Kommentar töten von Küken: Branche in der Sackgasse


Eine andere Sicht auf die Dinge



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Eine andere Sicht auf die Dinge

Es geht um Land, Pacht- und Kaufpreise, um Spekulation, Marktmacht und Anlagestrategien. Zurück aus dem Stall, setzt sich Wendorff an seinen Computer, hinter ihm stehen Mini-Traktoren in der Schrankwand. 1991 wurde die AGW Worin gegründet, jener Betrieb, den Wendorff heute als Gesellschafter und Geschäftsführer leitet. Hervorgegangen ist er, wie so viele Agrarbetriebe in Ostdeutschland, aus einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft der DDR.

Sieben Betriebe gehörten ursprünglich dazu, sogar eine Schäferei. Nach der Wende aber wurde alles aufgelöst und 6.500 Hektar Land neu verteilt. „Eine verrückte Phase“, sagte Wendorff. Am Ende kam die heutige GmbH dabei heraus, spezialisiert auf die Charolais-Zucht, ein ökologischer Bioland-Betrieb. Fünf Gesellschafter aus dem Ort, neun Mitarbeiter aus der Umgebung, nicht ganz 1.000 Hektar Land, 300 Mutterkühe, 120 Jungrinder, 1,2 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Aus der Sicht des typischen westdeutschen Landwirts klingt das gigantisch. Agrarökonom Wendorff aber hat eine andere Sicht auf die Dinge.

Er hätte gerne mehr Land. Zwei Drittel der Flächen hat die AGW Worin bloß gepachtet; nur ein Drittel gehört ihr. Das birgt Risiken. Jedes Mal, wenn ein Pachtvertrag ausläuft, könnte ein anderer zum Zug kommen. Oder aber die Pacht wird einfach teurer. „Eigentlich bräuchten wir 70 Prozent Eigentum, um unternehmerisch stabil zu sein“, sagt Wendorff. In der Vergangenheit hatten sie jede Gelegenheit genutzt, Land zu kaufen – von der bundeseigenen Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) bis zur Treuhand. Doch im Landkreis Märkisch-Oderland ist es schwierig geworden, an Land zu kommen.

„Wir sind Unternehmer, wir müssen uns am Markt behaupten“, sagt Wendorff. Mit Marktdruck müssten sie seit zwanzig Jahren klarkommen. Dennoch findet er, dass da etwas schiefläuft. Was in Entwicklungsländern unter „Landgrabbing“ läuft, also dem aggressiven Aufkaufen von Land durch Investoren, ist unter etwas gemäßigteren Vorzeichen auch in Ostdeutschland ein Thema. „Es gibt viele Wettbewerber, auch Kapitalanleger. Der Pachtmarkt ist ebenfalls unter Druck, die Preise steigen“, sagt Wendorff.


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