Inhaltsverzeichnis Einführung und Gegenstand- problemstellung einer Professionellen Sozialen Arbeit 2



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2. Berufsgeschichte



2.1 Geschichte der stationären Kinder- und Jugendhilfe: Anstalten des 19. Jhd., Heimkritik, Entwicklungslinien:


Pestalozzi: Bildung für alle. Ohne Bildung Teilnahme an Demokratie nicht möglich. Ziel: ganzheitliche Volksbildung zur Stärkung der Menschen für selbstständiges kooperatives Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen.

Pauperismus: „pauper“= „arm“ = strukturell bedingte, längerfristige Armut weiter Teile der Bevölkerung zur Zeit der Frühindustrialisierung

Philantropie: Menschenfreundliches Verhalten, „allg. Menschenliebe“

Die ausserfamiliäre Erziehung“ (Hannes Tanner)



  • Bis weit ins 19 Jhd., wurde nach Gewohnheitsrecht bestraft.

  • Kinder bis 6 Jahren waren strafunmündig

  • 17 Jhd: Strafen nicht mehr in der Öffentlichkeit, sondern in Gefängnissen

  • 19 Jhd: Industrialisierung  Verarmung der CH- Bevölkerung, Strafgesetzbuch wurde gefordert

  • 1.1.1942: Einführung des Strafgesetzbuches

Geschichte der stationären Kinder- und Jugendhilfe kurz zusammengefasst anhand von Wende- und Entwicklungspunkte:

1300 Hospital

1500 Waisen-, Arbeits-, und Zuchthäuser

1800 Armen- und Rettungsanstalten (Pestalozzi und Zeller)

1920 Anstaltskritik (Loosli, wollte Anstalten abschaffen)

1970 68er Bewegung: Heimkampagne




Strafung/ Strafe

Erziehung/ Erziehen

  • daraus aufgerichtet zentrale Werte aufrecht zu erhalten. Abschreckung für andere.

  • Konsequenz aus einem Verhalten

  • Wegschliessen, Soziale Ächtung (Ausschluss aus Gesellschaft) Verbannung

  • 3 Formen: Körperstrafe, Wegschliessen, Verbannung

Bis ca. 18 Jhd. Vorherrschend.

Ziel: Person soll reintegriert werden in Gesellschaft und in Gesellschaft partizipieren

  • Menschen sind veränderbar.

Physiokraten = Natur gibt vor, wie wir zu leben haben. Natur hat eine entspannende Wirkung auf Menschen. Beispiele: z.B. Rudolf- Steiner- Schulen, antroposophische Kinderheime. Noch in den 90er Jahren waren sämtliche Suchtkliniken auf dem Land  Idee: Umgang mit Natur heilt die Menschen.

Merkantinisten= Wohlstand, Zufriedenheit wird über Ökonomische Produktion erreicht.

Rettungshäuser

Armenhäuser

  • Eher pietistisch

  • Religiös (Reformation)

Beispiel: Schloss Beugen Pestalozzi fand Schloss Beugen trotz der Religiosität gut.

  • Humanistisch

  • Philantropisch

Pestalozzi: gutes Leben in Armut, differenziert zwischen würdiger und unwürdiger Armut, Leute die in Armenhäuser arbeiteten waren selber arm,

Soziale Arbeit als Offenes Archiv gesellschaftlicher Konflikte“ (Susanne Maurer)

  • Gedächtnisorte: Künstlerin Sigurdsson  Der Betrachter nimmt aktiv am Geschichtserleben teil. Beispiel: Denkmäler  Repräsentation von geschichtlichen Ereignissen.

  • Routine: Routinen müssen reflektiert werden und auf ein höheres Niveau verbessert werden. Verstehen um Verbesserung zu erreichen.

Was versteht Maurer unter...

Geschichte:

  • Ist dynamisch

  • Elemente der Geschichte bestehen aus: Ereignissen, Institutionen, Geschichte hinterlässt Spuren von Vergangenem in der Gegenwart.

  • Unser Tun ist von Geschichte und Struktur beeinflusst.

  • Vergangenheit ist nicht fest verankert, verändert sich je nach Blickwinkel.

Historiographie:

  • Das Schreiben von Geschichte

  • Geschichte muss so geschrieben sein, dass Mensch merkt, dass er nicht frei ist.  das Natürliche ist nicht natürlich, sondern konstruiert.

Aufgabe von Historiographie:

 nach Maurer: Feststellung der Konstruktion.



Reflexive Historiographie:

  • Geschichte wird immer vor dem Hintergrund einer Utopie reflektiert.

Bedeutung Historiographie für die SA:

  • Geschichtsschreibung

  • Was ist interessant für SA und was nicht?

Die SA bearbeitet das gesellschaftliche Gedächtnis sozialer Konflikte.  Warum ist das wichtig? Problembearbeitung!! SA muss sensibel darauf sein, wie soziale Probleme entstehen. Geschichte der SA nicht nur positiv (Beispiel: Eugenik)

Historiographie ist abhängig von Fragen, die aktuell gestellt werden. Verändert sich je nach Frage.



Maurer: Die Geschichte wirkt auf die Zukunft.

  • Strukturen die wir heute kennen sind historisch begründet. begründe ich sie fachlich oder historisch?

Beispiel: Suchtpolitik  fachlich nicht begründbar, da nicht sinnvoll. Nur historisch begründbar.

2.2 Vormundschaft und Jugendfürsorge. Schwerpunkt: Eugenik und Fürsorge


Armut und Unterstützung“ (Epple, Ruedi und Schär, Eva)

Pauperismus:

  • Armut, die als Folge der Industrialisierung verstanden wird

  • Armut als Folge Arbeitslosigkeit (das erste Mal in der Geschichte)

Primäre Armut: Grundbedürfnisse sind nicht mehr zu befriedigen. Heute  absolute Armut = Nothilfe.

Sekundäre Armut: Eigentlich wären Ressourcen da  Versuch Mensch zu ändern, weil er nicht lebt wie er soll (Kontrolle). Z.B. Mann der in Fabrik arbeitet, aber sein Geld im Wirtshaus versäuft (= Geld und Arbeit wären da = Ressourcen)

Arbeit: Mensch wird als Maschine verstanden, Betrachtung nur als arbeitsfähig oder nicht.

Wissenschaft untersucht, wie man Menschen arbeitsfähig machen kann. z.B. Infrastruktur, Hygiene etc.



Soziale Frage:

  • Armut als soziale Frage  wirtschaftliches, politisches und Wissenschaftliches Problem.

Wirtschaftlich: Ermöglichung des freien Marktes

Politisch: Was verhindert Arbeitsfähigkeit? (z.B. Krankheit)

Wissenschaftlich: Lösungen durch genauere Analyse

Selbsthilfe und Selbstorganisation:

  • wurde politisch

  • sich selbst zu helfen bedeutete Zusammenschluss zu Gewerkschaften um politisch aktiv zu werden.

  • Stimme von Lohnabhängigen Menschen stärken

  • „demokratische Bewegung“ = erste Form von Arbeiterschaft

  • Gesamtarbeitsverträge entstanden

  • Staat war durch die Industrialisierung Mitschuld an steigender Armut



Hilfskassen

Konsumgenossenschaften

Sozialdemokratische

Partei


Gewerkschaften

  • Vorläufe der KK




  • Setzt sich für Rechte der Arbeitnehmer ein  Gesamtarbeitsverträge, Kündigungsfristen etc.

  • Einzelne haben keine Chance, man muss als Kollektiv vorgehen.

  • Recht von Arbeiter zu schützen

Verbände und Hilfswerke

3 Formen aus Zusammenschlüssen:



...Aus bestehenden Strukturen  KK- Vereinen, SRK

...Neugründungen  Pro Juventute und Pro Senectute



...bestehende Organisationen schliessen sich zusammen, ohne das es eine einzige Organisation gibt, Dachverband  Caritas

Städtische Sozialpolitik:

Allgemein: Durch Industrialisierung zogen immer mehr Menschen auf der Suche nach Arbeit vom Land in die Stadt.  hohe Zuwanderung  Armut, Wohnungsnot etc.

Wie wurden die Städte aktiv?


  • Verschiedene politische Formen. Z.B. Sozialwohnungen, Vorläufer von RAV

  • Bern führte als erste Stadt europaweit die Arbeitslosenversicherung ein. Idee der Arbeitslosenversicherung: Verhinderung der Stigmatisierung der von Armut betroffenen.




  • Elberfelder- System

    • Man beginnt Armenpflege zu organisieren

    • Bern wird in 18 Bezirke aufgeteilt. Jeder Bezirk untersteht einem Armenpfleger.

    • Armenpfleger = ehrenamtliche Helfer (vor allem Frauen), freiwilligen Arbeit d.h. Armenpfleger waren nicht ausgebildet.

    • Erster Weg zur Organisierung



  • Strassburger- System:

    • Ausgebildete Armenpfleger

    • Informatoren (ab 1915): = Polizisten, Behördenebene  überprüften Anträge auf Unterstützung.

    • Armenpfleger reichten Anträge ein und Informatoren überprüften diese. I. gingen vorbei und kontrollierten, ob Angaben stimmen.  Kontrollbeziehung

    • Familienfürsorgerinnen (ab 1924): Haushalts- und Erziehungshilfen  kontrollierten, ob Frauen ihre Arbeit machten  „Milchbüechli wurde in haushalten eingeführt.“

    • Informatoren = Männer, Familienfürsorgerinnen = Frauen  mit sozialer Ausbildung (oberhalb der Armenpflegerinnen)

    • Ziel der Armenfürsorge: weniger Kosten durch straffere Organisation. Ziel: Männer  Integration, Frauen gute und selbstständige Haushaltsführung, klassische Arbeitsteilung die in Industrialisierung zwischen Mann und Frau entstand aufrecht erhalten


Vormundschaftliche Eingriffe zwischen Recht und Willkür. Eine Untersuchung Zivilrechtlicher Praxis auf dem Vormundschaftsamt“ (Hauss, Gisela)

Armut: nicht nur als materielle Not angesehen, sondern auch Schmutz, Verwahrlosung, Unsittlichkeit, Unordnung  Menschen führen Leben, dass nicht den herrschenden Normen und Werten entspricht.

Eugenik: = das gute Geschlecht  Philosophie über das gute Leben. Gutes Leben nach der Eugenik = Starke und gesunde Menschen  keine soziale Probleme mehr. Gutes Leben hat man dann, wenn man für sich selber sorgen kann. Menschen wurden in gute und schlechte Menschen eingeteilt.  gute/ schlechte Gene. Einfluss der Umwelt wurde überhaupt nicht mit einbezogen  das was krank ist, wird moralisch überblendet, Moralische Vorstellungen wurden medizinalisiert.

Eugenische Massnahmen: man geht davon aus, dass man durch die Verhinderung der Fortpflanzung von „schlechten“ Menschen, die schlechten Merkmale ausrotten kann.



  • Als wissenschaftliches Konstrukt: Vererbung beim Menschen zu erkennen  zuerst nur Beobachtung und Beschreibung. Danach ging es darum gezielt in diesen Prozess einzugreifen. Erbbiologische Faktoren determinieren das Leben, nicht soziale!

  • Im wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhang: Darwinismus  Die Auslese von Tiere erklärt  Der Stärkere überlebt. Übertragung der Mendelschen Versuchsreihe auf den Menschen.

  • Als sozialpolitisches Instrument: Vererbung= Ursache von Missständen.  verarmte, sozialschwache an der Fortpflanzung hindern! Ziel: ein möglichst starkes Volk.

  • Als Massnahme: Zusammenhang sozialpolitisch. Verschiedene Massnahmen: Sterilisation, Kastration, Eheverbot, Fürsorgerische Massnahmen (Bevormundung, Anstaltsversorgung, Kindswegnahme.



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