es geschafft. Du warst müde und fertig, aber happy. Klar, es war stressig und nervig, aber du hast es geschafft. Du hattest mit deinem Arbeitsstil Erfolg. Du hast dir dann zwar sicher vorgenommen, es beim nächsten Mal anders zu machen, aber das hast du dann letztlich nicht getan.
Also du hast zwar schon daran gedacht, drei Wochen eher anzufangen zu lernen, aber am ersten Tag der ersten dieser drei Wochen, als es darum ging, jetzt anzufangen, hast du dir gedacht, dass zwei Wochen und sechs Tage auch noch reichen würden. Zwei Wochen und fünf Tage, und schließlich, dass zwei Wochen auch mehr als genug Zeit sind. Eine Woche reicht auch locker. Und dann plötzlich waren die drei Wochen ungenutzt verstrichen, du hast dir wieder die Nacht um die Ohren gehauen - und hattest wieder damit Erfolg. Schließlich hast du dir vielleicht sogar gesagt, dass du "nur unter Druck zu Höchstleistungen fähig seist". Vielleicht hast du dir sogar eingeredet, die anderen, die jeden Tag ein bisschen was gemacht haben, seien "Loser", während du viel schlauer bist als sie, weil dir ein paar Stunden vor der Prüfung gereicht haben, um die gleiche Leistung erbringen zu können. Wie könnte ich dir da widersprechen: Der Erfolg gab dir ja Recht. Und das ist das Problem. Du hattest bisher mit deiner Aufschieberei immer Erfolg. Das ist Teil deiner "Schleife". Du machst es, weil es funktioniert. Es geht dir zwar nicht wirklich gut damit, aber - wie weiter oben schon ausgeführt - Änderungsbedarf erkennt man ja eigentlich nur innerhalb der akuten Situation (also etwa in der Nacht, in der man für die Prüfung büffelt), nicht aber in der restlichen Zeit.
Wenn du nun so lange aufschiebst, dass deine Arbeit nicht mehr fertiggestellt werden kann, dann hast du dir damit beigebracht, dass ewiges Aufschieben nicht mehr funktioniert. Du hast dann nicht mehr dieses Erfolgserlebnis, es auf den letzten Drücker geschafft zu haben. Erst wenn du mit deiner bisherigen Methode scheiterst (und einmal reicht vermutlich bei weitem nicht aus), erschaffst du auch außerhalb der Akut-Situation einen Änderungsbedarf. Das heißt, wenn du ein paarmal mit ewigem Aufschieben auf die Nase gefallen bist, bist du in Zukunft eher bereit, mit der Aufgabe anzufangen - weil du jetzt WEISST, dass du es sonst nicht schaffen wirst.
Wenn du gerade in einer Art Notsituation bist, also innerhalb der beschriebenen "akuten Phase", in der du eine Deadline einhalten musst, die so schon nicht mehr zu schaffen ist, muss ich dir leider sagen:
Durch das Lesen dieses Textes hier geschieht leider kein Wunder. Nichts in unserem Programm kann machen, dass dein Chaos wie durch Zauberei verschwindet. Das Programm soll dir helfen, deine Berge schrittweise und in gesundem Tempo abzutragen, und dafür zu sorgen, dass sie sich in Zukunft nicht mehr anhäufen. Mit einer existenziell bedrohlichen Deadline im Nacken wird es also wohl oder übel noch ein letztes Mal nötig sein, in den sauren Apfel zu beißen, um sie einzuhalten.

Danach wirst du in eine Art Lethargie verfallen. Du wirst keine Lust mehr haben, in die Tat umzusetzen, was du dir vor oder inmitten der Hauruckaktion vorgenommen hast: Ab danach jeden Tag ein bisschen was zu tun. Du trittst dann wieder in die Phase ein, in der du kein akutes Änderungsbedürfnis mehr verspürst, sondern vornehmlich wieder Erleichterung, und natürlich Erschöpfung.

Es gibt keine ideale Ausgangsposition, um mit diesem Programm anzufangen. Es scheint immer der "denkbar ungünstigste/unpassendste, oder auch unnötigste Zeitpunkt", zu sein um sein Leben zu ändern.
Das sagt dir jedenfalls dein Gehirn, um dich davon abzuhalten. Und dein Gehirn hat einen Programmfehler. Also, wenn du deine Hauruck-Aktion hinter dich gebracht hast, dann komm bitte wieder, und lies weiter. Du musst ja für den Anfang nur lesen, und noch gar nichts tun.
Der Feierabend als Schutz vor Selbstausbeutung:
Die meisten Betroffenen haben definitiv zu viel Arbeit für einen Tag.
Sie hören nicht mehr auf zu arbeiten, wenn sie sich einmal dazu aufraffen konnten, ins Handeln zu kommen. Sie sagen, sie empfinden Angst, dass sie wieder für wer weiß wie lange Zeit in Lethargie versinken werden, wenn sie jetzt wieder aufhören.
Zu glauben, dass die Motivation in Schüben verläuft, auf die man keinen Einfluss hat, und dass man besonders die Hochphasen "ausnutzen" müsse, damit man möglichst viel erledigen kann, bevor sie wieder verfliegen, ist ebenfalls ein Denkfehler, und zwar ein ganz, ganz böser. Die "Hochphase" hat bei uns eine andere Bezeichnung: Massive Selbstausbeutung. Und die ist keine "zwangsläufige Notwendigkeit", die entsteht, weil man davor viel zu lange aufgeschoben hat. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Man versinkt in der Antriebslosigkeit, nachdem man sich selbst ausgebeutet hat, und man verharrt in ihr, weil man genau weiß, dass einen wieder eine Phase der massiven Selbstausbeutung erwartet, sobald man sich aufrafft aufzustehen.
Es geht nicht bloß um körperliche Erschöpfung. Selbst wenn man nen Monat durchgeschuftet hat wie ein Brauereigaul, so sollte man doch nach zwei, drei Tagen wieder fit genug sein, um ein paar Handgriffe erledigen zu können.
Aber manche müssen sich noch Monate danach "erholen". Quatsch. Für ein paar Handgriffe am Tag 1 nach der Selbstausbeutung braucht man ein kleines bisschen Motivation, aber man hat gar keine. Am zweiten Tag bräuchte man schon etwas mehr Motivation...nach einer Woche braucht man schon ziemlich viel Motivation, aber man hinkt gewissermaßen mit der Motivationsbildung immer einen Tacken hinter dem her, was an Motivation notwendig wäre, um die seither wieder aufgelaufene Arbeit anzugehen.

Was man also mindestens genauso dringend benötigt wie Fortschritte, ist genug Kraft, um am nächsten Tag weitermachen zu können. Das geht aber nicht, wenn man die Kraft an einem einzigen Tag komplett verbrät.


Damit versteht sich dann auch von selbst, dass du keinen Wettlauf gegen die Uhr führen sollst, um alles vor dem Feierabend zu schaffen. Es ist eine Selbstschutzmaßnahme!
Der Feierabend ist ein ganz simples Mittel um zu verhindern, dass du dich selbst ausbeutest, und sorgt dafür, dass du dir deine Kräfte auf ein Normalmaß einzuteilen lernst. Uhrzeit festlegen, und wenn die erreicht ist, Hammer, Putzlappen oder Staubsauger fallen lassen und Freizeit genießen. Eigentlich ganz einfach - nur wirklich machen muss man's halt!

Der Feierabend ist deine erste und wichtigste neue Vereinbarung mit dir selbst.
Es ist allen Betroffenen gemein, dass sie sich an einem oder mehreren Punkten nicht an die Vereinbarungen halten können, die sie mit sich selbst getroffen haben.

Eine dieser Vereinbarungs-Bruchstellen ist der "Lohn der Mühen": Man stellt sich etwas Gutes dafür in Aussicht, dass man jetzt handelt. Das muss noch nicht einmal eine konkrete Belohnung sein, sondern zum Beispiel die Aussicht auf weniger Stress zu einem anderen Zeitpunkt. Oder dass man sich danach hinsetzen und Pause machen wird. Oder dass danach ganz einfach Schluss für heute sein wird.


Aber wenn die Aufgabe abgeschlossen ist, dann passiert das einfach nicht. Man hat trotzdem Stress, nur eben mit etwas anderem. Oder man macht dann doch keine Pause, sondern fängt die nächste - nicht minder brennende - Aufgabe an. Und Schluss ist sowieso nie, und sei es nur, weil man sogar noch im Bett mit seinen unerledigten Aufgaben im Kopf Karussell fährt.

Wenn du dich um deinen Lohn der Mühen - wie z.B. den in Aussicht gestellten Feierabend - bescheißt, dann bescheißt du dich schon bald bei der Erfüllung der vereinbarten Gegenleistung. Du brichst dann die Vereinbarung darüber, wann du anfängst, was du alles tust, und wie sorgfältig du es im einzelnen tust.
Das machen wir im Job genauso wie im Privatleben - wenn wir mit den Bedingungen unzufrieden sind, zu denen wir arbeiten müssen.
Wenn ich sowieso länger bleiben muss, kann ich bei der Arbeit auch schlampig sein, oder ich kann später anfangen, oder ich kann mir zwischendurch Pausen ermogeln.
Das sind auch alles potenzielle "Bruchstellen".
Durch den Bruch einer unfairen Vereinbarung (viel leisten, wenig bekommen) reduzierst du den Arbeitsumfang auf das herunter, was du für das zu leisten bereit bist, was du bekommen wirst. Und wer hätte das gedacht: Wenn du dafür gar nichts bekommst, wenn es sich für dich überhaupt nicht lohnt - dann wirst du...was leisten? Richtig. Nix!

Außer du musst. Wenn du gezwungen wirst, etwas zu leisten, dann bist du nicht mehr in der Position zu verhandeln, ob du dafür auch noch irgendeine Form von Belohnung erhältst. Dann gehts im Prinzip nur noch ums Überleben - oder vielleicht nicht ganz so dramatisch: Um nicht mächtig Ärger zu bekommen, in einer wichtigen Prüfung durchzufallen und sich damit den Abschluss zu versauen, vom geschockten Vermieter nicht die Kündigung ausgesprochen zu bekommen, und ähnliches. Dieses sehr unerwünschte Resultat zu vermeiden ist dann dein Antrieb, dein Anreiz...dein ganzer Lohn.

Der Feierabend kommt aber völlig unabhängig davon, ob du etwas geleistet hast, und wie viel. Nach dieser Uhrzeit "darfst" du nicht mehr arbeiten.
Wenn du dann also wieder mal den Impuls hast "jetzt müsste ich aber anfangen", obwohl es schon spätabends ist, kannst du dir nun selbst erwidern: "Nein, es ist wichtiger, dass ich lerne mich an den Feierabend zu halten, als jetzt diese oder jene Aufgabe zu erledigen."

Das führt dazu, dass dein zu Recht empfundenes Defizit an dir noch ausstehendem Lohn für deine Mühen endlich ausgeglichen wird. Die Veränderung, die daraus resultiert, die kann noch gar nicht vor diesem Feierabend kommen, und sie darf nicht während des Feierabends kommen.


Sie kommt auch sehr wahrscheinlich nicht an Tag 2, wenn du am Tag 1 zum ersten Mal Feierabend gemacht hast. Dein Gehirn vertraut dir noch nicht, dass das ab jetzt immer so läuft. Es wird die Situation als "kuriose Ausnahme" bewerten - bis sie sich oft genug wiederholt hat, damit auch das misstrauischste Gehirn denken kann: "Okay...hier scheint sich jetzt wirklich was geändert zu haben. Wenn ich heute früh anfange, kann ich mich darauf verlassen, dass es nur bis maximal 18:00 gehen wird, und nicht wie sonst so oft bis 2 Uhr morgens." Erst wenn dein Gehirn diese Sicherheit erlangt hat, wird es einfacher werden, am nächsten Tag rechtzeitig anzufangen.
Es gibt keine Pauschalformel, wie lange das dauert. Eine Faustregel dazu lautet, dass du spätestens 14 Tage, nachdem du das Programm durchgezogen hast, deutliche Unterschiede erkennen können solltest. 14 Tage durchziehen heißt dann aber auch: Ohne Ausnahme. Zweimal Feierabend zu machen, dann einmal nicht und zweimal doch bedeutet für dein misstrauisches Gehirn keine Sicherheit zu erlangen. Es könnte heute so oder doch wieder anders laufen...also wird es "vorsichtshalber" nicht riskieren, den Startschuss für die Selbstausbeutung schon morgens zu geben.

Motivation ist also keine geheimnisvolle Energie, die durchs Universum wabert und ab und zu zufällig unsere Körper trifft, woraufhin wir plötzlich aufstehen und etwas tun können, wozu wir uns Stunden, Wochen, Jahre nicht aufraffen konnten. Motivation leitet sich von "Motiv" ab. Ein anderes Wort für Motiv ist "Grund". Wir brauchen Gründe, um etwas zu tun. Gute Gründe (positive Antriebsverstärker) oder schlechte (negative Antriebsverstärker) sind es, die uns dazu bringen, aufzustehen und mehr zu tun als nur das Allernötigste.


Es liegt an uns, mit uns zu vereinbaren, was wir zu welchen Bedingungen leisten werden. Solange wir ungerechte oder unerfüllbare Vereinbarungen treffen, werden wir sie immer wieder brechen.

Motivation entsteht, indem man erfüllbare und lohnenswerte Vereinbarungen mit sich selbst zu treffen lernt.

Du musst also nichts an dir ändern ("Ich muss irgendwie aufhören faul zu sein"), und du kannst den Aufgabenberg nicht wegzaubern, der da nun mal vor dir liegt. Aber was du ändern kannst, ist die Art und Weise, wie du den Berg angehst. Du kannst die Vereinbarungen mit dir selbst verändern. Fairer machen. Erfüllbarer machen. Dir selbst Garantien geben, dass es sich für dich lohnen wird, auch dann schon, wenn du nur einen mehr oder weniger großen Teil schaffst - auch wenn du dann das Gesamtproblem nicht auf einen Schlag lösen kannst: Es muss sich trotzdem schon lohnen.



Nicht der Aufgabenberg ist also das Problem, sondern deine bisherige Herangehensweise.

Demnach ist es auch müßig sich zu überlegen, ob man zuerst mit diesem Küchenschrank oder dem Zeug unter dem Bett anfängt. Viel wichtiger ist, dass man das so formuliert, dass es schaffbar ist, ohne dass man sich dafür kaputtmachen muss, und dass man hinterher was davon hat, dass man das getan hat. Gerade wenn es zu viel ist, um nach kurzer Zeit schon Ergebnisse zu erzielen, die das Leben schöner machen, ist es ganz besonders wichtig, dass sich jeder Arbeitsaufwand auf andere Weise bezahlt macht.

Man bekommt den Feierabend unabhängig von der tatsächlich erbrachten Leistung und unabhängig davon, ob die Arbeit so erfolgreich war, wie man es sich erhofft, oder mit sich vereinbart hatte. Der Feierabend soll also nicht als zwangsweise Arbeitsunterbrechung empfunden werden, sondern als bedingungslose Belohnung.
Feierabend gibt es mit dem Erreichen der vereinbarten Uhrzeit, nicht erst nach der abgeschlossenen Leistung. Nach dem Feierabend gibt es keine Handlungsaufnahmen mehr. Du kannst mit deiner Zeit machen, was du willst. Das hilft dir ohne Frage nicht dabei, in den nächsten Tagen superschnell und effizient zu arbeiten. Aber darum geht es hier auch nicht, sondern es geht darum, deine Antriebslosigkeit zu beheben. Erst wenn du ausreichend Antrieb besitzt, hast du eine realistische Chance, deine Ziele zu erreichen. Nicht umgekehrt.

Dieser Guide dreht sich nicht bloß um die Beseitigung der Auswirkungen eurer ewigen Aufschieberei, sondern darum, wie man ein für allemal aufhört, Dinge ewig aufzuschieben, sondern sie stattdessen rechtzeitig zu erledigen.

"Rechtzeitig" bedeutet nicht dasselbe wie "sofort".

"Sofort" hat schon wieder etwas zwanghaftes, perfektionistisches. Das wollen wir nicht!

Wir wollen "rechtzeitig und in Ruhe"


Souverän den Alltag bewältigen. Konstant, zuverlässig und selbstsicher jeden Tag etwas tun - und anschließend das Leben genießen können.

Mithilfe dieses Guides kann man also seinen Antrieb "reprogrammieren", bis es (zum ersten Mal oder wieder) normal wird, notwendige Handlungen rechtzeitig aufzunehmen, und nicht mehr alles bis auf den letzten Drücker (oder darüber hinaus) aufzuschieben.

Wir möchten dir also dabei helfen, dein Leben "normaler" zu machen. Raus aus dem Extrem. Raus aus dem Teufelskreis aus Stress und Lethargie. Und das für immer.

Deshalb ist wichtig, dass du nach dem Feierabend noch jede Menge Zeit für dich hast, bevor du ins Bett gehen musst. So viel Zeit wie im Rahmen deiner Möglichkeiten liegt. Zeit, die du so verbringen kannst, wie du möchtest. Mehrere Stunden, die nur dir gehören. Der Feierabend muss früh sein, damit du am Abend reichlich Zeit für dich selbst hast, mindestens mehrere Stunden, ohne dass was vom Nachtschlaf abgeht. Das sorgt dafür, dass du dir diese Zeit nicht am nächsten Tag ermogeln musst. Und wenn du dir keine Freizeit- oder Erholungsphasen mehr in deinen Tagesablauf hineinmogeln musst, weil du das Gefühl hast, permanent zu kurz zu kommen, weil du ja so viel Arbeit hast, dann kannst du stattdessen in dieser Zeit arbeiten - und anschließend deinen Feierabend genießen.


Die Empfehlung für den Feierabend während der "Reprogrammierungsphase" (ca. 2 Wochen) lautet: 18:00, sowie an Wochenenden und Feiertagen erheblich reduzierte Arbeit.
Wenn das absolut nicht geht, weil du beruflich länger unterwegs bist, oder weil du dich nach 18:00 noch ums Kochen usw kümmern musst, dann packe dir an anderer Stelle einen mindestens vierstündigen Freizeitausgleich in deinen Tag. Wenns möglich ist, am Stück. Anderenfalls über den Tag verteilt. Damit sind keine Pausen gemeint, die man für Essen oder Trinken nutzt, sondern wirklich Zeit, die dir allein gehört, in der du etwas tun kannst, das dir Spaß macht.
Das ist nicht die Ideallösung, und vielleicht wird nun manch einer versucht sein, gleich mal auf morgen früh vier Stunden Freizeit zu beschließen. Ihr seid damit aber nicht gemeint, sondern nur diejenigen, die wirklich aus beruflichen und vergleichbaren Verpflichtungen heraus keine andere Wahl haben.

Für den Moment kann ich nur noch sagen: Bitte vertrau mir in diesem Punkt. Fast alle Betroffenen haben anfangs immense Schwierigkeiten, einen Feierabend festzulegen, und sich dann auch daran zu halten. Alles im Kopf sagt: "Das geht doch nicht, ich hab doch noch sooo viel zu tun!" oder "Ich bin doch heilfroh, dass ich überhaupt mal in Schwung gekommen bin. Wenn ich jetzt wieder aufhöre, raffe ich mich bestimmt nicht noch mal auf!" Denk daran, dass dein Gehirn wahrscheinlich genau die Sachen ablehnt, die dich am meisten weiterbringen würde. Und ich sag dir: Das ist der Punkt, der dir von allen Maßnahmen das meiste bringen wird.

Die ersten paar Tage sind immer die schwersten, weil sich dein Gehirn und dein Körper erst darauf einstellen müssen. Danach fällt es dir schon sehr viel leichter, und bald wirst du es nie mehr anders machen wollen. Du wirst anfangen, dich darauf zu freuen - und genau so soll es sein.

Nachdem wir nun ausführlich die ungeheure Bedeutung des Feierabends ausgeführt haben, kommt an dieser Stelle noch die versprochene Beschreibung dessen, womit du (unserer Erfahrung nach) auf keinen Fall anfangen solltest.

1. Bis du einmal überall durchgekommen bist, meide Putzaufgaben, die noch nicht zu deiner täglichen Routine gehören, und reduziere deine Putzroutine auf ein absolutes Minimum, sowohl hinsichtlich der Häufigkeit, als auch der Gründlichkeit.
Damit ist gemeint: Wenn du im Moment schon eine Routine hast, dass du täglich deine Küchenoberflächen abwischst, jeden zweiten Tag das Klo und die Waschbecken putzt, einmal die Woche saugst und einmal im Monat wischst, dann sollst du das nicht einfach bleiben lassen. Wird ja ganz schnell eklig sonst, und eklig hieße, dass deine Lebensqualität ab- statt zunimmt.
Aber wenn du jetzt zum Beispiel eine total verrümpelte Wohnung hast, dann gelingt es dir, ein Waschbecken im Bad "freizulegen", dann putz dieses Waschbecken nicht auf Hochglanz, sondern kümmer dich erst um den Rest des Bades, und dann um andere Räume - bis alles so entrümpelt ist, dass man überall problemlos putzen kann.

Putzen ist eine wiederkehrende Tätigkeit. Es bringt nur kurzfristigen Erfolg, und dann wird die Arbeit schnell wieder von Dreck und Staub zunichte gemacht. Im Moment ist das Putzen für dich auch noch sehr energiefressend, weil dir so vieles dabei im Weg steht. So brauchst du zum Beispiel sagen wir eine Stunde, um den Boden in Wohnzimmer und Küche zu wischen, und danach bist du schweißgebadet.


Durch das Entrümpeln und eine bessere Grundordnung soll es vereinfacht werden, und dadurch wird es später nicht nur weniger Arbeit machen, sondern du wirst damit sogar bessere Ergebnisse erzielen. Du würdest dann zum Beispiel Küche und Wohnzimmer in zehn Minuten durchwischen können - auch die Dreck-Ecken, die du im Moment gern auslässt, weil es zu umständlich ist - und dann hast du noch genug Energie und Zeit, um auch noch die anderen Räume zu wischen. Wenn auch dort nicht mehr tausend Dinge auf dem Boden herumstehen, dann geht das dort genauso einfach, so dass du vielleicht in Zukunft nur noch 45 Minuten für alles brauchst, statt 60 für die Hälfte.

Ebenfalls tabu sollte deshalb alles sein, was du sonst auch nie oder viel zu selten putzt. Es wäre einfach blödsinnig, ausgerechnet jetzt die Fenster gründlich zu reinigen, wenn du die seit 2011 nicht mehr gemacht hast...

Etwas anderes ist es, wenn du zum Beispiel ein Regal, oder einen Küchenschrank entrümpelst. Wenn du da sowieso schon alles rausgenommen hast, ist die beste Gelegenheit, um das Fach feucht auszuwischen. Verlier dich aber dabei nicht zu sehr in den Details! Behalte im Hinterkopf, dass es dir auch leicht passieren könnte, dass du nach der Entrümpel-Aktion manche Möbel überhaupt nicht mehr brauchst - also wozu die dann in mühseliger Kleinarbeit putzen, und dann auf den Sperrmüll werfen?
Die Schränke und Fächer gründlich zu reinigen, läuft dir ja nicht weg. Wenn alles fertig ist, und du für deinen normalen Haushalt nur noch einen Bruchteil der bisherigen Zeit benötigst, kannst du ja immer noch in regelmäßigen Abständen (quartalsmäßig, oder beim Frühjahrsputz oder wie auch immer es dir genehm ist), die Fächer gründlich reinigen. Sie sind ja dann auch nicht mehr so umständlich zu leeren, und du hast dann auf jeden Fall genug Abstellflächen für die Inhalte.

Doch wenn du jetzt putzt, anstatt dich auf diese Vereinfachung (ausmisten, entrümpeln, umstrukturieren) zu konzentrieren, dann hältst du dich damit ja davon ab, dir das Leben leichter zu machen!


Solange in deinem Haushalt noch vieles im Argen liegt, ist Putzen absolute Energieverschwendung.

2. Meide generell alle Aufgaben, die unkalkulierbare Vorbedingungen haben.


Nimm dir nicht vor, eine Kiste zu sortieren, die irgendwo im Keller lagert, und die du erst mal finden und freiräumen müsstest. Nimm dir nichts vom Schrankdeckel vor, wenn du dafür erstmal irgendwo die Leiter ausgraben müsstest, oder etwas, das aus einem Karton sortiert werden muss, wenn du zuerst einen freien Tisch dafür bräuchtest.
Nimm nur Dinge, die du sofort anfangen, greifen, aussortieren, an ihren Platz räumen, reparieren, wegwerfen - erledigen - kannst.

Formuliere die bisher noch unkalkulierbaren Vorbedingungen um - als eigenständige Aufgaben. ("Erstmal sammle ich alles aus Papier ein...", "Ich befreie jetzt diese Arbeitsfläche von Müll..." und so weiter.)

3. Meide alle Aufgaben, die etwas mit Suchen zu tun haben.
Du weißt nicht, wo die Putzlappen sind? Vergiss die Aufgabe. Du weißt nicht, wo der zweite Schuh ist? Hör auf zu suchen. Du weißt nicht, wo die Schrauben, Nägel, Werkzeug sind? Dann fang nicht mit dieser Reparaturaufgabe an. Ganz böse auch "Ich muss einen Brief/meine Lohnsteuerkarte/meinen Reisepass suchen".
Du kannst den Umfang dieser Arbeit nicht abschätzen, weil du nicht wissen kannst, ob du das fehlende Ding in zehn Minuten findest, oder ob du noch drei Tage lang suchen musst, oder ob du es überhaupt finden wirst.
Du weißt also auch nicht, wie viel Zeit und Energie du aufwenden musst, und deswegen hast du keine Ahnung,wie du das verhandeln sollst. In der Zeit, die du mit Suchen verschwendest, um einen ungewissen Erfolg einzufahren, könntest du mehrere sichere Erfolgserlebnisse haben.
Suchen ist nicht zielführend. So zu arbeiten, dass man nach und nach alles finden wird, ist viel besser. Sag dir: "Das taucht schon wieder auf", und mach etwas anderes, wofür du nichts brauchst, das du nicht auf Anhieb finden kannst.
Wenn du dringend etwas finden musst, dann suche niemals planlos, sondern betrachte es als Gelegenheit, jetzt mit Sortierarbeiten anzufangen. Warum den Stapel Papierkram nur durchwühlen? Altpapier nach links, behalten nach rechts. Früher oder später wird der Reisepass dabei schon auftauchen.

4. Meide Aufgaben, an denen du bisher immer gescheitert bist


Wenn du schon weißt, dass es in eine Katastrophe münden wird, wenn du dir vornimmst, deinen Kleiderschrank zu sortieren - dann mach etwas anderes. Wenn du weißt, dass du den Rückstand bei deiner Wäsche nicht heute wirst abarbeiten können, dann mach etwas anderes. Wenn du weißt, dass es nur noch schlimmer wird, wenn du im Keller anfängst - dann mach etwas anderes. Wenn du weißt, dass du dich in Details verlieren wirst, wenn du deine Fotosammlung sortieren willst, dann mach etwas anderes. Wenn du weißt, dass du am späten Abend inmitten dutzender unterschiedlich hoher Papierstapel auf dem Wohnzimmerteppich sitzen und einem Heulkrampf nahe sein wirst - dann mach etwas anderes!

5. Meide alle Angstaufgaben


Denk an die Metapher mit den kleinen und den großen Steinen. Eine unsortierte Schachtel, eine Email oder ein Formular mag vom Volumen her aussehen wie ein kleiner Stein, aber wenn dir die Aufgabe Angst macht, ist sie ein großer. Dein Selbstvertrauen reicht offenbar noch nicht, um dich dieser Aufgabe stellen zu können. Stärke erst dein Selbstvertrauen, anstatt mit dem Versuch, dich dazu durchzuringen, noch mehr Zeit zu verlieren.

Mehr dazu, wodurch dein Selbstvertrauen geschwächt wird, und wie du das umkehren kannst, erfährst du im nächsten Kapitel.


Kapitel 3:
die-antriebslosigkeit-ueberwinden-f8/-3-mehr-selbstvertrauen-aufbauen-t14.html

Zuletzt als neu markiert von Sprudel am Sonntag, 21. Oktober 2018, 22:39:22.

Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.


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