Die russische Nachrichtenagentur Regnum berichtet am 25. Jänner 2011, dass seit dem 7. Jänner 2011 ungefähr zehn AktivistInnen der Islamischen Partei wegen Waffenbesitzes und terroristischer Vorbereitungen verhaftet worden seien. In allen Fällen hätten Maschinenpistolen, Granaten und Munition eine Rolle gespielt. Das Innenministerium würde Mowsum Samedow beschuldigen, Terroranschläge vorbereitet zu haben, und zwei Tage zuvor habe ein Gericht zugestimmt, seine Haft auf drei Monate zu verlängern:
Im Februar 2011 berichtet Regnum, dass ein Gericht in Baku entschieden habe, dass Mowsum Samedow weiterhin in Haft bleiben müsse. Samedow sei am 7. Jänner wegen illegalen Waffenbesitzes, der Gründung einer kriminellen Gruppierung und versuchter Machtübernahme verhaftet worden. Auch der stellvertretende Vorsitzende der Partei, Vaqif Abdullajew, und weitere AktivistInnen seinen wegen dieser Anschuldigungen verhaftet worden. In der IPA gehe man davon aus, dass die Anklagen gegen die Anführer und AktivistInnen der Partei mit deren politischer Tätigkeit in Zusammenhang stünden und konstruiert seien:
Die Parlamentarische Versammlung des Europarats (CoE-PACE) informiert in einem im Juni 2012 veröffentlichten Update zu politischen Gefangenen in Aserbaidschan darüber, dass Samedow am 7 Jänner 2011 in administrative Haft und am 20. Jänner 2011 in Untersuchungshaft genommen worden sei. Am 7. Oktober 2011 sei er wegen versuchten Staatsstreichs zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden:
Reuters berichtet am 12. Juli 2012, dass der 61-jährige Vaqif Abdullajew, der stellvertretende Vorsitzende der IPA im Krankhaus eines Gefängnisses in Baku verstorben sei. Er sei im Jänner 2011 zusammen mit sechs weiteren Mitgliedern der IPA verhaftet und zu elf Jahren Haft verurteilt worden. MenschenrechtsaktivistInnnen zufolge sei Abdullajew ein politischer Gefangener gewesen:
In einer Zusammenfassung der Nachrichten des iranischen Fernsehsenders Sahar 1 TV vom 23. Juli 2012 wird erwähnt, dass der Anwalt des inhaftierten Vorsitzenden der IPA berichtet habe, Samedow werde in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Ein weiterer Anwalt habe einer Website gegenüber geäußert, dass Rufulla Axundzadeh, der inhaftierte Vorsitzende des Verbands der IPA in Astara, nach dem Tod von Vaqif Abdullajew Angst davor habe, sich in einem Gefängniskrankenhaus wegen seines Herzleidens behandeln zu lassen:
7) Hintergründe des Meetings vom 06.05.2011 der islamischen Partei Aserbaidschan (IPA) in Baku
Freedom House (FH) schreibt in seinem im Juni 2012 veröffentlichten Bericht Nations in Transit, dass im Dezember 2010 ein Hijab-Verbot für Schulen eingeführt worden sei, was zu Demonstrationen Ende 2010 und im Jahr 2011 geführt habe. Am 6. Mai habe es eine nicht genehmigte Demonstration gegen das Hijab-Verbot in Baku gegeben, auf der es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen sei:
In einem Artikel vom 6. Mai 2011 berichtet die Nachrichtenagentur Turan, dass an diesem Tag mehrere hundert Personen vor dem Bildungsministerium gegen das Hijab-Verbot in Schulen demonstriert hätten, das im November 2010 eingeführt worden sei. Dabei sei es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen, im Zuge derer DemonstrantInnen und JournalistInnen von Polizisten und Personen in Zivilkleidung geschlagen worden seien. Zudem seien Dutzende DemonstrantInnen verhaftet worden. Bei der Demonstration habe es sich um den ersten Protest von AnhängerInnen der Islamischen Partei Aserbaidschan seit der Verhaftung des Parteichefs und einer Gruppe von Partei-AktivistInnen Anfang 2011 gehandelt:
Die Nachrichtenagentur Azer-Press berichtet in einem Artikel vom Mai 2011, dass die Führung ("Chief Mejlis") der Islamischen Partei Aserbaidschan (IPA) anlässlich eines Treffens am 8. Mai 2011 eine Erklärung abgegeben habe. Darin werde von der Parteiführung die Absicht geäußert, sich mit Präsident Ilcham Alijew zu treffen, um mit ihm über die Resolution zu Bergkarabach und weitere Themen zu diskutieren. Mit Blick auf den Konflikt um Bergkarabach zeige sich die IPA darüber besorgt, dass es nicht gelinge, die territoriale Integrität des Landes wiederherzustellen. Außerdem würden "feindliche Kräfte" laut IPA versuchen, die Stabilität des Landes zu gefährden und die Nation zu spalten. Die nationalen geistigen Werte seien herabgewürdigt und die "heilige Religion" beleidigt worden. Bei dem Treffen der IPA seien auch organisatorische Fragen geklärt worden:
8) Hintergründe des Meetings vom September 2011 der islamischen Partei Aserbaidschan in Baku
Laut einem Artikel von Turan vom September 2011 habe die Führung der neustrukturierten Islamischen Partei Aserbaidschan am 8. September 2011 eine Pressekonferenz in der vorläufigen Parteizentrale abgehalten. Die Neubesetzung der Parteiführung sei auf die Verhaftung des Parteivorsitzenden Mowsum Samedow und einer Reihe anderer AktivistInnen Anfang 2011 wegen versuchten Umsturzes der Regierung erfolgt:
In einem weiteren Artikel vom September 2011 schreibt Turan, dass am 28. September 2011 ein gemeinsames, außerordentliches Treffen der Islamischen Partei Aserbaidschan und des Komitees zum Schutz der Rechte der verhafteten IslamistInnen stattgefunden habe. Die TeilnehmerInnen des Treffens hätten die vom Staatsanwalt geforderten 12-jährigen Haftstrafen für 7 Mitglieder der Islamischen Partei als zu hart und unbegründet bezeichnet.
Anfragebeantwortung der Staatendokumentation vom 25.10.2012
1. Welche Möglichkeiten haben alleinstehende Frauen in Aserbaidschan Arbeit und Unterkunft zu finden?
2. Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für alleinstehende Frauen von Seiten der Behörden, gemeinnütziger Organisationen, Religionsgemeinschaften und dergl.?
3. Frauenhäuser und -fluchtorte!
ACCORD Anfragebeantwortung (a-8163), per E-Mail vom 24.10.2012 (zu den Fragen 1 bis 3)
1) Situation für alleinstehende Frauen (Arbeitsmöglichkeiten, Unterkunft, staatliche Unterstützungsmöglichkeiten, Frauenhäuser, Fluchtorte)
In den ACCORD derzeit zur Verfügung stehenden Quellen konnten im Rahmen der zeitlich begrenzten Recherche keine Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten für alleinstehende Frauen durch staatliche, gemeinnützige oder religiöse Organisationen sowie zu Unterkunftsmöglichkeiten gefunden werden. Gefunden wurden allgemeine Informationen zur Lage von Frauen, zum Arbeitsmarkt und wenige Informationen zu Frauenhäusern:
Das deutsche Auswärtige Amt (AA)1 schreibt in seinem im Oktober 2011 veröffentlichten Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Republik Aserbaidschan Folgendes zur Lage der Frauen und zur Lage von RückkehrerInnen:
"1.8. Geschlechtsspezifische Verfolgung
Art. 25 Absatz 2 der Verfassung garantiert die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Nur in der Stadt Baku ist dieser Grundsatz weitestgehend auch in der Praxis realisiert, während auf dem Land nach traditionellen Vorstellungen die Frau oftmals noch dem Mann untergeordnet ist. Dies führt beispielsweise dazu, dass Frauen im Fall von Vergewaltigungen auch innerhalb der Ehe nicht darauf vertrauen können, dass die Sicherheitsorgane sie schützen und Ermittlungen aufnehmen. Insgesamt betrachtet sind Frauen weiterhin in Regierung und Parlament unterrepräsentiert; dagegen arbeiten sie traditionell im Bildungs- und Gesundheitssektor. [...]
Situation für Rückkehrer
1.1. Grundversorgung
Die Armut ist durch die stark ansteigenden Einkommen der Bevölkerung erheblich zurückgegangen. Nach Regierungsangaben lebten am 1.1.2011 9,1 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. 2001 waren es noch 49,6 %. Auch die Weltbank bestätigt in einer 2010 veröffentlichten Studie die deutliche Verminderung der Armut im Zeitraum 2001-2008. Die Armutsgrenze zieht die Regierung bei 98 AZN (93 Euro) pro Kopf und Monat. Für abhängig Beschäftigte stieg das monatliche Durchschnittsgehalt bis Mai 2011 auf 351 AZN (333 Euro). Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln ist gewährleistet; insbesondere ärmere Bevölkerungsgruppen müssen sich jedoch bei einem Mindestgehalt von 85 AZN (entspricht 81 Euro) pro Monat bei ähnlichen Lebenshaltungskosten wie in Deutschland sehr einschränken. Mindestgehalt und gleichhohe -rente liegen unter der amtlichen Armutsgrenze. Einkommensschwache Familien (ca. 133.000) erhalten aber laut Parlamentskomitee für Sozialpolitik noch zusätzlich Sozialleistungen in Höhe von durchschnittlich 113 AZN (107 Euro) pro Monat. [...]
Es gibt keine staatlichen oder sonstigen Aufnahmeeinrichtungen für Rückkehrer. Ausnahmen sind die mittlerweile in ausreichendem Umfang geschaffenen Schutzeinrichtungen für zurückkehrende Opfer von Menschenhandel, in denen diese neben materieller Hilfe (200 AZN, d. h. ca. 190 Euro monatlich) auch psychologische, medizinische und juristische Betreuung erhalten." (AA, 13. Oktober 2011, S. 15-20)
Die Europäische Kommission (EK) berichtet in ihrem im Mai 2012 veröffentlichten Fortschrittsbericht, dass das gesetzliche Mindestalter für Frauen zum Schließen einer Ehe auf 18 Jahre angehoben worden sei und dass höhere Strafen für Zwangsheiraten eingeführt worden seien. Dennoch seien Frauen weiterhin wirtschaftlicher und politischer Marginalisierung ausgesetzt. Zudem sei häusliche Gewalt immer noch ein Problem. Die Rate der registrierten Arbeitslosen sei weiterhin niedrig bei etwa einem Prozent der Arbeitskräfte. Da sich aber die meisten Arbeitslosen nicht offiziell registrieren lassen würden, werde die tatsächliche Arbeitslosenrate auf ungefähr 5,5 Prozent geschätzt. Am 1. August 2011 habe das Staatliche Amt für Statistik 40.100 Arbeitslose verzeichnet, davon 42,9 Prozent Frauen. Die offizielle Armutsrate liege bei 7,6 Prozent, werde von ExpertInnen aber auf ungefähr 15 Prozent geschätzt:
"In terms of gender equality the legal age for women's marriages was increased to 18 years and the Criminal Code was amended to provide for tougher penalties for forced marriages. Nevertheless, economic and political marginalisation of women persisted and domestic violence remained an issue despite the government's efforts to implement the law on Domestic Violence. [...]
Registered unemployment remained low at about 1% of the labour force, but the real unemployment rate is higher (estimated at around 5.5%), as most of the unemployed persons do not apply for official registration of their status. On August 1st, the State Statistics Committee recorded 40,100 unemployed persons, of which 42.9% were women. The officially declared poverty rate is 7.6 % while independent experts set the figure above 15%." (EK, 15. Mai 2012, S. 5-7)
In einem Artikel des Institute for War and Peace Reporting (IWPR) vom Juli 2012 wird Matanat Asisowa, die Leiterin des Frauenkrisenzentrums, erwähnt, die die hohe Anzahl von Abtreibungen in Aserbaidschan mit Arbeitslosigkeit, niedrigen Löhnen, der Angst, seine Arbeit zu verlieren, und Korruption im Gesundheitssystem erklärt:
"Matanat Azizova, head of the Women's Crisis Centre, lists some of the social factors that lead to high rates of abortion - 'unemployment, low wages, fear of losing one's job, corruption in the healthcare system, housing problems and the like'." (IWPR, 6. Juli 2012)
Im Caucasus Analytical Digest No. 40 der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen vom Juli 2012 findet sich die Information, dass es in vielen Bereichen einen gewissen Grad an sozialer Exklusion von Frauen gebe. Frauen hätten weniger Zugang zu Möglichkeiten, um am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben teilzunehmen. Es sei bei Frauen wahrscheinlicher, dass sie nicht auf dem Arbeitsmarkt seien, da es traditionelle, geschlechterspezifische Arbeitsaufteilung gebe. Viele würde die Hauptaufgabe der Frauen darin sehen, die Hausarbeit zu verrichten und sich um die Familie zu kümmern:
"The results of these two surveys reveal that there is a certain degree of social exclusion in a variety of arenas for many women in Azerbaijan. Compared to men, women have less access to opportunities for participating in social, economic and political life. Due to a traditional gender division of labor, women are more likely to be absent from the labor market as many people consider a woman's main role to perform housework and take care of the family. This leads to less mobility outside the domestic sphere and makes women more prone to social exclusion. Furthermore, women participate less in a variety of social activities than men and their professional skills, such as knowledge of foreign languages and computer abilities, are lower. General public opinion shows that there is an unequal distribution of power between men and women in Azerbaijan."
(Universität Bremen - Forschungsstelle Osteuropa, 11. Juli 2012, S. 8)
Freedom House (FH) erwähnt in seinem im Juni 2012 veröffentlichten Bericht Nations in Transit, dass im August 2011 das Haus von Leila Junus, einer Menschenrechtsaktivistin, und ihrem Mann ohne Vorwarnung abgerissen worden sei, obwohl ein Gericht entschieden habe, dass der Abriss unzulässig sei. In dem Haus sei unter anderem das einzige Frauenkrisenzentrum in Baku untergebracht gewesen:
"In June, prominent human rights defender Leyla Yunus and her husband, whose house had also been marked for demolition, attracted attention to the issue by writing on the walls of their home: 'This is private property and the destruction of this house violates the constitution, and the European Convention on Human Rights.' In addition to being the Yunuses' private residence, the building was home to several civil society organizations: the Yunuses' Institute of Peace and Democracy, the Azerbaijani Campaign to Ban Landmines, and the only women's crisis center in Baku. The Yunuses appealed the decision to demolish their property and in May an administrative economic court ruled that demolition was inadmissible without a final court decision. Nevertheless, their building was torn down on 11 August without prior warning. Employees requesting time to take equipment and documents out of the building before it was destroyed were denied." (FH, 6. Juni 2012)
Das aserbaidschanische Business-Informationsportal ABC.az veröffentlicht im Mai 2011 einen Artikel, in dem darüber informiert wird, dass es in Aserbaidschan zu wenige Unterkünfte für Frauen gebe, die Opfer häuslicher Gewalt geworden seien:
"According to the results of studies conducted within the framework of UN Population Fund project 'Fight against gender-based violence in Azerbaijan' the country's media are not predisposed to focus on the concerns related to the violation of women's rights.
Project manager Bakhija Aliyeva informs that the one-month project studies showed that country's media enlighten information about physical violence against women in 59% and television in 46.8% of cases.
[...]
She added that one of the biggest problems on the way of combating violence against women is the lack of refuges (shelters) for abused women.
'As a result, in the majority, such women are forced to return to their parents' house, from where after a short time, on the insistence of parents because of financial insecurity or a fear of losing their children are forced to return to their husband's house,' commented the existing situation Aliyeva." (ABC.az, 2. Mai 2011)
BAMF-IOM: Länderinformationsblatt, Aserbaidschan, (Juni 2012)
IX. SCHUTZBEDÜRFTIGE PERSONEN
1. Hilfe für Frauen und Mütter (geschlechtsspezifische Projekte)
Lokale NROs wie Clean World, Women Crisis Center & Institute for Peace and Democracy bieten psychologische, rechtliche und medizinische Hilfe für Frauen einschließlich Rückkehrerinnen an. Für diese Rückkehrerkategorie sieht das nationale Recht keine Unterstützung vor.
USDOS - US Department of State: Azerbaijan, Country Report on Human Rights Practices 2011, April 2012, http://www.state.gov/j/drl/rls/hrrpt/humanrightsreport/index.htm#wrapper, Zugriff 8.10.2012
Ungeachtet des Gesetzes war die Gewalt gegen die Frauen, einschließlich häuslicher Gewalt, weiterhin ein Problem. In ländlichen Gebieten hatten Frauen keine effektiven Rechtsmittel gegen Angriffe durch ihre Ehemänner oder andere.
Ein Frauenkrisenzentrum am Institut für Frieden und Demokratie in Baku bietet kostenlose medizinische, psychologische und rechtliche Hilfe für Frauen an. Das Zentrum arbeitete auch an einer Reihe von Projekten, die von internationalen Gebern finanziert wurden, um die geschlechtsspezifische Gewalt und Menschenhandel in der Kaukasus-Region zu bekämpfen.
Despite the law, violence against women, including domestic violence, continued to be a problem. In rural areas women had no effective recourse against assaults by their husbands or others.
In Baku a women's crisis center associated with the Institute for Peace and Democracy provided free medical, psychological, and legal assistance to women. The center also worked on a number of projects funded by international donors to combat gender-based violence and trafficking in persons in the Caucasus region.
[...]
Die Frauen genießen nominell die gleichen Rechte wie Männer, jedoch die gesellschaftliche Diskriminierung war ein Problem. Traditionelle Sozialnormen und die rückständige Wirtschaftsentwicklung in ländlichen Regionen des Landes beschränken weiterhin die Rolle der Frau in der Wirtschaft. Frauen sind im Allgemeinen Berufen, darunter Top-Business-Positionen, unterrepräsentiert. Eine lokale NGO berichtete, dass die Durchschnittsgehälter der Frauen rund 70 Prozent im Vergleich zu jener von Männern betragen.
Women nominally enjoy the same legal rights as men; however, societal discrimination was a problem. Traditional social norms and lagging economic development in the country's rural regions continued to restrict women's roles in the economy, and there were reports that women had difficulty exercising their legal rights due to gender discrimination. Women were underrepresented in high-level jobs, including top business positions. A local NGO reported that women's average salaries were approximately 70 percent of men's average salaries.
Filia die Frauenstiftung Hamburg: Länderbericht Aserbaidschan, Stand 2012,
http://www.filia-frauenstiftung.de/inhalt/philanthropinnen-und-feminismus/warum-weltweit/bericht-aserbaidschan.html, Zugriff 8.10.2012
In der Gesellschaft von Aserbaidschan sind patriarchale Strukturen fest verankert. Die Familie bestimmt über den Lebensgang der Frauen und insbesondere in ländlichen Gebieten ist es immer noch üblich, Mädchen zu verheiraten, bevor sie das legale Alter dafür erreicht haben.
[...]
(Social Union of Khatun 2008, dt.: "Einer der häufigsten Fälle der Verletzung von Frauenrechten in Aserbaidschan ist die Zwangsverheiratung von jungen Mädchen vor ihrem Heiratsalter. Im Rahmen von Befragungen wurde die Tatsache, dass die Verheiratung von Mädchen vor ihrem legalen Heiratsalter aufgrund von Traditionen der Community und dem Druck der Familie zustande kommt, in den Regionen Sumgait, Lankaran, Astara, Masalli, Quba und Shamakhi aufgedeckt. Solche Fälle kommen immer häufiger vor. [...] Diese Regionen sind darüber hinaus von Dörfern umgeben und in diesen Dörfern gilt es als Tradition, die Mädchen von der Schule zu nehmen, um sie zu verheiraten"). Die betroffenen Mädchen sind häufig erst 13-14 Jahre alt und haben keine Möglichkeit mehr, ihre Bildung fortzusetzen. Da sie das gesetzmäßige Heiratsalter noch nicht erreicht haben, werden solche Ehen nicht registriert und sowohl die Frauen als auch die Kinder nehmen einen illegalen Status ein. Das führt dazu, dass im Falle von Scheidung oder Tod des Ehemanns die Frau keinerlei Ansprüche auf Besitz stellen kann.
Generell werden Frauen insbesondere beim Eigentumsrecht stark benachteiligt. Sie erben seltener und wissen nicht, wie sie rechtliche Schritte einleiten können, um Eigentum für sich zu beanspruchen. Die gesetzlichen Verhältnisse erleichtern einen Übergang in die Kriminalität: "If a woman is arrested, she is isolated by close relatives, and she is extracted from registration document where she lives. When she release, she can not restore her property right and she is thrown in the street. In the result, these women again enter the criminal and dirty world" (Social Union of Khatun 2008, dt.: "Wenn eine Frau verhaftet wird, wird sie von Familienangehörigen isoliert und aus dem Registrierungsdokument für ihre Unterkunft entfernt. Wenn sie entlassen wird, kann sie ihre Eigentumsrechte nicht wiederherstellen und landet auf der Straße. Als Ergebnis betreten diese Frauen wieder die schmutzige kriminelle Welt"). Auf diese Weise werden Frauen leicht zu Opfern von Menschenhandel, der in Aserbaidschan kaum strafrechtlich verfolgt wird.
Wenige Frauen sind an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen beteiligt. Obwohl Anti-Diskriminierungsgesetze existieren, ist Diskriminierung darin nicht genau definiert, so dass nicht zwischen expliziter und impliziter differenziert wird. Das hat zur Folge, dass Frauen häufig an ihrem Arbeitsplatz benachteiligt werden. NGOs in Aserbaidschan geben bekannt, dass 60-70% der weiblichen Angestellten ohne Arbeitsvertrag arbeiten (nach offiziellen Angaben beträgt der Prozentsatz 40%). Sie sind nicht geschützt und werden häufig ohne Entschädigung entlassen, wenn sie zum Beispiel in den Mutterschaftsurlaub gehen wollen.
Frauenhäuser und -fluchtorte!
WAVE - Women against violence Europe: WAVE Statistik 3 (30. Juni 2011) Frauenhäuser in Europa nach Frauenhausplätzen pro 10.000 EinwohnerInnen,
http://www.aoef.at/cms/doc/WAVE-Statistik%203%20Frauenhauspl%C3%A4tze%20pro%20100.000%20EinwohnerInnen.pdf, Zugriff 8.10.2012
Laut einem WAVE Bericht vom 30. Juni 2011 gab es in Aserbaidschan zwei Frauenhäuser!
[...]
USDOS - US Department of State: Azerbaijan, Country Report on Human Rights Practices 2011, April 2012, http://www.state.gov/j/drl/rls/hrrpt/humanrightsreport/index.htm#wrapper, Zugriff 8.10.2012
Im August 2011 ist das Haus von Leila Junus, einer Menschenrechtsaktivistin (Leiterin des Frauenkrisenzentrums, das in diesem Haus untergebracht war), ohne Vorwarnung abgerissen worden, obwohl ein Gericht entschieden hat, dass der Abriss unzulässig ist.
On August 11, authorities demolished a building containing the offices of the Institute for Peace and Democracy, the Women's Crisis Center, and Azerbaijan's Campaign to Ban Landmines without prior notice and despite a court order forbidding its demolition. The leader of the Institute for Peace and Democracy, Leyla Yunus, owned the building. She and other observers attributed the demolition to her activism in support of property rights, citing in particular an article quoting her on the subject that the New York Times newspaper published the day before the demolition.
NGO¿s - Liste einiger der nichtstaatlichen Organisationen in Aserbaidschan!
ACCORD Anfragebeantwortung (a-8163), per E-Mail vom 24.10.2012 (zur Fragen 4)
2) Frauen-NGOs und Liste einiger NGOs in Aserbaidschan
Eine Liste von NGOs in Aserbaidschan finden Sie unter folgendem Link:
? Directory of Development Organizations: Directory of Development Organizations; Edition 2011; Volume II.A; Asia and the Middle East; Azerbaijan, 2011
http://www.devdir.org/files/Azerbaijan.PDF
Frauen-NGOs in Aserbaidschan finden sich auf folgenden Websites
? Azerbaijan Gender Information Center: Women¿s NGOs, ohne Datum a
http://www.gender-az.org/index_en.shtml?id_main=10&id_sub=80
? Azerbaijan Gender Information Center: NGOs of Azerbaijan carried out the gender projects, ohne Datum b
http://www.gender-az.org/index_en.shtml?id_main=10&id_sub=81
? UNFPA - United Nations Population Fund: Azerbaijan: Info for women, ohne Datum
http://www.unfpa.org.tr/azerbaijan/info-for-women.htm
Azerbaijan Gender Information Center: NGOs of Azerbaijan carried out the gender projects, ohne Datum, http://www.gender-az.org/index_en.shtml?id_main=10&id_sub=81, Zugriff 25.10.2012
NGOs of Azerbaijan carried out the gender projects
Name: Agro-Meslehet Center
Year of est.: 1999
Address: 40b, J.Jabarly, 5th floor, room 301, Caspian Business Center
Baku
Phone: (99412) 4978188, 4997018 Fax: (99412) 4976268
E-mail: Faig_agro@azeurotel.com
Contact: Nadirov Faig, Hajiyev M.
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