4.3 Brünn
Die Beliebtheit der Aviatik können wir auch in Brünn beobachten. Hier entstanden Gebäude, deren Namen von der Aviatik inspiriert wurden. Die Exempel sind z.B. das Hotel Avion (1926–27), von dem Architekten Bohuslav Fuchs und das Kino Avia, von Josef Kranz. In Otrokovice entstand sogar im Jahre 1932 Baťas Flughafen.
Das Meisterwerk der Stadt Brünn ist die Mährische Bank, von Bohuslav Fuchs und Arnošt Wiesner, 1928–30 entworfen.
Brünn und Zlín wurden mit den neuen Schulprogrammen verbunden. Vesna, so hießen die Fachschulen, für Frauenberufe von Josef Polášek und Bohuslav Fuchs projektiert, hatten eine europäische Bedeutung. Die Vesna bildeten einige Gebäude, in denen die Abteilungen aller Frauenberufe, das Lehrinstitut, und das Internat waren. Bohuslav Fuchs entwarf auch im Jahre 1929, den Masaryk- Studentenheim. Zu den anderen architektonisch wichtigen Gebäuden in Brünn gehörten die Grundschule in Brünn-Obřany, die Mittelschule auf der Kotlářská Strasse, oder die Schule in Brünn- Královo Pole, alle von dem Architekten Josef Polášek entworfen, des weiteren die Kinderschule in Brünn-Husovice von Bohuslav Fuchs. Der Architekt Mojmír Kyselka projektierte die deutsche Grundschule in Brünn- Černá Pole, Florián Kuba die Grundschule und die Mittelschule in Brünn- Řečkovice, Oskar Poříska die Grundschule von Tyrš in Brünn- Židenice.
Im Zentrum des Interesses stand Brünn auch dank der Architektur der Kurbäder. Karel Teige zählte das Stadtkurbad und das Schwimmbad in Brünn- Zábrdovice, sogar zu solchen Gebäuden, wie die Arbeiterschule in Bernau von Hannes Meyer oder Duikers Sanatorium in Hilversum, in den Niederlanden. Um die Leute der Natur näher zu bringen, baute man viele Kurbäder und Sanatorien in der Nähe von Heilquellen (Mariánské Lázně, Karlovy Vary, Luhačovice, Sliač). Im Fall des Stadtkurbades in Brünn handelte es sich um nautischen Funktionalismus mit Schiffelementen.
Die Cafés, wie es schon gesagt wurde, wurden meistens in ein größeres Gebäude eingegliedert, aber es gab einigen Ausnahmen. Solche Ausnahme bildete das Café Era. Das einzweckgebundene Gebäude wurde von Josef Kranz projektiert. Dieses wurde im Jahre 1932 in eine Ausstellung des internationalen Stils, ins Museum der modernen Künste in New York eingeordnet. Der Stolz der Stadt Brünn sind weitere moderne Cafés: das Café von Josef Zeman (1925), B. Fuchs, das Café Esplanade (1925–26) von Arnošt Wiesner, oder das Café Savoy von Jindřich Kumpošt. Die meisten Cafés befanden sich im Stadtzentrum.
Der Palais Morava gehörte zu den wichtigsten Gebäuden der Stadt Brünn. Arnošt Wiesner projektierte dieses Projekt zwischen 1926–1929, 1933, 1936.
Die Familienhäuser sind auch ein großes Kapitel der Architektur. 16 Häuser wurden in verschiedene Bautypen verarbeitet und von Brünner Architekten /Fuchs, Grunt, Kroha, Víšek, Wiesner und anderen/ projektiert. Diese bildeten die Ausstellung des modernen Wohnens - Das neue Haus in Brünn. Es handelte sich um ein epochales Ereignis, obwohl kein Haus verkauft wurde und der Investor dieses Projektes Pleite ging. Das Haus von Fuchs, 1927–28, stellte die Spitze der damaligen Architektur. Die bei der UNESCO eingetragen Villa Tugendhat ist eine Perle der Stadt Brünn. Diese Villa wurde von Ludwig Mies van der Rohe entworfen. Wir kennen diesen Architekten schon aus dem Bauhaus. Diese entstand zwischen 1928–3O. Nur die Zeitschrift Byt a umění interessierte sich damals für diese einzigartige Villa und schrieb über sie einen Artikel. Es war deshalb weil, diese Villa damals keine Erfüllung der sozialen Aufgaben darstellte.
Zu den ersten der bedeutendsten sakralen Gebäude zählt man die Kirche der Tschechoslowakischen Hussitenkirche. Sie stammt von Jan Víšek aus den Jahren 1926–28.
Das Krematorium entstand in Folge der Modernisierung der Begräbniszeremonie. Arnošt Wiesner (Ernst Wiesner) projektierte das Gebäude des Krematoriums in Brünn- Bohunice, 1925–1930, 1932–33. Man sagte damals von diesem Gebäude, dass es das perfekteste Werk seiner Art und Weise in der Tschechoslowakischen Republik war.
4.3.1 Villa Tugendhat
„Ich habe mir immer ein geräumiges, modernes Haus mit klaren einfachen Formen gewünscht. Und mein Mann war geradezu entsetzt von Zimmern, die bis an die Decke mit Figürchen und Zierdecken voll gestopft waren.“, begründete Grete Tugendhat später die Architektenwahl. (Bild Nr.16).
Diese Villa wurde von dem Brünner Textilindustriellen Fritz Tugendhat und seiner Frau Grete bei Ludwig Mies van der Rohe in Auftrag gegeben. Grete Tugendhat, geborene Löw-Beer, hatte das große Grundstück anlässlich ihrer Hochzeit 1928 von ihren Eltern, geschenkt bekommen. Ende Dezember 1928 zeigte Mies dem Ehepaar die ersten Entwürfe vor. Diese berühmteste moderne Gebäude Brünns entstand gleichzeitig mit Mies' Barcelona-Pavillon.
Das im 1929/30 nach den Plänen des Architekten errichtete Wohnhaus gilt als einer der bedeutendsten Bauten Mies van der Rohes in Europa und als Meilenstein der modernen Architektur. Es reiht sich neben Le Corbusiers Villa Savoye und Frank Lloyd Wrights Haus Robie ein.
Die Villa liegt auf dem Schwarzfeld (Cerna pole) im Norden von Brünn.
„Zur Straße hin zeigt sich das Haus als unspektakulärer, eingeschossiger Pavillon, während es sich zur steil abfallenden Gartenseite mit einer riesigen Fensterfront präsentiert. Zwei Elemente dieser Front lassen sich voll versenken. Das 2.000 m² umfassende Grundstück bietet durch die Hanglage und die talwärtige Ausrichtung des Gebäudes nach Süden einen schönen Ausblick auf die Brünner Altstadt. Durch das Anlegen von seitlichen Hofflächen, die aus dem Hang geschnitten wurden, gelang es Mies, das Haus zu rahmen und fest am Berg zu verankern. Die Terrassenlandschaften dramatisieren dabei den natürlichen Abhang architektonisch.
Die Terrassen im oberen Geschoss und die vorgezogene Treppe zum Garten scheinen das Haus förmlich in die Landschaft hineinstoßen zu lassen. Im Wohnbereich des Untergeschosses öffnet sich der Raum über großflächige, über die Ecke verglaste Außenwände nach Süden und Osten. Der erhöhte Standpunkt bedingt dabei eine rahmende Fokussierung des Blickfeldes, verstärkt durch die Rahmenelemente der raumhohen Glasscheiben und die jeweils flankierenden Stützen, wodurch eine Distanzierung des Gebäudes vom Landschaftsbild erreicht wird. Das vor den Fensterflächen verlaufende Geländer war im ursprünglichen Plan nicht vorgesehen, wurde aber noch in den 30er Jahren hinzugefügt.
Der Bau wurde als dreigeschossige Stahlskelettkonstruktion geplant, was damals ganz neu im Wohnungsbau war. Durch die Raumkomposition von unverbundenen, rechtwinkligen Mauerscheiben und einem davon freigelösten Tragsystem konnte der Bauherr seine Raumbezüge und Funktionen selbst festlegen.
Der offene Grundriss ermöglichte dabei einen freien Raumfluss und ähnelt dabei dem im gleichen Jahr entworfenen Barcelona-Pavillon. Konstruktion und Wand wurden dabei strikt voneinander getrennt und sollten einen „frei“ einteilbaren Grundriss ermöglichen, wenngleich das Raumprogramm mit dem Wartefoyer für Besucher, der Abgrenzung der Wirtschaftsräume wie auch dem Trakt für die Bediensteten formal einen Zustand der großbürgerlichen Ideale und Umgangsformen des 19. Jahrhunderts darstellt.“56
„Der Baukörper trennt private und eher öffentliche Wohnbereiche durch unterschiedliche Raumausbildungen wie auch durch die geschoßweise Anordnung in Etagen. Die Schlafräume sowie die Bäder ordnen sich im oberen Eingangs-Geschoss an. Mit einer zellenartigen, geschlossenen Struktur sind diese Räume Rückzugsorte für die Hausbewohner und schließen sich zum Eingangsbereich, der durch die starke Hanglage ebenfalls im Obergeschoss liegt, ab. Über eine Wendeltreppe auf der Zugangsebene gelangt man in den Hauptraum, einen großen, offenen Wohnbereich (zusammen mit Wintergarten eine Fläche von rund 280 Quadratmetern), der sich zu zwei Seiten durch raumhohe Glasscheiben komplett zum Außenraum hin öffnet, etwa 2/3 des Untergeschosses ausfüllt und nur durch eine Glastür gegen Zugluft und Geräusche von oben abgeschirmt wird. Der Wohnraum, dessen Dimensionen von keiner Stelle des Raumes vollständig erfassbar sind, ist als großes, offenes, frei fließendes Areal angelegt, das auf drei Seiten bis zur Decke von Glas eingefasst und in vier oder fünf verschiedene, kleinere Raumflächen durch Andeutung eines Wandschirmes, Vorhänge oder ein freistehendes Schrankelement (dem heutigen Raumteiler) unterteilt ist. Der Essbereich, der Arbeitsbereich, die Sitznischen und der Wohnbereich definieren sich lediglich durch die frei im Raum stehenden Elemente (Raum im Raum-Effekt).
Die großzügige Verglasung integriert dabei den Außenraum mit seinen Bäumen und Rasenflächen zu einer Art landschaftlichen Tapete, die hier als visuelle Begrenzung des Innenraumes wahrgenommen wird. Beim Versenken der fast fünf Meter langen Glaselemente kommt es dann zu einer vollständigen Verschmelzung von Innen- und Außenbereich. Aus diesem Grunde verwendete Mies im Innenbereich nur blasse und gedämpfte Farbtöne (Marmor, Holz, Seide, Leder) bzw. Weiß und Schwarz mit ihren verschiedenen Nuancen, um den sich ständig wandelnden Farben der Natur entgegen zu arbeiten.“57
„Die Villa bekommt ihren besonderen Ausdruck durch ihre auffälligen Materialien und kleinen Details im Inneren. Das Zusammenspiel der verschieden aufgeladenen, edlen Materialien mit den kostbaren Holzfurnieren machen die Räume in der Villa zu einem besonderen Erlebnis. Mies verwendete (wie beim Barcelona-Pavillon) kreuzförmige, in weiten Abständen angeordnete Chromstahlstützen, die das konstruktive System bilden, und freistehende Wände aus kostbarem goldenen und weißen Onyx. Das Herzstück des Hauses ist die Onyx-Wand im offenen Wohnbereich. Hierbei handelt es sich um den so genannten unechten Onyx, ein aragonitisches Sediment, das für die Tugendhats in Steinbrüchen Marokkos abgebaut wurde. Die Farbigkeit geht von milchig-weiß geädert über orange bis orange-rot. Diese Art von Marmor ist durchscheinend und schillert beim Auftreffen der Sonnenstrahlen in unterschiedlichen Farbnuancen. Palisander, ein seltenes, dunkles, rötliches tropisches Hartholz wurde für die raumhohen Türen im Eingangsbereich des Obergeschosses verwendet. Das Furnier der halbrunden Schirm-Verkleidung des Essbereiches wurde aus Makasskar, auch Ebenholz genannt, gefertigt. Dieses harte, schwere Tropenholz weist mit der hellbraunen, leicht rötlichen Farbe und der schwarzen Äderung eine sehr ungewöhnliche Struktur auf. Das am meisten verwendete Material in der Villa ist der Travertin, den Mies für Fußböden, Treppen und Fensterbänke einsetzte. Die Vorhänge sind aus schwarzer und beigefarbener Schantungseide. Die Fußböden waren neben Travertin zum Teil mit weißem Linoleum ausgelegt. Das Wohnzimmer wurde zudem durch einen quadratischen Teppich aus Naturwolle zoniert. Eine gezielt auf einem viereckigen Sockel platzierte Büste von Lehmbruck dient dabei als inszenierter Blickpunkt. In die eleganten Räume stellte Mies behutsam einige seiner Barcelona-Sessel und Hocker sowie weitere neu entworfene Sessel: mit echtem Schweinsleder oder weißem Velin überzogene und neu bepolsterte MR- Stühle, die so genannten „Tugendhat- Sessel“. Ein weiterer Klassiker: der Glastisch mit verchromter Kreuzstütze aus Stahlstangen. Die Kosten des mit 1.250 Quadratmetern Nutzfläche riesigen Hauses waren enorm. Allein für den Preis der Onyxwand hätte man damals ein ganzes Einfamilienhaus errichten können.“58
Im Jahre 1938 emigrierte die Familie Tugendhat aus der Tschechoslowakei, deren Randgebiete in diesem Jahr vom für Juden lebensgefährlichen Dritten Reich besetzt wurden.
„Am 4. Oktober 1939 wurde das Haus für den Bedarf der Gestapo formell beschlagnahmt und 1942 als Besitz des Großdeutschen Reiches eingetragen. Es wurde zeitweise vom Nazi-Protegé und Flugzeugkonstrukteur Willy Messerschmitt bewohnt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee sollen russische Soldaten Ochsen am offenen Feuer vor der berühmten Onyx-Wand gebraten haben. Tschechische Behörden verwandelten das leerstehende und leicht beschädigte Haus später in die orthopädische Abteilung des benachbarten Kinderkrankenhauses. Das legendäre Wohnzimmer mit dem Panoramablick in den Garten und über die ganze Stadt wurde auch eine Turnhalle.
In den sechziger Jahren begann sich ein Teil der Brünner Kulturszene für eine würdigere Nutzung dieses außergewöhnlichen Baudenkmales einzusetzen, insbesondere für seine Öffnung für Besucher. Auf dasselbe Ziel richtete sich auch eine nachdrückliche Initiative des Architekten Frantisek Kalivoda, der Ende der 60er Jahre eine denkmalpflegerische Wiederherstellung der Villa durchzusetzen versuchte. Seine Bemühungen wurden erst in der ersten Hälfte der achtziger Jahre teilweise erfüllt, als das Bauwerk wieder als Repräsentationsraum in Betrieb genommen wurde. Obwohl viele Persönlichkeiten der Brünner Kultur eine Änderung an der Nutzung der Villa gleich nach dem November 1989 forderten, gelang dies teilweise erst 1994.
Durch einen Beschluss des Brünner Stadtrates wurde die Villa dem Museum der Stadt Brünn zur Nutzung übergeben und seit dem 1. Juli 1994 als Denkmal der modernen Architektur in Brünn der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wegen seines außerordentlichen künstlerischen Wertes wurde das Haus Tugendhat im August 1995 zu einem Nationalen Kulturdenkmal erklärt.“59
Die Villa Tugendhat wurde im Jahre 2001 in die UNESCO-Welterbeliste als Denkmal moderner Architektur aufgenommen.
4.4 Zlín
Im Jahre 1935 beauftragte Jan A. Baťa den Architekten Le Corbusier. Er wollte die Ausarbeitung eines Gebietsplanes der Bauentwicklung der Stadt Zlín, entlang das Tal Dřevnice, bis zu Otrokovice realisieren. Der Entwurf wurde nicht realisiert, aber Baťas Auftrag sollte ein einzigartiges Experiment sein.
Der Begründer der Firma Baťa, Tomáš Baťa baute die Firma zusammen mit seinem Bruder aus. Er begann im Jahre 1894 und während 10 Jahren wurde die Firma eine Globalkooperation. Baťa baute seine Fabriken in Europa, Asien, Afrika und Amerika.
Baťa interessierte sich für die moderne Architektur. Er bat im Jahre 1911 Jan Kotěra um einen Entwurf seines Hauses und um einen Entwurf einer Arbeiterkolonie /1918/. Noch wichtiger war, dass Tomáš Bat´a die Bedeutung der Standardisierung und der neuen modernen Bauprinzipien und Baumaterialien erkannte. Er besuchte die USA schon in den Jahren 1904–1905 und 1919. Er übernahm die allgemeinen und auch die konkreten Prinzipien, einschließlich der Arbeitsethik. Der Nachweis dafür ist das Stahlbetonskelett, das er mit den Ingenieren für sein universales Baumodul wählte. Dessen Form und Fläche übernahm er aus einem Plan einer amerikanischen Fabrik. Diese Standardisierung gab der Architektur in Zlín einen spezifischen Charakter. Le Corbusier sagte: „Zlín ist der amerikanische Ameisenhaufen“.
Zu den bekanntesten Architekten in Zlín gehörten František Lydie Gahura und Vladimír Karfík. Zlín war „die Stadt einer Firma“ Das Aufbaukonzept ging aus der Reformbewegung des 19. Jahrhunderts hervor. Es handelte sich um die Gartenstädte, davon haben wir schon gesprochen. Die Gebäude funktionierten neben dem technischen Fortschritt.
Zu den Baťas Architekten gehörte auch Jiří Voženílek. Die Dominanten der Stadt Zlín sind: das Hotel Společenský dům /1932–33/, das Kaufhaus (1929), das große Kino (1931–32), das Verwaltungsgebäude der Firma Baťa (1937–38), die Baťas´ Schulen (1927–28) und das Denkmal von Tomáš Baťa (1932–33). Alle diese Gebäude wurden am Platz der Arbeit konzentriert. Das große Kino, für 2500 Leute, von Gahura, Martinec, Vtelenský aus der Abteilung von Baťa, war die Baťas ´ Anerkennung des Films. Auch deshalb ließ er die modernen Filmateliers /1935–36/ bauen. Dort entstanden Filme über die Produkten der Firma Baťa, aber auch die Filme für die weitere Ausbildung der Arbeiter. Das Hotel Společenský dům, das Kaufhaus und das Verwaltungsgebäude gehörten zu den größten und höchsten Gebäuden dieser Art in der tschechoslowakischen Funktionalismus. Zu den anderen Exempeln dieser Gebäude in Zlín werden das Wohnstadtviertel Letná, Zálešná und Podvesná, die Internate und die Studieninstitute usw. gezählt.
4.4.1 Das große Kino
Die Dominante auf dem Platz der Arbeit in Zlín. Die Autorschaft ist bestreitbar, aber man unterstellt sie dem František Lydie Gahura. Dies ist auch mit der Adaptation des Interieurs aus Theatersaal beweisbar. Dem Gahura gehört die Autorschaft zweifellos bei der urbanistischen Lösung der Gebäude (Bild Nr.17).
Das große Kino wurde im Jahre 1933 gebaut. Ursprünglich wurde als Provisorium gemeint. Das Gebäude hat die Bauabteilung der Firma Baťa entworfen. Den ersten Entwurf hat der Architekt M.Lorenc schon im Jahre 1930 entworfen, leider ist dieser sich nicht erhalten. Wir wissen, dass das Gebäude einen amphitheatralischen Grundriss und ein akustisch gestalteten Profil haben sollte. Dieser Entwurf wurde von der Leitung der Firma Bata nicht aufgenommen aus den finanziellen Gründen. Der Entwurf schien der Leitung sehr aufwändig.
Über die zeitweilige Absicht der Gebäude überzeugt uns auch sparsame Lösung der Stahlkonstruktion. Die Spannweite dieser Konstruktion war 33 Meter, was damals sehr bahnbrechend. Es war die erste geschweißte Stahlkonstruktion in solchem Ausmaß in der Tschechoslowakischen Republik. Der Autor war Herr Vtelecky.
Die Umhüllung des Objektes mit Heraklith, als Füllstoff von außen auch innen war auch umwälzend. In den Entwürfen und auch in den Realisationsabsichten auf den Ausbau des Platzes der Arbeit zahlt man in den Jahren 1935–36 mit der Demontage des Kinos und mit seiner Neuaufbau in einem Kulturzentrum. Das Kino ist für 2 270 Personen eingerichtet. Es war bestimmt das größte Kino in der vorkriegszeitlichen Tschechoslowakei und wahrscheinlich auch in Mitteleuropa.
5. Schlusswort
Meine Diplomarbeit bestätigte mich in meiner in der Einteilung ausgesprochene Theorie, dass unsere Architektur sehr vom Bauhaus-Stil beeinflusst wurde. Ich kann sogar eine sehr mutige Theorie äußern, und zwar dass das Bauhaus die gleiche Grundlage wie Bauhaus, als Still der Architektur hatte oder noch mutiger, dass der Funktionalismus als praktische Verkörperung des Bauhauses ist. Dazu habe ich viele Gründe in meiner Arbeit beschrieben.
Was ich sehr interessant fand, war das in verschiedenen Literaturquellen die Autoren das Bauhaus anders wahrgenommen haben. Einige behaupten dass das Bauhaus nur eine Schule war, andere nehmen das Bauhaus als ein Lebensstil und als einen Kunststil wahr. In einigen Quellen können wir die Enge zwischen Bauhaus und Funktionalismus ganz klar nachspüren. Die Quellen haben sich auch ganz deutlich unterschieden in der Abhängigkeit ob sie deutsch oder tschechisch waren. Am meisten haben die tschechische Quelle keine Zusammenhänge mit dem Bauhaus, bzw. Deutschland zugelassen. Eine sehr wichtige Ausnahme war das Buch vor einem renommierten Kunsthistoriker Herrn Lukes, Begleichung der Schuld. Schon der Name des Buchs ist ganz klar und konnte auch für meine ganze Arbeit genutzt werden. In fast allen Literaturquellen war meine mutige Theorie nur nahe legt, aber nicht klar ausgedrückt.
In dem Kapitel Die deutschsprachigen Architekten in Prag habe ich geäußert, wie viele deutsche Architekten bei uns tätig waren, und vom Funktionalismus ausgegangen sind. Ich habe festgestellt, dass wir in diesem Zeitabschnitt im internationalen Rahmen fast die Spitze waren. Ich glaube es war auch dank den deutschsprachigen Architekten. Es ging nämlich in vielen Fällen um Tschechoslowaken mit den deutschen Namen oder um Deutschen, die in der Tschechoslowakei geboren waren. Zu den bedeutendsten und bekanntesten gehörten Arnošt Wiesner – Ernst Wiesner, Heinrich Kulka – Jindřich Kulka oder Franz Hruschka- František Hruška. Das ist auch nächster Grund für meine Theorie.
Das Bauhaus war dank seiner Mitglieder auf der ganzen Welt bekannt und einflussreich. Die Tschechoslowakische Republik war keine Ausnahme. Unsere Künstler waren sehr beeinflusst. Man sieht das in der Architektur, weil sie sehr zu sehen ist.
In dieser Zeit, über die ich in meiner Arbeit gesprochen habe, entstanden die Perlen unserer Architektur. Wir sehen diese Perlen wie übliche Häuser an und nehmen nicht wahr, dass sie zu Recht unser Kulturerbe bilden. Sie dienen uns wie normale Häuser, Passagen oder Kinos und fast niemand weiß, dass sie die Denkmäler der funktionalistischen Architektur (der Spitze der Architektur bei uns überhaupt) sind. Entgegen anderen Ländern haben wir ein so großes Kulturerbe und es bedient unsere Aufmerksamkeit.
Meine Arbeit sollte uns erinnern an unsere gemeinsame Geschichte. Ich hoffe, es ist mir gelungen und dabei habe ich auch die Zusammenhänge zwischen Funktionalismus und Bauhaus erforscht und das war auch das Ziel dieser Arbeit.
6. Resumé
Tato diplomová práce se zabývá německou uměleckou školou, která vznikla v roce 1919. Bauhaus, ovlivnil světovou uměleckou scénu svými převratnými stavbami ,názory, postoji, a také zavedl nové pedagogické metody a principy. Vznikla zde nejzásadnější a nejvýznačnější umělecká díla tehdejší doby a tvořily a vyučovali na něm špičky tehdejšího uměleckého světa.
Cílem práce bylo představit tuto progresivní a inovativní školu, zjistit její „kořeny“, projít její historii, nejzajímavější osobnosti, a představit její pedagogické principy.
Výzvou celé práce však bylo zjistit a ukázat školu Bauhaus ve vztahu k tehdejšímu Československu a poukázat na její vliv na československé umění. Tento obrovský vliv na naše umění se završil v uměleckém stylu funkcionalismus. Tento architektonický styl je v naší architektuře naprosto ojedinělý a nepřehlédnutelný. Funkcionalismus také tvořil základnu Bauhausu a po dlouhou dobu ovládal nejen československou, ale i světovou architekturu vůbec. Vliv se dal najít i v jiných na Bauhausu vyučovaných oborech, fotografie,malba atd.
Spojení osobností, myšlenek a názorů potvrdilo, mou v úvodu práce zmíněnou teorii o tom, že vztahy a vazby mezi Československem a Německem byly velmi silné a těsné. Tak říkajíce ztělesněným důkazem toho jsou stavby, které každý den míjíme na ulicích našich měst. Je jen otázkou času, kdy si to přiznáme a začneme se touto tématikou více zabývat.
Summary
This thesis is concerned with German Art School, which was established in 1919. Bauhaus influenced worldwide art scene with its revolutionary buildings, opinions and attitudes. Also, it introduced new pedagogical methods and principals. The most important and significant artworks of that time were created within Bauhaus. In addition, the most important representatives of art world were creating and teaching within Bauhaus.
Objective of this thesis was to provide an introduction to this progressive and innovative school and to explore its roots, go through its history, introduce most important representatives and its pedagogical principles.
The most challenging thing was to find and show Bauhaus in relation to former Czechoslovakia and to show its influence on Czechoslovak art. This huge influence culminated in well know art movement, functionalism. This architectonic style is within Czech and Slovak unique and cannot be overlooked. Functionalism also formed basis of Bauhaus and for a long time ruled over Czechoslovak and worldwide architecture. The influence was also visible on other subjects taught on Bauhaus, e.g. photography, painting etc.
Connection of persons, ideas and opinions confirmed my theory, mentioned in the beginning of thesis, that relations and connections between Czechoslovakia and Germany were very strong and tight. Buildings which we pass every day on the streets are the strongest evidence of this relation. It is only a matter of time when we acknowledge this fact and start to explore this more.
Dostları ilə paylaş: |