Evangelisches Gemeindelexikon


Die Provinzen der Brüderunität



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Die Provinzen der Brüderunität




(Stand vom 31

. 12. 1974)







Provinz

gegründet

Gemeinden

Mitglieder

Europäisch-Festländisch










a) West: BRD. Dänemark,










Niederlande, Schweden, Schweiz

1722

14

9 468

b) Ost: DDR




10

3091

Östl.-westindische Inseln

1732

45

28419

Suriname

1735

55

67 950

Westl. Kap-Provinz in Südafrika

1737

31

43 372

Nördliche Provinz USA

1741

108

35 564

Großbritannien

1742

38

4 495

Südliche Provinz USA

1753

49

22 698

Jamaica

1754

51

13210

Labrador

1771

5

2 096

Östliche Provinz Südafrika

1828

30

30 656

Nicaragua

1849

115

32 117

Tschechoslowakei

1862

17

6445

Alaska

1885

25

4 278

Tanganyika-Südhochland

1891

60

67 058

Tanganyika-Unyamwesi

1897

20

33042

Honduras

1930

27

4 099

West-Himalaja




4

374

Guyana




8

1 313




kirche innerhalb der gegebenen Landeskir­che oder wie in England und Amerika neben anderen Denominationen.

  1. An der Spitze der Brüder-Unität, dem Zu­sammenschluß aller Einzelgemeinden, steht heute die Unitätssynode (früher: Ge­neralsynode), die ca. alle 7 Jahre einberufen wird. Die zwischenzeitliche ständige Ver­tretung der Synode ist das »Unitätsdirekto- rium« (unity board, früher: Unitätsältesten- konferenz), das aus Vertretern der Provin­zialbehörden zusammengesetzt ist. Die Brüder-Unität ist in 18 Provinzen geteilt. Verantwortlich für die Ortsgemeinde ist der Ältestenrat. Jährlich mindestens einmal kommt der Gemeinrat zusammen, die Ver­

  2. sammlung der ganzen Gemeinde. Die Mit­arbeiter der Gemeine, Gemeindiener ge­nannt, gliedern sich in zwei Gruppen: die Akoluthen (Laienmitarbeiter) und Prediger (Diakonus und Presbyter). Aus den Presby­tern werden Bischöfe gewählt, deren wich­tigste Aufgabe —> Seelsorge und Ordination der —> Prediger ist. Die B. versteht sich als eine geistliche Theokratie, die durch ihren unsichtbaren Generalältesten —»Jesus Chri­stus geleitet wird. Die Wahl Jesu Christi zum Generalältesten am 16.9.1741 ist nicht als Ausdruck eines sektiererischen Erwäh­lungsbewußtseins, sondern als Absage an eine hierarchisch gegliederte Organisations­form der Kirchengemeinschaft zu verstehen.

Unter dem Haupt Jesus Christus sind alle Glieder untereinander Brüder.



  1. Die B. hat keine spezielle brüderische Theologie ausgebildet; ihre theologische Ei­genart liegt in ihrer praktischen Frömmig­keit (—> Geistliches Leben), ihren liturgi­schen Formen, ihrer missionarischen und pädagogischen Aktivität. Die Hochschät­zung der Schrift zeigt sich in ihrem An­dachtsbuch, den »Losungen«, die nicht auslegen und kommentieren, sondern Got­tes Wort selbst in die neue Situation hinein sprechen lassen. Seit Zinzendorf sieht die B. in der persönlichen Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus und dem ständigen An­gewiesensein auf seinen Kreuzestod die Quelle für das persönliche Leben des Chri­sten und die verbindende Mitte, die ihre un­terschiedlichen Glieder zueinander führt. Dieser —> Biblizismus, Christozentrismus und die Wertschätzung der Gemeinschaft haben die B. sehr früh zu einem ökumeni­schen Modell gemacht. Ihre Mitarbeit in den Landeskirchen und der weitgehende Ver­zicht, Glieder zu werben, so daß ihre Mit­gliederzahl immer gering war, haben ihr ei­nen großen Kreis von Freunden und einen guten Kontakt zu anderen Kirchen ver­schafft (Brücke zwischen Kirchen und -» Freikirchen). Die Eigenart der brüderischen Frömmigkeit spiegelt sich heute am deut­lichsten in ihren Versammlungen: dem nicht aus dem Meßformular, sondern den li­turgischen Gebeten gestalteten —> Gottes­dienst, der »Singstunde« am Samstagabend, in der sich die Gemeinde ein Bibelwort durch die Auswahl von Liedversen selbst auslegt, dem »Liebesmahl«, einem Wechsel von Gesang und Bericht bei Tee und Bröt­chen, den Leseversammlungen während der Karwoche und der Ostermorgenfeier auf dem Gottesacker, der —» Abendmahlsfeier mit gemeinsamen Genuß des Brotes als Zei­chen des einen Leibes Christi mit Betonung der Realpräsenz und der Erwartung des Kommens (—> Wiederkunft) Christi.

Lit.: Heinz Renkewitz (Hg.), Die Brüder-Unität, 1965 - M. P. van Buijtenen u.a. (Hg.), Unitas Fra- tum. Herrnhuter Studien, T975 ..

' y'} Meyer



Brüderversammlung Versammlung, christliche

Brunner, Emil, ‘23.12.1889 Winterthur,

  1. Zürich, Theologieprofessor in Zü­rich, nach seiner Emeritierung drei Jahre an der International Christian University in Tokio. B. war neben K. —» Barth u.a. Mitbe­gründer der »Dialektischen Theologie«. Sein Werk ist von den Reformatoren ebenso wie von Pascal, -> Kierkegaard, —> Blum­hardt beeinflußt. Er wollte den Ursinn der Selbstoffenbarung Gottes in —» Jesus Chri­stus in neuer Kraft und Klarheit erfassen und diese dem weithin entchristlichten Men­schen in verständlicher Form sagen. Da­durch bekam seine Theologie ausgespro­chen missionarischen Charakter. In seinem Schleiermacherbuch »Die Mystik und das Wort« wandte er sich scharf gegen die an­thropozentrische Theologie der frommen Erfahrung. Die »andere Aufgabe der Theolo­gie« soll sich als »Eristik«, Auseinanderset­zung, den Problemen der Zeit entgegenstel­len. Für B. ist —» Gott im absoluten Sinne Person. Die Gottebenbildlichkeit des Men­schen zeigt sich in seinem Personsein, das er auch durch die —> Sünde nicht verloren hat, sondern in dem er sich als »Mensch im Wi­derspruch« gegen Gott stellt. In der persona­len Begegnung zwischen dem göttlichen Du und dem frei antwortenden Menschen, in der »Wahrheit als Begegnung«, wird der Sünder angesprochen auf seine Gotteben­bildlichkeit. Diese Ansprechbarkeit ist der von Barth kritisierte »Anknüpfungspunkt«. Glaube ist Paradox, Wunder; er entsteht ob­jektiv als Anruf Gottes und subjektiv als Antwort des Menschen. Im »Mittler« Jesus Christus ist die Selbsthinwendung und -hin- gabe Gottes an die Menschen vollzogen.

B.s Ethik der Ordnungen ist in der Schöpfung Gottes begründet. Die Sozialethik steht un­ter dem Leitgedanken der »Gerechtigkeit«. So galt sein Kampf dem Totalitarismus brauner und roter Prägung, weil dieser das —> Gewissen gegenüber wahrer Verantwort­lichkeit abstumpft. - Die institutionali­sierte Kirche empfand er als »Missverständ­nis der Kirche«, denn sie ist personale Ge­meinschaft, geschaffen durch die Kraft des -» Geistes und geprägt vom Grundgesetz der —> Liebe und ist reale Gemeinschaft mit Christus. — Das Leben des Menschen ist »Sein zum Tode«. Durch Christus wird der Tod Durchgang zu einer neuen Dimension. Im Kommen des Christus in Herrlichkeit wird im Vergehen dieser Welt die letzte Trennung von Gott aufgehoben. - Die ganze Theologie B.s ringt mit dem Problem »Of­fenbarung und Vernunft«. Die Vernunft wird vom Offenbarungsglauben in Dienst genommen: nötig ist ein glaubendes Denken und ein denkender Glaube.

Lit.: E. Brunner, Erlebnis, Erkenntnis, Glaube, 193 5S - Die Mystik und das Wort, 19282 - Der Mittler, 19373 - Das Gebot und die Ordnungen, !9393 - Natur und Gnade, 1935 - Der Mensch im Widerspruch, 19654 - Wahrheit als Begegnung, 19632 - Offenbarung als Vernunft, r 9612 - Gerech­tigkeit, 1943 - Dogmatik I—III 1946-1960 - Das Mißverständnis der Kirche, 1951 - Das Ewige als Zukunft und Gegenwart, 1953- Gott und sein Re­bell, 1958-R. Roessler, Person und Glaube, 1965 - H. Leipold, Missionarische Theologie, 1974

Bolliger

Bruns, Hans, *7. 10. 1895 Stade/Elbe, f8.3.T97i Marburg/Lahn. Studium in Tü­bingen (-» Schiatter), Göttingen (C. Stange,

P. Althaus), Berlin; 1923 Gemeindepfarrer in Hollen/Ostfriesland; seit 1934 Mitarbeiter im —> Deutschen Gemeinschafts-Diakonie­verband. B., der erst als schon im Gemeinde­dienst bewährter Pfarrer auf einer Tagung der Gruppenbewegung [—> Marburger Kreis) zur persönlichen —» Heilsgewißheit fand, wurde durch diese Erfahrung ein seelsorger- lich zupackender —> Evangelist in Wort und Schrift. Weite Verbreitung fand besonders seine Bibelübertragung mit erläuternden Anmerkungen (Auflage T975: 450000). Sei­nen Dienst verstand er zunehmend als »•Ge­burtshilfe“ zur —> Wiedergeburt. Im Zu­sammenhang seiner vielen Evangelisations-






Hans Bruns


reisen sah er einen wichtigen Auftrag auch in der Seelsorge an Pfarrern (—> Pfarrer-Ge- bets-Bruderschaft, der er aktiv angehörte). Lit.: C. Georgi, H. B. - sehr direkt, 1974

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