Heftumschlag DinA4 Die Hillert Popken Sippe Familie Popken Landeswarfen-Oldenburg


Die Hillert Popken Sippe Nachträge zur Häuptlingszeit



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Die Hillert Popken Sippe




Nachträge zur Häuptlingszeit


Oldenburg, den 08. November 1939

Hans Popken

Im Heft 1 unserer Familiengeschichte hatte ich zum Ausdruck gebracht, daß der nach 1500 zu Lauerenz (Landeswarfen) aufgetretene Landrichter Hillert Popken als Nachkomme der Richter und Häuptlinge von Lauerens anzusehen sei. Unter Zugrundelegung urkundlicher Zusammenhänge und Erbvorgänge in Verbindung mit der früher üblichen Gesetzmäßigkeit der friesischen Namenswechselung habe ich versucht die direkten Verbindungen zwischen Hillert Popken und Hillert Meyena sowie Hillert d.J. und Hillert d.Ä. zu klären. Es erscheinen urkundlich nacheinander: (vergl. Heft 1, und Oldbg. Urkb.)

Hillert der Ältere

Hillert der Jüngere


Meyo Tammana

Hillert


Hillert Meyena

Der erstgenannte Hillert d.Ä. dürfte zwischen 1220-1300 gelebt haben. Er ist nur einmal 1294 erwähnt. Nachdem erscheint ab 1306 Hillert d.J. , (Hildrich von Lovenerse auch 1331 juvene Hjderadi de Laurense genannt). Derselbe schlichtet zusammen mit den Hohenkircher Meyo Tammana, der auch 1305 Richter in Östringen war, und dessen Sohn Hillert einen Streit zwischen Jever und Bremen.



Hillert d.J. könnte zwischen 1255-1335 gelebt haben, da er anlässlich seiner Vermittlerrolle 1306 unbedingt im Mannesalter gestanden hat. Aber auch der 1306 gleichzeitig genannte Meyo Tammana und dessen Sohn Hillert gehören wohl zum Geschlecht von Lauerens, da 1354 durch einen Hillert von Lauerens (hillern to louerzen) die benachbarte Häuptlingsburg des Tiart Hillersen (Sohn eines Hillert von Lauerens?), die Reiseburg bei Westrum wegen Familienerbstreitigkeiten zerstört wurde, (vgl. Heft 1).

Dieser letztgenannter Hillert von Lauerens kann nur identisch sein mit dem Hillert, dem urkundlichen Sohn des Meyo Tammana. Zu diesem Zeitpunkt konnte Hillert der Jüngere nicht mehr gelebt haben.

Diese Annahme bestärkt sich weiterhin durch den 1400 zu Lauerens auftretenden Häuptling Hillert Meyena.

Hier ist die Fortsetzung der Geschlechterreihe mit dem vorhergehenden Namen Hillert und Meyena aus Meyo Tammana. Es ergibt sich die gezeigte Generationenfolge. Alle angeführte Personen haben die gleiche Stellung als Richter (judices), gleichen Ursprungsort bezw. Wohnort und die gleichen wechselnden Personennamen. Die friesische Namenswechslung ist stark zu erkennen. Die Richtigkeit dieser Zusammenstellung steht für mich außer Zweifel.

Der im Jahre 1400 als Häuptling zu Lauerens und Hohenkirchen benannte Hillert Meyena hatte anscheinend keine männlichen oder volljährigen Nachkommen. Die Jeverschen Häuptlinge nahmen die Ländereien in Besitz und gaben sie ihren vertriebenen Verwandten, den verschwägerten Häuptlingen von Wittmund und Rodenkirchen, den Kankenas und Lübben.

Eger Kankena sagt in seinem Testament von 1497, selg. Diden (Lübben) Kinder hätten ihn seines Besitzes in Lowensenwerve (Landeswarfen) entwältigt, den sein Vater Tanno bis zu seinem Tode und er selbst danach eine Zeitlang inne gehabt habe. Didde Lübben, Sohn des hingerichteten Dude (Dude und Gerold 1419 in Bremen hingerichtet) war durch seinen Vetter Häuptling Tanno Duren von Jever als Vogt in Hohenkirchen eingesetzt. Er hatte Erbansprüche auf Ländereien zu Lauerens-werven durch seine Mutter, wie es urkundlich heißt, diese Mutter war demnach eine Tochter von Hillert Meyena.

In der Familie Lübben läuft seit dieser Zeit auch der Name Hillert weiter. (Hillert um 1500, Hillert Mamme Dudde, geboren um 1550, und dessen Sohn Siberen Hillers). Das Hohenkircher Erbregister von 1542 spricht nur allgemein von „Mamme dudden kinder“.

Dieser Besitz von 110 hundert Landes entspricht fast genau der Größe des Landes, das nach dem gleichen Erbregister von 1542 der Landrichter Hillert Popken (auch Hilderich Popke oder Poppen) im Westerrott besaß, nämlich 107 hundert. Insgesamt besaß Hillert Popken 282 hundert Landes in der Gemeinde Hohenkirchen. Den Urenkeln des Dide verblieben zu jener Zeit nur noch 40 hundert in der Hohenkircher Rott und 26 hundert in der Wester Rott (d.i. Lauerens-werven). Außerdem besaß ja Hillert Popken in der Nachbargemeinde Wiarden das später adligfreie Landgut Sparenburg mit umliegenden Ländereien. Hillert Popken stand demnach im gleichen Erbverhältnis wie Didde Lübben und dessen Nachkommen. In den Gemeinden Hohenkirchen und Wiarden sind also die Vorfahren vor Hillert Popken zu suchen.

In der Gemeinde Wiarden, ganz in der Nähe der Sparenburg liegt Hodens und Stumpens. Im Jahre 1495 wird als Anführer der Wangerländer im Kampf Popke von Hodens genannt. Zu Stumpens erscheint bekanntlich ab 1501 Popke Siddike dann Hillert Popken Siddiken danach Popke Hillers und dessen Sohn Hillert Popken der später zu Landeswarfen und auf Auhuse in der Gemeinde Hohenkirchen ab 1600 erscheint. (Zu Landeswarfen Nachfolger von Hillert Popken Junior dem Sohn des Landesrichters Hillert Popken). Dieser letzte Hillert Popken aus der Stumpenser Linie starb am 2.1.1637 und liegt im Gang der Kirche zu Hohenkirchen im Landeswarferner Erbkeller. So ist auch hier wieder alles eine Verwandtschaft.

Nach dem Original übersetzen lassen, von Hans Popken, Oldenburg.


(Es wurden nur die Seiten wiedergegeben, die besonders mit unserer Sippengeschichte im Zusammenhang stehen. Alle weiteren Forschungsergebnisse des Verfassers, die vorwiegend die Nachbesitzer auf Popkensburg behandeln, sind fortgelassen. Die Abbildungen der Popkensburg, die nach alten Bildern im Originalbuch abgebildet sind, konnten natürlich auch nicht wiedergegeben werden.)
Oldenburg, den 15. Dezember 1940

Haarenufer 8

Hans Popken

Die älteste Geschichte von Popkensburg und St. Laurens


von

Rechtsanwalt A Meerkamp van Embden

(Mit Abbildungen)

(Gedruckt vom Archiv,

herausgegeben von der Zeeuwschen Gesellschaft der Wissenschaften 1936)
Middelburg

N. V. Boekdrukkeriy en Binderij

J. C. u. W. Alttorffer

Drukkers van Het Genootschap

1936
Nur wenige Einwohner von Walcheren werden des schönen Schlosses Popkensburg noch aus eigener Anschauung erinnern können. Nachdem der Besitzer, Jungherr Rechtsanwalt L. de Witte van Citters im Jahre 1862 gestorben war, verkaufte sein Erbe das Schloß im Jahre 1863 zum Abbruch. Auch die waldreichen Gegenden wurden neugestaltet in Flachland und Wiesenland. Das Haus war damals gerade 100 Jahre im Besitze der Familie van Citters gewesen.

Rechtsanwalt Caspar van Citters 1674-1734, Ratsherr im Hof von Flandern, Ratsmitglied von Zeeland hat eine Privatsammlung von Staatsstücken und anderen Dokumenten angelegt. Der Sohn und Enkel vergrößerte diese Sammlung bedeutend und als Herren von St. Laurens behüteten sie auf dem Schloß mit dem Archiv von Popkensburg auch dasjenige der Herrlichkeit. Glücklicherweise haben diese merkwürdigen Sammlungen nicht das gleiche Schicksal geteilt wie der Aufbewahrungsort. Die Originalbilder bildeten den Kern unserer Zelandia Illustrata, die Dokumentensammlung sowie die Archive von Popkensburg und St. Laurens kamen ins Reichsarchiv von Middelburg. Die Archive ermöglichen es, die Geschichte von Schloß und Herrlichkeit ziemlich weit zurückzuverfolgen. In alten Zeiten wurden beide benannt mit dem Namen Popkensburg. Viel Verwirrung brauchte dies nicht zu geben, da das Lehen Popkensburg und die Herrlichkeit St. Laurens denselben Besitzer hatten. Später kommen St. Laurens und Popkensburg nebeneinander vor als Namen der Herrlichkeit.

Aus der Zeit vor 1401 war so gut wie nichts in Bezug auf das Schloß bekannt. Ein einziges Mal wurde in der historischen Literatur ein Jan van Popkensburg genannt, aber ohne eigentlichen Zusammenhang.

Der Schreiber dieses kam nun 1935 in Briefwechsel mit einem Glied einer alten friesischen Häuptlingsfamilie im heutigen Oldenburg. An der Westseite des Jadebusens liegen von Süden nach Norden drei alte Landschaften: Rüstringen, Oestringen und Wangerland. Im Jahre 1359 vereinigte Edo Wimmeken van Rüstringen die Herrschaft über die drei Gebiete in seiner Hand, aber vor diesem Jahre standen sie jedes unter eigenen Richtern und Häuptlingen.

Eine jetzt noch blühende Familie, die in alten Zeiten in Wangerland geherrscht hat, trägt den Namen Popken und ihre Stammburg, deren Spuren noch nachgewiesen werden können, lag in dem Dorfe Lauerens. Der Herr Hans Popken, der oben genannte Korrespondent, hat über die Geschichte seines Geschlechtes ein Buch geschrieben. Die Übereinstimmung dieses Namens mit dem der bekannten Burg und dem Dorf in Walcheren, hielt ich für so merkwürdig, daß ich darin die Veranlassung fand, einmal nachzuprüfen, was in Bezug auf die ältere Geschichte der Zeeuwschen Besitzungen zu finden wäre. Außer dem bereits Mitgeteilten kam dabei folgendes an den Tag:

Es stellte sich heraus, daß in einer Anzahl Urkunden aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts der bereits genannte Jan van Popkensburg vorkam. Er wurde genannt Kommandeur van Zaandvoorde, einem Kloster der Deutschen Ritter auf Walcheren. Bürger aus Bremen und Lübeck errichteten im Jahre 1190 während der Belagerung von Ptolemais of Accon in Palästina ein Hospital für das Heer der Kreuzfahrer. Als Ptolemais gefallen war, wurde das Deutsche Hospital in das Innere der Stadt verlegt. 1198 ging die Stiftung an Geistliche von edlem Blute über, die den Orden der Deutschen Ritter bildeten. Der vierte Meister, Hermann von Salza, verzog 1221 nach Europa, wo der Orden schnell zu großer Blüte kam. Überall werden Provinzen und Balleien errichtet. Die noch heute bestehende Ballei in unserer Gegend hatte ihren Hauptsitz seit 1231 an der Mauern der Stadt Utrecht. Die Tochterklöster an abgelegenen Orten sind zum Teil gegründet mit einer kleinen Anzahl geistlicher Ritter. Die Marienburg in Ostpreußen, gegründet ungefähr 1274, beherbergte zum Anfang nur 12 Klosterbrüder. Einen größeren Aufschwung nahm das Kloster erst, als es im Jahre 1309 zum Ordenshaupthaus erhoben wurde und der Hochmeister, der bis dahin zu Venedig residiert hatte, seinen Einzug nahm.

Auch zu Zandvoorde bei Middelburg auf Walcheren gründete der Orden ein kleines Kloster im Jahre 1271 oder bald danach. Der dazu nötige Grund und Boden war geschenkt durch die Witwe von Nicolaas von der Putte im Jahre 1249. Im Jahre 1317 verlegte der Landkommandeur zu Utrecht, Herbaren van Drongelen, die Stiftung nach Middelburg, wo Mr. J. A. van de Perre im Jahre 1747 ein Haus baute, das gegenwärtig als Sitz des Landgerichts dient.

Bereits früher wurde, wie gesagt, als Kommandeur des Hauses Jan von Popkensburg genannt. In einem Vertrag vom 26. März 1294 beurkundete Bartour Radinc, Kommandeur vom Deutschen Haus, daß Jungfrau Beele, Tochter von Gillis van Koudekerke, von dem Haus eine jährliche Auszahlung empfangen sollte, die für sie durch Bruder Jan van Popkensburg, ehemals Kommandeur des Stiftes festgesetzt war.

Dieser Jan von Popkensburg schenkt durch den Brief vom 9. Juni 1268 an das Deutsche Haus an den Mauern von Utrecht 19 Gemet (= je 0,5 Morgen) Land in dem westlichen Teil von dem neuen Polder „buten suine“ im Beisein der Pastoren von Schellach und Gapinge sowie Hendrik van Werendiyke, die die Urkunde vor ihm siegeln. Diese Bucht durchschnitt den Zandiykpolder. Auch in diesem Polder hat der Deutsche Orden ein Haus gebaut, das 1282 durch Brüder bewohnt gewesen zu sein scheint. 1350 besteht wohl noch das Haus aber es wohnen dann dort keine Deutschritter mehr.

Etwa um 1292 kauft der genannte Jan noch Grund und Boden in der Herrschaft Popkensburg. Er ist dann selbst nicht mehr auf Walcheren ansässig, denn die Urkunde vom 25. 8. 1292, worin der Ankauf erwähnt wird, nennt ihn „frater domus Theutonice beate Marie“ und sie ist mit ihm gesiegelt durch das Deutsche Haus zu Utrecht, geweiht an Maria, in welchem Haus er zu dieser Zeit also scheinbar seinen Wohnsitz hatte. Wahrscheinlich ist er also am Ende des 13. Jahrhunderts in Utrecht gestorben. Übersehen wir nun das bis dahin Mitgeteilte, dann kann der Gang der Handlung nach meiner Meinung wie folgt zusammengefaßt werden:

Jan (oder Johannes) von Lauerens in Wangerland, jüngerer Sohn (Bruder von Hillert dem Älteren?) und daher bestimmt für den geistlichen Stand, kam als Ritter vom Deutschen Orden nach Utrecht, als dort eine Ballei errichtet wurde, 1231 oder später. Für die Ballei erkundete er noch mehr nach dem Westen gelegene Strecken und baute mitten in Walcheren eine Burg. Diese Burg und das umliegende, durch ihn erworbene Gebiet nannte er nach seinem Vater oder Großvater Popkensburg. Und als er in der bei seinem Schloß entstehenden Niederlassung eine Kirche stiftete, weihte er diese dem Sankt Laurens, zur Erinnerung an die Burg und das Dorf zu Ost-Friesland, wo sein Geschlecht ansässig war. Unter Schutzherrschaft des Grafen Floris V. wurde auf Grund und Boden, der im Jahre 1249 an die Ballei geschenkt war, im Jahre 1271 ein Ordenshaus gegründet, von dem Jan von Popkensburg Kommandeur wurde. Im Jahre 1268 schenkte dieser an die Ballei 19 Gemet Land in dem neuen Polder und in der Nachbarschaft baute der Orden, sicher vor 1282 noch ein Haus. Infolge von Streitigkeiten zwischen dem Grafen und dem Adel, in die er mit hineingezogen wurde, kehrte Jan von Popkensburg zwischen 1290 und 1292 nach dem Haus seines Ordens zu Utrecht, wo er auch starb.

Das Schloß Popkensburg, wie wir es aus den Grundrissen und Abbildungen kennen, zeigt ganz den Charakter eines aus dem 13. Jahrhundert stammenden, und verteidigbaren Wasserschlosses. Es ist zu vergleichen mit dem Hause Brederode und dem Schloß Dornenburg und somit mit dem Doorwerth. Die Häuser diesen Charakters sind vom Vorschloß durch einen Graben geschieden. In einigen Fällen, z. B. beim Schloß Brederode, befindet sich der Eingang des Vorschlosses dem Eingang des Wohnschlosses gegenüber. Beim Schloß Popkensburg stand das Eingangstor des Vorschlosses an der linken Seite vom Schloß. Und gerade so war es bei der Marienburg in Ostpreußen. Als Beispiel dieser ältesten Wasserschlösser in Westfalen, die aber später verändert sind, können genannt werden: Burgsteinfurt, Darfeld, Vischering, Gemen und Rheda. Diesen schließt sich das Schloß Bergh an. Alle haben ein Vor- oder ein Nebenschloß, wie dies auch bei späteren, rechteckigen Schlössern vorkommt.

Also ist es sehr gut möglich, daß die Popkensburg bis 1863 die Insel Walcheren geziert hat.

Soviel aus dem Archiv der Borsseles (dem Nachfolger von Jan von Popkensburg) hervorgeht, spielt der Name Laurens oder der Heilige Laurens in deren Geschlecht absolut keine Rolle. Auch steht fest, daß in unseren Gegenden der Heilige nicht oft vorkommt. Von den zahlreichen Kirchen und Kapellen auf Walcheren ist nur das Bethaus bei der Popkensburg dem Saint Laurens geweiht.

Diese Betrachtungen geben nach meiner Ansicht keine geringen Anhaltspunkte für die Wahrscheinlichkeit der oben geäußerten Vermutung betr. die Abstammung und die Taten des Jan von Popkensburg. Er, nicht Claes van Borssele, soll außer der Burg auch die Kirche an der Popkensburg gestiftet haben.

Was lehrt uns nun die Chronik von dem Geschlecht Popken? Zu Landeswarfen, früher Lauerenswerven, in Wangerland, liegt das alte Lauerens, ehemals die Wasserburg der Richter und Häuptlinge von Wangerland. Noch heute erhebt sich in den südlichen Ländereien von Gralf Popken das mit einem rechtwinkligen Graben umgebene Gelände, auf alten Karten als „Borch“ angedeutet.

Bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts muß auf den runden Hügeln innerhalb des Grabens eine Burg mit Vorburg gestanden haben, denn die Chronik von Oestringen meldet, daß die Feste in Wangerland durch die Oestringer verwüstet wurde. Der Herr Popken nimmt an, daß mit dieser Feste die genannte Wasserburg gemeint ist. Dies soll dann eine sogenannte „motta“ gewesen sein, die später durch eine rechtwinklige Anlage ergänzt wurde. Die Burg und das dazugehörige Gebiet hieß Lauerens. Daneben entstand ein neues Dorf, genannt Lauerenswerfen, später entartet in Lanswarfen und Landeswarfen.

Der Name der aufeinanderfolgenden herrschenden Herren von Lauerens ist Hilderadus, Hildericus oder Hilderd. Eine Urkunde von 1294 wurde unterzeichnet durch Hilderardus sen. Juvenis. Hyderardus de Lauerense spricht 1331 eine Sühne aus. Dieser Hillert jr. stand in Familienbeziehung zu dem Häuptling Popke Itzeken, dessen Haus Reiseburg zu Westrum ungefähr 1350 durch Hillert wegen Familienzwistrigkeiten verwüstet wurde. Auch in anderen angeheirateten Geschlechtern kommt etwa zu dieser Zeit der Name Popke vor. Aber erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts tritt zu Landeswarfen mit Hillert Popken der Name Popken als Familienname auf (oder als Patronymicum).

In dem Urkundenbuch von Jever und Knyphausen habe ich – dies muß gesagt werden – umsonst nach einem Popken von Lauerens des 13. Jahrhunderts gesucht, nach dem Jan von Popkensburg seine Burg auf Walcheren genannt haben könnte. Aber so arg entmutigend ist das nicht. Das genannte Urkundenbuch enthält über den langen Zeitraum von 787-1350 nur 50 Akten, bis 1300 nur 19. Sehr viel Material muß also verloren gegangen sein oder noch in den Archiven schlummern.

Mit Ausnahme der Chronik der Familie Popken und des zitierten Urkundenbuches von Jever und Knyphausen ist es mir nicht geglückt, gedruckte oder ungedruckte Schriftstücke den Gegenstand betreffend, in die Hände zu bekommen. Ist die in diesem Artikel entwickelte Kombination richtig, dann müssen die gesuchten Popken gelebt haben und dann werden die gesuchten oldenburgischen Quellen durch die Kombination selbst ergänzt.

Und sie lassen sich noch weiter verfolgen. Viele Deutschritter stammten aus dem Norden des Landes, das der Orden auch an bürgerliche Stifter übergeben hatte. So war zum Beispiel Poppe van Oestringen (identisch mit Popeko, Richter in Rüstringen, erwähnt 1306?, er war ein Bruder des Idzeke von Reiseburg, dessen Sohn war Popke Idzeken und die Kindeskinder Hillert Popken und Side Popken, letzterer † 1354 bei der Zerstörung der Reiseburg durch Hillert von Lauerens), (vergl. Sello, Oestringen und Rüstringen S. 100 und Bremer Urkundenbuch 1.c.) Landmeister in Preußen von 1229 bis 1242. Danach wurde er Hochmeister als Nachfolger von Konrad von Thüringen. Die Klöster des Ordens breiteten sich aus nach Osten (Marienburg), nach Westen (Utrecht, Zandvoorde).

Ob Jan von Popkensburg nach seiner Rückkehr nach Utrecht die Besitzungen auf Walcheren noch lange behalten hat, ist aus den zur Verfügung stehenden Angaben nicht ersichtlich. Seine letzte überlieferte Rechtstat datiert von 1292. Der nächste bekannte Besitzer von Popkensburg ist Claes von Borssele, 1299-1357. Dieser besitzt im Jahre 1318 noch kein einziges Gemet Ambacht in Popkensburg. Frühestens wird er also das Schloß sowie das unbewegliche Gut zwischen 1319 und 1331 erworben haben.




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