Masaryk-Universität in Brunn



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Einleitung

Über Bauhaus wurde viel geschrieben, aber über seine weltübergreifenden Einflüsse existiert nicht viel Literatur. Das Thema „Das Bauhaus und sein Einfluss“ ist aber so interessant, dass ich mich entschieden, darüber eine Diplomarbeit zu schreiben.

Ich habe mich in meiner Diplomarbeit vor allem darauf konzentriert, die Zusammenhänge zwischen Tschechien und Bauhaus zu finden und man kann sagen, davon gibt es viele. Es geht nicht nur um die Ideeneinflüsse, gemeinsame Museen, sondern auch um die Persönlichkeiten. Hier möchte ich betonen, dass unsere Zeit es historisch vereinfacht, dass keine starren Grenzen wie in den vergangenen Jahrzehnten zwischen Deutschland und Tschechoslowakischen Republik existierten. Weiterhin finde ich die jetzigen Vereinbarungen in der EG sehr interessant. Das Schenger Abkommen stellt heutzutage fast alle Mitgliedsstaaten gleich. Keine Grenzen haben auch Vorteile für die Kunst, so kann man das verstehen und sehen.

Es ist nicht so schwer zu zeigen, wie ähnlich unsere Wurzel sind, und nicht nur in der Kunst, sondern die Menschen, ihre Mentalität, ihr Benehmen usw. sind auch sehr ähnlich.

Die Aufgabe dieser Arbeit ist es, wie auch bei den ähnlichen Studien, die Innovationen, von denen während der Zeit die neue Kunsttradition entstanden ist, zu begreifen und zu erklären. Von anderen Arbeiten mit diesem Thema unterscheidet sich diese Arbeit mit dem Versuch, nicht nur die Kulturgeschichte zu zeigen und vorstellen, sondern auch die Verhältnisse zwischen der Kultur und Gesellschaft darzustellen. Den Künstler sollten wir in einen allgemeinen gesellschaftlichen Rahmen platzieren, um Ihre Ideale, Anforderungen und Absichte zu verstehen.

Weil es nützlich ist, die Kultur im Kontrast mit anderen Kulturen zu sehen und verstehen ist, habe ich in meiner Arbeit eine Betönung auf den Einfluss mit der damaligen Tschechoslowakischen Republik gemacht.

Ich wollte auch in meiner Arbeit die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie die deutschsprachigen Länder unsere Geschichte beeinflussten, ob nun negativ oder auch positiv. Das Ziel meiner Arbeit ist hoffentlich klar – die Beziehungen, pädagogische Tätigkeit und den Einfluss zu zeigen. Und es ist mir gelungen.

Der Plan dieser Arbeit besteht in dem Arbeitslauf vom Zentralen bis Außen.

Die Methoden, die ich in dieser Arbeit benutzt habe, sind die Komparation, die Analyse und die Deduktion. Ich habe versucht, sowohl tschechische als auch deutsche Quellen zu benutzen.


1. Die Zeit vor dem Bauhaus



1.1 Die Voraussetzungen der Entwicklung des Bauhauses


Jede vergangene (auch gegenwärtige) Zeitperiode hat ihren Namen, der den Stil der Zeit ausdrückt. Das zwanzigste Jahrhundert wurde als „die Moderne“ bezeichnet. Es ist logisch und man kann es voraussetzen, weil diese Benennung viele technische, wissenschaftliche, gesellschaftliche und mentale Fortschritte reflektiert, die in dieser Zeit geschehen sind.

Das 20. Jahrhundert war sehr zersplittert. Als ob es keine einheitliche Ideen, Stilen und Meinungen hatte. Im Gegenteil diese Zersplitterung führte dazu, dass es so viele neue Trends, Stile, Meinungen und Methoden zum Schaffen entstanden. Die Kunst war keine Ausnahme.

„In dieser Zeit entstanden die Grundvoraussetzung der Architektur unserer Zeit und eine der größten Veränderungen, die zu der Architekturentwicklung führte“.1

„Für diese Revolution im Geschmack sind wir dankbar einigen Vorkämpfern, deren erste Versuche mit modernen Baumaterialien oftmals spöttisch und unfreundlich aufgenommen wurden“. 2

Der Verfall der großen historischen Baustile, die im 19. Jahrhundert entstanden, und die Industrialisierung führten zur Entstehung der neuen Stile. Der Revolutionsgeist des 19. Jahrhunderts zwang zum Überlegen. Man überlegte die geistige Einheit und den Ideenzusammenhalt den neuen Kunstversuch. Damit überwand man die Kulturgrenze einzelnen Ländern und Kontinenten. Das moderne Verständnis der Freiheit und des Fortschritts bildete auch eine neue Vorstellung über Kunst.

Das Schlagwort, das damals das Kunstgeschehen beeinflusste, war der „Rationalismus“. Aus dem Rationalismus ging auch „die Sachlichkeit der Moderne“ aus. Eine große Rolle spielte auch die Vorstellung über die neue soziale Weltausrichtung, aus der marxistischen Theorie und aus den utopischen, idealistischen Vorstellungen der Sozialreformatoren ausgehend.

Erhebliche Bedeutung hatten für die Entwicklung der Gesellschaft auch viele neue Entdeckungen und technische Erfindungen. Die Maschinenrevolution änderte auch die Gesellschaft. Die Maschinen übernahmen die Arbeit der Menschen.

In der Jahrhundertwende (19 – 20. Jh.) war die Konzentration der Erfindungen sehr groß. Einstein, Rutherford, Masaryk, Heyrovský, oder Švejcar, das waren nur einige, die die Welt bereicherten.

Die Informationen und der persönliche Kontakt konnten auch leichter und besser erreicht werden, die Erfindung der Eisenbahn verkürzte die Entfernung zwischen den Ländern.

Diese und andere Erfindungen und Hypothesen bildeten die Vorstellungen der Menschen über das physikalische und biologische Wesen des Raums und der Masse heraus.

Die Zäsur des Jahrhunderts wirkt bis heute wie die Zeit der Gegenteile. Die zerstörte Einheit der Weltansicht war kein gefahrloser philosophischer Ausgangspunkt der Kunstbildung mehr. Die Ablehnung der Prinzipien, nach denen die vorherigen Jahrhunderte lebten, das war so ein Tat, die bis heute die Architektur kennzeichnet.

Keine andere Epoche und ihre Architektur hatte die Möglichkeit einen so großen Einfluss auszuüben und gegenseitige Informationen auszutauschen.

Niemals vorher stand so eine komplizierte Aufgabe vor der Architektur. Man musste die nötige Beziehung zwischen verschiedenen Zivilisationsstufen und verschiedenen Kulturen zu finden.

Ein weiteres charakteristisches Kennzeichen wurde die Beschleunigung der Formverwandlung der Architektur. Der Klassizismus brauchte ein Jahrhundert zum Beherrschen des europäischen Bodens. Die Sezession dauerte nur noch 10 Jahre. Das Programm des Funktionalismus verbreitete sich in die ganze Welt während 10 Jahren nach seiner Entstehung.

Die erste Entwicklungsphase bildeten die Bewegungen: Arts und Crafts (England), L ´art nouveau (Frankreich, Belgien) und Jugendstil (Deutschland, Tschechien, Österreich, auch Russland, Italien, Jugoslawien, Poland). Diese Bewegungen wollten ein Come-back der Manufakturarbeit. In der Architektur forderten sie dann eine Zweckmäßigkeit. Diese Reform war besonders in der Architektur der Familienhäuser zu sehen. In der Mitte des Grundrisses war die bewohnbare Halle. Dieses können wir z.B. bei den tschechischen Architekten D. Jurkovič oder J. Kotěra sehen (Bild Nr.1).

Eine große Bedeutung für die Europa hatte die englische Urbanistik, die nämlich der Architektur einen neuen Typen – die Gartenstädte- gab. Diese Städte sollten das Wohnen in den Industriestädten erleichtern, netter machen und das Wohnen mit der Natur verbinden. Erste solche Stadt entstand im Jahre 1903, nördlich von London in Lechtworth (B.Parker, R.Unvin).

Es war die Gartenstadt nach der Theorie von Ebenezer Howard. Die nächste Realisierung war im Jahre 1920 in Welvyn (L.Soisson). Ähnlicherweise entstanden die Gartenvorstädte in Rotterdam (Wreewijk), in Dresden (Hellerau), Zlín, Prag (Ořechovka).

Die Bewegung L´art nouveau vertritt F. Hennebique (1843–1921), der das Prinzip der Stahlbetonkonstruktionen verarbeitete. Zu seinen Arbeiten gehören z.B. das Haus in Bourg-la-Reine, die Festung auf einer Insel bei Hyéres. Die anderen Vertreter dieser Bewegung sind T.Garnier, A. de Bauxit, E.Coignet usw. Nicht lange danach sind in der tschechischen Architektur die modernen Stahlbetonkonstruktionen auch zu sehen.
1.2 Die neuen Kunststile in Europa- die Maschine, die Geschwindigkeit, die Funktion
Die Nachkriegszeit in der Architektur ist mit den Vorstellungen über den Visionen der Einzelnen typisch, aber im Gegenteil dazu auch mit den breiten sozialen Aufgaben, meistens mit der sozialistischen Gesellschaft verbunden. Die Architektur suchte den Ausgangspunkt in der Abstrahierung der Form, im Naturalismus oder in den nicht realisierten Projekten, die nur als Vorstellungen blieben. Die Sezession wurde noch nicht verschwiegen und die individualistische Moderne wurde zur Sachlichkeit.

Der Futurismus, der Expressionismus, der Neoplastizismus, der Kubismus und die Abstraktion sind die Begriffe, die das 20. Jh. bildeten, und die zu diesem Jahrhundert ganz untrennbar gehörten. Diese Begriffe charakterisieren dieses Jahrhundert, so gleich wie die Wörter: die Maschine, die Geschwindigkeit und die Funktion.

Diesen Zeitabschnitt können wir auch als Sehnsucht nach einem neuen Stil begreifen, der mit den Gefühlen, aber auch mit dem Niveau der Technik- und Wissenschaftsentwicklung verbunden sein sollte.

Diese Zeit kann man mit der großen Breite der Stilen, Ideen, Vorstellungen, und Meinungen charakterisieren. Fast in jedem europäischen Land entstand ein Stil, mit zwar ähnlichen Meinungen, aber mit einzelnen Idealen. Das hat selbstverständlich auch die politische Situation reflektiert. Diese Bewegungen hatten aber die gleiche Wurzel und stammten aus der europäischen Gesellschaft. Heute ist es ganz anders. Meiner Meinung nach existieren wenige Bewegungen, aber desto mehr einzelne Künstler.

Zu den Bewegungen dieser Zeit gehört der Futurismus. Der Futurismus entstand in Italien. Unter seinen Vertretern finden wir solche Namen wie Marrinetti, C. Cara, U. Boccionni usw. „ Dieser Stil hatte die Idee, dass kein statischer Raum mehr existiert und dass die Schönheit der Welt, um eine Schönheit der Geschwindigkeit und beständiger Bewegung bereicht wird“3.

Sehr früh hatte auch die Tschechoslowakei einen Stil. Es war der Kubismus. Der bildete eine neue Darstellung der Form aus und weckte wieder den Kunstwillen der tschechoslowakischen Architektur. Der architektonische Kubismus entstand schon in den Jahren 1909–1911. Hlávkas´ Brücke in Prag von dem Architekten Pavel Janák ist ein gutes Beispiel dafür. Diese Generation der Architekten machte uns auf ganzer Welt einen guten Ruf. Der tschechoslowakische Kubismus stellte eine ganz einzigartige Äußerung dar. Es ging um eine Bewegung, die ihr eigenes ursprüngliches und theoretisches Programm hatte.

Den tschechoslowakischen architektonischen Kubismus beflügelte der Kubismus in der bildenden Kunst. Dieser Kubismus trat in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. Seine wichtigsten Vertreter waren z.B. Filla, Kubišta, Gutfreund usw. Die Kubisten wollten keine Realität wiederholen, sondern sie wollten eine eigene Realität bilden.

Die ersten Ausstellungen der kubistischen Kunst in Paris fanden in den Jahren 1907, 1908,1909 und in Prag im Jahr 1913 statt. Schon im Jahre 1911–1912 sind die theoretischen Artikel von P. Janák und V. Hofman erschienen, die die Kunst als eine von dem Zeitgeist ausgehende Form begriffen.

Zu den architektonischen kubistischen Bauten gehört z.B. die Villa unter den Vyšehrad, von J.Chochol.

Die kubistischen Künstler entwarfen auch die angewandte Kunst und Möbel.

Die Prager Werkstatt unter der Leitung von J.Gočár, war sehr bekannt. Von allen Werken ist das Esszimmer von J.Gočár am bekanntesten. Dieses Esszimmer wurde im Jahre 1914 in Köln am Rhein ausgestellt.

Das Ende des ersten Weltkrieges, das die Entstehung von vielen neuen Staaten einschließlich der Tschechoslowakischen Republik verursachte, beeinflusste auch die Kunst und die Architektur. In ganz Europa entstanden in dieser Zeit viele neue Kunststile.

Für uns ist wichtig, was ist es in Deutschland passiert. In Jahren 1910–1923 wirkte hier der so genannte Expressionismus. Es ging um einen Stil, der von dem Kunststil inspiriert wurde und der den inneren Inhalt der Erscheinungen äußern wollte. Der Begriff Expressionismus wurde zum ersten Mal im Jahre 1919 in der Zeitschrift Wendingen benutzt. Der niederländische Zweig des Expressionismus, die so genannte Amsterdamer Schule konzentrierte sich genau auf diese Zeitschrift. Diesen Zweig erkennen wir nach der Inspiration der Volksarchitektur auf dem niederländischen Lande, oder nach der Ähnlichkeit der konstruktiven Elemente mit den Schiffen.

Zum ersten Mal im Zusammenhang mit der Architektur erschien das Wort Expressionismus im Jahre 1920 von dem deutschen Kritikern O. Bayer in einem Artikel über E. Mendelsohn. In demselben Jahr schrieb eine Gruppe von deutschen Architekten eine Publikation Ruf zum Bauen, die eine Übersicht über die Absichten und die Bemühungen dieser expressionistischen deutschen Gruppe gab.

Als Vorläufer dieser Gruppe können wir H. Poelzig oder E. Mendelsohn betrachten. Ein gutes Beispiel ist so genannter Einsteinturm in Potsdam (1920–1921) von E. Mendelsohn. Dieses Gebäude dient als astrophysikalisches Labor.

In dem Expressionismus finden wir eine Ähnlichkeit mit dem Kubismus. Es geht um die Ähnlichkeit in den kristallartigen Gestalten (z.B. das Kriegsopferdenkmal auf dem Friedhof in Weimar von W. Gropius – 1921). Zu den anderen Vertretern des Expressionismus gehörten O. Bartning (die Sternform der Kirchen- 1921) oder F. Höger (das sog. Chilehaus in Hamburg-1923), B. Taut (das Volkshaus- 1920) oder Mies van der Rohe (die Entwürfe der Glaswolkenkratzer- 1919–1921).

2. Das Bauhaus

2.1 Die Vorgeschichte des Bauhauses
Die zwanziger und dreißiger Jahre sind für uns wichtig, weil Deutschland und Frankreich in dieser Zeit im Vordergrund der Architektur standen. Im Weiteren waren es dann: die Niederlande, Belgien und die Tschechoslowakei. Für die Revolution in der Architektur sind wir einigen Vorkämpfern dankbar, deren ersten Versuche mit modernen Baumaterialien mit Hohn verspottet wurden und unfreundlich aufgenommen wurden.

Der Künstler William Morris, ein Engländer, der in Jahren 1834–1896 lebte, begann mit einer Reformation der Kunst. Er wollte zu Handwerk zurückkehren, deshalb belebte er ab Jahre 1861 die alten Handwerkstechniken wieder. Morris löste eine Reformwelle aus, die dann auch Deutschland erreichte, wo die Industrialisierung erst nach der Reichsgründung 1871 eingesetzt hatte.

„Auch Deutschland erkannte, dass gut gestaltete Industriegüter ein erheblicher Wirtschaftsfaktor waren. Man studierte das englische Ausbildungssystem, um dann die Kunstgewerbeschulen zu reformieren. Eine ganze Generation von Malern begriff nun die angewandten Künste als wichtigste Aufgabe. Die Dresdner Werkstätten (1898), deren Maschinenmöbel Richard Riemerschmid entworfen hatte, sind das bekannteste Beispiel zahlreicher Werkstättengründungen auf dem deutschen Boden. In Österreich entstand 1903 die Wiener Werkstätte, deren bedeutendste Vertreter Josef Hoffmann und Koloman Moser waren“.4
2.2 Der Funktionalismus

Die Funktion (aus dem Lateinischen functio – Wirkung, Leistung) definiert man als: „Die Beziehung zwischen zwei Objekten oder Gruppen von Objekten, wobei die Änderung den ersten mit der Änderung den zweiten gebunden ist.“ 5

Der Funktionalismus ist ein architektonischer Stil, in dem genau die Funktion sehr wichtig ist, weil sie von der Form gefolgt wird. Die funktionalistischen Gebäude sind strikt, aber nicht unkünstlerisch. Der Funktionalismus war vom Ende des 20. Jahrhunderts bis in die 70-iger Jahre des 20. Jh. der führende architektonische Stil.

Er wurde mit einem anderen modernen Kunststil verbunden, und zwar mit dem Konstruktivismus. Einige Gebäude bilden die Verbindung der beiden Stile und es ist schwer zu sagen, ob sie zum Funktionalismus oder Konstruktivismus gehören

Die funktionalistische Basis wurde am Bauhaus gelehrt und eingehalten. Wir können also sagen, dass die progressivsten Kräfte der europäischen Avantgarde sich vereinigten, und zwar unter dem Gemeinschaftsprogramm des Funktionalismus. Dieser war die nächste Stufe im Übergang zu der Formvereinfachung, zu Raum-, Funktions- und Konstruktionssparsamkeit.

Die nachfolgende Zwischenkriegsgeneration ist von dem Prinzip der individualistischen Moderne ausgegangen. Rationell zu sehen, künstlerisch zu fühlen, und funktionell zu denken, das sind die Themen der neuen Kunst. Der primäre Gesichtspunkt in der Theorie des architektonischen Konzepts waren die funktionellen Forderungen – die Zweckabsicht, die aber nicht konstant und unveränderlich war, sondern mehr eine Perspektive wurde. Das nächste Ziel war die harmonische Beziehung, zwischen einem Mensch und seiner Umgebung, zu schaffen. Die Ursache dafür war die Änderung der sozialen Bedingungen des Lebens. Im Jahre 1927 theoretisierte Le Corbusier die Grundlage des Funktionalismus.

Er formulierte den Funktionalismus in 5 Punkten. Und zwar: 1. Die Spreizen 2. Der Dachgarten 3. Die freie Grundriss-Strukturierung 4. Die kontinuierlichen Fenster 5. Die freie Strukturierung der Fassade. Diese 5 Prinzipien brachte Le Corbusier in einem Entwurf des Zweigenerationshauses bei der Ausstellung in Stuttgart zur Geltung. Dann z.B. in einem Entwurf der Villa Savoy in Poissy und in einem, für ihn ersten im Ausland realisierten Werk, dem Gebäude von Centrosojuz. Aus diesen 5 Punkten entstand auch seine Vorstellung einer Stadt für 3 Millionen Leute, die er in einem Vorschlag im Jahre 1922 realisierte. Und später wiederholte er dies in den Projekten für den Umbau des Pariser Zentrums, in Projekten des neuen Algirs und in Studien der Regulationspläne der tschechischen Stadt Zlín.

Die Grundsätze des Funktionalismus, von Corbusier formuliert und in ganzer Tätigkeit des Bauhauses erfüllt, wurden auch von den Architekten in anderen Ländern ( Deutschland, die Niederlande und die Tschechoslowakische Republik) angenommen. Ein Manifest des Funktionalismuseinstiegs in Europa wurde die Ausstellung des Modernenwohnens in Weißenhof bei Stuttgart im Jahre 1927. Diese Ausstellung verursachte die Entstehung von weiteren ähnlichen Ausstellungen. Zu den bedeutendsten gehören die Ausstellung- Kolonie Nový dům in Brünn, oder die Kolonie Baba in Prag. In den zwanziger Jahren wurde der Funktionalismus auch die Leitidee der tschechoslowakischen Architektur. Der tschechoslowakische Funktionalismus fand seinen eigenen Weg und geriet damit an die Spitze der Weltarchitektur. Der Klub der Architekten wurde im Jahre 1913 von den Architekten der Technischen Hochschule aus Prag und Brünn gegründet.

Im Jahre 1921 begann dieser Klub der Architekten in Prag eine Zeitschrift herauszugeben. Die Zeitschrift hieß Stavba und war ein Vermittler der Beziehungen mit den anderen ausländischen Architekten und erlangte internationalen Ruf. Dieser Klub legte Nachdruck auf die soziale Grundlage der Architektur. Man forderte von den Architekten einen höheren sozialen Sinn, weil man sie für „Ingeniere und Organisatoren des Lebens und der Arbeit“ hielt. Der Bau, der nur ästhetische Qualitäten und keine soziale Werte hatte, war sozial ungerecht. Zu den Architekten der Zeitschrift Stavba gehörten: Oldřich Tyl, Oldřich Starý und Ludvík Kysela. Im Jahre 1923 wurde Karel Teige Chefredakteur.

Die andere Zeitschrift Stavitel (1919–38) der Organisation der Absolventen von UMPRUM und AVU hatte auch eine große Bedeutung für unsere Architektur. Die Zeitschrift Bytová kultura, in deren Redaktionsrat auch der aus Brünn stammende Architekt, Adolf Loos saß, gab Jan Vaněk heraus. Der Nachfolger von dieser Zeitschrift war Horizont (1927–1931), und um seine Entstehung hat Jiří Kroha verdient gemacht. Der Verband des tschechoslowakischen Werks, das Gegenteil zum deutschen Werkbund, gab zwischen 1926–1930 Výtvarné snahy heraus, das war ein Monatsheft über Architektur und Design. Die anderen funktionalistischen Architekten waren Mitglieder vom Bund Svaz moderní kultury. Es handelte sich um Honzík, Fragner, Obrtel und Linhart.

In Brünn entstand die Gruppe Devětsil. Diese wurde von einem progressiven Architekten J. Vaněk begründet und gab die Zeitschrift Index heraus. Er vereinigte dort B. Fuchs, J. Polášek, Z. Rossmann und weiteren. Devětsil wurde durch den französischen Purismus beeinflusst. Zu den anderen Zeitschriften der Gruppe Devětsil gehörten Disk, Pásmo oder ReD. J.Vaněk projektierte im Jahre 1925 die modernen typisierten Doppelhäuser und gab Zeitschrift Bytová kultura heraus. Was alles damals entstand, und wovon werden wir noch später im Kapitel Nr. 4 ausführlicher sprechen, zeigt die Reife der tschechoslowakischen Architektur und wurde zum Grund der internationalen Berühmtheit.
2. 3 Die Entstehung des Bauhauses
Wichtige Person, die das Bauhaus förderte, war ein Belgier Henry van de Velde. Er war seit 1897 in Deutschland tätig und gründete im Jahre 1907 die Kunstgewerbe- schule in Weimar gegründet.

Die Dauerstellung des Deutschlands im architektonischen Geschehen ist wichtig und gibt uns die Programmgrundlage der Zwischenkriegswerke. Es ging um das sog. Bauhaus (die Kürzung vom Staatlichen Bauhaus), das zu den wichtigsten und bedeutendsten Institutionen gehörte. Das Bauhaus gab die Zeitschrift „Bauhaus“ und die Serie der Bücher „Bauhausbücher“ heraus.

Das Bauhaus entstand am 1.April 1919 in der sozialistischen Weimarer Republik.

Es wurden zwei Kunstschulen (die Schule der Kunst und die Schule des Handwerks) in der Stadt Weimar verbunden. Diese Schulen leitete bisher H. van de Velde. Als Vorgängerorganisation vom Bauhaus können wir das von ihm 1902 gegründete Kunstgewerbliche Seminar nennen.

Auch der Deutsche Werkbund, im Jahre 1907 von den Münchner Künstlern und Industriellen gegründet, sollte ebenfalls die deutsche wirtschaftliche Stellung verbessern. Er hatte einen großen Einfluss und bereitete das Milieu für eine neue Schule vor.

In diesem Werkbund treffen wir einen jungen Berliner Architekten, der später unter dem Namen Walter Gropius bekannt wurde. Der Großonkel von Walter Gropius, Martin Gropius, war ein bedeutender Architekt.

Seit 1911 gehörte W. Gropius dem Werkbund an und hatte als Bearbeiter der Jahrbücher des Bundes eine wichtige Funktion. Er gehörte zu den führenden Köpfen des Werkbundes. „Gute Form“ das waren die Schlagwörter von diesem Werkbund. Als deren Kennzeichen fungierten die Begriffe: Qualität und Sachlichkeit. Also völliges Aufgehen des funktionellen Objektbegriffs in konstruktiver Vollendung. Diese Identität von Form und Inhalt ließ den Werkbundstil zu einem früheren Funktionalismus werden.

1919 veröffentlichte Gropius im Deutschen Revolutionsalmanach für das Jahr 1919 einen Aufruf unter dem Titel „Baukunst im freien Volksstaat“.

Im ersten Kriegsjahr, 1915, wurde in Weimar die Kunstgewerbeschule aufgelöst und Henry van Velde musste als Ausländer zurücktreten. Er empfahl als seinen Nachfolger Walter Gropius.

Gropius und Bauhäusler wollten Ihrer Gesellschaft ein anderes Gesicht geben, ein aufregendes modernes Gebäude errichten. Davon können wir auch ausgehen, wenn wir das Wort BAUHAUS ausführlich zerlegen. Das Haus wurde als Symbol für Ideenreichtum, Sorgfalt- die sinnstiftende Hülle für gemeinsam entwickelte Gedanken, und eo ipso Momentum steter Reflexion. Der Vorgang Bau, können wir in dem Sinne „behausen“ verstehen, das evoziert das Leben, den Raum und die Zeit. Gleichfalls aber bezog sich der Name „Staatliches Bauhaus in Weimar“ –Vereinigte ehem. Großherzogliche Hochschule für bildende Kunst und ehem. Großherzogliche Kunstgewerbeschule, auf die Bauhütten des Mittelalters und betonte weniger die zu schaffenden Produkte als die soziale und geistige Gemeinschaft der Schaffenden. Das erste Programm- das Manifest aus dem Jahr 1919 schuf Walter Gropius.

Diese Etappe nennen manche als romantische Epoche des Bauhauses.

Im Jahre 1923 schuf er auch das zweite Programm. Hier sprechen die Experten über die expressionistische Ära des Bauhauses, weil ab 1923 mehr auf die Technik orientiert wurde.

Der erste Leiter von dieser Schule war gleichfalls Walter Gropius /1883–1969/.

Die jungen Intellektuellen der Weltkriegsgeneration waren zum großen Teil kulturkritisch eingestellte Nietzscheaner. „Wir haben das Land verlassen und sind zu Schiff gegangen. Wir haben die Brücke hinter uns, mehr noch, wir haben das Land hinter und abgebrochen “ so F. Nietzsche.

Nietzsches Kulturkritik führte bei vielen zu einem absoluten Nihilismus –Dadaisten, die Neue Sachlichkeit. Das Bauhaus hingegen wollte die Herrschaft des Alten durch neue Impulse der Hoffnung, der Jugend und der Utopie ablösen.

Das Bauhaus war nie eine Kunstschule im herkömmlichen Sinne. „Kunst allein“, sagte man im Bauhaus- Manifest, sei „nicht lehrbar“.6

Das Ziel der Ausbildung war nicht nur ein purer Künstler, sondern vielmehr ein universaler Gestalter, der auch in Architektur, Handwerk oder Industrie schöpferisch arbeiten sollte und konnte, im Prinzip konnte er in allen Fächern der Kunst tätig sein. In allen diesen Fächern wurde der Künstler unterrichtet.

Es war einer der Grundgedanken des Bauhauses von Walter Gropius. Er hat gesagt: „Die Lernenden müssen von zwei Seiten befruchtet werden, einmal von der künstlerischen Seite, zum anderen von der handwerklichen Seite. Intuition ist ebenso unabkömmlich wie rationale Analyse und solides Handwerk. Gerade im schöpferischen Potential avantgardistischer Kunst ist die Grundlage für ein lebendiges, zukunftsorientiertes Arbeiten an meiner neuen Schule.“7



Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau….Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück….Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers…. Gropius, Bauhaus-Manifest.

Das Bauhaus bildete das Zentrum der damaligen modernen künstlerischen Ausbildung und der Bilderziehung.

Es ist sehr problematisch, den Bauhausstil und andere Stile und Entwicklungen in Deutschland isoliert zu betrachten. Der Einfluss des Bauhauses war so bedeutend, dass umgangssprachlich der Begriff Bauhaus oft als Stillbegriff, als Architekturstil oder Möbelstil verwendet wird. Die Entwürfe und Arbeiten von Lehrern und Schülern am BAUHAUS müssen wir als Teil von länderübergreifenden, längerfristigen Strömungen sehen und unter Begriffen wie Funktionalismus, Klassische Moderne, Neue Sachlichkeit, Internationaler Stil, Neues Bauen etc. einordnen. Das beweist auch der Ruf von einem der drei Direktoren des Bauhauses, Hannes Mayer: “Junge Menschen- kommt ans Bauhaus“, und die Leute kamen aus vielen Ländern und trugen dann die Vision der Schule in die Welt.


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