Eine Germanistin, die an der Universität in Olomouc tätig ist. Sie beschäftigt sich u. a. mit dem Thema „Gewalt“ in der deutschen Literatur für Kinder und Jugendliche. Besonders ausführlich befasst sie sich mit Gewalt, die an Mädchen und Frauen angetan wurde.
Sie behauptet gleich am Anfang, Menschen seien nicht nur gehoben, sondern auch hätten eine destruktive Tendenz, die immer von ihnen gedrängt werde. In unserem Bewusstsein wüssten wir, Gewalt sei abzulehnen aber trotzdem sei Gewalt irgend wo tief im Bewusstsein eingewurzelt, was nicht für jeden einfach sei, diese Tatsache zuzugeben. Es sei naiv zu denken, Gewalt sei definitiv zu beseitigen. Sie werde für immer da bleiben, sie sei nicht „auszuoperieren“. Man solle nur solche Maßnahmen empfangen, dass uns Gewalt nicht zerstöre. In diesem Sinne spricht Jenny Poláková über Gewalt.
Sie denkt weiter, Menschen hätten immer gebraucht, ihre Gedanken und Gefühle zu äußern, eben so zur Thematik „Gewalt“. In ihrer Arbeit gibt Jenny Poláková an, in welchen Epochen und wie Gewalt in der Literatur abgebildet wurde.
Sie beginnt mit der Zeit des Mittelalters (750- 1720), wo man vor allem Strafen für Ungehorsam drastisch darstellte. Als Beispiel nennt sie „Das Nibelungenlied“. Auch zur Zeit der Aufklärung (1720- 1785) wurde Moral gefördert und als eine beliebte Gattung kommt der Abenteuerroman vor - Joachim Heinrich Campe: „Robinson der Jüngere“, „Entdeckung von Amerika“ (1781- 82). In diesen Werken handelt es sich eigentlich ums Kämpfen und um die Kolonisation. Grausame Geschichten, unglaubliche Gespenster gehören zum Romantismus (1795- 1835). Biedermeier- Realismus (1815- 1890)- Nacht, Angst, Tod, Hunger, Gewalt- solche Merkmale erscheinen in Werken dieser Zeitepoche – Heinrich Hoffmann: „Struwwelpeter“ (1848), Wilhelm Busch: „Max und Moritz“ (1865). Im Realismus (1880- 1920) werden Schlachten und Kriege von Germanen gegen Römer besungen- es lässt sich sogar über eine Kriegserziehung reden – Oskar Höcker: „Friedrich der Große als Feldherr und Herrscher“ (1886). In der Weimarer Republik (1918- 1933) erscheint in der Literatur ein neues Merkmal- die Figur eines Vaters als Tyrranen, schlechte Verhältnisse zwischen Eltern. Während der nationalsozialistichen Zeit wurde Literatur als Träger der Ideologie bezeichnet – Horst Wessel: „Horch auf, Kamerad“ (1936), wobei aber viele Werke im Exil entstanden – Kurt Held: „Die rote Zora und ihre Bande“ (1941). In der Nachkriegszeit schreibt man über Konflikte unter Kindern, über Beziehungen zwischen Generationen – Erich Kästner: „Konferenz der Tiere“ (1949). In den 70ern und 80ern erscheinen schon Werke, die auch in dieser Diplomarbeit erwähnt und detaillierter besprochen werden, denn es kommen solche Themen vor, die bis jetzt tabu waren- sozial Benachteiligte, Familienprobleme, Liebe unter Kindern, die Dritte Welt usw.- als Beispiel Hans- Georg Noack: „Rolltreppe abwärts“ (1970). Neuere Werke, die die Thematik „Gewalt“ beschreiben, sind in dieser Diplomarbeit bearbeitet, deshalb werden keine mehr jetzt genannt.
Wir wollten nur zeigen, dass die Thematik „Gewalt“ nichts Neues ist, dass sie immer in der Literatur existiert, es ändert sich nur die Typologie von Gewalt und die Art und Weise, auf der Schriftsteller/innen mit der Thematik umgehen.
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