Filmland Norwegen – Cool and Crazy (1)
Elling, Kitchen Stories, Junk Mail oder Heftig und begeistert, ganz aktuell Auf Anfang, diese und einige wenige andere Filme aus Norwegen haben einen deutschen Vertrieb und ein begeistertes Publikum gefunden. Über die Vielfalt und Qualität der dortigen Filmproduktion können sich meist aber nur Festivalbesucher freuen. Dankenswerterweise schicken Norwegisches Filminstitut und Nordische Filmtage Lübeck nun ein hochkarätiges Programm mit acht preisgekrönten Filmen durch die deutschen KoKis.
Auf Anfang [: reprise]
Joachim Trier. N 2006. 105 Min. Mit Espen Klouman Høiner, Viktoria Winge
Die Freunde Erik und Phillip wollen Schriftsteller werden. Gleich zu Beginn des Films sieht man sie ihre Manuskripte in den Briefkasten werfen, in einer furiosen Sequenz sehen wir kurze Momenten ihrer Karriere: rasanter Erfolg, Drogen und Alkohol, Anerkennung als neue Kultautoren. Aber: alles nur Wunschtraum, der Film beginnt noch mal am Briefkasten, die Realität setzt ein. Philip hat schnell Erfolg, aber der hohe Erwartungsdruck bringt ihn vorübergehend in die Psychiatrie. Eriks Roman wurde abgelehnt, und fast verliert er den Mut. Zusammen mit ihrer Clique hängen die beiden Freunde in Oslo rum, machen ihre schrägen Späße, versuchen die richtige Frau zu finden und kämpfen weiter um ihren Platz in der Mediengesellschaft. Wie zu Beginn bricht der Film immer wieder aus seiner linearen Struktur aus und überlagert Realität, Wunschvorstellungen und Erinnerungen virtuos zu einer fesselnden Bestandsaufnahme über das Lebensgefühl der Twenty-Something-Generation Norwegens.
Do, 6.9. - So, 9.9. + Mi, 12.9., 20:30; Mi, 26.9., 18:30
Genosse Pedersen / Gymnaslærer Pedersen
Hans Petter Moland. N 2006. 123 Min. OmU. Mit Kristoffer Joner, Ane Dahl Torp
Junglehrer Knut Pedersen tritt Ende der 60er Jahre am Gymnasium von Larvik seine erste Stelle an. Zunächst heiratet er zwar gutbürgerlich, doch bald gewinnt ihn ein rebellischer Schüler für die Marxistisch-Leninistische Arbeiterpartei AKP. Als ihm dort die Ärztin Nina begegnet, verfällt er der attraktiven Genossin total. Einfühlsam schildert Moland die unfreiwillig komischen Aspekte im Leben selbst ernannter Klassenkämpfer sowie die tragischen und selbstzerstörerischen Züge der Kinder von Mao und Rock’n’Roll.
Fr, 14.9. - Sa, 15.9., 18:30
Der Himmel stürzt ein / Himmelfall
Gunnar Vikene. N 2002. 83 Min. OmU. Mit Kristoffer Joner, Maria Bonnevie
Bergen am Weihnachtsabend: Ein Taxi hängt an der Kante einer Brücke und droht abzustürzen. In seinem Umkreis eine Gruppe von Menschen, die das Schicksal an Ort und Stelle zusammengeführt hat: Reidar, Insasse einer Psychiatrie, der die Welt von Meteoriten bedroht sieht, und seine angebetete Juni, die sich zu sterben sehnt und jeden schlägt, der ihr zu nahe tritt. Der traurige Psychiater Johannes und dessen Frau Vigdis, die ihn mit dem Taxifahrer Thomas betrügt. Sie alle bewegt die Frage nach dem Glück. Nach Elling eine weitere Tragikomödie über scheinbar Verrückte und die Frage, was eigentlich ‚normal‘ bedeutet. Der Film schafft er eine zauberhafte Atmosphäre in wunderschönen Bildern, die an das Zuschauerherz appellieren.
Fr, 28.9. - So, 30.9., 18:30
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