Strom für Paderborn



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Kapitel Drei Paderborn wird unter Strom gesetzt (1948 - 1968)




3 „Strom kommt sowieso ins Haus – nutz das aus!“
Der Durchbruch

3.1 Vom Herd über die Heizung bis zur Laterne
Paderborn wird unter Strom gesetzt (1948 - 1968)

3.1.1 „Strom in jedes Haus für jeden Zweck!“
Die elektrische Küche setzt sich durch (1948 - 1968)


Mit der Währungsumstellung im Juni 1948 normalisierte sich die politische und wirtschaftliche Situation Westdeutschlands, auch in Paderborn, nachdem die wesentlichsten Kriegsschäden nach und nach behoben worden waren. Von den vor Kriegsbeginn über 10.000 vorhandenen Wohnungen in Paderborn konnten bis Juni 1948 über 9.000 zumindest teilweise wieder hergerichtet werden. Daneben war der Bau von zahlreichen neuen Siedlungen und Häusern in vollem Gange.516

Alle Häuser erhielten obligatorisch einen Stromanschluß, wenn auch zunächst nur in begrenztem Maße: Die „Richtlinien für die Wiederherstellung von kriegsbeschädigten Wohnhäusern im Rahmen des Wohnungsnotprogramms 1947“ schrieben elektrische Installationen als zwingend vor, jedoch war für jeden Raum nur eine Brennstelle mit Einfachschalter und einer Steckdose zugelassen.517 Angesichts der Tatsache, daß es noch vor dem Zweiten Weltkrieg keineswegs selbstverständlich gewesen war, Wohnungen mit elektrischem Strom auszustatten, konnte diese Entwicklung aus der Sicht der PESAG schon als großer Fortschritt interpretiert werden, zumal sich die Beschränkungen mit der Zeit erübrigten. So zog die PESAG ähnlich wie aus dem Ersten Weltkrieg, der ihr viele neue Stromabnehmer beschert hatte, ihren Nutzen aus dem Wiederaufbau der nahezu völlig zerstörten Stadt: Da die Wohnungen ohnehin neu errichtet werden mußten, ließen sich die elektrischen Leitungen praktisch nebenbei verlegen, ohne dazu die Wände erst aufreißen und dann neu verputzen und tapezieren zu müssen – ein Umstand, der vor dem Krieg zahlreiche Hausbesitzer vor einem Anschluß zurückschrecken ließ.

Nun, wo der Strom im Haus war, mußte mit entsprechenden Tarifen der Strom­verbrauch gefördert werden: Im Juni 1948 führte die PESAG neue Tarife ein, die sich wie gehabt aus einem Grundpreis, berechnet nach der Zahl der Wohnräume, der Größe der landwirtschaftlich genutzten Fläche oder dem Anschlußwert der Geräte, und einem Arbeitspreis für die abgenommenen kWh zusammensetzten. Die Arbeitspreise der Haushalt-, der Landwirtschafts- und der Gewerbetarife betrugen jeweils 9 bzw. 5 Pf/kWh, der Abnehmer konnte jeweils zwischen zwei Stufen mit divergierenden Grundpreisen wählen. Für Nachtstrom berechnete die PESAG 5 Pf/kWh. Kleinstabnehmern bot sie einen speziellen Tarif mit einem minimalen Grundpreis und Arbeitspreisen von 40 Pf/kWh für Licht- und 20 Pf/kWh für Kraftstrom.518

Doch allein mit günstigen Tarifen war die Konkurrenz, das Gas, nicht in die Knie zu zwingen, zumal die Stadtwerke Paderborn ihre Propaganda für die Gasverwendung im Haushalt verstärkten: In ihrem neuen, 1949 fertiggestellten Verwaltungsgebäude am Bischofsteich hatten diese auch mehrere Räume für Ausstellungen und Vorträge eingerichtet, die jedoch zunächst für mehrere Jahre den Ratsversammlungen und der städtischen Umlegungskommission überlassen werden mußten. Als Ausgleich führten die Stadtwerke 1949 eine breit angelegte Weihnachtswerbung mit Kochlehrgängen für Hausfrauen und Geräteverlosungen durch.519 Zudem gingen Gaswerber von Tür zu Tür und boten Gasherde per Ratenzahlung an; innerhalb weniger Wochen verkauften diese über 300 Geräte.520 Ein Journalist der Freien Presse war von den Kochvorführungen so angetan, daß er begeistert verkündete:

Die Frage Gas oder Elektrizität auf dem Gebiete der Gastronomie ist zugunsten des Gas entschieden worden. Die Rechnung ist simpel. Das Kubikmeter Paderborner Gas enthält 4.200 Wärmeeinheiten. Vor der Währungsreform nannte man das „Kalorien“. Aber das Wort ist jetzt verpönt. Man spricht wieder von Vitaminen, die übrigens beim Gaskochen ziemlich erhalten bleiben. Diese 4.200 Wärmeeinheiten also kosten 21 Pfennige. Die
Kilowattstunde mit 865 Wärmeeinheiten kostet 10 Pfennige. Nach Adam Riese ist also das Gas um die Hälfte billiger.“521

Die PESAG schien auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein, da sie zunächst keine eigene, gleichwertige Kampagne entgegensetzte. Statt dessen bemühte sie zunächst das Engagement anderer Unternehmen: 1949/50 reiste die Werbegemeinschaft


Siemens - Dr. Oetker auf Einladung der PESAG durch das Versorgungsgebiet und präsentierte ihre Produkte in Koch- und Backvorführungen; zwischendurch nutzte ein Vertreter des Elektrizitätswerks die Gelegenheit, die versammelten Bürger über den Netzausbau zu informieren.522 Diese bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen einer Elektrogerätefirma und einer Backpulverfabrik mit Werbefeldzügen durch ganz Deutschland zwecks Förderung des elektrischen Kochens und Backens praktizierten die Siemens-Schuckert Werke und Dr. Oetker bereits seit Beginn der 1930er Jahre.523

Auf die Durchführung eigener Veranstaltungen mußte die PESAG noch etwas warten, denn die erforderlichen finanziellen Mittel waren noch durch den Wiederaufbau der Stromversorgungsanlagen in den Städten und auf dem Lande sowie durch die Straßenbahn gebunden. Letztere entwickelte sich jedoch mehr und mehr zum Sorgenfall: Der Krieg hatte mit rasant steigenden Fahrgastzahlen dazu beigetragen, die von Heinrich Lange angeregte Diskussion über eine Gesundschrumpfung des Verkehrsbetriebs zugunsten der Stromversorgung zu ersticken. Doch der ab 1948 stark zunehmende Individualverkehr brach der technisch ohnehin abgewirtschafteten PESAG-Straßenbahn das Genick; zum einen aufgrund der deutlich sinkenden Zahl der Nutzer, zum anderen aufgrund der Tatsache, daß der erforderliche Ausbau der Straßen eine Verlegung der Bahnschienen erforderlich machte. Daher beschloß die PESAG, die Strecken nach und nach abzubauen; zwischen 1951 und 1963 wurden alle Straßenbahnlinien stillgelegt.524


Damit war der Weg frei, um der Stromversorgung, nun auch offiziell die zentrale Aufgabe des Unternehmens, zu mehr Geltung zu verhelfen. Elektrisches Kochen hatte sich nämlich noch immer nicht durchsetzen können, wie die PESAG anhand der Lastkurven im täglichen Stromverbrauch enttäuscht feststellte: Während morgens und abends aufgrund der Beleuchtung eine hohe Stromabgabe verzeichnet wurde, ging zwischen 1200 und 1300 die Nachfrage nach Elektrizität deutlich zurück.525 Diesem sehr ungleichmäßigen Verbrauch mußte aus der Sicht der PESAG unbedingt entgegengewirkt werden.

Diese Ansicht vertrat auch die „Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände der Elektrizitätswerke“ (AdEW), 1948 als Nachfolgerin der von den Nationalsozialisten gleichgeschalteten VdEW gegründet und 1951 in die „Vereinigung der Elektrizitätswerke“ (VDEW) aufgehend. Die AdEW mahnte 1948 die Elektrizitätswerke, nachdem die dringendsten Aufbauarbeiten beendet, eine sichere Stromversorgung gewährleistet und Elektrogeräte wieder lieferbar seien, müsse nun erneut ein enger Kontakt zu den


Abnehmern geknüpft werden.526 Doch das RWE beurteilte eine Werbung zur weiteren Elektrifizierung der Haushalte zunächst als nicht sonderlich erfolgversprechend, da nach der Währungsreform „ein viel stärkeres Rechnen-mit-dem-Pfennig Platz gegriffen“ habe als zuvor, wie es im Unternehmen hieß.527 Auch die AdEW hatte die noch sehr zurückhaltende Konsumhaltung der Menschen, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit sehr intensiv die Mangelwirtschaft am eigenen Leibe verspüren mußten, registriert. Daher hob sie hervor, im Mittelpunkt der Propaganda müsse eine „Beratung für sparsame Stromanwendung mit Hilfe von Qualitätsgeräten“ stehen.528 Darüber hinaus gab die AdEW zahlreiche Tips, wie die Beratungsarbeit zu gestalten sei. Zum Beispiel empfahl sie die Neugründung der Elektro-Gemeinschaften, die sich als Träger einer Gemeinschaftsarbeit zwischen Elektrizitätsversorgern, Installateuren und Fachhändlern sehr bewährt hätten. Engste Zusammenarbeit sei auch mit den Baubehörden, Architekten und Bauherren unerläßlich. Mit der Einrichtung von Lehrküchen ließen sich Hausfrauen und Kochschülerinnen ansprechen, um die Elektrifizierung der Haushalte zu fördern. Darüber hinaus sei es an der Zeit, mit Prospekten, Plakaten, Inseraten und anderen Mitteln wieder eine umfassende Stromwerbung zu betreiben.529

Gemäß diesen Empfehlungen strebte auch die PESAG nun eine „intensive Aufklärung der Stromabnehmerschaft und Werbung“ an: Wie Heinrich Lange hervorhob, seien vor allem die Haushalte und die Landwirtschaft „besonders aufnahmefähig“.530 Drei Ziele setzte sich das Unternehmen: a) Vertrauen wecken in die während Kriegs- und Nachkriegszeit in Mitleidenschaft gezogene Stromversorgung, b) hinweisen auf die Preis­würdigkeit der Stromanwendung, um dem immer noch populären Vorurteil entgegenzuwirken, Elektrizität sei zu teuer, und c) den Einstieg in den Wärmemarkt erreichen, um dieses lukrative Absatzgebiet zu erschließen.531

Zu diesen Zwecken entfaltete die PESAG eine breite Palette von Aktivitäten: Da eine umfassende Werbung bei den eigenen Mitarbeitern beginnt, offerierte sie ihren Werks­angehörigen als Anreiz einen Werktarif, der die ersten 40 kWh mit 5 Pf/kWh und den Rest mit 3 Pf/kWh berechnete, vorausgesetzt, sie richteten ihre Wohnungen elektrisch ein.532 Zudem unterstützte die PESAG ihre Mitarbeiter mit zinslosen Darlehen bei der Errichtung von Wohnungen und Eigenheimen.533 Daß sie dabei auf eine elektrische Einrichtung der Räumlichkeiten achtete, verstand sich von selbst.

Im April 1950 stellte die PESAG wieder eine Haushaltberaterin ein, Marieluise


Grothe, die bis zu ihrer Pensionierung 1985 maßgeblich an der Entwicklung der Werbe- und Beratungstätigkeiten der PESAG mitwirkte.534 Zunächst bestanden ihre Aufgaben im wesentlichen darin, „Aufklärungsarbeit“ in den Schulen zu leisten, indem sie vor Schülerinnen Vorträge hielt und ein Auge darauf hatte, daß die Einrichtungen ihre Lehrküchen mit elektrischen Geräten versahen, und Vorträge für Landfrauen-Vereinigungen sowie Hausbesuche samt Kochvorführungen anzubieten.535

Einem lippischen Milchhändler kaufte die PESAG einen Lieferwagen ab und richtete ihn als „Ausstellungs-Werbe-Wagen“ ein: Versehen mit einer Lautsprecheranlage, fuhr dieser ab August 1950 über die Dörfer und stellte Elektrogeräte aus536 Daneben schickte die PESAG nach dem Vorbild der Stadtwerke Hauswerber durch Paderborn.537

Doch das Herzstück der Stromwerbung bildete die Elektro-Gemeinschaft: Nachdem sich im Mai 1950 die Gasgemeinschaft Paderborn mit fast allen ansässigen Gasinstallateuren und Fachgeschäften neu gegründet hatte, um Geräteverkauf, Ratenzahlungs­geschäfte, Kochvorführungen, Haus- und Schaufensterwerbungen sowie Weihnachts­verlosungen zu organisieren,538 folgte im Juli 1950 die PESAG gemeinsam mit Installateuren und Fachhändlern unter dem umständlichen Namen „Elektro-Gemeinschaft im Versorgungsgebiet der PESAG Paderborn“, 1959 geändert in „Elektro-Gemeinschaft PESAG“.539 Zur ersten Vollversammlung der EG PESAG erschienen von 70 eingela­denen Installateuren und Fachhändlern zwar nur 30, doch bereits im Mai 1952 zählte die Gruppe 66 Mitglieder, davon 31 aus dem Stadtgebiet Paderborn. Im dreiköpfigen Vorstand saßen satzungsgemäß mit Heinrich Lange ein PESAG-Vorstandsmitglied sowie je ein Vertreter aus dem Kreis der Elektro-Installateure bzw. der Fachhändler.
Geschäftsführer wurde wie vor dem Krieg Fritz Wolff.

Ihre Hauptaufgabe sah die EG PESAG darin, den Verkauf von Elektrogeräten zu fördern, insbesondere von Herden und Kühlschränken für die Küche, Speicherheizgeräten für Küche und Bad sowie Futterdämpfern für die Landwirtschaft. Keine Zeit verlierend, startete sie unter dem Motto „Rund um die Elektroküche“ im September 1950 eine Kampagne für Elektroherde. In Ermangelung eigener geeigneter Räume führte sie Veranstaltungen in Gasthöfen, Pfarrheimen, Kinosälen und anderen Lokalitäten durch. Lautsprecherdurchsagen und Handzettel, nachstehend ein Beispiel aus dem Mai 1952 (Abb. 39), lockten die Bürgerinnen und Bürger an, die mangels anderer Zerstreuungsmöglichkeiten in sehr großer Zahl erschienen.540



Abb. 39: Rund um die Elektroküche
Anknüpfend an die Veranstaltungen der Elektro-Gemeinschaft vor dem Zweiten Weltkrieg wurde ein buntes Programm mit Gerätevorführungen, Kostproben und Ver­losungen geboten.541 Werbesprüche wie „Strom in jedes Haus für jeden Zweck!“, „Jetzt kochts mit Strom erstaunlich schnell!“ und „Das Alte stürzt – das ist der Zeiten Lauf, und nichts hält die Elektroküche auf!“ sowie Preisfragen wie „Welche Energie hat im letzten halben Jahrhundert der Menschheit den größten Fortschritt gebracht?“ oder „Wie lange können Sie mit einer 40 Watt-Lampe beleuchten, um eine kWh zu verbrauchen?“ sollten den Besuchern nahelegen, welcher Energieträger nun zukunftsweisender, schneller und sparsamer war.542 Im Rahmen der Weihnachtswerbung 1950 propagierte die EG unter dem Motto „Schenkt was Elektrisches“ mit farbigen Plakaten den Kauf von Elektrogeräten,543 daneben verteilte sie eine Werbezeitschrift mit dem vielsagenden Titel „Ihre Freundin – Rettet die Hausfrau“.544

Im direkten Anschluß an die Informationsveranstaltungen der EG PESAG gingen Hauswerber von Tür zu Tür, um die nach einem unterhaltsamen Abend der Elektrizität durchaus wohlgewogenen Bürger zur Anschaffung von Elektrogeräten zu bewegen. Zudem von der noch herrschenden Kohlenknappheit profitierend, verkauften diese allein bis Mai 1951 weit über 600 Elektroherde.545 Und das zu günstigen Konditionen, denn die PESAG bot wieder Ratenzahlungsgeschäfte bis zu 18 Monatsraten an. Elektrogeräte wurden zu höchstens 90 % des Listenpreises angeboten, beispielsweise ein


Elektro-Standardherd mit drei Kochstellen zum Barverkaufspreis von 235,- DM. Neben Vollherden offerierte die PESAG auch Tischherde, Heißwasserspeicher, Kühlschränke und Futterdämpfer. 1951 wurden Geräte im Wert von über 90.000 DM per Raten verkauft, 1954 betrug die Summe fast 120.000 DM.546

Bezogen Mitglieder der Elektro-Gemeinschaft Geräte von der PESAG, gewährte diese ihnen Rabatte von 15 - 25 %; teilten sie dem Unternehmen potentielle Käufer mit, erhielten sie nach Kaufabschluß eine Vermittlergebühr von 10 - 17,5 %. Diese Angebote nahmen nicht nur die Installateure in Anspruch, sondern auch die Fachhändler, die es aus Furcht vor teuren „Ladenhütern“ noch vermieden, selbst eine umfassende Palette an Geräten im Sortiment zu haben. Allerdings bereitete die korrekte Auszahlung der fälligen Vermittlungsgebühren hin und wieder Probleme.547 Zudem äußerten einige


EG-Mitglieder Kritik an der Verkaufstätigkeit des Elektrizitätswerks, insbesondere am Verkauf an die PESAG-Werksangehörigen, so daß das Unternehmen zumindest diesen auf einige Gerätearten wie Herde, elektrisch beheizte Waschmaschinen und Kühlschränke reduzierte.548

Insgesamt wurde vom Vorstand der EG PESAG die „Zusammenarbeit zwischen der Mehrzahl der EG-Mitglieder und der PESAG“ als „durchaus zufriedenstellend“ bezeichnet – diese Formulierung läßt darauf schließen, daß sich nicht alle Mitglieder in erhoffter Weise in die Gemeinschaftswerbung einbrachten.549 Unter anderem war dies wohl auf das nicht immer kollegiale Verhältnis zwischen Installateuren und Fachgeschäften zurückzuführen: Die Installateure empfahlen häufig ihren Kunden, Elektrogeräte nur in Installationsgeschäften zu kaufen, da Fachgeschäfte nicht in der Lage seien, für einen ordnungsgemäßen Anschluß der Geräte zu sorgen.550 Einige Installateure weigerten sich sogar prinzipiell, Geräte anzuschließen, die nicht von ihnen selbst verkauft worden waren. Auf der anderen Seite kam es vor, daß Fachhändler, die sowohl Gas- als auch Elektrogeräte anboten, sich in Verkaufsgesprächen einseitig für eine Gasküche aussprachen, da elektrisches Kochen viel zu teuer sei.551 Das Verhältnis der EG-Mitglieder untereinander wurde dadurch zuweilen so sehr beeinträchtigt, daß Geschäftsführer Fritz Wolff als „Blitzableiter“, wie er sich selbst nannte, fungieren und vermitteln mußte.552

Als gravierendes Problem erwies sich auch die generelle Weigerung der Installateure, einen Kundendienst zur Betreuung der angeschlossenen Geräte anzubieten, da ihnen diese Tätigkeit als zu aufwendig und nicht lukrativ genug erschien. Daher sah sich die PESAG gezwungen, eine eigene Kundendienstwerkstatt einzurichten, um die Elektrifizierung nicht am fehlenden Service bei technischen Störungen scheitern zu lassen.553 Diese Werkstatt übernahm zum Beispiel die Reinigung der Heißwassergeräte von Kesselstein; eine Aufgabe, die trotz inständigen Bittens der PESAG kein einziger Installateur im Versorgungsgebiet durchführen wollte.554 Auch die wiederholte Ermahnung der PESAG, daß Geräteinstandhaltung eine Pflicht der Installateure sei, stieß auf taube Ohren.555 Erst im Verlauf der 1960er Jahre, als vor allem auf dem Heiz- und Wärmemarkt die Konkurrenz immer stärker wurde, konnten sich einige Elektro-Installateure dazu durchringen, einen Kundendienst anzubieten.

Neben Veranstaltungen und Hauswerbern wurden auch gezielt Prospekte zur Werbung eingesetzt: Die Elektro-Installateure legten jedem Kostenvoranschlag für eine Hausanschlußerstellung bzw. -erweiterung eine PESAG-Broschüre mit dem Titel „Strom in jedes Haus – für jeden Zweck“ bei.556 Neben einer Aufstellung der Tarife und Hinweisen zur Planung elektrischer Installationen bot die PESAG darin Elektrogeräte wie Herde, Bratöfen, Kühlschränke und Raumheizgeräte zum Verkauf an. Besonders bemerkenswert: Offeriert wurde auch ein „Elektroherd mit Kohleteil“, der „in idealster Weise die Frage der Raumheizung in der Elektroküche“ löse. Dort, wo der Elektroherd immer noch Schwierigkeiten hatte, den multifunktionellen Kohleherd zu verdrängen, versuchte die PESAG wie in den 1930er Jahren die Elektrifizierung der Küche auf Umwegen zu erreichen.

Als das Zementwerk Ilse 1950 eine Werkssiedlung für seine Arbeiter errichtete, erhielten die Wohnungen elektrische Küchenherde und Badeöfen.557 Anläßlich der Einweihung der Siedlung warb die PESAG in Anzeigen mit dem Slogan „In der neuzeit­lichen Siedlung Elektro-Bad/Elektro-Herd – erprobt, bewährt“.558 Allerdings wurden in einigen Häusern auf Betreiben der PESAG keine reinen Elektro-, sondern kombinierte Geräte eingebaut, die sowohl mit Briketts als auch elektrisch genutzt werden konnten. Ob dies geschah, weil die Wohnungseigentümer ansonsten Kohleherde angeschafft hätten oder die PESAG hier einen Feldversuch zur Erprobung kombinierter Geräte unternehmen wollte, ist nicht überliefert. Eine vollständige Elektrifizierung von


Arbeiterhaushalten, die traditionell zum Einsatz von Kohleherden neigten, traute sich die PESAG anscheinend noch nicht zu. Ob von diesen kombinierten Geräten tatsächlich noch eine größere Zahl abgesetzt wurde, ist indes nicht bekannt.

Um die Elektrifizierung der Haushalte weiter zu fördern, betrieb die PESAG eine


intensive Bauwerbung: Zum Beispiel erhielten alle Architekten, Bauämter, Siedlungs­gesellschaften und Bauunternehmer im PESAG-Versorgungsgebiet im Februar 1951 die RWE-Broschüre „Elektrizität im Dienste des Wohnungsbau-Programms“ zugeschickt.559 Diese pries vor allem die Elektrowärme im Haushalt an. Doch die PESAG verließ sich nicht allein auf derartige Werbematerialien, sondern lockte zudem mit einem attraktiven finanziellen Angebot: Wenn ein Siedler zusicherte, auf Gasversorgung völlig zu verzichten, senkte das Elektrizitätswerk radikal die Anschlußkosten und berechnete statt der üblichen 260 ,- DM lediglich 60,- DM oder sogar nur noch 40,- DM.560 Dieser Ver­suchung konnten viele Bauherren nicht widerstehen; ganze Straßenzüge und Siedlungen ließen sich einschienig, also ausschließlich mit Elektrizität versorgen.561 Die Stadtwerke Paderborn waren schockiert: Direktor Heinrich Pelster, angesichts dieser Geschäfts­praktiken offenbar den Glauben an das Gute im Menschen verlierend, verurteilte das Vorgehen der PESAG als „unlauteren Wettbewerb“ und als „sittenwidrig“. Ratsherr Block, Vorsitzender des Werksausschusses,562 orakelte, das Gaswerk werde in Kürze keinen einzigen Kunden mehr haben.563 Um diesem düsteren Schicksal zu entgehen, reagierten die Stadtwerke und verzichteten trotz ihrer finanziell angespannten Situation ab 1954 ganz auf die Bauzuschüsse für die Errichtung von Gashauptleitungen.564

Der Verhältnis zwischen den Stadtwerken und der PESAG verschärfte sich zusehends. Anläßlich des 100jährigen Bestehens des Gaswerks im Jahr 1954 betonte Paderborns Bürgermeister Christoph Tölle, welch große Bedeutung das Zusammenspiel der beiden Energieträger Elektrizität und Gas für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Stadt besessen habe und besitze.565 Doch von einer derartigen friedvollen Koexistenz war hüben wie drüben nichts zu spüren, wie Schröder als kaufmännischer Leiter der Stadtwerke, vor allem im Hinblick auf die Tatsache, daß das Gaswerk am Aufbau der städtischen Stromversorgung mitgewirkt hatte, mit Bitternis registrierte:

So half das Gaswerk in seinem Prinzip, die Bewohner der Stadt mit modernerem und bequemerem Licht, als das Gaslicht es sein konnte, zu versorgen, ein Werk aufzubauen, ungeachtet der Konkurrenz, die ihm erwachsen und ihm wirtschaftlich schwer zu schaffen machen könnte. Die nachfolgende Zeit hat es bewiesen, daß Wege beschritten sind, die nicht zum ausschließlichen Nutzen der Stadt waren. [...] Heute, im Jahre 1954, ist der Zustand einer scharfen Konkurrenz zwischen Gas und Strom auf allen Gebieten nicht abzuleugnen. [...] Der Fortschritt der Technik[!] brachte das Gaswerk um die Lieferung von Leuchtgas. In das ureigenste Gebiet des Gaswerks, der Wärme- und Heiztechnik, dringt seit Jahren auch der elektrische Strom ein und entfaltet eine Propaganda mit allen zur Verfügung stehenden Werbemitteln. Die selbstaufgezogene Konkurrenz der Elektrizität sucht sich in der Reihe der Energieträger in den ersten Rang zu bringen.566

Die Stadtwerke versuchten, mit günstigen Gastarifen ein weiteres Vordringen dieser am Busen des Gaswerks genährten Natter, wie Schröder die PESAG darstellte, zu verhindern: Als im Januar 1952 die PESAG ihre Arbeitspreise wegen des Anstiegs der Kohlenpreise auf 10 bzw. 6 Pf/kWh erhöhte,567 blieben die Gaspreise trotz der gleichen Kostenprobleme zunächst stabil.568 Obwohl die Stadtwerke dadurch in sehr ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten, wollten sie erst bei einer weiteren Erhöhung der PESAG-Tarife entsprechend mitziehen.569 Die PESAG nahm diese Entscheidung überrascht und besorgt zur Kenntnis, darin eine ernste Gefahr für die Küchenelektrifizierung erblickend, und verzichtete ebenfalls auf eine weitere Tariferhöhung.570 Gern hätten die Stadtwerke mit einer Senkung des Heizgaspreises die Werbung für Elektrowärme unterlaufen, doch weil das Gaswerk an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen war, mußte die Propaganda für Gaswärme zurückgehalten werden, bis der Betrieb erweitert und der Heizgasbedarf befriedigt werden konnte. Folge: Der „Dienst am Kunden“ wurde, wie der städtische Werksausschuß 1953 heftig kritisierte, vernachlässigt.571

Ohnehin war das Paderborner Gas nicht mehr unumstritten, wie folgender Vorfall belegt: Ein Freiballon-Sportverein wollte während des Liborifests 1953 einen Ballon, gefüllt mit Heizgas, steigen lassen. Doch trotz aller Bemühungen flog der Ballon nicht, was die Presse, die Bevölkerung und die Konkurrenz zum Anlaß nahmen, über die vermeintlich schlechte Qualität des Stadtgases, das anscheinend zu gar nichts tauge, zu höhnen und zu spotten. Der Einwand der Stadtwerke, Heizgas sei aufgrund seiner Zusammensetzung zum Ballonfüllen absolut ungeeignet, besänftigte die Kritiker nicht. Auch die Tatsache, daß im Winter 1953/54 die klirrende Kälte mit Temperaturen bis
– 18°C zahlreiche Gasrohrbrüche und damit Störungen in der Versorgung bewirkte, trug nicht dazu bei, das Vertrauen in diesen Energieträger zu heben.572

Wesentlich tragischer war der Tod von zwei Paderborner Bürgerinnen im Dezember 1952, die aufgrund einer schadhaften Leitung eine Gasvergiftung erlitten hatten.573 Damit erhielten die Stromwerber wieder Munition für ihre Kampagne gegen das vermeintlich so lebensgefährliche Gas. Bereits 1951 hatten die Stadtvertreter von Bad Lippspringe eine Gasversorgung des Kurorts durch die Stadtwerke Paderborn abgelehnt, da sie ihren Gästen eine derart „giftige“ und „gesundheitsschädigende“ Substanz nicht zumuten mochten.574

Um dieser immer bedrohlicher werdenden Entwicklung entgegenzuwirken, richteten die Stadtwerke 1953 trotz vehementer Proteste des Einzelhandelsverbands in der Innenstadt am Rosentor einen eigenen Werbe- und Verkaufspavillon für Gasgeräte ein.575 Als sie noch im selben Jahr überdies in der Westernstraße ein weiteres Ladenlokal eröffnen wollten, ging dies den Händlern und Installateuren aber doch zu weit; sie kündigten energischen Widerstand an. Um einen tiefgreifenden Konflikt mit den Marktpartnern zu vermeiden, verzichteten die Stadtwerke schließlich auf dieses Geschäft, allerdings auch aufgrund der zu hohen Miete.576 Nachdem der Stadtrat und die städtische Umlegungskommission 1954 eigene Räume gefunden und das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke geräumt hatten, wurde dort zudem eine Gasgeräteschau und eine Lehrküche für Werbeveranstaltungen und Haushaltberatung eingerichtet.577
Abgesehen von diesen Aktivitäten des Mitbewerbers, der Stadtwerke Paderborn, schien für die PESAG die Eroberung der Haushalte zum Greifen nah. Doch weit gefehlt, zwei neue Konkurrenten traten auf: Heizöl und Propangas. Im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt Paderborn verdrängte das Heizöl zunehmend Kohle und Koks, da es als Nebenprodukt des Benzins mit Zunahme des Autoverkehrs von den Mineralölkonzernen zu sehr günstigen Preisen angeboten wurde, und stellte ein ernsthafter Gegner auf dem Gebiet der Wärmeversorgung dar.578 Doch zunächst machte den Elektrizitätswerken das Propangas, ein Nebenprodukt, das bei der Verarbeitung von Erdöl in Benzin und bei der Kohleverflüssigung anfällt, viel mehr zu schaffen. Als 1950 in der Bundesrepublik Deutschland der Aufbau von Hydrierwerken freigegeben wurde, verstand es die Industrie, das anfallende Flüssiggas gewinnbringend zu nutzen, indem sie es in Stahlflaschen gefüllt für Koch-, Wärme- und Beleuchtungszwecke in den Handel brachte. Gerade für Stadtrandsiedlungen und ländliche Gemeinden ohne Gas- und teilweise noch ohne Stromanschluß schien dieser neue Energieträger, die nur geringe Installations- und keine Anschlußkosten verursachte und flexibel einsetzbar war, ideal.

Die Gaswerke beteiligten sich frühzeitig an der Propangas-Verbreitung, um eine Konkurrenzsituation zum Stadtgas zu vermeiden. 1951 gründeten die Stadtwerke in Bielefeld, Detmold, Herford, Bünde und Minden die Westfälische Propangesellschaft (WPG), eine Einkaufsgesellschaft für Propangas, die ab 1953/54 auch im Kreis Paderborn aktiv wurde. Die Stadtwerke Paderborn schlossen sich der WPG nicht an, sondern riefen gemeinsam mit den ortsansässigen Gasinstallateuren als Pendant zur Gasgemeinschaft eine Propangemeinschaft ins Leben.579 Diese startete eine Werbekampagne, unter anderem mit Koch- und Backvorträgen und Verlosungen, die sich gezielt an die Land­bevölkerung richtete.580 1953 verkaufte die Propangemeinschaft bereits fast 44.000 kg Propangas im Kreis Paderborn und Teilen des Kreises Büren, ein Jahr später 59.000 kg.581 Ein Paderborner Gasinstallateur, der einzige, der sich nicht an der Propangemeinschaft beteiligte, betrieb einen eigenen Propangas-Verkauf.582 Darüber hinaus richtete auch eine Dortmunder Propangas-Vertriebsfirma in Paderborn eine Filiale ein.583

Die PESAG war alarmiert und rüstete umgehend zum Gegenangriff: Im Juni 1951 verteilte sie an die Elektro-Installateure und Fachgeschäfte eine Broschüre, die vor dieser zunehmend gefährlich werdenden Konkurrenz inständig warnte:

Die Werbung für die Anwendung von Flüssiggas im Haushalt wird man nicht unterbinden können. Man muß daher überall dort, wo Propan in den Haushalt einzudringen versucht, sofort mit allen Mitteln die Werbung für die Elektrowärme aufnehmen. Außerdem sollte dem Stromabnehmer klar gemacht werden, daß mit dem elektrischen Kochen auch eine fühlbare Senkung des durchschnittlichen Strompreises für den übrigen Haushaltsgebrauch (Licht, Bügeln usw.) erfolgt. Es ist zwingend notwendig, daß sich jeder Elektrofachmann mit den Fragen des Propans genauestens bekannt macht, damit er seine Kundschaft im gegebenen Augenblick sachlich und korrekt aufklären kann.584

In der Broschüre aufgelistet wurden zahlreiche Argumente gegen die Verwendung von Propangas, vortrefflich einsetzbar in „sachlichen und korrekten“ Kunden­gesprächen. Im Mittelpunkt stand wie bei der Propaganda gegen das Stadtgas die vermeintlich große Lebensgefahr: So bestehe ein hohes Explosionsrisiko, insbesondere wenn Frauen, offensichtlich als technisch unbedarft angesehen, die Geräte bedienten. Als Argumentationsverstärker diente die Aufzählung verschiedener durch Propangas verursachte Explosionen in Deutschland, darunter eine im nahen Oerlinghausen in Lippe im März 1951. Weitere Vorbehalte gegen Propangas: Während Elektrizität jederzeit auf Knopfdruck verfügbar sei, müsse Propangas immer wieder neu beschafft werden; die Betriebskosten seien daher wesentlich höher. Zudem sei Propangas zum Kochen absolut ungeeignet; es verbrauche aufgrund der offenen Flamme zuviel Sauerstoff und sei daher vor allem für Wohnküchen ungünstig. Anders als bei Strom lasse sich die Wärmezufuhr dem Kochvorgang nicht exakt anpassen; folglich brenne das Essen häu­figer an, und Nährstoffe ließen sich nicht restlos erhalten.

Um die Bürger nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten zu überzeugen, veranstaltete die EG PESAG im Winter 1952/53 öffentliche Vergleichskochen zwischen Elektro- und Propangasherden.585 So wurde zum Beispiel ein „Duell“ in Salzkotten ausgetragen; die Elektro-Gemeinschaft lockte mit einer Verlosung und einem geheizten Saal (Abb. 40). Aus dem Publikum von 180 Besuchern, anwesend waren auch Vertreter der RWE-Hauptverwaltung aus Essen und der SSW, wählte Haushaltberaterin Marie­luise Grothe zwei Hausfrauen aus, die in gebotener Kürze mit den Herden vertraut gemacht wurden und dann darauf ein vollständiges Menü mit Schweinebraten, Rotkohl und Salzkartoffeln sowie einen Topfkuchen zubereiteten. Ergebnis: Der Propangasherd benötigte insgesamt 220 g Gas zum Preis von 28,6 Pf, der Elektroherd 1,81 kWh für 18,1 Pf, berechnet nach dem Haushalttarif von 10 Pf/kWh. Damit erwies sich die Zubereitung auf dem Propangasherd als um 58 % teurer.586

Mit der Methode, das Vergleichskochen nicht selbst durchzuführen, sondern zwei willkürlich ausgewählten Frauen zu überlassen, vermied die PESAG den Vorwurf der bewußten Manipulation. Wenn ihr vorgeworfen wurde, die Testkocherinnen hätten nicht genügend Zeit besessen, sich mit dem Propangasherd vertraut zu machen, konnte sie zudem kontern, dies sei der Beweis, daß ein Elektroherd leichter zu bedienen sei. Die Frage, ob diese Vergleichskochen wirklich als repräsentativ anzusehen waren, muß unbeantwortet bleiben; Proteste der Propangasvertreiber sind nicht überliefert.

Horn in Lippe galt als besonders propangefährdet, da die Stadtwerke Detmold dort eine massive Propaganda betrieben. Die PESAG setzte sich zur Wehr: Der Werbewagen stellte Elektroherde vor, Marieluise Grothe bot Kochvorführungen an und arbeitete Hausfrauen in deren Küchen in die Nutzung dieser Geräte ein. Schließlich richtete die PESAG für mehrere Jahre sogar eine eigene Elektro-Beratungsstelle in Horn ein.587 Auch in der Paderborner Innenstadt am Kötternhagen und in Bad Lippspringe unterhielt sie, vermutlich ab 1950/51, mehrere Jahre lang kleine Ausstellungsräume für elektrische Geräte, um vor Ort präsent zu sein.588 Doch all diese Einrichtungen wurden letztendlich in den Schatten gestellt durch die neue „Beratungsstelle für Elektrizitätsanwendung“.




Abb. 40: Kochduell in Salzkotten

Auch wenn zahlreiche Aktionen unternommen wurden, sah sich die PESAG allein mit Rundreisen durch örtliche Gastwirtschaften und Pfarrheime, Werbekolonnen und kleinen Ausstellungsräumen nicht in der Lage, eine befriedigende Stromwerbung durchzuführen und sich gegen die Konkurrenz, vor allem das Propangas, entscheidend in Szene zu setzen. Bereits 1946 hatte das Unternehmen die Errichtung einer neuen Beratungsstelle mit Ausstellungs- und Vortragsraum, lichttechnischer Beratung, Lehr­küche und Lehrwaschküche geplant.589 1952/53 ging der Traum in Erfüllung: Neben ihrer Verwaltung am Tegelweg errichtete die PESAG ein eigenes Gebäude, die „Beratungsstelle für Elektrizitätsanwendung“, gemeinsam genutzt von der PESAG und der Elektro-Gemeinschaft.590 Neben einem Vortragsraum für 120 Personen und einem Ausstellungsraum gab es eine Lehrküche, bestehend aus vier Arbeitskojen mit Elektroherd und Spüle, dazu jeweils einem eigenen Zähler, um dem Vorwurf, Elektrogeräte benötigten zu viel Strom und seien daher zu teuer im Verbrauch, entgegenwirken zu können. Die Räumlichkeiten wurden stets mit den technischen Neuheiten aktualisiert, zum Beispiel mit einem „Heißwasserraum“, in dem alle gängigen Gerätetypen zur Heißwasserbereitung in Küche und Bad im Betrieb vorgeführt werden konnten, und mit einer Waschküche, ausgestattet mit den neuesten Waschmaschinen und -automaten.

Auf dem ersten Blick schien die Entscheidung, nicht in der Innenstadt, sondern


außerhalb der Stadtmitte eine Beratungsstelle zu betreiben, unverständlich. „Laufkund­schaft“, die es bei einem Einkaufsbummel oder einem Spaziergang eher zufällig dorthin verschlagen hätte, wurde von vornherein ausgeschlossen; anders als für den bis Ende 1944 in der belebten Westernstraße bestehenden Ausstellungsraum mußte stets mit Werbekampagnen auf das Angebot der Beratung am Tegelweg hingewiesen werden.

Die häufig geäußerte Frage, warum die PESAG diese Räumlichkeiten nicht im Stadtzentrum errichtet habe, beantwortete das Unternehmen stets mit dem Argument, die Bevölkerung des Umlands nicht ausschließen zu wollen: Diese sei aufgrund des Mangels an Parkraum nicht in der Lage, problemlos die Paderborner Innenstadt aufzusuchen, während am Tegelweg genügend Parkplätze für Pkw und Omnibusse vorhanden


seien.591 Ungenannt blieben andere triftige Gründe: Zum einen wollte die PESAG Konflikte mit den Paderborner Einzelhändlern vermeiden, die eine Verkaufsstelle in bester Geschäftslage als direkte Konkurrenz niemals geduldet hätten. Der zunehmend lauter geäußerte Unmut der Elektro-Installateure gegen die Verkaufstätigkeit der PESAG und die seit Jahrzehnten zwischen dem Gaswerk und dessen Marktpartnern schwelenden Dissonanzen ließen dahingehend keinen Zweifel zu. Zum zweiten scheute die PESAG sicherlich die hohen Miet- und Unterhaltungskosten, die in der Innenstadt angefallen wären. Immerhin war das Unternehmen zumindest mit dem Ausstellungsraum am Kötternhagen in der Stadtmitte vertreten.

Abb. 41: Die neue Beratungsstelle
Als die Beratungsstelle im Mai 1953 eröffnet wurde, lud die PESAG nacheinander die Bürger aus allen Gemeinden im Versorgungsgebiet zu einem „Elektro-Vortrag“ ein (Abb. 41); die Interessenten wurden mit Omnibussen hin und zurück befördert. Die Resonanz war groß; „ein volles Haus“ galt stets als Selbstverständlichkeit, wie Haushaltberaterin Marieluise Grothe in ihren Erinnerungen mit Stolz anmerkt.592 Anläßlich der Eröffnung der Beratungsstelle pries Fritz Wolff die Elektrizität als Symbol des Fortschritts an, vor allem für die Frauen:

Die Hausfrau will nicht mehr die Sklavin der häuslichen Arbeiten sein, sie möchte Zeit sparen und den Pflichten die unangenehmen Seiten nehmen. Dazu kommt, daß die soziale Umschichtung das Gesicht des deutschen Haushalts entscheidend verändert hat. Ein großer Teil der deutschen Hausfrauen ist unter dem Druck der wirtschaftlichen Not berufstätig geworden. Die hauswirtschaftlichen Arbeiten müssen aber trotzdem bewältigt werden. Hier kann die elektrische Energie viel helfen und einen großen Teil der zeitraubenden Arbeiten übernehmen, so daß die Hausfrau noch Zeit für sich und ihre Familie behält.593

In der Tat hatten es die Hausfrauen schwer, die Bedürfnisse ihrer Ehemänner und der heranwachsenden Kinder zu erfüllen. Jedoch bewirkten Elektrogeräte im Haushalt zwar eine Arbeitserleichterung, nicht aber die von Wolff vollmundig propagierte Beendigung des Sklavendaseins. Auch wenn in der Werbung zuweilen angeblich kinder- und väterleicht zu bedienende Geräte vorgestellt wurden, oblag die Hausarbeit weiterhin selbstverständlich den Frauen, ungeachtet der Tatsache, daß ab den 1950er Jahren immer mehr von ihnen berufstätig wurden. Anstelle die im Haushalt anfallenden Pflichten gleichmäßiger auf alle Familienmitglieder zu verteilen, wurden den Frauen in der Regel mit dem Argument, dank der Elektrogeräte ginge nun alles viel leichter von der Hand, weitere Pflichten aufgebürdet. Zum Beispiel das Wäschewaschen: Vor Verbreitung der elektrischen Waschmaschine geschah dies an speziellen Waschtagen; Mägde, Nachbarinnen und Verwandte halfen mit; die übrige Hausarbeit wurde zurückgestellt. Mit der Elektrizität verringerten sich zwar die körperlichen Anstrengungen, doch die Hausfrau hatte das Wäschewaschen nun allein und nebenbei zu erledigen.

Zudem stiegen die Ansprüche: Nun mußte die Wäsche stets frisch gewaschen, die Wohnung blitzblank und das Essen aufwendig und abwechslungsreich zubereitet sein. Selbst in der heutigen Zeit bleiben den Frauen, obwohl sie in der Mehrzahl berufstätig sind, die häuslichen, als typisch „weiblich“ angesehenen Tätigkeiten weitgehend über­lassen; der Ehemann trocknet höchstens das Geschirr ab oder kocht hin und wieder an Sonntagen. Trotz der Haushaltselektrifizierung ist das „Hausfrauenelend“, dessen Überwindung die Elektrizitätswerke propagierten, noch keineswegs beendet worden.


Die neue Beratungsstelle wurde von der Bevölkerung gut angenommen: Jährlich besuchten über 7.000 Menschen die Einrichtung; an Hausfrauen- und Schulvorträgen, Lehrgängen, Waschvorführungen, Koch- und Backkursen, Tagungen und Ausspracheabenden teil- oder eine Einzelberatung in Anspruch nehmend. Offensichtlich bestand ein großes Interesse und ein Bedürfnis nach Aufklärung hinsichtlich der verschiedenen Elektrizitätsanwendungen. Um Frau Grothe zu entlasten, stellte die PESAG 1956 eine zweite und 1961 eine dritte Haushaltberaterin ein.594

Zweimal im Monat fanden „Hausfrauen-Nachmittage“ statt; Besucherinnen probierten „in zwangloser Unterhaltung“ unter der Anleitung von Marieluise Grothe Küchen­geräte aus.595 In diesem unterhaltsamen Rahmen sollte Hausarbeit mit Elektrogeräten nicht allein als arbeitserleichternd, sondern auch als vergnüglich dargestellt werden – elektrisches Kochen als Lustgewinn und nicht nur als stupides Hantieren mit Geräten. Daneben konnten sich Frauen und Mädchen im Rahmen von zweitägigen Lehrgängen, pro Tag vier Stunden, in das elektrische Kochen einführen lassen. Während die PESAG vornehmlich Werbung für Elektrowärme machen wollte, bevorzugten die Besucherinnen mehr das Praktische, das Ausprobieren von neuen Rezepten. Daher bedurfte es „einiger List“, wie sich Marieluise Grothe erinnert, „um das Anliegen des Unternehmens lecker verpackt an den Mann bzw. die Hausfrauen zu bringen“.596

Auch die Kinder wurden als potentielle Kunden an die Elektrizität herangeführt. So bot die EG Pesag ab 1951 in jedem Jahr ein „Kinder-Weihnachtsbacken“ an, das ab 1953 in der Lehrküche der Beratungsstelle stattfand. Um zu demonstrieren, wie einfach elektrische Geräte zu bedienen seien, richtete die EG PESAG im Rahmen der Ausstellung „Westfälischer Fleiß“ im Mai 1953 einen Stand mit einem „Elektro-Kindergarten“ ein; unter dem Motto „Elektrisch Kochen kinderleicht“ konnten Kinder an kleinen Elektroherden und andern Geräten unter Anleitung einer Betreuerin Mahlzeiten zubereiten.597 Im Verlauf der 1950er Jahre baute die PESAG eine intensive Schulkontaktpflege mit dem Ziel auf, daß alle Schüler der Volks- und Berufsschulen wenigstens einmal im Klassenverband die PESAG-Beratungsstelle am Tegelweg besucht haben sollten.598 Das Schwerpunktthema lautete „Vom Kraftwerk zum Elektrohaushalt“.599

Neben dem Engagement für die Stromanwendung im Haushalt setzte die PESAG ihre in den 1930er Jahren so erfolgreichen Bemühungen für gewerblich genutzte Küchen fort: Die Großküchen der Krankenhäuser konnten mit Hilfe günstiger Sonderverträge weitgehend elektrifiziert werden. Gastronomiebetriebe sprach das Unternehmen mit dem Slogan „In der neuzeitlichen Gaststätte alles elektrisch!“ an. Des weiteren führte die EG PESAG besondere Aktionen für diese Zielgruppe durch, beispielsweise im Jahr 1954 in der PESAG-Beratungsstelle eine Sonderschau mit elektrisch beheizten Geschirrspülmaschinen für Gaststätten, Pensionen, Sanatorien, Krankenhäuser und Großküchen.600 Die Gastronomen zeigten sich durchaus empfänglich für eine weitere Elektrifizierung ihrer Einrichtungen. In einer Werbebeilage des Westfälischen Volkblatts anläßlich der Eröffnung einer renovierten Gaststätte heißt es, der Besitzer habe „in dem Bestreben, seinen Gästen nur das Beste zu bieten, sich im besonderen Maße die vielseitigen


Verwendungsmöglichkeiten des Stroms zunutze gemacht“; neben „gediegenen Leuchtkörpern“ eine vollelektrische Küche, die höchste Sauberkeit und eine schnelle Zubereitung der Speisen gewährleiste, sowie eine elektrische Kühlung für Speisen und Getränke.601 Andere Gastronomiebetriebe wiesen bei Neueröffnungen jedoch in der Regel, wenn überhaupt, lediglich auf die elektrische Beleuchtung hin.602

Gerade hinsichtlich des elektrischen Kochens erwies sich das Gas als hartnäckiger Widersacher, der mit dem Slogan „Mit Gas geht’s am schnellsten“ direkt auf das große Manko der elektrischen Kochplatte, die lange Anwärmzeit, hinwies. Mit Veranstal­tungen in der Lehrküche, Einzelberatungen, Ratenzahlungsangeboten und der ab 1954 vom RWE propagierten „Blitzkochplatte“ kämpften PESAG und EG PESAG gegen die Konkurrenz und erzielten bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge: Während zwischen April 1952 und Juli 1954 die Menge der Tarifabnehmer von rund 25.800 auf etwa 29.500 und damit um 14 % stieg, erhöhte sich die Zahl der angeschlossenen Elektroherde, sowohl Tisch- als auch Vollherde, im selben Zeitraum von rund 6.000 auf fast 9.900 (+ 65 %).603 Diese Tendenz setzte sich fort, so daß der PESAG-Vorstand angesichts der Zahl der angeschlossenen Herde im Herbst 1955 melden konnte, der Durchbruch der Elektroküche sei gelungen.604

Auch die Zahl der Kühlschränke erhöhte sich zunächst sehr rasch von 279 im April 1952 auf über 1.600 (+ 480 %) im Juli 1954. Gerade für Neubauwohnungen ohne Speisekammer und Kühlraum und in Mietshäusern, wo sich die Bewohner den Weg zum Kühlkeller ersparen wollten, schienen diese Geräte sehr interessant.605 Doch während das RWE mit seinem Ratenzahlungsangebot für Kühlschränke sehr erfolgreich war,606 mußte die PESAG auch einige Mißerfolge einstecken: 1954 führte die EG PESAG mit einem enormen Aufwand eine Kampagne für Elektro-Kühlschränke durch. Über 30.000 Werbeprospekte wurden an alle Haushalte verteilt, Schaufenster einheitlich dekoriert und Hinweise in der Tagespresse veröffentlicht. Sogar die monatlich von Haus zu Haus gehenden Zählerableser der PESAG spannte die Elektro-Gemeinschaft als zusätzliche Werber ein und setzte ihnen für die Namensnennung von Kaufinteressenten eine Prämie von jeweils 5,- DM aus.607 Doch die Werbung scheiterte schlicht an der zu kalten Witterung in jenem Sommer; im gesamten Versorgungsgebiet der PESAG wurden 1954 insgesamt lediglich 162 Kühlschränke neu angeschlossen. Da auch 1955 das Wetter nicht mitspielte, beschränkte sich die EG PESAG entgegen ursprünglicher Planungen auf die Veröffentlichung einiger Plakate und Zeitungsanzeigen und veranstaltete statt dessen eine Elektroherd-Sonderaktion.608 In den darauffolgenden Jahren war das Klima offensichtlich wärmer, denn die Zahl der angeschlossenen Kühlschränke stieg von rund 1.600 in 1954 auf über 4.200 Ende 1957 und rund 14.400 Ende 1960.609 Auch die Tatsache, daß die Stadtwerke Paderborn ab 1956 die Verbreitung von Gaskühlschränken mit Tarifermäßigungen und der Vermietung von Geräten stärker förderten, beeinträchtigte diese Entwicklung kaum.610

Dazu trug auch die Maßnahme der PESAG bei, ab 1956 speziell den im Sommer verbrauchten Strom günstiger zu berechnen: In den Monaten Mai bis Juli betrugen die Arbeitspreise der Haushalts- und Landwirtschaftstarife 9 bzw. 5 Pf/kWh; der Nacht­strompreis senkte sich in dieser Zeit von 5 auf 4 Pf/kWh und der mittlerweile von 40 auf 30 Pf/kWh ermäßigte Lichtstrompreis für Kleinstabnehmer auf 23 Pf/kWh.611


Während die Verbreitung von Elektroherden und Kühlschränken Fortschritte machte, hatte sich die Elektrizität auf dem Gebiet des Wäschewaschens zunächst noch nicht entscheidend in Szene setzen können; nach wie vor wurde in vielen Haushalten die Wäsche in einem Kessel gekocht und anschließend mit Bürste und Waschbrett bearbeitet. Erst mit der Entwicklung der Trommelwaschmaschine konnte sich gegen Ende der 1950er Jahre das mechanische Waschen durchsetzen.612 Zum Jahreswechsel 1959/60 registrierte die PESAG fast 5.000 elektrisch beheizte Waschmaschinen.613 1964 verfügten 38 % der Haushalte über ein Gerät;614 damit hinkte die Entwicklung dem allgemeinen Trend hinterher, da bundesweit rund die Hälfte aller Hauhalte im Besitz einer elektrischen Waschmaschine waren;615 1968 betrug die Sättigung im PESAG-Versorgungsgebiet über 53 %.616

Auch die elektrische Warmwasserbereitung trat in den ersten Jahren auf der Stelle, da Neubauten – vor allem Sozialwohnungen, die zwingend mit einem Bad versehen sein mußten – bevorzugt mit Kohlebadeöfen oder Gasgeräten ausgestattet wurden. Daher ergriff die PESAG die Initiative und führte im Juli 1951 gemeinsam mit der Elektro-Gemeinschaft eine ungewöhnliche Werbeaktion durch: Zu einem Preis von 17,50 DM, bei Ratenzahlung 18,- DM, verkaufte sie Tauchsieder (Abb. 42) und setzte dazu ihr gesamtes Personal ein, vor allem die Zählerableser, die eine Verkaufsprämie von 1,- DM pro Stück erhielt. Auf diese Weise wurden innerhalb eines Monats 2.373 Tauchsieder veräußert, davon allein 2.325 durch PESAG-Werksangehörige.617



Abb. 42: Ein Tauchsieder
in jedes Haus

Der Grundstein für eine elektrische Warmwasserbereitung war damit gelegt; die Tauchsieder sollten als „Trojanische Pferde“ im Haushalt das Verlangen nach weiteren mit Strom betriebenen Heißwasser- und anderen Geräten wecken. Zusätzlich lockte die PESAG mit Nachlässen auf die Stromanschlußkosten. Wurden zuerst hauptsächlich Geräte für die Badewanne angeboten, dehnte sich die Elektrizität bald auf das gesamte Badezimmer aus und offerierte im Zuge des immer größer werdenden Hygienebedürfnisses warmes Wasser auch für das Händewaschen und Duschen. Nicht jeder begrüßte die fortschreitende Technisierung der Wohnung: So schrieb zum Beispiel ein empörter Stromabnehmer an die PESAG, diese habe es verstanden, „mein wunderschön gekacheltes Badezimmer in einen Maschinensaal zu verwandeln“.618

Um zu verhindern, daß die Verbreitung der elektrischen Heißwasserbereitung an den mangelnden Kenntnissen der Installateure auf diesem Gebiet scheiterte, führte die EG PESAG spezielle Schulungen durch: Vertreter von Herstellern wie AEG oder Stiebel-Eltron hielten Vorträge; in Ausspracheabenden tauschten die Installateure ihre Erfahrungen aus. Darüber hinaus lud Fritz Wolff im Namen der EG PESAG ab 1955 auch Wasser-Installateure dazu ein, Mitglieder zu werden – eine Entscheidung, gegen die sowohl die Elektro-Installateure als auch die Fachhändler zunächst protestierten. Daher wurden erst im Sommer 1957 drei Wasser-Installateure in die EG aufgenommen.619

Gegen Ende der 1950er Jahre kamen Elektro-Durchlauferhitzer auf den Markt, die weniger Platz beanspruchten als die bis dahin gebräuchlichen Heißwassergeräte und daher von Architekten gerade für Neubauwohnungen mit knapp bemessenem Raum empfohlen wurden. Allerdings waren die ersten Modelle technisch noch nicht ausgereift; selbst ihr Erfinder, Heinrich Menzel, bezeichnete sie als „fast immer lebensgefährliche Machwerke“ und gegenüber Gasgeräten noch nicht konkurrenzfähig.620 Die Elektrizitätsversorger kritisierten dagegen vor allem den sehr hohen Stromverbrauch, der wie bei den Dreschmotoren eine ernste Gefahr für die vorhandenen Versorgungskapazitäten darstellte621 Folglich mußte vor dem Anschluß eines Durchlauferhitzers beim Elektrizitätswerk eine spezielle Genehmigung eingeholt werden, so auch bei der PESAG. Nachdem diese ihre Netze verstärkt und zudem erkannt hatte, daß aufgrund der breiten Verbrauchsstreuung ein Risiko für die Versorgungssicherheit kaum bestand, erteilte sie die entsprechenden Genehmigungen in der Regel unverzüglich; lediglich auf dem Land durften Durchlauferhitzer nur dann installiert werden, wenn sich in der Nähe des betreffenden Hauses eine Transformatorenstation befand.622 Als Durchlauferhitzer mit 18 und dann mit 21 kW Heizleistung entwickelt wurden, sah die PESAG die Chance, mit diesen Geräten die Etablierung der elektrischen Heißwasserbereitung zu erreichen.623 Durchlauferhitzer lieferten ohne Wartezeiten warmes Wasser; Elektrizität konnte sich als schneller Energieträger präsentieren und vor allem im Vergleich mit dem Gas Boden gutmachen.

Jedoch nahmen die Bürger die elektrische Heißwasserbereitung zunächst nur zögerlich an, obwohl die PESAG mit dem Slogan „Jederzeit in Stadt und Land – kochend Wasser aus der Wand“ den großen Vorteil der Elektrizität, die ständige Verfügbarkeit, unterstrich. Da die Heißwasserbereitung in der Regel mit der Heizung gekoppelt wurde, war es sehr schwierig, den Besitzern einer Öl- oder Gasheizung den Nutzen elektrischer Geräte klarzumachen – ähnlich wie beim Küchenherd mußte also ein bestehendes, bewährtes System zerschlagen werden, damit die Elektrizität vordringen konnte. Zudem verfügte zwar mittlerweile jede Wohnung über einen Stromanschluß, aber häufig waren nicht genügend Steckdosen in Küche und Bad vorhanden, um alle Geräte problemlos anschließen zu können.

Als die EG PESAG eine „Kochendwasseraktion“ durchführte (Abb. 43), registrierte sie im gesamten Versorgungsgebiet lediglich 108 verkaufte Geräte.624 Daher ging die Elektro-Gemeinschaft einen anderen Weg und veranstaltete ab 1960 eine gemeinsame Werbe- und Verkaufsaktion mit dem Gerätehersteller Siemens – nach dem Gastspiel der Werbegemeinschaft Siemens - Dr. Oetker 1949/50 wieder eine Allianz aller von der Elektrifizierung profitierenden Gruppen. In Vortragsveranstaltungen mit dem Thema „sicher+billig+automatisch=elektrisch“ wurde die elektrische Warmwasserbereitung angepriesen und als Zugabe an jedem Abend zehn Kochendwassergeräte verlost.


Abb. 43: ... kochend Wasser aus der Wand
Im Frühjahr 1963 beteiligte sich die EG PESAG zudem an der RWE-Werbung für Kochendwassergeräte, indem sie Prospekte an alle Haushalte verteilte und mit Schaufensterdekorationen und Plakaten sowie mit Sondermarken auf den PESAG-Geschäftsbriefen auf den Nutzen von Heißwassergeräten hinwies. Auch die Firma Siemens wirkte mit, förderte die Aktionen mit Zuschüssen und setzte eigene Werbekolonnen ein, die Heißwassergeräte verkauften.625 Mit Erfolg: Bis 1964 wurden rund 900 Heißwassergeräte neu angeschlossen.626 Jedoch war die PESAG mit der Entwicklung nicht zufrieden: 1967 besaßen rund 25 % der Haushalte ein Heißwassergerät im Bad und rund 27 % eines in der Küche; viel zu wenig, wie Franz Tuschen, seit 1960 als Nachfolger von Bernhard Tilmann PESAG-Vorstandsmitglied, fand und die EG PESAG dazu aufrief, in diesem Bereich noch aktiver zu werden, auch mit Hauswerbern.627

Wenngleich diese Einsätze von Werbern für Elektrogeräte aus heutiger Sicht auch fatal an „Drückerkolonnen“ für Zeitungsabonnements erinnern, schienen sie in den 1950er und 1960er Jahren als „Initialzündung“ für den Geräteverkauf offensichtlich unersetzlich. Als die EG PESAG im Rahmen einer Werbung für Untertischspeichergeräte 1966 auf Werber verzichtete, verlief die Kampagne derart erfolglos, daß sich die EG schwor, nicht wieder auf diese zu verzichten.628 Auch die Stadtwerke Paderborn


bezeichneten die Hauswerbung als unerläßlich, während der Fachhandel diese verständlicherweise ablehnte.629 Allerdings sorgte das mitunter ruppige Auftreten der Werbe­kolonnen zuweilen für Mißstimmung bei der Konkurrenz, wie folgendes Beispiel illustriert: 1964 protestierten die Stadtwerke Paderborn gegen das „geradezu skandalöse Vorgehen“ einiger Werber der EG PESAG; diese hätten behauptet, Paderborner Gas sei viel zu teuer und zudem sehr explosionsgefählich. Doch die EG PESAG lehnte die geforderte Entschuldigung ab und konterte in einem Antwortschreiben, die Vorgehensweise der Gaswerber sei noch unlauterer.630 Die Stadtwerke waren über diesen „flegelhaften Brief“ sehr empört; nur ein beschwichtigendes Schreiben des PESAG-Vorstands verhinderte eine Eskalation des Streits.631

Neben den offiziellen Werbern der EG PESAG gingen auch „wilde“ Werbekolonnen auswärtiger Unternehmen von Haus zu Haus, um zu in der Regel überhöhten Preisen Elektrogeräte zu verkaufen – ein Zustand, der der PESAG gar nicht recht sein konnte. Daher bestand sie darauf, daß die Werber der Elektro-Gemeinschaft ausschließlich Heißwassergeräte und zuweilen Raumheizapparate anboten, um ein Überangebot zu vermeiden. Mittels Zeitungsnotizen warnte die PESAG zudem die Bevölkerung vor „wilden“ Werbern.632



Während der Handel die Hausverkäufe der Werbekolonnen zähneknirschend tolerierte, forderte er immer drängender, die PESAG möge ihre Verkaufstätigkeit einstellen. Im August 1955 kamen Vertreter des Landkreises Paderborn, der Handwerkskammer Bielefeld, der Elektroinnung Paderborn, des Einzelhandelsverbands Ostwestfalen, des Bundesverbands des Elektrohandels sowie der PESAG zusammen, um darüber zu verhandeln. Die PESAG erklärte sich schließlich bereit, ihre Tätigkeiten zu beschränken.633 1957 stellte die PESAG ihre Verkaufstätigkeit ein. Damit wandelte sich auch der Schwerpunkt der EG PESAG: Diese richtete ihre Interessen auf die Stromwerbung und die Fortbildung der Installateure und Fachhändler, da dies angesichts der steigenden Zahl technischer, aber auch behördlicher Neuerungen und Vorschriften als äußerst notwendig erkannt wurde.


Abb. 44: Die normative
Kraft des Faktischen

Mittlerweile war es zur Selbstverständlichkeit geworden, alle Häuser und alle Räume mit elektrischem Strom zu versehen, wie die von allen Elektrizitätsversorgern verbreiteten Werbesprüche „Strom kommt sowieso ins Haus – nutz das aus!“ (Abb. 44) und „Jeder Spatz pfeift es vom Draht: Das Kilowatt ist stets parat!“ selbstbewußt signalisierten. Die Elektrizitätswirtschaft setzte auf die normative Kraft des Faktischen: Den Bürgern sollte auf subtile Weise nahegebracht werden, daß sich der Einsatz von Substitutionsenergie gar nicht lohne, wo doch in jedem Raum mindestens eine Steckdose vorhanden sei. Alles gab es im Überfluß, auch den elektrischen Strom; wer bei diesem Angebot nicht zugreife, handele unvernünftig. Damit war die auf sparsamen Stromverbrauch zielende Aufklärungs- und Beratungstätigkeit der Elektrizitätswerke, die während des Zweiten Weltkriegs auf Druck der Behörden entstanden und in der Nachkriegszeit fortgesetzt worden war, wieder ersetzt worden durch eine unaufhörlichen Mehrverbrauch anregende Stromwerbung. „Stromfresser“ wie der Durchlauferhitzer oder die Nachtspeicherheizung, deren Durchsetzung bis Mitte der 1950er Jahre noch völlig undenkbar gewesen waren, wurden nun ungeniert beworben; mit der allmählich einsetzenden Nutzung der Kernkraft stand eine schier unerschöpf­liche und dank staatlicher Subventionen auch billige zusätzliche Energiequelle zur Verfügung. Zudem schauten die Bürger nicht mehr so auf den Pfennig; während der „sichtbare“ Lichtstromverbrauch noch ins Auge fiel, wurde auf den Einsatz des „unsichtbaren“ Koch- und Heizstroms kaum mehr geachtet. Folge: Im Bundesdurchschnitt verdoppelte sich der Stromkonsum alle zehn Jahre, was als Zeichen des Fortschritts gefeiert wurde.

Abb. 45: Strom im Überfluß
1953 hatte die Freie Presse gespottet, im wirtschaftlich unterentwickelten Ostwestfalen werde dermaßen wenig Elektrizität eingesetzt, daß sich ein Zeitungsartikel darüber gar nicht lohne.634 Doch die PESAG konnte zu Beginn der 1960er Jahre eine zufriedene Bilanz ziehen (Abb. 45): Die nutzbare Stromabgabe, 1910 noch bei einer Mio. kWh und 1945 bei rund 26 Mio. kWh liegend, war in den 1950er Jahren überdurchschnittlich stark gestiegen und betrug 1960 über 227 Mio. kWh.635 Zu verdanken hatte sie dies vorwiegend ihren Sonderabnehmern: Die Stromabgabe an Industrie, Handel und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen und Verkehr betrug über 75 % der Gesamt­abgabe.636 Doch auch die Tarifabnehmer hatten zugelegt: Im Versorgungsgebiet mit mehr als 40.000 Abnehmern waren über 40.000 Elektrogeräte von Herden über Kühlschränke und Waschmaschinen bis hin zu Heißwassergeräten angeschlossen.637

Daß das elektrische Kochen sich durchgesetzt hatte, konnte die PESAG am Verlauf der täglichen Stromabgabe ablesen: Zum erstenmal registrierte das Elektrizitätswerk ab 1963 den höchsten Elektrizitätsbedarf in der Mittagszeit, während sich dieser in allen Jahren zuvor immer durch die „Lichtspitze“ in den Morgenstunden bemerkbar gemacht hatte. Dank der elektrischen Küche war aus dem Lasttal in der Mittagszeit nun sogar eine Lastspitze geworden. Dies sah die PESAG jedoch noch lange nicht als Anlaß, die Stromwerbung zu verringern. Auch die Veränderungen in der Besitzerstruktur fühten nicht zu Änderungen.638 Mit Themen wie „Wir backen mit Hefe“, „Allerlei aus Huhn und Ei“ und „Wie wird gegrillt?“, aber auch mit „Geschirrspülen im Haushalt“ und Waschvorführungen sprachen die Haushaltberaterinnen weiterhin Hausfrauen und Schulklassen an.639 Die Rollenverteilung im Haushalt war unverändert geblieben: Zu ihren Vorträgen lud die PESAG „die von der Hausarbeit geplagten Hausfrauen“ und „die technisch interessierten Männer“ ein (Abb. 48). Jedoch ließen in den 1960er Jahren die Besucherströme in der Beratungs­stelle nach, da die Bürger offensichtlich lange Auto- oder Busfahrten, vor allem in den Abendstunden, scheuten. Ähnlich wie Kinos und Gastronomiebetriebe hatten auch Einrichtungen wie die PESAG-Beratungsstelle unter dem in Mode gekommenen Fernsehen zu leiden, das aus den Menschen Stubenhocker machte. Um ihren Kunden zumindest räumlich etwas näherzukommen, bot die PESAG auch wieder Vorträge in den Gemeinden an.640




Abb. 46: Strom für die von der Hausarbeit geplagten Frauen

Mitte der 1960er Jahre verschärfte sich der Konkurrenzkampf auf dem Energiesektor, als das Erdgas dazukam: 1964/65 stellten die Stadtwerke Paderborn als eines der ersten Gasunternehmen Deutschlands ihre Versorgung von Kokerei- auf Erdgas um, verbunden mit einer radikalen Senkung des Gaspreises auf 9 Pf/cbm und einer breit angelegten Werbekampagne für diese „Energie der Zukunft“.641 Die vorhandenen rund 16.500 Gasgeräte im Versorgungsgebiet der Stadtwerke wurden kostenlos erdgasgerecht umgebaut; als Ersatz für in der Werkstatt befindlichen Gasherde stellten sie Leihkocher zur Verfügung. Geräte älteren Baujahrs, die nicht umbaufähig oder -würdig waren, ersetzten sie durch neue Apparate. Darüber hinaus bot die Gasgemeinschaft beim Kauf neuer Geräte erhebliche Preisnachlässe und Ratenzahlungen.642 Lediglich Gaskühlschränke ließen sich aus technischen Gründen nicht umrüsten. In dieser Situation erwiesen sich die Stadtwerke als sehr kulant und unterstützen sogar den Einsatz von Elektro-Kühlschränken: Sie boten ihren Kunden an, entweder kostenlos die vorhan­denen Gasgeräte auf elektrischen Strom umzustellen oder aber den Kauf eines neuen elektrischen Kühlschranks mit 60,- DM zu unterstützen.643

Abb. 47: Herd-
Umtauschaktion

Die Einführung des Erdgases verschaffte vor allem dem elektrischen Kochen einen schlagkräftigen Mitbewerber. Um die Bürger trotzdem zu einem Kauf von Elektro­herden zu verlocken, initiierte die Firma Siemens im Bielefelder Raum eine aufsehen­erregende Umtauschaktion: Alle alten Herde, gleich welcher Energieart und welchen Fabrikats, also auch Gas- und Kohleherde, nahm sie zu einem Preis von 20,- DM zurück und bot dafür elektrische Automatikherde zu 80 % des Listenpreises an.644 Auch in Paderborn wollte Siemens, ebenso auch andere Firmen, eine solche Kampagne durchführen, doch die EG PESAG lehnte dies ab und führte statt dessen 1964/65 eine eigene Umtauschaktion durch, damit die Bürger nicht auf den Kauf von Siemens-Herden beschränkt wurden. Neben den mittlerweile obligatorischen Werbeplakaten und Zeitungsanzeigen setzte die EG die Haushaltberaterinnen der PESAG für Demonstrations-Vorträge ein (Abb. 47). Unter dem Motto „...man stellt nur ein – dann kocht’s allein“ führten sie neue Automatikherde vor, die über eine Zeitschaltuhr verfügten und das bei älteren Elektroherden notwendige Umschalten von der Stufe „Ankochen“ auf „Fortkochen“ überflüssig machten, wodurch der Kochvorgang erheblich beschleunigt wurde. Innerhalb eines Dreivierteljahres verkaufte die EG PESAG rund 250 Vier-Platten-Herde.645

Nicht nur das Propan- und das Erdgas, auch das Heizöl, 1965 zu einem Preis von 10 Pf/l angeboten, machte der PESAG zu schaffen. Daher suchte die PESAG verstärkt den direkten Kontakt zum Kunden: Ab 1965 gab sie mit den PESAG-Nachrichten, ab 1969 ein wenig plump PESAG-Stromverbraucher betitelt, wieder eine Kundenzeitschrift heraus; die drei- bis viermal jährlich in Zusammenarbeit mit einem Heidelberger Verlag herausgegeben wurde und allgemein gehaltene Artikel über Elektrizitätsanwendungen enthielt.646 Jedoch wurde diese Zeitschrift 1971 aus Kostengründen eingestellt. Von 1966 bis 1969 beteiligte sich die PESAG am Libori-Umzug mit Festwagen, versehen mit Slogans wie „Kälte, Wärme, Licht und Kraft – Strom dies alles für uns schafft“ und „Wir wohnen allelektrisch – alles mit Strom“. Auch die Montagewagen wurden ab 1965 mit Werbesprüchen beschriftet.




Abb. 48: Wiederaufbau dank Strom
Trotz aller Konkurrenzkämpfe konnte die PESAG 1965 ein positives Resümee über ihre Leistungen der vergangenen zwei Jahrzehnte ziehen: Die nutzbare Strom­abgabe war auf 378 Mio. kWh angewachsen und hatte sich seit 1945 um fast 1.500 % gesteigert, so daß sich die PESAG durchaus einen bedeutenden Anteil am Wiederaufbau der Stadt anrechnen lassen konnte (Abb. 48). Noch größeres Augenmerk legte sie auf die Sättigung an Geräten: 1964 besaßen von den Haushalten im Versorgungsgebiet 72 % einen Elektroherd, 63 % einen Kühlschrank, 38 % eine Waschmaschine, 19 % ein Heißwassergerät im Bad und 18 % eines in der Küche sowie 10 % eine Gefriertruhe.647 Während die meisten Werte dem allgemeinen Durchschnitt ent­sprachen oder sogar darunter lagen,648 war die Verbreitung der Kochherde ein
Renommierobjekt der PESAG (Abb. 49), da bundesweit nur die Hälfte aller Haushalte elektrisch kochten. Der wachsende Wohlstand zeichnete sich auch an der sinkenden Resonanz des Ratenzahlungsangebots der EG PESAG ab: 1965 wurden nur noch 20 Geräte im Wert von rund 8.100 DM auf Raten verkauft.649


Abb. 49: Immer
mehr Frauen
machen es
elektrisch

Mittlerweile war es der PESAG gelungen, nicht nur in der Küche, sondern auch auf dem Wärmesektor und in der Straßenbeleuchtung Fuß zu fassen, worauf im folgenden eingegangen wird.


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