Pontificium consilium de legum textibus interpretandis pontificium consilium pro familia pontificia academia pro vita



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C.  Zusammenfassung

 

a)       Versucht man eine zusammenfassende Beurteilung des ‘Rechts auf Leben im Verfassungssystem der Bundesrepublik Deutschland’, so ist diese grundsätzlich positiv. Der grundrechtliche Schutz von Leben und körperlicher Unversehrtheit steht nicht nur als Konkretisierung der Anerkennung der Würde eines jeden Menschen im Zentrum des Verfassungssystems. Er ist auch von Gesetzgebung, Rechtsprechung und Rechtswissenschaft zur verbindlichen Richtschnur des Handelns gemacht. Er wird dem Grunde nach nicht in Frage gestellt, auch in den bekannten Konfliktfeldern nicht. Er entfaltet sich nicht nur in klassischen Bereichen der Lebensgefährdung, sondern auch in neuen, erst in letzter Zeit virulent gewordenen, wie der Gentherapie oder der Umweltgefährdung. Der Staat begreift den Schutz des Lebens der Menschen als eine seiner zentralen Aufgaben und versucht ihn in verschiedener Weise, auch mit nicht unerheblichen finanziellen Aufwendungen, in vielen Feldern zu verwirklichen. Das Bundesverfassunggericht hat den Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit in vielerlei Hinsicht näher dogmatisch entfaltet und als Kontrollmaßstab in konkreten Konflikten eingesetzt.



b)      Aber es gibt auch Konfliktfelder, in denen das Recht auf Leben bestimmter Rechtsträger nicht den gebührenden Schutz erhält, weil andere Rechtsgüter vorgezogen werden. Das gilt insbesondere für das Recht des ungeborenen Menschen auf sein Leben. Dabei fällt auf, daß jeweils den Interessen und Rechten der im Leben stehenden Menschen ein größeres Gewicht eingeräumt wird: der Mutter beim Schwangerschaftsabbruch, den heilbar Kranken bei der Organtransplantation, und vielleicht sogar den Mitleidenden bei der Sterbehilfe. D.h., gerade in den Lebensphasen, in denen der Mensch wegen seiner außerordentlichen Schwäche, Hilflosigkeit und Angewiesenheit eines besonderen Schutzes bedarf, am frühen Anfang und am letzten Ende, bestehen Tendenzen, diesen Schutz in Frage zu stellen und sogar zu versagen. Offenbar wird es in diesen Phasen noch nicht oder nicht mehr so ganz ernst genommen. Noch sind es Tendenzen, die sich nicht voll durchsetzen konnten. Das gilt, ich möchte das ausdrücklich betonen, auch für die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs. Denn nicht nur das Bundesverfassungsgericht, sondern auch der Gesetzgeber betonen den Vorrang des Lebensrechts des Ungeborenen vor den Rechten der Mutter, außer ihrem eigenen Recht auf Leben. Die rechtliche Lage unterscheidet sich daher grundsätzlich von der in den USA.[72] Die extremen Positionen, die dem Ungeborenen ein Lebensrecht absprechen, haben sich rechtlich nicht durchgesetzt. Der Streit geht um die Mittel des Schutzes, deren generelle Geeignetheit und Effektivität. Da diese jedoch zweifelhaft sind, ist es auch die konkrete Erfüllung der Schutzpflicht trotz ihrer abstrakten Hervorhebung.

Die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die Zeitpunkte für Sterbehilfe und Organentnahme sind noch nicht abgeschlossen. Hier wird eher die Tendenz zum Schutz der Sterbenden wieder stärker, i.ü. unabhängig von Parteigrenzen.

c)      Wie sich die Umsetzung des Rechtes auf Leben weiter entwickelt, hängt nicht zuletzt davon ab, daß den Menschen begreiflich gemacht wird, daß Leben in jeder Phase und in jedem Zustand der Verfügung durch andere grundsätzlich entzogen sein muß, weil sonst das Leben eines jeden in jeder Phase der Gefahr der Verfügung durch einen anderen unterliegt. Wenn einmal das konkrete Leben eines Menschen an irgendeiner Stelle zur Disposition anderer gestellt wird, weil es noch nicht oder nicht mehr ‘schützenswert’, ‘wertvoll’, ‘lebenswert’, ‘nur noch eine Qual’ etc. ist, sich nicht mehr ‘menschenwürdig’ leben läßt, dann ist ein fundamentaler Einbruch gegeben, der das Recht selbst in Frage stellt.

Die Schwierigkeit liegt darin, daß dies in einer säkularisierten Gesellschafts- und Rechtsordnung deutlich gemacht werden muß. Unabhängig von der Frage, wie christlich Deutschland heute noch ist, müssen auch die überzeugt werden, die es nicht sind. Es muß ein weiter Konsens erhalten, wo er fehlt wieder hergestellt, ausgebaut, vertieft und konkret umgesetzt werden. Der Rückgriff auf und die Hervorhebung des Evangeliums des Lebens ist dafür notwendig, unabdingbar und hilfreich. Es muß allen verständlich gemacht werden, auch denen. die nicht auf der Grundlage des christlichen Glaubens stehen. Das ist nicht einfach und verlangt viel geduldige Überzeugungsarbeit in einer Sprache, die auch sie verstehen. Das deutsche Verfassungsrecht stützt eindeutig die ‘Kultur des Lebens.’ Um ihre konkrete Verwirklichung muß aber immer wieder mit Hilfe auch des ‘Evangeliums des Lebens’ gerungen werden. Dieses ist nicht nur den Glaubenden zugänglich. Es enthält eine in Jahrhunderten angesammelte Erfahrung, ein grundlegendes Wissen,die immer wieder geprüft, gewogen und bestätigt worden sind. Sie sind mit der uns gegebenen Vernunft einsehbar und verstehbar. Es hat sich gezeigt, daß ihre Mißachtung das Zusammenleben der Menschen zutiefst stört und gar zerstört. Gerade in der Demokratie läßt sich das Recht auf Würde und Leben am ehesten verwirklichen, denn sie ist darauf gegründet. Aber sie wird dann auch daran gemessen, wieweit ihr diese Verwirklichung gelingt.



[1] Ausgewählte Literatur zu Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG:
Heinhard Steiger, Entwicklung im Grundrechtsverständnis in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts - zur Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 2 Abs. 2 Satz 1, in: Neue Entwicklungen im öffentlichen Recht, hrsg. v. Thomas Berberich, Wolfgang Holl, Kurt-Jürgen Maaß, Stuttgart 1979, S. 255-279; Georg Hermes, Das Grundrecht auf Schutz von Leben und Gesundheit, Heidelberg 1987. Dieter Lorenz, Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, in: Josef Isensee und Paul Kirchhoff (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Band VI, Heidelberg 1989, S. 3-39; außerdem die Kommentierungen zu Art. 2 Abs. 2 S.1 GG von: Dieter Murswiek, in: Michael Sachs (Hrsg.) Grundgesetz-Kommentar, München 1996, S. 133-181, S. 163ff., mit ausführlichen Literaturhinweisen S. 134; Günter Dürig, in: Theodor Maunz - Günter Dürig - Roman Herzog (Herausgeber): Grundgesetz, Kommentar, Loseblattsammlung, Stand 19  ; Philip Kunig, in: Ingo v. Münch und Philip Kunig (Hrsg.) Grundgesetz-Kommentar,  Bd. 1, 4. Aufl., München 1985, S. 225ff; Adalbert Podlech, in: Kommentar zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (Alternativkommentar), 2. Aufl., S. 289ff.; Hans D. Jarass, in: Hans D. Jarass - Bodo Pieroth, Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, 3. Aufl. 19  , S. 73ff.

[2] Bundesverfassungsgericht, Amtliche Sammlung der Rechtsprechung, Bd. 39, S. 1-95, S. 41 (BVerfGE 39, 1 (41); zuletzt wieder BVerfGE 88, 203 (252).

[3] BVerfGE 39 (1, 36); Starck (Fn. 1) S. 225; Jarass (Fn. 1), S. 73.; Dürig (Fn. 1) Art. 2, Abs. 2, Rdnr. 8

[4] BVerfGE 88, 203 (251ff.).

[5] Dürig (Fn. 1), Art. 1 Abs. II, Rdnr. 73.

[6] Norbert Hörster, Das ‘Recht auf Leben’ der menschlichen Leibesfrucht-Rechtswirklichkeit oder Verfassungslyrik, Juristische Schulung 1995, S. 192.

[7] BVerfGE 39, 1 (36ff.); 88, 203 (252). Es hat ausdrücklich erklärt, daß es auf einzelne Entwicklungsstufen nicht ankäme. Denn es seien Entwicklungsstufen als Mensch, im individuellen Menschsein, nicht solche zum Menschsein.

[8] BVerfGE 39, 1 (37).

[9] So jetzt neuestens auch Murswiek (Fn. 1) Rdz. 146, S. 164 m.w.Nachw. in der älteren Literatur. Das BVerfG scheint in seiner Entscheidung BVerfGE 88, 203 ebenfalls dieser Auffassung zuzuneigen, wenn es ausdrücklich vom ‘Lebensrecht des Ungeborenen’ spricht (S. 210 Nr. 3 der Anordnung gem. § 35 BVerfGG, S. 254, 283.

[10] So Murswiek, ibidem; unten S.

[11] Z.B. Helga Kuhse/Peter Singer, Muß dieses Kind am Leben bleiben’ Erlangen 1993, S. 177ff.

[12]  Dürig (Fußnote 1) Art. 2 Abs. 2 Rdnr. 8ff.; h.M. Jarass (Fußnote 1) Art. 2 Rdnr. 44, S. 74.

[13] Dazu u.a. Kunig (Fn. 1) Art. 2 Rdnr. 72 und 80; Jarras (Fn. 1) Art. 2, Rdnr. 56.

[14] Gegen ein Verfügungsrecht u.a. Dürig (Fn. 1) Art. 2 Abs. II Rdnr. 12; dafür Podlech (Fn. 1) Art. 1 Abs. 1 Rdnr. 55 und Arat. 2 Abs. 2 Rdnr. 24.

[15] Dürig (Fn. 1) Art. 2 Abs. II Rdnr. 9-11; Starck (Fußnote 1) Art. 2, Rdnr. 129, S. 227 mit Verweisen; Jarass (Fußnote 1) Art. 2 Rdnr. 46, S. 74.

[16]  Murswiek (Fußnote 1) Rdz. 150 mit Verweisen; Starck (Fußnote 1) S. 228.

[17]  Murswiek, ibidem.

[18]  Lorenz (Fußnote 1) S. 13f.; Starck (Fußnote 1) S. 228.

[19] Dazu unten  B IV.

[20]  Dazu unten B VI.

[21]  Murswiek (Fußnote 1) Rdz. 171.

[22]  BVerfGE 39, 1 (42ff.); 46, 160 (164); 49, 89 (141); 53, 30 (57); 56, 54 (73); 88, 203 (251ff.); Steiger (Fußnote 1) S. 261ff.; Josef Isensee, Das Grundrecht als Abwehrrecht und staatliche Schutzpflicht, in: Isensee-Kirchhoff, Handbuch  Bd. 5, Heidelberg 1992, S. 143-241.

[23] BVerfGE 39, 1 (41f.).

[24] BVerfGE 88, 203 (255) in Bezug auf die Freiheitsrechte der Mutter gegenüber dem Lebensrecht des Kindes.

[25]  BVerfGE 88, 203 (254); Isensee (Fußnote 22), S. 232f.

[26] BVerfGE 1, 97 (161ff.); dazu Steiger (Fußnote 1) S. 258ff.

[27]  Bundesverwaltungsgericht, Amtliche Sammlung der Entscheidungen, Band 1, S. 159-163.

[28]  BVerfGE 88, 203 (258ff.).

[29]  BVerfGE 39, 1 (44); 88, 203 (255);  Die Literatur zur Problematik der Abtreibung ist inzwischen unübersehbar. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Abhandlungen findet sich in der derzeit letzten umfassenden Untersuchung von Sabine Demel, Abtreibung zwischen Straffreiheit und Exkommunikation, Weltliches und kirchliches Strafrecht auf dem Prüfstand, Stuttgart 1995. Dazu u.a. Hans Reis, Das Lebensrecht des ungeborenen Kindes als Verfassungsproblem, Tübingen 1984; Martin Kriele, Die nicht-therapeutische Abtreibung vor dem Grundgesetz, Berlin 1992; 1992 und 1995 trat eine Neuregelung in Kraft, die aber bisher nur in Teilen eingehend kommentiert worden ist. Ich verzichte im Folgenden auf Einzelnachweise, ausgenommen die beiden Urteile des Bundesverfassungsgerichts in BVerfGE 39, 1ff. und 88, 203 ff.

[30] So ausdrücklich BVerfGE 39, 1 (43); 88, 203 (255).

[31] § 218 StGB; BVerfGE 88, 203 (255).

[32] §§ 218a Abs. 1, 219 StGB.

[33] § 218a Abs. 2 StGB.

[34]  BVerfGE 88, 203 (257); kritisch Thomas Helmke, Kritische Anmerkungen zum neuen Abtreibungsrecht, Zeitschrift für Rechtspolitik 1995, S. 441-442.

[35]  BVerfGE 39, 1ff.; 88, 203ff.                  ,

[36]  BVerfGE 39, 1 (44ff.); 88, 203 (264ff.).

[37]  Gesetz zur Vermeidung und Bewältigung von Schwangerschaftskonflikten (Schwangerschaftskonfliktgesetz) BGBl. 1992 I, S. 1398.

[38] §§ 211-216 StGB, Mord, Totschlag , Tötung auf Verlangen.

[39] Helga Kuhse/Peter Singer, Muß dieses Kind am Leben bleiben’ Erlangen 1993,in Bezug auf schwerstbehinderte Kinder.

[40] Hans Reis, Heutige Auffassungen in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokrtischen Republik zu Euthanasie, ‘Selbstbestimmungsrecht’ und Beihilfe zur Selbsttötung, Europäische Grundrechtszeitschrift, 1987, S. 277ff;

[41] Dazu mit weiterer Literatur und Rechtsprechung Klaus Bernsmann, Der Umgang mit irreversibel bewußtlosen Personen im Strafrecht, Zeitschrift für Rechtspolitik, (ZRP) 1996, S. 87ff.

[42] Das BVerfG hat es sogar zugelassen, daß bestimmte therapeutische Maßnahmen (Bluttransfusion) aus religiösen Gründen abgelehnt werden, selbst wenn ohne diese der Tod eintritt, BVerfGE 32, 98. Zur Frage des Sterbenlassens irreversibel Sterbender fehlen gesetzliche Regelungen, maßgebend sind ‘Richtlinien für die Sterbehilfe’ der Deutschen Ärztekammer, aktualisierte Fassung, Deutsches Ärzteblatt 90 (1993) B - 1791, 1792 Zeitschrift für Medizinrecht 1985, 38ff.

[43] Klaus Dörner, Tödliches Mitleid

[44] Die Literatur ist außerordentlich umfangreich. Aber von Ausnahmen abgesehen, stimmen die Autoren in den Grundsätzen überein; es gibt aber eine Reihe von dogmatischen Streitigkeiten im einzelnen.

[45] Albin Eser in Schönke/Schröder, Strafgesetzbuch, Kommentar, 24. Aufl., München 1991, Vorbem. zu § 211 Randz. 25, S. 1509; Dreher-Tröndle, Strafgesetzbuch, Kommentar, 47. Aufl., München 1995, Vor § 211 Rdz. 14, 10131; Karl Lackner, Strafgesetzbuch, 21. Aufl., München 1995, Vor § 211, Rdz. 7,8, 851f. Alle mit umfangreichen Verweisen auf weitere Literatur.

[46] Eser, ibidem, Rdz. 28, S. 1510; Dreher-Tröndle, ibidem Rdz. 17, S. 1014; Lackner, ibidem, Rdz. 8, S. 853.

[47] Eser, ibidem, Rdz. 31, S. 1512.

[48] BGHSt. 40, 257ff.

[49] Klaus Dörner, Hält der BGH die ‘Freigabe der Vernichtung lebenswerten Lebens’ wieder für diskutabel’ Zeitschrift für Rechtspolitik (ZRP) 1996, S. 93ff. Lackner (Fußnote 46) zitiert die Entscheidung zustimmend.

[50] BGHSt. 40, 257 (263).

[51]  So wohl auch Murswiek (Fußnote 1) Rdz. 145, S. 164; Lorenz (Fußnote 1) Rdz. 12, S. 9f.

[52] Zur Problematik Michael Schröder, Kommissionskontrolle in Reproduktionsmedizin und Gentechnologie, Köln 1992, S. 144ff.

[53]  Bundesgesetzblatt 1990, Teil I, S. 2476; dazu Rolf Keller u.a. Embryonenschutzgesetz, Kommentar, Stuttgart etc. 1992.

[54] Dazu Schröder, Kommissionskontrolle (Fußn. 52), S. 34ff. mit weiteren Verweisen.

[55] § 5 Embryonenschutzgesetz, dazu Keller (Fußn. 53), S. 229ff.; auch Schröder, (Fußn.   ), S. 143 mit weiteren Literturnachweisen.

[56] So wohl Schröder (Fußnote 52), S. 142.

[57] Gemeinsamer Entwurf der Fraktionen der CDU/CSU, FDP und SPD, Drs. 13/4355; der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Drs. 13/2936; Gruppen-Antrag mehrerer Abgeordneter aller Fraktionen, Drs. 13/4114; Gruppen-Antrag mehrerer Abgeordneter der Fraktionen der CDU/CSU, FDP und SPD, Drs. 13/4368. Die erste Lesung fand statt am 19. April 1996. Zur Vorbereitung des Gesetzgebungsverfahrens hatte der Bundestag am 28. Juni 1995 eine Expertenanhörung durchgeführt.

[58]  Damit folgt sie der Harvard-Konvention von 1968 und den Richtlinien des Beirates der Bundesärztekammer. Zur Erläuterung u.a. Stellungnahme des Beirates in Deutsches Ärzteblatt, 1993, Heft 44, S. 59ff.; sowie Dieter Birnbacher u.a.: Der vollständige und endgültige Ausfall der Hirntätigkeit als Todeszeichen des Menschen - Anthropologischer Hintergrund, ibidem S. 46ff.; Walter F. Haupt u.a.: Die Feststellung des Todes durch den irreversiblen Ausfall des gesamten Gehirns ‘Hirntod’, in: Deutsches Ärzteblatt 1993, Heft 45, S. 52ff.; Christoph Lang (Fußnote   ); die Definition ist auch in einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutshen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zugrundegelegt worden, 2. Juni 1990, Bonn/Hannover 1990, S. 18.

[59]  Insbesondere Johannes Hoff/ Jürgen in der Schmitten, Kritik der ‘Hirntod’-Konzeption, Plädoyer für ein menschenwürdiges Todeskriterium, in: dieselben: Wann ist der Mensch tot’, S. 153ff.; in diesem Band auch weitere Kritiken u.a. von Herta Däubler-Gmelin (S. 401ff.); Monika Knoche (S. 417ff.); Wolfgang Huber (S. 462) der als evangelischer Bischof von Berlin inzwischen den Standpunkt der ‘gemeinsamen Erklärung’ (Fußnote 58) in Frage stellt; Wolfram Höfling (S. 449); Dietmar Mieth (S. 458ff.). Es ist möglich, eine Schwangerschaft auszutragen, ibidem S.

[60]  So die in Fußnote 44 genannten Autoren, die, obwohl das Herz als zentrales konstitutives Organ ersetzbar ist, nunmehr für das Gehirn an diesem Konzept festhalten, da von ihm Personalität, Integrität, Zusammenhalt des Organismus abhingen.

[61]  Darauf beruht die Kritik am Hirntod-Konzept von Hoff und in der Schmitten (Fußnote 59), u.a. Gerhard Roth und Ursula Diche, Das Hirntodproblem aus der Sicht der Hirnforschung, in: Hoff/in der Schmitten, S. 51ff.

[62]  So insbesondere Höfling in seinen Äußerungen, (Fußnote 59). Vom Hirntod-Konzept, d.h. Ende der Hirnströme gehen ohne weitere Erörterung noch aus Jarass (Fußnote 1) Rdz. 46, S. 74; Murswiek (Fußnote 1) Rdz. 142 S. 164.

[63]  Ähnlich wohl Höfling,ibidem; Mieth (Fußnote 59), S. 161.

[64]  Die Literatur dazu ist inzwischen ebenfalls allzu umfangreich. Siehe neuestens Heinhard Steiger, Verfassungsrechtliche Grundlagen in: Jürgen Salzwedel, Grundzüge der Umweltpolitik, 2. Aufl., Berlin 1996, Abschnitt II, mit Hinweisen auf Literatur und Rechtsprechung; zuletzt auch Monika Böhm, Der Normmensch, Materielle und prozedurale Aspekte des Schutzes der menschlichen Gesundheit vor Umweltschadstoffen, 1996, insbesondere S. 8. Ich beschränke mich angesichts der Fülle der Literatur in der Regel auf Zitate der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts.

[65]  BVerfGE 45, 89 (140ff.); 53, 30 (57ff.); 56, 54 (73); 79, 174 (201f.).

[66]  Auch hierzu Steiger, ibidem; Murswiek (Fußnote 1) zu Art. 20a.

[67]  BVerfGE 77, 170 (229); 79 174 (201).

[68]  BVerfGE 53, 30 (58).

[69]  BVerfGE 77, 170 (229f.).

[70]  Böhm (Fußnote 64) S.

[71]  BVerfGE 53, 30 (58ff.).

[72]  Dazu Donald P. Kommers, The Constitutional Law of Abortion in Germany: Should Americans pay Attention’, The Journal of Contemparary Heulth Law and Policy, vol. 10 (1994) p. 1-32.

DENIS CAVANAGH

 

RIGHT TO LIFE IN THE AMERICAN MEDICAL SYSTEM


In 1995, I attended a conference at the Vatican called ‘From Hippocrates to the Good Samaritan and Beyond’. It was a very thought provoking meeting and, especially in the light of ‘Evangelium Vitae’, I thought it would be worthwhile to try to assess the impact of the ‘culture of death’ on medical practice in our country. In America, while the pretense is being kept up on the importance of the Hippocratic oath and the benevolence of the Good Samaritan, the strategy of the secular humanists is to try to make these irrelevant in the twin interests of social convenience and fiscal security. This campaign has been quietly waged in the media, in the courts and in our public schools and universities. The initial planning funds came from private sources, in the case of abortion from the Rockefeller and Ford Foundations. Thereafter, most of the support has come covertly from public funds. References to the Good Samaritan would probably have been forbidden, or at least frowned upon, as not being consistent with the principle of ‘separation of church and state’ except for embodiment in the Good Samaritan laws which protect doctors who stop at traffic accidents to tend the injured. Yet the two biggest threats to life in our health care system today are the result of our failure to learn from Hippocrates and the Good Samaritan. These threats are the twin abominations of abortion and euthanasia.

The oath of Hippocrates was a moral and ethical guide to physicians for over 2,000 years and it forbade abortion specifically. But, now two United States Supreme Court decisions in 1973, have made abortion ‘a woman’s choice’ for any reason in the first and second trimesters and available with medical consultation for almost any reason in the third trimester of pregnancy.1,2 It is therefore no wonder that in many American medical schools today the oath is suitably amended to omit the reference to abortion. With the push now on for euthanasia we can soon expect the omission of the statement ‘I will give no deadly drug to anyone if asked, nor suggest any such counsel’ It is vital that Catholic activists, allied with our Christian church-going brethren, should pressure medical school administrators to restore the Hippocratic oath to its original form. If they fail to do so we should withdraw our political and financial support from those medical schools. This is not merely a battle over historical precedent, this is a battle for the minds of young doctors at the beginning of their careers.

 

ABORTION IN AMERICA

 

America is the most affluent nation in the world, but in our country today one in every three pregnancies ends in abortion. We are in this terrible situation because of the U.S. Supreme Court rulings Roe v. Wade and Doe v. Bolton in 1973. The more important decision, as far as the effect on the American medical system is concerned, is Roe v. Wade so let’s consider the main medical justification for this ruling. In writing the majority opinion, Justice Blackmun stated ‘we need not resolve the difficult question of when life begins’. Surely this is a question Blackmun did not want to resolve, because acceptance of the idea that human life was present from conception would have brought to the unborn the legal status of ‘personhood’ and protection under the law, so that legal abortion could have not have been justified.



Medically the fact was clear then, and as the Holy Father has pointed out in ‘Evangelium Vitae’ it is even more clear now, that there is no disagreement about when human life begins. It is clear that the fetus is human because it’s parents are human. It is clear that it is alive from conception or in-vitro fertilization could never have become a reality and Louise Brown, the first so-called ‘test tube’ baby, would never have been born. Since the advent of embryoscopy, which allows us to view and photograph the human fetus in utero in the first trimester of pregnancy, there is even pictorial proof as to when human life begins.3

The doctors most affected by the abortion laws are obstetrician-gynecologists and it will be argued that the American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) has submitted many amicus curiae briefs in support of Roe v. Wade. The fact is that many prominent Fellows of the College (including at least three past presidents Beecham, Hofmeister and Schmidt), were unalterably opposed to legal abortion. What really happened was that in the early 1970's an influential minority with a strong base in the administrative staff, convinced the majority of the Fellowship that it was in their best interests to support elective abortion even though only about 30% of gynecologists were willing to do abortions. In the 1990s it is hard to understand why the Executive Committee of the American College of Obstetricians and Gynecologists can justify the continued support of Roe v. Wade. This ruling allows abortion on demand up to 24 weeks, and legalizes destruction of the unborn up to full-term, so that the so-called ‘partial birth’ abortions can be done, 80% of which according to Haskell are ‘purely elective’.4 They certainly cannot justify their support of Roe v. Wade on the basis of fetal welfare, because the mortality rate is 100%. Neither can they do it on the basis of maternal mortality statistics. If they had to have legal abortion, it would have been more reasonable for them to limit it to the first 16 weeks of pregnancy, even in the interest of maternal life. This view is even supported by data from the 1992 publication of the AMA Council on Scientific Affairs which reported that although the risk of maternal death from legal abortion under 16 weeks is lower than for childbirth, it is higher after this gestational age.5

Now, if it is more dangerous for women to have abortions over 16 weeks than it is to have a baby, why do some obstetrician-gynecologists oppose changes in Roe v. Wade’ Most do so because of patient pressure. Some are ‘seduced idealists’ who really believe the law is good for women and for society. Some do so because of the enormous sums of money which can be made for very little work, doing abortions in private offices and abortion clinics. If we consider only the State of Florida, with an average cost of $250 per abortion, and 80,000 abortions per year, we see a financial interest of $20 million per year for the doctors alone. Private abortion clinics and organizations such a Planned Parenthood (who run or refer to abortion clinics) have a vested interest in seeing that the 1973 Roe v. Wade ruling is upheld. Hence, it is easy to find experts to testify in support of the Supreme Court decision of 1973 and any attempt to reverse it will have to be vocal, well organized and well funded. However, as reflected in the recent congressional actions in this area, an increasing number of Americans are beginning to realize that the medical facts have been distorted to justify abortion for social reasons, and that these account for 98% of the abortions being done in the United States today.

But, do most American Obstetrician-Gynecologists really support Roe v. Wade today’ The American Association of Pro-Life Obstetricians and Gynecologists (AAPLOG) is a recognized special-interest group within the American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG). As reported in the May 1995 issue of ‘The Female Patient’, this group became increasingly concerned about the parent organization’s official stance on the abortion issue.6 Despite the fact that they claim to speak for the ‘the Fellowship’, ACOG has not polled the Fellows for their views on legal abortion for the past 10 years, so in 1994 the Executive Committee of AAPLOG decided to poll as many practicing obstetrician-gynecologists as possible with a special effort to include all ACOG Fellows.

A comprehensive list of approximately 37,000 OB/Gyns was obtained and the survey was sent out to all of those listed. The questionnaire was printed and mailed by the PPS Medical Marketing Group of New Jersey. They also compiled the results, so as to ensure anonymity of the respondents and confidential handling of the replies. The questions were constructed to be unbiased and attempted to elicit clear answers from the respondents (Table 1). A response from 9,165 ( almost 25%) was judged to be an adequate sampling. This is a relatively big response for a survey sent to a large group of physicians with no direct financial incentive to respond. In addition to answering the nine questions, more than 400 physicians wrote additional comments, and this group was divided almost evenly between those supporting and those opposing abortion on demand. Some of these comments were quite vitriolic - again emphasizing the strong feelings and deep-seated division among OB/Gyns on this issue, rather than uniform support for the ACOG amicus curiae briefs which are being submitted in support of Roe v. Wade and related abortion issues.

As seen from the attached table (table 1) the responses to questions 1 and 2 were not surprising, with strong support for abortion in cases of danger to the mother’s life, rape, incest, and uniformly fatal fetal anomalies. However, we did not expect the high percentage of ‘yes’ responses to question 4 since the many anomalies are relatively insignificant and correctable. Responses to question 5 show that a majority oppose abortion for family planning. Responses to question 6 reveal solid opposition to paying for abortion with tax money. Responses to question 7 indicate that 80% of respondents believe that in the interest of maternal health, abortion clinics should be held to the same medical standards as other outpatient facilities, and yet in most states abortion clinics are exempted from these standards. Responses to question 8 show over 60% favoring a neutral or antiabortion stance for ACOG. Finally, responses to question 9 reveal that almost 60% were opposed to the American Council for Graduate Medical Education (ACGME) proposal for mandating abortion training for residents in obstetrics and gynecology.

In summary, this survey shows that most American Obstetrician-Gynecologists do not support ACOG’s current position on Roe v. Wade with approximately 15% favoring an antiabortion stance, 46% favoring a neutral stance, and only 39% advocating abortion on demand. Contrary to the ACOG’s official ‘pro-choice’ stance, our results indicate that over 60% of practicing obstetrician-gynecologist favor a neutral or antiabortion position. Also, almost 60% of them oppose mandatory abortion training for residents in obstetrics and gynecology.

The official reason given is to improve abortion technique in the interest of the health care of women. The fact is that 99% of the procedures used by abortionists are currently used by residents in Obstetrics and Gynecology to treat patients with spontaneous, incomplete or missed abortions (miscarriages), second-trimester fetal deaths, molar pregnancies or to perform fetal diagnostic procedures. Also, it is not necessary to perform induced abortions to take care of abortion complications and all residents in Obstetrics and Gynecology are already taught how to deal with hemorrhage and infection, which are the most common complications of induced abortion. It should also be noted that of the 274 OB/Gyn residency programs in the United States, 89% already offer opportunities to perform first-trimester induced abortions and 82% offer opportunities to perform second-trimester abortions.7 The fact is that most resident doctors, like most practicing obstetrician-gynecologists in America, do few if any induced abortions because they find their performance an unpleasant, emotionally draining task which runs counter to their usual goal of delivering healthy babies of healthy mothers. They find it particularly odious when they know that in 98% of cases the indication for elective abortion is social and not medical. Most likely, the real reason for the ACGME induced abortion training requirement is to coerce more young doctors into performing abortions, in the hope that they will be more willing to do them as practicing obstetrician-gynecologists, and so fill ‘the thinning ranks’ of abortionists who keep the multimillion dollar abortion industry afloat’

The new ACGME requirement went into effect on January 1, 1996. It will almost certainly be challenged in the courts by individuals and by Catholic Hospitals with OB/Gyn residency programs. After all, even with the Roe v. Wade ruling on a woman’s right to elective abortion, a physician has the right to refuse to do it. If a resident in obstetrics and gynecology does not want to do abortions, I know of no Residency Program Director who will force a resident to do them as long as we have a strong enough Catholic legal defense force set up to ensure that the ‘conscience clause’ is observed. This force could act independently or in cooperation with the American Center for Law and Justice of the Christian Coalition. One thing seems clear with regard to legal abortion in America at this time, changes for the better will only come with improved public education and vigilant, united, Christian cooperation and commitment.

 


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