Kloth, Marion von, *30.3.1897 Dui- keln/Livland, 122.5.1919 Riga. Als baltische Gutstochter half sie nach fröhlicher Jugend im 1. Weltkrieg bei der Pflege deutscher Soldaten. Beim Einmarsch der Bolschewisten floh sie nicht, sondern blieb zum Schutz ihrer alten Großmutter in der Heimat, wurde aber im April 1919 eingekerkert. In den sechs schweren Wochen ihrer Gefangenschaft wurde das NT ihr Trost. Sie sang täglich den Mitgefangenen H. v. —» Rederns Lied »Weiß ich den Weg auch nicht, Du weißt ihn wohl«. Kurz vor der Befreiung wurde sie mit 36 Gefangenen erschossen. Lit.: F. Hauß, Väter der Christenheit, 19734, S. 789 K. Brandt
Gustav Knak
Albert Knapp
Knak, Gustav, *12. 7. 1806 Berlin, 127.7.1878 Dünnow bei Stolpmünde; ev. Pastor, Liederdichter. K. erlebte als Theologiestudent 1829 im Gebet seinen »eigentlichen, geistlichen Geburtstag«, veranlaßt durch die Frage, ob nicht sein fleißiger Theaterbesuch ein Zeichen seiner Weltliebe sei. Seit 1834 als Pastor in Wusterwitz der herausragende Prediger der pommerschen —> Erweckungsbewegung, hielt er im Gegensatz zu dortigen separatistischen Strömungen betont am lutherischen Bekenntnis fest. Besondere Wirkung ging von den durch ihn bestimmten —> Missionsfesten aus, für die er auch die typischsten seiner geistlichen Lieder verfaßte. Noch in Gebrauch sind »Zieht in Frieden eure Pfade«, »Keiner wird zuschanden« und - in mehr als 30 Sprachen übersetzt - »Laßt mich gehn«. 1849 wechselte K. als Nachfolger —» Goßners an die böhmisch-lutherische Bethlehemskirche in Berlin über. Hier beteiligte er sich führend an verschiedenen kirchlich-missionarischen —» Vereinen, u.a. in der Betreuung des 1850 auf Anregung des Missionars —» Gütz- laff begründeten Frauenmissionsvereins für China.
Lit.: Th. Wangemann, G.K., 1879 (Neubearb. v. S. Knak, 1928) - W. Schulz, Reichssänger. Schlüssel zum deutschen Reichsliederbuch, 1930, 73-76
Balders
Knapp, Albert, *25.7.1798 Tübingen, fi 8.6.1864 Stuttgart; ev. Pfarrer, Liederdichter. K. studierte 1816-1820 in Tübingen Theologie. Seinem Jugendfreund —» Hofak- ker verdankt er die entscheidenden Hilfen zur Gewißheit des Glaubens an Jesus: »Eines wünsch ich mir vor allem andern, ... Ja, mein Jesus, laß mich nie vergessen meine Schuld und deine Huld«. Als Pfarrer in Sulz, Kirchheim/Teck und seit 1836 in Stuttgart vereinte er schwäbische Originalität und Konzentration auf die wesentlichen Aufgaben der Predigt und —> Seelsorge, als Dichter über Württemberg hinaus bedeutend. Unter den 1 200 seiner geistlichen Gedichte sind die für die —» Missionsfeste der Basler Mission verfaßten Lieder besonders beliebt geworden, z.B. »Der du zum Heil erschienen«, »Einer ist's, an dem wir hangen«, »Hier stehen wir von nah und fern«. Durch die Herausgabe der Dichtungen der Pietisten Gottfried Arnold (1666-1714) und Nikolaus von Zinzendorf (1700-1760) erschloß er der Gesangbuchreform des 19. Jh.s wertvolle Schätze, vollends durch seinen »Ev. Liederschatz«, zuerst 1837 mit 3 590 Liedern. In späteren Ausgaben suchte er viele von ihm abgeänderte Texte wieder ihrer Originalgestalt anzunähern. Für die geistliche Erbauung war auch die von ihm 1833-1835 herausgegebene »Christoterpe, ein Jahres-Ta- schenbuch für christliche Leser,« bestimmt.
Lit.: A.K.s Ev. Liederschatz für Kirche, Schule und Haus. In 4. Ausgabe hg. v. J. Knapp, 1891 - A.K. Lebensbild. Eigene Aufzeichnungen, fortgeführt und beendet von seinem Sohne Joseph K., 1897 - Handbuch zum Ev. Kirchengesangbuch II/1, 1957, 280L
Balders
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