Berliner Erklärung II
Berliner-ökumene-Eklärunc (BÖE)
Auf Einladung der —> Konferenz bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands fand Himmelfahrt 1974 in West-Berlin ein Europäischer Bekenntniskonvent statt. Dieser Konvent beschäftigte sich speziell mit der geistlichen und theologischen Entwicklung innerhalb der —> ökumenischen Bewegung und deren Gefälle zu weiterer Ideologisierung, Politisierung und Synkretisierung. Als Mahn- und Warnruf verabschiedete der Konvent die im wesentlichen von dem Tübinger Missionswissenschaftler P. Beyerhaus konzipierte ••Berliner Ökumene-Erklärung (BÖE)«, die in 12 Thesen zu den genannten Gefährdungen von der Hl. Schrift her Stellung bezieht und zu den notwendigen Konsequenzen auffordert. Die Aufnahme der BÖE in der Öffentlichkeit war erwartungsgemäß umstritten. Dennoch gehört sie zum Bestand jeder Diskussion um die theologische Situation in der ökumenischen Bewegung.
Lit.: W. Künneth/P. Beyerhaus, Reich Gottes oder Weltgemeinschaft, 197 s
Betz
Berliner Stadtmission
Die B. wurde am 9.3.1877 durch Gen. Superintendent B. Brückner und Hofprediger A. —» Stoecker als missionarisch-diakonisches Werk ins Leben gerufen unter dem Motto aus Jer 29,7: Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn! Industrialisierung, Arbeiterelend, wachsende Kriminalität und Prostitution, übergroße und unübersichtliche Kirchengemeinden sowie steigende Kirchenaustrittszahlen waren der Anlaß. Schwerpunkte der Arbeit: Hausbesuche (jährlich oft mehr als 80000), Schriftenmission (Stoeckers »Pfennigpredigten« und seit 1906 das Verteilblatt »Kraft und Licht«/heute auch »Ja - ein Wort für Sie«), Kurrendesingen und Posaunenchöre auf den Hinterhöfen und Plätzen, —» Mitternachtsmission, —> Jugendarbeit, volksmissionarische Verkündigung (seit 1893 insb. in der Stoeckerkirche am Johannistisch in Kreuzberg und mit missionarischen Gruppen in vielen Dorf- und Stadtgemeinden), aber auch diakonische Arbeit an Arbeits- und Obdachlosen (»Schrippenkirche«), an Kranken und Alten. Besonders bekannt gewordene Mitarbeiter: P. —> Le Seur, E. Schnepel, H. —> Dannenbaum, H. —> Giesen. Seit 1973 Stadtmissionsdirektor: Pfr. G. Kiefel. Durch den Mauerbau (1961) wurde die Arbeit in Ost und West getrennt. Schwerpunkte der Arbeit heute: 17 Missionsgemeinden, 8 diakonische Heime, 1 Citystation, ca. 70 Kleinst- wohnungen für Strafentlassene und Obdachlose, Campingmission und Blindenarbeit; insgesamt ca. 100 Mitarbeiter. Die B. wird durch freie Spenden von Freundeskreisen getragen.
Lit.: Jubiläumsschriften in Eigenverlag zum 50., 75. und 100 Jubiläum - H. Dannenbaum, Werden und Wachsen einer Missionsgemeinde, 1950 - E. Schnepel, Ein Leben im 20. Jh., 19676 Bruns
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