Evangelisches Gemeindelexikon



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Neuapostolische Kirche

  1. Geschichte. Nach dem Tod der ersten Apo­stel der —> kath.-apostolischen Gemeinden beschloß das Apostelkollegium, sich nicht durch Neuberufungen auf die Zwölferzahl zu ergänzen. Dagegen ernannte der Berliner Prophet Geyer (f 1896) neue Apostel. Nach vielen Wirren und gegenseitigen Ausschlüs­sen kam es zur Gründung der »Allgemeinen

Christlichen Apostolischen Mission«, als deren Wortführer der ehemalige Hamburger Engel F. W. Schwartz, der zum Apostel für Holland und Belgien berufen war, auftrat. Er reduzierte die überaus reichliche liturgische Tradition der kath.-apost. Gemeinden auf schlichte Gottesdienstformen. Nach seinem Tod war Fritz Krebs der »wachstumsfähigste Zweig« am Ölbaum der Gemeinden. Er gab dem Apostelamt eine neue Ausprägung. Wie ehemals Petrus soll jetzt im Apostelkolle­gium einer die Führung haben: der Stamm­apostel. Dieser ist Stellvertreter Christi und hat zentrale Machtfülle, was noch dadurch betont wird, daß er die Apostel beruft. Unter dem Stammapostel H. Niehaus (1848-1932) wuchs die Zahl der Gemeinden beträchtlich. Dessen Nachfolger war ab 1930 J. G. Bischoff (1871-1960), der die Gemeinden durch An­passung an die politischen Verhältnisse durch das Dritte Reich brachte und ab 1951 verkündete, daß der Herr noch zu seinen Lebzeiten wiederkommen werde, um die Seinen zu sich zu nehmen. Als er i960 den­noch starb, wurde dies damit begründet, daß Gott »seinen Willen geändert« habe, denn Bischoff »könne sich nicht geirrt haben«. Um Unruhen in den Gemeinden abzufan­gen, wurde der neue Stammapostel Walter Schmidt (1891-1975) als Josua verehrt, der nach Moses (= Bischoff) die Kinder Israels ( =

N. K.) ins gelobte Land führen soll. Auch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Gegen­wärtig ist Ernst Streckeisen Stammapostel.



2. Organisation. Die N.K. ist streng hierar­chisch gegliedert. An der Spitze steht der Stammapostel; es folgen Bezirksapostel, de­ren Zahl sich nach dem Mitgliederstand richtet, Bischöfe, Älteste, Evangelisten, Hir­ten, Priester, Diakone und Unterdiakone. Das Prophetenamt ist ausgestorben. Die

N.K. ist besonders im deutschen Sprachraum, aber auch in Afrika und Nord­amerika verbreitet. Sie ist von Absplitterun­gen (Deutschland, Holland, Schweiz) nicht verschont geblieben.

v lehre. Die N.K. kennt drei Sakramente: —> Taufe, —» Abendmahl und -> Versiegelung (= Verleihung des Hl. Geistes durch einen Apostel »zur Erlangung der Erstlingschaft«, auch für Tote). Im Mittelpunkt steht das Be­kenntnis zum Apostel. Er ist der redende Mund Gottes. Apostelwort ist gegenwärtige, heilige Offenbarung. Nur durch das »Gna­den- und Apostelamt« ist Zugang zum Heil möglich (weshalb die Grundgedanken für den Sonntagsgottesdienst per Rundschrei­ben vom Stammapostel verschickt werden). Die Bibel ist dagegen das vergangene Wort, neben das das lebendige Wort der Apostel als Wort des durch ihn sprechenden gegenwär­tigen Christus treten muß. Der Apostel setzt das Erlösungswerk Christi fort. »Wer sich an mein Wort hält, den bringe ich hindurch« (Bischoff). Die Zukunftserwartung richtet sich auf die Entrückung der versiegelten Erstlinge, die dann nach der himmlischen Hochzeit mit Christus wiederkehren und in seinem Reich als Könige und Priester regie­ren.

4. Beurteilung. Die N.K. ist eindeutig eine —> Sekte. Der Stammapostel ist nicht Diener, sondern Herrscher über die Gewissen. Die Apostel verfügen bei der Versiegelung über den Hl.Geist und können so über Heil und Unheil bestimmen. Daher kennzeichnet ein sektenhafter Ausschließlichkeitsanspruch die N.K. Mit seiner unbedingten Glaubens­autorität setzt sich der Stammapostel zu­gleich über die Hl. Schrift und neben Jesus Christus.

Lit.: O. Eggenberger, Neue Apostel?, 1964

Geldbach

Neuendettelsau

Am 1.8.1837 wurde WilhelmLöhe in dem damals sehr kleinen Ort N. (Mittelfranken) Pfarrer, wo er die Missions- und 1854 die Diakonissenanstalt als Zentren missionari­scher Ausstrahlung (nach Amerika, Neu­guinea und Brasilien) und christlicher —» Diakonie gründete. Unter Rektor D. Hans Lauerer (1918-1953) erreichte das Neuen- dettelsauer Schulwesen, das Hermann —» Bezzel (1891 — 1908 Rektor) bereits sehr ge­fördert hatte, seinen ersten Höhepunkt. 1947 wurde in Zusammenarbeit von Rektor Georg Merz und Landesbischof Meiser eine Kirchliche Hochschule gegründet. Zum Diakonissenmutterhaus N. gehören ca. 1 000 Schwestern; am Missions- und Dia­sporaseminar werden jeweils etwa 100, an der Augustana-Hochschule etwa 150 Stu­denten ausgebildet.

Kantzenbach

Neues Leben, Missionswerk

Gründung 1954 durch Anton Schulte. Ziel­setzung: »Dem modernen Menschen unter

Nutzung aller technischen Möglichkeiten das Evangelium von Jesus Christus nahezu­bringen**. Aufgabengebiete: Stadt- und ge­bietsweise —» Evangelisationen; —> Zeltmis­sion (je i Missionszelt in Deutschland und Österreich); Kinderwochen, Kinder- und Ju­gendfreizeiten; Rundfunksendungen (Radio Luxemburg, —> Evangeliums-Rundfunk, England, Kanada, USA, Afrika); -> Freizeiten (Neues-Leben-Zentrum, Israel-Reisen, Frei­zeit-Hotel auf Korsika und in Österreich); Zeitschrift »Neues Leben«.

Das Werk versteht seine Arbei t überkonfes­sionell und ist über die —> Arbeitsgemein­schaft Missionarische Dienste Mitglied des Diakonischen Werkes der —» EKD. Von über 70 vollzeitlichen Mitarbeitern steht etwa die Hälfte als —> Evangelisten und Jugend- missionarinnen im Außendienst. Der Etat (1977 über 4 Mill. DM) wird überwiegend von Spenden aus dem Freundeskreis ge­deckt.

Die Arbeit wird von einem Vorstand (Vors. Anton Schulte) geleitet, der einem Auf­sichtsrat (Bruderrat) verantwortlich ist. Ei­gene Büros bzw. Arbeitszweige in: Öster­reich, der Schweiz, Frankreich, England, Ka­nada, Ghana und Indonesien.

Rumler



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