Evangelisches Gemeindelexikon



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Ferienseminare Ausbildung, theologi­sche

Feste, Kirchliche



I. Die Entstehung der kirchlichen Feste Neben der jüdischen Lebensordnung über­nahm die Jerusalemer Urgemeinde die 7- Tage-Woche und den jüdischen Festkalen­der. Bis zum Jahre 80, dem Ausschluß der Christen aus den jüdischen Gottesdiensten und Festen, feierten Christen und Juden ge­meinsam den Sabbat. Nachdem die Juden in das Achtzehnbittengebet - das Hauptgebet jedes jüdischen Gottesdienstes - die Verflu­chung der »Nazarener« aufgenommen hat­ten, wurde der Sonntag zu dem wöchentli­chen Feiertag der Christen. Die Anfänge des Sonntags reichen aber vor diese Zeit zurück. Die ersten Christen, die angespannt auf die —» Wiederkunft Jesu warteten, rechneten nicht mit Jahren. Sie erwarteten Jesu Kom­men an jedem Sabbat. War Jesus am Ende des Sabbats nicht gekommen, dann feierten sie im —» Abendmahl unter den Rufen: »Mar- anatha! Komme bald, Herr Jesu!« die Ver­bindung mit ihrem erhöhten Herrn. Die Abendmahlsfeier ist die Urzelle des Sonn­tags. Schon im NT wird die Feier des Sonn­tags bezeugt. Er ist der »Herrentag« (Offb

i,io). Die äthiopischen Christen nennen ihn den »Erstgeborenen der Feste« (Athanasius), da er der Tag der —► Auferstehung Jesu Chri­sti war.

Als erstes Jahresfest wird das Passahfest ab­gelöst durch die Karwoche und die große auferstehungsfeier. Die Karwoche (mittel­hochdeutsch Kara = Klage, Reue) war der Schlußpunkt einer 40tägigen Bußzeit. Dem Jubelfest der Auferstehung folgt die 50tägige Freudenzeit in Erinnerung an die Begegnun­gen des Auferstandenen mit den Seinen, an deren Ende das Pfingstfest, der Tag der Aus­gießung des —» Heiligen Geistes, stand. Dem Pfingstfest geht der Himmelfahrtstag (Apg



  1. ff) voraus.

Einen ganz anderen Ursprung haben die Fe­ste des Weihnachtskreises. Das weih- nachtsfest- es ist erstmalig 336 nachweis­bar - hat in der Mitte des 4. Jh.s in Rom das aus dem syrischen Sonnenkult stammende Geburtsfest des Sol invictus abgelöst. Davor feierte die Christenheit den 6. Januar - ur­sprünglich das Geburtsfest des ägyptischen Gottes Aion - als Fest der Geburt Jesu. Das heutige Epiphaniasfest galt von Anfang an dem Gedächtnis der Taufe Jesu und seines ersten Wunders in Kana. Während die abend­ländische Christenheit am 6. Januar der Weisen aus dem Morgenland gedenkt, ist das Epiphaniasfest in der Ostkirche das Weih­nachtsfest geblieben. Auch den Weihnachts­festen wurde ursprünglich eine 40tägige, später 4wöchige Bußzeit als Vorbereitung vorangestellt (Advent).

Neben den großen, im biblischen Gesche­hen wurzelnden Festen setzten sich von Gemeinde zu Gemeinde immer mehr Mär­tyrer-, Heiligen- und Kirchweihtage durch. So entstanden eine Unzahl von arbeitsfreien Festtagen, die im —» Mittelalter zu sozialen Mißständen führten. Das letzte große kirch­liche Fest, das Trinitatisfest, am Sonntag nach Pfingsten,ist erst im 10. Jh. in den Fest­kalender aufgenommen.



  1. Die Feste der Christenheit und das Kir­chenjahr

Das Kirchenjahr, das im Unterschied zum bürgerlichen Jahr am 1. Advent beginnt und bis zum 30. November reicht, lag erst gegen Ende des 16. Jh.s fest. Es teilt sich in eine festliche (Advent bis Trinitatis) und eine festlose Hälfte. Die festlose Hälfte entstand durch die von den^ Reformatoren vorge­nommene Streichung der unzähligen Heili­gentage, Marienfeste und Aposteltage. Wäh­rend die Sonntage der Festzeit noch die ur­sprünglichen Namen nach den Eingangs­psalmen tragen, werden die Sonntage der festlosen Hälfte gezählt als Sonntage nach Trinitatis. Nach der Reformation wurden als neue Festtage in das Kirchenjahr aufge­nommen das Reformationsfest, das Ernte­dankfest, der Buß- und Bettag und der Ewig­keitssonntag.

  1. Vom Feiern christlicher Feste

Die christlichen Feste sind weithin nicht mehr die Fixpunkte des Glaubens und der re­ligiösen Existenz der Gemeinde und des ein­zelnen Christen, sondern gerade an den Sonn- und Feiertagen tritt die latente Krise des Glaubenslebens zutage. Die seelische Leere, die viele Christen und Prediger an ho­hen Feiertagen beklagen, hat ihren Grund darin, daß der unerschütterliche Glaube an die tatsächlichen Ereignisse, die die kirchli­

chen Feste begründeten, verlorenging. Ideen, bloße Verkündigung und Interpretationen reichen nicht aus, um ein Fest zu feiern. Ein Fest feiern heißt, das wirkliche Geschehen, z.B. der Geburt Jesu, seines Sühnetodes, sei­ner Auferstehung, neu ins Bewußtsein zu heben. Zum Fest braucht es eine Gemein­schaft, in der der eine den anderen des Anlas­ses eines Festes und dessen Auswirkung auf sein gegenwärtiges Leben fest macht. Ein Fest wird da erlebt und gefeiert, wo das ge­schichtliche Ereignis im Leben des einzel­nen und der Gemeinde gegenwärtiges Ge­schehen wird.

Lit.: H. Flügel (Hg.), Die Feste der Christenheit und der moderne Mensch, 1968 - W. Stählin, Große und kleine Feste der Christenheit, 1963

Bräumer


Filmevangelisation

Die Filmevangelisation ist trotz starker Ab­lehnung in den Anfangsjahren zu einem fe­sten Bestandteil evangelistischer Tätigkeit geworden. Der evangelistische Film ist nur ein Mittel der —> Evangelisation neben ande­ren. Die Verkündigung im Anschluß an ei­nen vorgeführten Film bietet eine gute Gele­genheit, die Zuschauer vor eine —> Entschei­dung zu stellen oder eine seelsorgerliche Aussprache zu ermöglichen. Anfang der 50er Jahre kamen die ersten evangelistischen Filme naturwissenschaftlicher Prägung des Moody Bible Instituts, Chicago, USA (Gott der Schöpfung, Zufall oder Plan) nach Deutschland. Der erste in Deutschland her­gestellte evangelistische Spielfilm (Aufruhr im Jugendheim) wurde 1964 von —» Jugend für Christus gedreht. In rascher Folge wur­den weitere Filme mit evangelistischer Bot­schaft (Besiegte Sieger, Singapur Story, Tashi von Tibet) aus dem Englischen synchroni­siert. Durch die von der Billy -» Graham Evangelistic Association herausgebrachten Farb-Tonfilme (Lucia, Alles für Peter, Time to run) konnte die F. weiter aufgewertet und den Gemeinden auf breiter Basis zugänglich gemacht werden. Hauptamtliche Filmevan­gelisten erreichten viele dem Evangelium Fernstehende durch Film-Festivals, Vorfüh­rungen in Kinos, Kirchen, Gemeindesälen und auf Campingplätzen. Mit dem Ziel, ein für Schulen geeignetes evangelistisches Filmprogramm zu konzipieren,-wurde 1974 in Langen (b. Frankfurt) International Films in Deutschland (Werner ßürklin) gegründet. Der Bedarf an Kurzfilmen (15 Minuten) zur Diskussionsanleitung ist groß. Bürklin






Charles Grandison Finney





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