Die Unfähigkeit, Freiheit zu ertragen


Die Plytenbergschule im Wandel der Zeit und Anforderungen



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3. Die Plytenbergschule im Wandel der Zeit und Anforderungen

In einem Unterricht, der an den Fragen und Erfahrungen der Kinder anknüpft, schafft die Schule Lernanlässe und Situationen, in denen Kinder erfahren, dass die in der Schule gelernten grundlegenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für sie hilfreich sind und ihren Umgang, ihre Erfahrungen und ihr Verständnis von „Lebenswirklichkeit“ erweitern.

Die Schule kommt ohne das Leben nicht aus und umgekehrt lässt sich diese Aussage ebenfalls nicht bejahen. Unsere Kinder wachsen am Leben und in einer an ihm orientierten Schule wie auch die Schule an ihren Kindern wächst.

So begründet sich die Entwicklung einer Schule u. a. aus der Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichem Auftrag und philanthropischen Leitideen, um den Bedürfnissen der Erwachsenen von morgen gerecht zu werden und den Kindern von heute eine Hilfe auf ihrem Weg zu einer selbstverantworteten und eigenständigen Teilhabe an ihrem (gesellschaftlichen) Leben zu sein.

Die Geschichte der Plytenbergschule reicht zurück in eine Zeit, in der es das jetzige Gebäude unserer Schule noch nicht gab, ja noch nicht einmal seine Erbauung erahnt werden konnte.

Nach Angaben einer städtischen Chronik aus dem Jahre 1932 über die Entwicklung der inzwischen selbstständig gewordenen reformierten Schule stand im Jahre 1853 nur ein Schulhaus, und zwar das 1834 erbaute Gebäude am „Reformierten Schulgang“ Nr. 3:


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Die Arbeit mit 167 Kindern muss wohl schon damals den von Idealismus beseelten Lehrern trotz aller persönlichen, wirtschaftlichen und schulischen Schwierigkeiten Freude bereitet haben, wenn sie ihr Urteil mit den Worten ausdrücken:


„Völ wark – völ Hönnig!“

(„Viel Arbeit – viel Honig!“)


Auch die Tatsache, dass die Schüler dem reformierten, lutherischen, katholischen oder dem jüdischen Bekenntnis angehörten, scheint den Erfolg ihrer Arbeit nicht beeinträchtigt zu haben. Bis zum Jahre 1872 verfügte das „reformierte Schulwesen“ über eine Hauptschule mit vier Klassen und eine Armenschule mit einer Klasse, die im „Reformierten Gasthaus“ an der Kirchstraße untergebracht und für Kinder bestimmt war, deren Eltern das verlangte Schulgeld nicht aufbringen konnten.



Im Sommer 1872 richtete die reformierte Kirchgemeinde in dem Erdgeschoss des am Reformierten Schulgangs Nr. 5 neu erbauten Schulgebäudes zwei Klassenzimmer ein, während das Obergeschoss als Gemeindesaal diente. Das benötigte Areal wurde dem Pfarr- und Küstergarten gegen Entschädigung entnommen.

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Am 25. April 1877 gehen bei der Auseinandersetzung zwischen reformierter Kirche und Schulgemeinde nach längeren Verhandlungen mit Konsistorium und Regierung die beiden Schulgebäude für 25.000 Mark in den Besitz der Schulgemeinde über.

Aus dem Jahre 1882 datieren Bestrebungen, für sämtliche reformierte Schulklassen ein Gesamtgebäude zu schaffen.

Leider scheitern diese an den stets



wieder neu einsetzenden

Wühlereien

in der Gemeinde!“

Der Magistrat hat die evangelischen Konfessionsschulen der Stadt in vier achtstufige Bezirksschulen umgewandelt. Dadurch verlor die reformierte Schule ihren Zusammenhang mit der Gemeinde; 136 reformierte Kinder mussten an die lutherische Osterstegschule, 134 von dort in die Gebäude des Reformierten Schul- und Kirchgangs umgeschult werden. Die Schule verlor auch ihren Namen und heißt jetzt Harderwykenschule. Ihr Gebiet ist der westliche Stadtteil Leers bis zur Wörde und Heisfelderstraße.


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Unterricht in den späten 40er Jahren

Nach Aufhebung der katholischen Bekenntnisschule im Jahre 1939 werden in deren bisherigem Gebäude, der früheren Loge, bis zum Jahre 1944 vier Klassen der Harderwykenschule untergebracht, die dafür auf die beiden am Reformierten Kirchgang liegenden Zimmer verzichtet.

„Unsere Jugend kann nur in gesunden und modernen Schulen zu tüchtigen Staatsbürgern erzogen werden. Das Erbe des letzten Krieges waren zerstörte Schulgebäude und Schulklassen. Verantwortungsbewusst gingen Verwaltung und der Rat der Stadt Leer an die schwere Aufgabe heran, die bestehende Schulraumnot zu beseitigen.

Der Anfang (in der Stadt Leer nach dem Zweiten Weltkrieg) wurde gemacht mit dem Wiederaufbau der zwölfklassigen Hohe-Ellern-Schule und mit dem Neubau der achtklassigen Ledaschule im östlichen Stadtteil.“



Leer, den 2. Dezember 1953
Bürgermeister Uebel

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3.1 Die Plytenbergschule als Symbol der Fürsorge der Stadt Leer für ihre Jugend
Die Stadt Leer stand nun vor der schweren Aufgabe, die Sorgen und Nöte der städtischen Schulen zu beheben. Sie unternahm alle Anstrengungen, die drückende Schulraumnot zu beseitigen. Nur wenige Zahlen sollen veranschaulichen, in welcher Lage sich die Stadt befand, als es im Jahre 1949 erst wieder möglich war, neue Bauten zu errichten:

Die Einwohnerzahl der Stadt Leer betrug

1944 ~ 14.600

1953 ~ 22.000


Die Zahl der Schüler betrug

1944 ~ 1.700

1953 ~ 2.700
Diesen Zahlen muss noch hinzugefügt werden, dass durch die Zerstörung der Hohe-Ellern-Schule und durch den Verlust von vier Klassen der Osterstegschule im Jahre 1945 nur 31 Klassenräume zur Verfügung standen. 60 Kinder mussten in einer Klasse unterrichtet werden! Wenn heute (gemeint: 1953) 2.700 Schulkinder die Volksschule besuchen, so stehen ihnen 64 Klassenräume zur Verfügung. Die Schülerzahl pro Klasse hat sich auf 45 (!) verringert.

Seit langem war das Gebäude der Harderwykenschule ein großes Sorgenkind sowohl der Stadtväter als auch der Lehrerschaft. Man war sich einig, dass die alte Harderwykenschule, deren Unterricht in verschiedenen Gebäuden erteilt wurde, einheitlich in einem zentralen Schulgebäude untergebracht werden müsse. So verkündete auf einer großen Lehrerversammlung der Herr Bürgermeister Uebel zu Ostern 1951, dass der Rat der Stadt Leer den Bau einer neuen Schule für 16 Klassen mit je 44 Schülern genehmigt habe.


Das neue Schulgebäude sollte nach den modernsten Erkenntnissen der Schulpäd-

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agogik dem Westen der Stadt Leer ein neues Profil geben. Es war das große Ziel, eine Schule zu schaffen, in der die Schuljugend einen Unterricht erhält, der ihnen in leben-

diger persönlicher Zusammenarbeit mit dem Lehrer ein für ihr zukünftiges Leben wichtiges Wissen vermittelt.

„In einer Volksschule verbringen die Kinder aller sozialen Schichten ihre früheste Jugend. (…) So soll es auch keinen Unterschied geben in der äußeren und inneren Gestaltung der Schule. Keineswegs durfte sie aufwendig ausgestattet sein, aber sie soll ein gediegenes handwerkliches Können zeigen in einem Rahmen, der unserer Jugend würdig ist.


(…) Vieles ist geschaffen seit dem 4. Juni 1952, an dem der erste Spatenstich getan wurde, bis zum heutigen Tage, an dem die Schule ihrer Bestimmung übergeben wird. Noch viel mehr ist aber zu tun, um die restliche Schulraumnot zu beseitigen. Die noch leeren Räume des ersten Bauabschnittes warten darauf, gefüllt zu werden, und der zweite Bauabschnitt rundet das Bild erst ab, das der Stadt vorschwebte, als sie sich vor zwei Jahren trotz drückender Finanznot dazu durchrang, diese Schule zu bauen“.

(Bruns, Stadtbaurat, 02. Dezember 1953)

Und so begann mit dem Spatenstich am 4. Juni 1952 der Bau der Plytenbergschule.





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3.2 Allgemeine Betrachtungen über moderne Schulbauten (1953):

„Die Bauten unseres Landes sind geprägt durch den Ausdruck unserer Landschaft. Die Schulen gehören zu den größten Bauten, sie sind daher maßgebend für unsere Ortsbilder. Man darf die Schulen nicht als reine Eigenzweckbauten errichten, sondern

muss sie nach ihrer Wesensart architektonisch in das Ortsbild einfügen. Die Schule soll dem Kinde kein Schreckensort sein, sondern es soll gerne daran denken und in der Schule wertvollste Eindrücke fürs Leben gewinnen. Nichts ist falscher als die Meinung, dass das Kind (…) durch eine schöne Schule nur verwöhnt werde; im Gegenteil können die ersten Funken künstlerischer, ästhetischer, dichterischer oder technischer Neigung dort aufleuchten, sich entwickeln und dem Volkstum später wertvolle, ja bedeutende Begabungen geben; wo aber Unzufriedenheit entstünde, würde es eine schöpferische sein! Daher das Ringen unserer Zeit um schöne, freundliche, sinnvolle Schulgebäude…

(…) Wir sind gut daran, im heimischen Ziegel solch farbenfrohes, maßstabgebendes Kleid für unsere Schule zu haben, in seinen Pfannendächern eine so ausdrucksvolle Bekrönung und in seinen weißen Sprossenfenstern die so leuchtenden Augen. Diese Bauweise wird daher im ganzen nordwestdeutschen Raum in ihrer Einzigartigkeit gerühmt.

(…) Noch weitere Ansprüche werden an eine moderne Schule gestellt: Alle Klassen müssen genügend Vormittagsonne haben, die Flure müssen direktes Tageslicht bekommen, der Schulhof muss windgeschützt sein, Direktor und Lehrer müssen das ganze Haus gut übersehen können, gegenseitige Lärmstörung und Nachhall sollen in den Räumen vermieden werden und alle technischen Einrichtungen eine sparsame, praktische Haushaltung ermöglichen…

(…) Sind diese Forderungen erfüllt, ist die Schule baulich gut, erbaulich in ihrem Ausdruck, dann wird sie dazu beitragen, unserer Jugend das Beste für ihre Entwicklung zu bieten“.

(C. Börner, Dipl.-Ing., Architekt BDA)
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Von dem Zeitpunkt der Gründung der Plytenbergschule am 2. Dezember 1953 bis zum Jahre 1965 war die Plytenbergschule eine Volksschule für die Klassen 1 – 9.






1965 wandelte sich die Plytenbergschule von der damaligen Volksschule mit den Klassen 1-9 zur Grundschule. Seit diesem Jahr werden in der Plytenbergschule ausschließlich Kinder der Klassen 1-4 unterrichtet. Zusätzlich zu den jetzigen Grundschulklassen zog der Schulkindergarten, der bisher in der Osterstegschule beheimatet war, in die Plytenbergschule um.


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3.3 Im Jahr 2000 wird die Plytenbergschule wird eine „Verlässliche Grundschule“
Ein kurzer Auszug aus den „Hinweisen zur Verlässlichen Grundschule“ des Niedersächsischen Kultusministeriums:
„Die guten Erfahrungen der Verlässlichen Grundschulen aus den ersten Jahren haben sich bestätigt. Es ist den Schulen gelungen, im Rahmen eines gesicherten fünfstündigen Schulvormittags die Schule als Lern- und Lebensraum zu gestalten, der Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße entspricht und den bildungspolitischen Anforderungen an die Grundschule Rechnung trägt. Die regelmäßige verlässliche Schulzeit wirkt sich positiv auf das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler aus. Die Schulen haben je nach örtlichen Gegebenheiten Stundenpläne entwickelt, die den körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnissen der Kinder Rechnung tragen und auf die Lernbereitschaft und die Aufnahmefähigkeit Rücksicht nehmen.

Durch die Zusammenarbeit mit Vertretungs- und Betreuungskräften von außen haben die Schulen sich weiter geöffnet und ihr Angebot anreichern können. Viele Schulen haben neue Förderkonzepte, Vertretungs- und Betreuungskonzepte erarbeitet.

Das Fremdsprachenlernen, in der Regel Englisch, wird von den Kindern mit großer Begeisterung angenommen. Viele Lehrkräfte haben sich der Herausforderung gestellt und sich in das neue Fach eingearbeitet.

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So verbleibt es an dieser Stelle noch zu klären, woher die „Plytenbergschule“ ihren Namen bezog.

Im Westen der Stadt Leer, in dem die Plytenbergschule beheimatet ist, steht der sagenumwobene Plytenberg. Von den Leeranern schmeichelhaft als „die höchste Erhebung Ostfrieslands“ (ca. 9 m) bezeichnet, war er der Wohnsitz der kleinen Erdmantjes, einem mit roten Zipfelmützen bekleideten Völkchens, das den Einwohnern der Stadt immer zu Hilfe war, wussten diese nicht mehr weiter.


Der Plytenberg

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4. Situation der Schule - die pädagogische Ausgangslage

Die Grundschule führt den Gedanken der sozialen Koedukation aller Kinder und der individuellen Förderung des einzelnen Kindes fort, allerdings in einem umfassenden Erziehungskonzept: Die Erziehung in der Grundschule wird als eine organisatorische Hilfestellung gedeutet, die das Kind zwischen dem 6. und 10. Lebensjahr dringend benötigt und zu selbstständigem und verantwortungsbewusstem Handeln befähigt…

Die Schülerinnen und Schüler der Plytenbergschule kommen zu einem großen Teil aus Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind. Der Anteil der berufstätigen alleinerziehenden Eltern erhöht sich ständig. Eine Folge daraus ist, dass viele Kinder über mehrere Stunden des Tages sich selbst überlassen sind.

Wir beobachten zunehmend, dass viele unserer Schulkinder zu Hause keine regelmäßigen Mahlzeiten bekommen. Wir achten deshalb während der Frühstückspausen auf ausreichende und gesunde Ernährung.

Der Fernseh- und Videokonsum, sowohl vor der Schule als auch bis in den späten Abend hinein, ist für viele unserer Kinder die selbstverständliche Freizeitbeschäftigung.

Das hat zur Folge, dass viele unserer Kinder mit z.T. erheblichen motorischen Defiziten eingeschult werden.

Die Plytenbergschule, besonders der Schulkindergarten, versucht, diesen motorischen Auffälligkeiten durch gezielte spielerische Übungen entgegenzuwirken. Eine Abschaffung des Schulkindergartens wäre für uns eine Katastrophe.

Zunehmend beobachten wir, dass neben der Motorik auch das Sprech- und Sprachvermögen der Kinder Defizite aufweist. Dabei handelt es sich durchaus nicht nur um Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Allerdings hat auch diese Schülergruppe besondere Probleme. In vielen Familien unserer Schulkinder wird zu Hause weiterhin z.B. Russisch, Türkisch oder Polnisch gespro-

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chen. Für diese Kinder ist die Schule häufig der einzige Ort, an dem sie Deutsch sprechen oder richtiges Deutsch hören.

Das Hauptproblem auch an unserer Schule ist die steigende Zahl von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten. Schülerinnen und Schülern fällt es zunehmend schwer, sich in die Schulgemeinschaft einzufügen und sich an deren Regeln zu halten. Im Schulalltag wird es immer aufwendiger, die daraus entstehenden Konflikte aufzuarbeiten. In vielen Fällen haben wir mit der Kinderpsychiatrie Aschendorf zusammenarbeiten müssen (siehe Bericht Dr. Caby).

4.1 Die Konsequenzen

Aus den oben beschriebenen Problemen ergeben sich für uns die folgenden

Konsequenzen:


  • Schaffung von Möglichkeiten zur gezielten Aufarbeitung sprachlicher und motorischer Defizite.

  • Aufzeigen und Erproben sinnvoller Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

  • Förderung des Schullebens und der Schulgemeinschaft.

  • Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur Förderung der Anstrengungsbereitschaft.

  • Erarbeitung und Durchsetzung eines klaren Regelwerkes mit verbindlichen Sanktionen.

4.2 Welche Maßnahmen ergreift die Schule

Die unterschiedliche Zusammensetzung der Schülerschaft aus verschiedenen

Nationen, Kulturen und Gesellschaftsschichten erfordert immer wieder neue
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pädagogische Wege und Handlungsweisen. Die selbstgesteckten Bildungs- und

Erziehungsziele müssen immer überprüft und ggf. modifiziert werden, damit alle

Schülerinnen und Schüler eine freudvolle Schulzeit in anregungsreichen

Lernsituationen verbringen können.

Folgende Schwerpunkte tragen dazu bei:

• die Einführung der Frühstückspausen im Klassenraum

• die Einführung des gemeinsamen Unterrichts von nichtbehinderten und behinderten


Kindern

• die Durchführung von Psychomotorik (psychomotorisches Sonderturnen)

• die Durchführung von Hausaufgabenhilfe

• die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Horten

• die Bewegungszeiten und Bewegungspausen

• der herkunftssprachliche Unterricht

• die Einrichtung von Förderkursen für ausländische Kinder mit geringen

Deutschkenntnissen

• Fördermaßnahmen für schwache Kinder

• die Rhythmisierung des Schulvormittags

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5. Der Schulvormittag
Im Rahmen der Umstrukturierung der Grundschulen in Niedersachsen wurde die Plytenbergschule 2000 zur Verlässlichen Grundschule.

Dies bedeutet, dass die Unterrichtszeit verlässlich von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr gewährleistet wird. Der Schulvormittag strukturiert sich wie folgt:







1./2. Klasse

3./4. Klasse

1. Stunde

8.00 – 8.45

8.00 – 8.45

2. Stunde

8.55 – 9.50

8.55 – 9.50

3. Stunde

10.20 – 11.05

10.20 – 11.05

4. Stunde

11.15 – 12.00

11.15 – 12.00

5. Stunde

Betreuung

12.00 – 13.00



12.15 – 13.00

Da sich viele Kinder schon gegen 7.30 Uhr auf dem Schulhof befinden, wurde ein offener Unterrichtsbeginn ab 7.50 Uhr eingerichtet. Die Kinder können dann schon in die Klassen kommen und dort miteinander spielen, sich etwas erzählen oder sich auf den kommenden Unterricht vorbereiten.



5.1 Die Unterrichtsstruktur
Grundsätzlich ist es so, dass der Klassenlehrer möglichst die Hälfte der Wochenstunden in seiner Klasse unterrichtet. In der Regel lehrt der Klassenlehrer die Fächer Deutsch und Sachunterricht, sowie Nebenfächer, die seiner Qualifikation entsprechen.

Es wird versucht, dass er zu Wochenbeginn stets die erste Stunde in seiner Klasse halten kann. So hat er die Möglichkeit, mit den Kindern über Erlebnisse des Wochenendes zu sprechen und Organisatorisches für die kommende Schulwoche zu klären.

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Ebenso wird versucht, die letzte Unterrichtsstunde am Freitag in die Hand des Klassenlehrers zu legen, damit ein gemeinsamer Wochenabschluss möglich ist.

Auch das Prinzip des „Blockens“ von Klassenlehrer-Stunden (zwei oder mehr Stunden nacheinander in der eigenen Klasse) wird im Stundenplan verfolgt. Dadurch bekommt der Klassenlehrer die Möglichkeit, seinen Unterricht variabler zu gestalten und ist weniger gezwungen, Unterrichtssequenzen abzubrechen, obwohl diese noch nicht ihr Ziel erlangt haben. Vor allem im Erstunterricht, in dem aus pädagogischen Gründen oft die Unterrichtsformen und –inhalte wechseln sollten, ist dies äußerst sinnvoll.

Der Mathematikunterricht wird von einem Fachlehrer unterrichtet. Da dieser jeden Tag in der Klasse ist, haben die Schüler somit zwei feste Bezugspersonen. Dies sorgt

für Stabilität und Sicherheit bei den Kindern. Für die Lehrkräfte birgt dieses Verfahren den Vorteil in sich, dass ein reger Austausch über die Lernentwicklung der Schüler in den verschiedenen Bereichen stattfinden kann.

Die Nebenfächer werden von Fachkräften unterrichtet. Es wird darauf geachtet, dass die unteren Jahrgänge möglichst viel Unterricht beim Klassenlehrer und dem Mathematiklehrer haben und möglichst wenige weitere Fachkräfte in der Klasse tätig sind. Dies soll den Kindern wiederum Sicherheit geben, da ihnen feste Bezugspersonen im Schulleben zur Seite gestellt werden. Bei den höheren Jahrgängen stellt sich dieses Problem nicht.

Insgesamt wird versucht, über einen Zeitraum von zwei Jahren möglichst dieselben Lehrkräfte mit denselben Fächern in denselben Klassen zu belassen. Auf Grundlage dieser Vorgaben ist eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Lehrern/Kindern, Lehrern/Eltern und Lehrern/Lehrern gegeben. Leider gelingen diese Vorgaben aus stundenplantechnischen Gründen nicht immer.
Insgesamt haben die Kinder des 1. und 2. Schuljahrgangs erlassgemäß 21 Wochenstunden Unterricht, die des 3. und 4. Jahrgangs 26 Wochenstunden:

1./2. Jahrgang: 3 x 45 Minuten + 1 x 55 Minuten Unterricht an fünf Tagen,

3./4. Jahrgang: 4 x 45 Minuten + 1 x 55 Minuten an fünf Tagen.
Die zweite Unterrichtsstunde am Tag hat anstatt 45 Minuten 55 Minuten, daraus ergibt sich eine Wochenstunde. Diese zehn Minuten werden zum gemeinsamen Frühstück genutzt. Hierbei kann „nebenbei“ auf die gesunde und bewusste Ernährung der Kinder und auf Verhaltensregeln des gemeinsamen Essens eingegangen werden.

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5.2 Die Pausen
Bei der weiteren Strukturierung des Schulvormittags wurde darauf geachtet, dass die Kinder zwischen den Unterrichtsstunden ausreichend Zeit zum Toben und Spielen haben. So haben auch die „Kleinen Pausen“ eine Dauer von zehn Minuten, damit sich der Besuch des Schulhofes in der Pause auch lohnt. Die „Große Pause“ umfasst 30 Minuten. Hier haben die Kinder die Möglichkeit auch länger andauernde Spiele zu spielen, im Sandkasten Burgen zu bauen etc. Als Lehrer kann man diese Zeit nutzen, um Elterngespräche zu führen, mit einzelnen Kindern in Ruhe Probleme zu bespre-

chen, Aufgaben nacharbeiten zu lassen oder mit einer Kleingruppe Unterrichtsinhalte aufzuarbeiten. In der Regel sollen die Kinder aber im Freien spielen, um frisch, möglichst fröhlich und ausgeglichen den weiteren Schulvormittag erleben zu können.



5.3 Die Betreuungsstunde
In der fünften Stunde steht es den Schülern der 1. und 2. Klasse frei, das Betreuungsangebot zu nutzen. Dazu müssen die Eltern ihr Kind jeweils zum Halbjahr verbindlich anmelden. Vor allem diejenigen Eltern, die am Vormittag arbeiten, nutzen dieses Angebot.

Die Betreuungsstunde der Plytenbergschule findet am Ende des Schulvormittags in der 5. Stunde von 12.00 – 13.00 Uhr statt.

Die angemeldeten Kinder der 1. und 2. Klassen besuchen die Betreuung von montags bis freitags. In dieser Stunde werden pro Gruppe ca. 15-20 Kinder betreut.

Dabei ist die Betreuungszeit keine Fortsetzung von Unterricht in einem anderen Rahmen, sondern bietet den Schülerinnen und Schülern innerhalb der Schule ein vielfältiges Spiel-, Bewegungs- und Beschäftigungsangebot. Deshalb wird in dieser Zeit auch keine Hausaufgabenbetreuung von den Betreuungskräften geleistet.

Im Vordergrund stehen vor allem das Spielen, die Bewegung und die Förderung kreativer Aktivitäten. Diese richten sich häufig nach der Jahreszeit sowie kalendarischen Ereignissen.

So wird z. B. das kreative Gestalten mit verschiedenen Materialien wie Tonkarton, Moosgummi, Filz, Pappmaschee, Wolle, Stoff, Knete und Naturmaterialien angeboten.


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Hierbei erwerben die Kinder Fertigkeiten im Umgang mit Stiften, Pinsel, Schere, Fingerfarbe, Prickelnadel usw. Zudem wird durch entsprechende Aktivitäten die Feinmotorik der Kinder trainiert.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Angebot von vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten; dies sind z. B. kurze rhythmische Spiele, Tänze, Interaktionsspiele mit Bewegungselementen, Kreisspiele mit Bewegung sowie Ball-, Seil- und Fangspiele auf dem Schulhof.

Es werden Angebote zum Erleben der Natur erstellt und Möglichkeiten für gemeinsame Spiele im Freien geboten.

Die Betreuungsstunden bestehen aus festen und offenen Beschäftigungsangeboten. Da die Kinder nicht verpflichtet sind, bei allen Angeboten mitzumachen, bleibt somit

noch genügend Raum für die Entfaltung individueller Interessen. Hierzu steht umfangreiches Material zum freien Spiel zur Verfügung.

Bei allen Angeboten steht die ganzheitliche Förderung der Kinder im Vordergrund, wobei es zudem ein besonderes Ziel ist, die sozial-emotionale Kompetenz der Kinder zu erweitern. Hier sehen wir folgende Aspekte im Vordergrund:


  • Soziale Sensibilität

  • Ausbau der Kontakt- und Kooperationsfähigkeit

  • Aufbau eines Regelverständnisses

  • Erweiterung der Frustrationstoleranz

  • Toleranz und Rücksichtnahme üben

Die Betreuungskräfte arbeiten eng mit den betreffenden Klassenlehrern zusammen und tauschen sich über die Kinder aus. Dies in den positiven Fällen wie auch bei auffälligen Kindern.

Eine wichtige Funktion der Betreuungsstunde ist es, den Kindern die Möglichkeit zu bieten, Probleme des Schulalltags untereinander zu besprechen und ggfs. mit Hilfe der Betreuungskräfte zu einer alle Seiten befriedigenden Lösung zu kommen.

5.4 Vertretungsunterricht
Die Plytenbergschule hat eine pädagogische Mitarbeiterin, die für den Vertretungsunterricht zur Verfügung stehen. Im Bedarfsfall wird die Vertretungskraft
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für erkrankte oder abwesende Lehrer eingesetzt. In der Regel ist die Vertretungslehrerin sehr flexibel, so dass es bisher zu keinen Einsatzschwierigkeiten gekommen ist. Der zu haltende Unterricht wird möglichst von dem zu vertretenden Lehrer vorbereitet und der Vertretung vorgelegt. Im Krankheitsfall wird die Konrektorin über die Unterrichtsinhalte informiert und gibt den Unterrichtsverlauf samt Material an die Vertretungslehrerin weiter.



6. Der Schulkindergarten der Plytenbergschule


Der Schulkindergarten ist positive Grundlage für das weitere Lernen sowie für die gesamte Schulzeit.

6.1 Eröffnung des Schulkindergartens 1965



Die damalige Situation in der Weststadt erforderte die Einrichtung des Schulkindergartens. Zu Beginn war dieser in einfachen Räumlichkeiten neben der Grundschule untergebracht. Die Arbeit aber war stets erfolgreich und viele Kinder profitierten in ihrer weiteren Schullaufbahn erheblich von dieser Grundlage des Lernens.


6.2 Weiterer Verlauf



In den folgenden Jahren wurde mit Unterstützung der Stadt Leer der äußere Rahmen erheblich verbessert. Der Schulkindergarten wurde in die Räumlichkeiten der Grundschule integriert, das Mobiliar wurde stark verbessert und auch die Ausstattung erfolgte nach neuen pädagogischen Gesichtspunkten.

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6.3 Heutiger Zustand
6.3.1 Lernorte innerhalb der Schule


Zwei besonders schöne Klassenräume mit einem Durchbruch bilden den Schulkindergarten. Diese enthalten verschiedene Spiel- und Arbeitsecken (nach dem Prinzip der freien und gelenkten Arbeit nach Margarete Schmaus) wie:
Leseecke mit vielen Sachbüchern und pädagogisch wertvollen Bilderbüchern, Bauen mit Konstruktionsmaterial, audiovisuelle Medien, eine komplett eingerichtete Küche, Klein- und Großgruppentische (hier Möglichkeiten zu verschiedenen Arbeitsformen), Regale für die persönlichen Arbeitsmaterialien, Regale für die verschiedenen Arbeitsmappen, Basteltische, Bauteppich (Rollenspiel Konstruktionen), Bastelecke, Gruppenspielecke für Tischspiele, Ausstellungsflächen für Schülerarbeiten, Ausstellungsflächen für Sachkundearbeiten, Ausstellungsflächen für persönliche Daten (Ge-

burtstagskalender, Aufgabentabellen, Stunden und Aufgabenplan), Regale für Taschen, Wandtafel, genügend Platz für weiter Unterrichtsformen wie z.B. einen Stuhlkreis.


Außerdem stehen den Schülern alle Gemeinschaftsräume der Schule mit zur Verfügung wie: Aula , Turnhalle, Werkraum, Computerraum, Schulgelände Filmraum, Musikraum.


6.3.2 Lernorte außerhalb der Schule

Ständiger Kontakt mit der Stadtbibliothek, Besuch verschiedener Veranstaltungen, Unterrichtsgänge in die Natur, Unterrichtsgänge und Fahrten zu lernrelevanten Zielen (Wald).


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6.3.3 Ausstattung für die Lehrkraft

Der unterrichtenden Lehrkraft stehen Arbeitsmaterialien in allen Bereichen zur Verfügung und finden ständigen Einsatz.


So sind z.B. breit gefächerte Unterrichtsmaterialien für den Bereich Sprache, Wahrnehmung oder Mathematik vorhanden. Auch für das kreative Tun gibt es viele Arbeitsmaterialien.


6.4 Ziel des Schulkindergartens

In den Schulkindergarten kommen Kinder, welche nicht schulreif sind und bei denen man davon ausgeht, dass sich in einem Jahr eine Weiterentwicklung vollzieht, so dass diese Kinder dann mit anderen Kindern zusammen im ersten Schuljahr arbeiten können.




6.5 Welche Kinder besuchen nun den Schulkindergarten?

Die Kinder kommen mit den verschiedensten großen Problemen:


- Sie beherrschen nicht die deutsche Sprache (Ausländer)


- sie haben erhebliche Schwierigkeiten mit ihrer Muttersprache Deutsch
- sie leiten unter Artikulationsschwierigkeiten
- sie benötigen Sprachheilunterricht
- ihnen fehlt die soziale Kommunikation
- sie sind nicht in der Lage ihre Persönlichkeit zu steuern (unruhig, unkonzentriert)
- sie sind nicht in der Lage im Klassenverband zu arbeiten
- sie zeigen große Defizite im motorischen Bereich
- ihr Aufgabenverständnis ist stark eingeschränkt
- das größte Problem, welches bei fast allen Kindern auftritt, sie sind extrovertiert und

ich-bezogen


Die Kinder, welche vom normalen Schulbesuch zurückgestellt werden, kommen aus allen sozialen Schichten und aus vielen verschiedenen Ländern.

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6.6 Ersatz für ein Familienleben

Die Schule bietet vielen Kindern einen Ersatz für ihr Zuhause. Die Räumlichkeiten sind besonderes emotional, je nach Jahreszeit oder Festen oder anderen Begebenheiten hergerichtet, der Tagesablauf ist geregelt, es werden Werte vermittelt und Umgangsformen geprägt. Immer wird aber auch die Fremdartigkeit, welche das Kind mitbringt einbezogen.




6.7 Zusammenarbeit mit den Eltern

Unsere Schule bemüht sich besonders alle Eltern mit in den Unterricht einzubinden. So werden die Eltern mit am Unterrichtsgeschehen beteiligt. Es werden Basteltage angeboten, an denen die Eltern mit ihren Kindern zusammen arbeiten, es wird zusammen

gekocht und es gibt gemeinsame Frühstücke.
Außerdem gibt es regelmäßig Elternbriefe, in denen das Geschehen angekündigt und Unterrichtsinhalte mitgeteilt werden.
Eltern werden gebeten, sich die Kinderarbeiten anzusehen und den Fortschritt zu begleiten.
Speziell werden in Einzelgesprächen Informationen über Problemlösungen erörtert.
Die Eltern werden durch die Schule mit in das Lerngeschehen einbezogen.


6.8 Integration

Die Schule bietet allen Kindern und Eltern die Möglichkeit der Integration, aber auch die Möglichkeit von der fremden Kultur zu lernen und so miteinander neue Wege zu finden.

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6.9 Hilfsmöglichkeiten, welche die Schule vermittelt



  • sie hilft bei der Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund

  • sie unterstützt die Sprachtherapien

  • sie arbeitet mit den verschiedensten psychologischen Institutionen zusammen

  • sie bietet in der Schule psychomotorischen Unterricht an

  • sie unterstützt die Arbeit des Jugendamtes und ähnlicher Hilfsmöglichkeiten



6.10 Zusammenarbeit mit anderen Lehrkräften und Betreuungspersonen



  • Alle Personen, welche zum Lernfortschritt des Kindes beitragen können sind einbezogen. So ist das ständige Gespräch mit der Schulleitung von besonderer Bedeutung. Mit pädagogischen Mitarbeitern, mit Sonderschullehrern, mit Praktikanten ist ein Gedankenaustausch vorhanden.



6.11 Besondere Einschulung

Die Kinder werden mit allen Rechten und Pflichten in den Schulkindergarten eingeschult und doch ist diese Form eine ganz besondere Hilfe für alle Kinder.


Die Schule hat sich zum Ziel gesetzt,
- die Kinder individuell dort abzuholen, wo sie stehen
- auf ihre intellektuellen Fähigkeiten einzugehen
- sie durch behutsame und doch zielgerichtete Weise auf das Schullernen vorzuberei-

ten


- sie in den Schulalltag zu integrieren
- sie über ein Schuljahr zu begleiten und zu führen


6.12 Einzugsbereich



Die Schüler des Schulkindergartens kommen aus drei Schulbezirken. Durch den Kinderschutzbund kommen immer wieder Kinder auch aus ganz anderen Orten hinzu. Die

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Schule führt mit allen Kontakte, holt Erkundigungen ein über die Erfahrungen und


gibt auch weiter begleitende Hilfe.

Unsere Schule bietet einen Lernraum für Kinder mit Beeinträchtigungen, gleich welcher Art, der mit nichts zu vergleichen oder gar zu ergänzen ist.




7. Kooperation zwischen der Plytenbergschule und der Tagesbildungsstätte (TBS) der Lebenshilfe e. V.

Ziel ist die Integrationsmöglichkeit durch Kooperation. Wir versuchen diese zu erreichen durch




  • Ausbau des gemeinsamen Unterrichts durch Kooperation und integrative Ansätze – Lernen unter einem Dach

  • Herausholen der geistig behinderten Schüler aus der Isolation in der Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe „Am großen Stein“ und Ermöglichung einer stadtnahen Beschulung

  • Ermöglichen der Teilnahme an der Gemeinschaft der Schüler einer allgemeinbildenden Regelschule

  • Die Andersartigkeit gegenseitig kennen- und akzeptieren lernen

  • Ängste überwinden lernen

  • Lernen, dass geistige Behinderung keine Krankheit ist

  • Gegenseitiges Kennenlernen und aufeinander Zugehen sowie Verantwortlichkeitsempfinden stärken – Erweiterung der sozialen Kompetenz

Gesetzliche Grundlage für diese Kooperation ist § 25 Niedersächsisches Schulgesetz.


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7.1 Darstellung der Tagesbildungsstätte
Die Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe Leer e. V. befindet sich in einem Industriegebiet. In ihr werden Schüler aus dem gesamten Landkreis Leer beschult. Sie bietet folgende Angebote:


  • Orientierung an den Rahmenrichtlinien für den Unterricht in der Schule für geistig behinderte Menschen

  • Schulische Förderung, Betreuung und Pflege durch heilpädagogische Maßnahmen

  • Ausrichtung an den pädagogischen Grundsätzen der Ganzheitlichkeit und Individualisierung

  • Entwicklungsorientierung, um individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln

  • Handlungsorientierung, um die Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln

  • Erstellen und Fortschreiben individueller Förderpläne und Fördermaßnahmen

  • Erfüllung der zwölfjährigen Schulpflicht

  • Zusammenarbeit mit Eltern, Schulen, Behörden, Therapeuten, Ärzten, Ausbildungsstätten und Werkstätten für behinderte Menschen

  • Verpflegung der Schülerinnen und Schüler

  • Fahrdienst

  • AGs für PC-Arbeit, Kunst und Kampfsport

  • Kooperation mit einer Grundschule in der Stadt Leer



7.2 Bisheriger Verlauf der Kooperation
23. Mai 2002: Darstellung möglicher Zusammenarbeit zwischen der Lebenshilfe und der Plytenberg-Grundschule auf einer Gesamtkonferenz.

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31. Mai 2002: Möglichkeiten der Kooperation, Inhalte und Zeitplanung werden zwischen der Klassenlehrerin und der TBS abgestimmt. Die TBS entscheidet sich für sieben ihrer Jungen.

15. Aug. 2002: Die Eltern der betreffenden Klasse wird das Projekt vorgestellt. Sie nehmen es positiv auf.

19. Aug. 2002: Erste konkrete Planungen zum Kennenlernen und bezüglich eines gemeinsamen Themas: „Rund um den Hund“.

28. Aug. 2002 –

4. Sept. 2002: Je zwei Stunden am Tag sind für die Kooperation in der Schule eingeplant. Abschluss ist ein gemeinsames Frühstück in der TBS.

5. Sept. 2002: Auswertung der Projektwoche. Es wird vereinbart, dass Kooperationstreffen alle 14 Tage stattfinden sollen. Neue Themen sind: „Herbst“ und „Weihnachten“.

27. Nov. 2002: Gemeinsamer Theaterbesuch in Papenburg: „Die kleine Meerjungfrau“. Die Kinder der Plytenbergschule besuchen ein Thea-

terstück, das von Kindern der Lebenshilfe in deren Räumen durchgeführt wird.

27. Jan. 2003: An verschiedenen Stationen wird die Institution der Lebenshilfe erkundet und die neue Klassenlehrerin der Grundschulklasse eingeführt.

In den folgenden Wochen gab es Schwierigkeiten in der Kontaktaufnahme mit den Mitarbeitern der TBS, die sich z. T. Urlaub genommen hatten u. Ä. Hier machte sich negativ bemerkbar, dass es ich bei Schule und TBS um zwei verschiedene Institutionen und Organisationsformen handelt.

Mai 2003: Die Kooperation wird wieder aufgenommen und nach obiger Beschreibung weitergeführt. Die neue Klassenlehrerin nahm Verbindung zu den Kindern der TBS auf. Neues Thema: „Feuer-

wehr“. Nach getrennten Vorbereitungen trafen sich alle Schüler zu einem Besuch der Freiwilligen Feuerwehr Leer. Kunstprojekt mit der Kunstpädagogin Frau Stöhr: „Malen mit Feuer“.

Schulprogramm Plytenbergschule



10. Juni 2003: In Gesprächen mit einem Elternteil, das sich für innovative Schulprojekte einsetzt, wurde diese Kooperation für eine Förde-

rung durch die Organisation „Paedale“ vorgeschlagen, die sie auch erhielt. Das Preisgeld betrug 175 € und war an ein Projekt der Kooperation gebunden. Das Projekt hieß: „Rund ums Pferd“ und war für den Besuch einer Reiterhalle und Reitübungen vorgesehen.

7.3 Erste Bewertungen - nach einem Jahr

Die Kooperation war ein Pilotprojekt, so dass es keine Vorgaben, keine weiterführenden Vorschläge gab, aber auch keine Einschränkungen.

Die Lehrer konnten die Fähigkeiten der Behinderten nicht einschätzen und so ging es umgekehrt auch den pädagogischen Mitarbeitern der Lebenshilfe.

Die Kinder waren neugierig auf die Kooperation, einige hatten im Vorfeld gewisse Vorbehalte, die sich aber durch den Umgang miteinander schnell abbauten. Es zeigte

sich, dass es sich bei dieser Gruppe um ausgesuchte Kinder für die Kooperation handelte, die nicht so schwer behindert waren. Mindestens ein Kind konnte auch lesen, was uns sehr erstaunt hat.

Auffällig war, dass die Kinder der Lebenshilfe ihre Gefühle stärker zum Ausdruck brachten, dass der Körperkontakt eine wesentlich größere Rolle spielt. Es war erstaunlich zu sehen, wie der Kinder der Lebenshilfe inzwischen den Kontakt zu anderen „normalen“ Kindern aufnehmen und suchen, wie sie lernen, sich frei in der fremden Umgebung der Schule zu bewegen und sehr viel sicherer darin geworden sind. Gleichzeitig haben noch immer Kinder der 3a Mühe und auch fehlende Bereitschaft, sich auf die anderen Kinder einzulassen.

Der Ort der Kooperation war hauptsächlich die Plytenbergschule, weil die Lebenshilfe nicht die räumlichen Voraussetzungen für eine Kooperation bieten konnte. Deshalb

entstand die Überlegung, einen Klassenraum in der Plytenbergschule für eine Klasse der Lebenshilfe freizustellen.

Für alle war das Projekt eine positive Erfahrung.

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Positiv erwähnt werden muss, dass die Lehrer freie Hand in der Stundenplanung von der Schulleitung hatten sowie weitere Lehr- und Betreuungskräfte der Plytenbergschule für die Durchführung der Kooperation zur Verfügung gestellt wurden.

Wegen vieler organisatorischer Schwierigkeiten innerhalb der Lebenshilfe (die Koop.-Termine mussten zwischen fünf verschiedenen Klassen abgesprochen werden) wird diese Form der Kooperation mit ausgesuchten Kindern aus verschiedenen Gruppen der Lebenshilfe am Ende des Schuljahres beendet.

Eine pädagogische Rolle spielte auch der Altersunterschied zwischen den Schülern der TBS und der Plytenbergschule, der teilweise drei Jahre betrug.


Im neuen Schuljahr findet eine Weiterführung mit Kindern einer Klasse der Lebenshilfe statt. Dieses Projekt muss jetzt weiter bzw. auch neu gestaltet werden, weil sich darunter auch wesentlich schwerer Behinderte finden.

7.4 Weiterer Verlauf der Kooperation im Schuljahr 2003/04
Im Wesentlichen wurde die Kooperation mit einer neuen Klasse der Lebenshilfe fortgeführt. Es handelte sich um die Klasse „Igel“.

Die Kinder waren weitaus schwerer behindert und eine mündliche Kommunikation war sehr schwierig. Persönliche Kontakte entstanden dennoch, sogar etwas wie eine Freundschaft zwischen zwei Kindern.

8. Sept. 2003: Thema „Pferd“; ein Projekt rund um das Pferd mit Besuch einer Reithalle, Reitübungen und einem Bastelvormittag in der Schule.

2. Dez. 2003: Jubiläumsveranstaltung der Plytenbergschule unter Teilnahme der Lebenshilfe.

14. Dez. 2003: Gemeinsamer Theaterbesuch in Papenburg: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“, einschließlich der Zugfahrt.

16. Dez. 2003: Gemeinsame Weihnachtsfeier

Januar 2004: Erste Gespräche zwischen der Schulleiterin der Plytenbergschule, Frau Reichelt, der betreuenden Klassenlehrerin, Frau Wolterink und dem Kollegium in einer Gesamtkonferenz bezüglich der
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Einrichtung einer Koop.-Klasse in der Schule. Es wurde vereinbart, dass es ein zeitlich begrenztes Projekt bleiben würde, gebunden an die Lehrkraft Frau Wolterink. Die Option einer Weiterführung durch eine andere Lehrkraft wurde offengehalten.

Februar 2004: Erste Gespräche zwischen der Lebenshilfe und Plytenbergschule zwecks Einrichtung einer Klasse in der Plytenbergschule.

Mai 2004: Konkretisierung der Pläne – weitere Gespräche wegen der Räumlichkeiten (behindertengerechte Toilette, Mittagessen, Wickeltisch …)


Nach den Osterferien wurden keine Treffen mehr geplant, damit die Unterrichtsversorgung der Klasse 4a gewährleistet sein würde. Die Klasse plante ein Theaterstück zum Abschluss der Grundschulzeit in der Plytenbergschule.


7.5 Schuljahr 2004/05
Einschulung der Kinder der Klasse GS1 (Lebenshilfe) im Speisesaal der Lebenshilfe, zeitgleich mit der Klasse 1a in der Aula in der Plytenbergschule.

Einleben der Kinder im Schulbetrieb, u.a. mit der großen Anzahl der Kinder auf dem Schulhof.

Für die Kooperation ergaben sich neue Felder: Nutzen der räumlichen Nähe, Teilnahme am Schulleben in den Morgenfeiern, gemeinsame Pausen auf dem Schulhof, feste Kooperationsstunden.

Kennenlernen zwischen der GS1 und der Klasse 1a, Vorstellen des Projektes auf den Elternabenden, die Eltern standen der Kooperation offen positiv gegenüber. Es folgten

gemeinsame Frühstücke mit den Eltern, gemeinsame Singstunden, gemeinsame Ausflüge, gemeinsame Gedichte in den Morgenfeiern.

Ab Februar: Gemeinsames Projekt „Märchen“ mit einer Märchenstunde mit Frau Thielke, Ausdenken von eigenen Märchen, erstellen eines Märchenbuches und Ausflug nach Surwold in den Märchenwald.

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7.6 Schuljahr 2005/06
Weiterführung der Kooperation nach bewährtem Muster der beiden vergangenen Schuljahre.

Schüler der Klasse 2a nehmen in Kleingruppen am Unterricht der GS1 teil. Es entstehen persönliche Kontakte und Vorlieben für einzelne Kinder. Die Kinder kennen sich persönlich mit Namen. Es ist immer noch schwierig für mich, die Fähigkeiten der Kinder in der Klasse GS1 einzuschätzen, wie es auch für Herrn Meyer (Klassenlehrer der GS1) schwierig ist, auszuloten, was Kinder in der Grundschule können.

Wir halten uns an die Faustregel: So viel gemeinsamer Unterricht wie möglich – so viel Differenzierung wie nötig.

Weiter angedacht ist ein gemeinsamer Sportunterricht in der Turnhalle. Dazu ist es notwendig, dass die Fachlehrer bei der Kooperation mitmachen.


Seit dem 2. Schuljahr ist eine wöchentliche Kooperationsstunde fest im Stundenplan etabliert. In ihr nehmen weinige Kinder am Unterricht der GS1 teil und lernen diese

Arbeit kennen und die Fähigkeiten der Behinderten bzw. auch ihre eigenen. Einzelne Kinder der GS1 nehmen am Unterricht der Klasse 2a teil und werden integriert. Sie schaffen Kontakte und lernen ihre Fähigkeiten besser kennen.


Kooperativer Unterricht eröffnet die Chance, unter Berücksichtigung individueller Entwicklungs- und Handlungsniveaus miteinander und voneinander zu lernen.

Als weitere Unternehmungen in diesem Jahr sind geplant:




  • Wanderung ins benachbarte Naherholungsgebiet „Westerhamrich“

  • Ausflug zum „Kinderkram“ in Ihrhove

  • Mitmachzirkus „Buratino“

  • Besuch im „MitMach-Museum“ in Aurich

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  1. Das Schulleben

Die Grundschule erfüllt diesen (pädagogischen) Auftrag durch erziehenden Unterricht, der in ein pädagogisch gestaltetes Schulleben eingebunden ist.

Im erziehenden Unterricht, der an Fragen und Erfahrungen der Kinder anknüpft, werden Lernanlässe und Situationen geschaffen, in denen Kinder erfahren, dass die in der Schule gelernten grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten für sie hilfreich sind und ihre Erfahrung und ihren Umgang, ihr Verständnis von „Lebenswirklichkeit“ erweitern. Dabei gilt als wichtigste Orientierung allen schulischen Lehrens und Lernens: Unterricht in der Grundschule ist so anzulegen, dass dem Schüler geholfen wird, über Mitdenken, Mitplanen und Mitgestalten zum Selbststand zu kommen. Das Ziel des erziehenden Unterrichts, sach- und sozialorientiertes Lernen zu verknüpfen, kann nicht allein durch Unterricht erreicht werden. Es wird durch Situationen gefördert, in denen Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam lernen und leben. Insbesondere ein pädagogisch gestaltetes Schulleben bietet diese vielfältigen Lernsituationen, die Kopf, Herz und Hand der Kinder gleichermaßen ansprechen und in denen Arbeit und Spiel, Leistung und Freude, Unterricht und Erziehen, Leben und Schule nicht als unvereinbar erfahren werden.


8.1 Wir sind miteinander
Unter dieser großen Überschrift möchte ich die Projekte, die an unserer Schule stattfinden vorstellen. Es sind szenische Lesungen, Theaterprojekte, Musicalaufführungen, Sketche und die jahreszeitlich sowie schulisch gebundenen Aktivitäten, die uns in der Schule das ganze Jahr begleiten und das allmorgendliche Ritual des gemeinsamen Frühstücks.

Nun mag es merkwürdig erscheinen, dass das gemeinsame Frühstück neben Theaterprojekten steht, aber unter der großen Überschrift: WIR SIND MITEINANDER! hat es selbstverständlich seinen Platz, denn auch da sind wir miteinander! Es ist nur logisch, wenn wir diese Bereiche des Schulalltags verknüpfen, denn genauso wie wir zum gemeinsamen Frühstück viele Akteure und die Mithilfe der Eltern brauchen, so brauchen wir diese auch für alle anderen gemeinsamen Projekte. D. h.: Jedes Kind

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hat zu seiner Zeit an seinem Ort eine einzigartige Stellung und diese wird gewürdigt. Fehlen bei einem Frühstück bestimmte Zutaten, so wird es kein Erfolg werden; fehlen

die Kulissenmaler, die Kostümschneider, die Techniker, die Schauspieler wird auch die Aufführung kein wirklicher Erfolg. Es ist also ein ganz wichtiger Aspekt von Erziehung und Lernen, miteinander zu sein und das Eigene zu erkennen und Wert zu schätzen.

An unserer Schule wird traditionell zu allen feierlichen Anlässen wie z. B zur Einschulung, zu Weihnachten, in Morgenfeiern, zum Fasching usw. gemeinsam gesungen, es werden Gedichte vorgetragen, szenische Lesungen aufgeführt und durch viele weitere Aktivitäten identifizieren sich die Schüler und Schülerinnen mit ihrer Schule, die ja auch durch ihre Aktivitäten aus dem Kunst- und Werkunterricht gestaltet wird.

Besonders groß waren die Aktivitäten im Schuljahr 2004/2005. Nach einer szenischen Lesung zu Weihnachten folgte das Leseprojekt „Fliegender Stern“ mit Indianerdorf und Indianertanz, sowie ein Frühstücksprojekt mit Früchten aus aller Welt. Maßgebliche Arbeit haben hier vier Praktikantinnen von der Erzieherinnenschule aus Emden geleistet, die mit uns Kolleginnen in enger Zusammenarbeit diese Projekte gestaltet haben. Der Höhepunkt dieses Jahres war dann die Musicalaufführung „Der kleine Tag“, die so erfolgreich war, dass wir in der Vorweihnachtszeit noch eine zweite Aufführung für eine andere Grundschule sowie für Eltern und Verwandte der Kinder auf den „Spielplan“ gesetzt haben. Unter dem Begriff: Wir sind miteinander, haben die Schülerinnen und Schüler unter Mithilfe der Eltern alle Kostüme, Requisiten und das Bühnenbild selber erstellt. Die Technik wurde von den Praktikantinnen übernommen, und so entstand dann am Ende der ganzen Arbeit auch noch ein Video der Aufführung.

Heute haben wir eine Theater–AG, eine Computer–AG und eine Fußball-AG an der Schule, die weiterhin das Schulleben bereichern. Im November wird gemeinsam mit Eltern, Lehrern und Kindern die Schule weihnachtlich gestaltet.

...Wir sind also immer noch und immer wieder miteinander!

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8.2 Rhythmisierung innerhalb des Schullebens
Wir legen in unserer Schule ein besonderes Augenmerk auf die Rhythmisierung des Schullebens. Rituale dienen der allgemeinen Orientierung im Leben, vermitteln einen

individuellen Platz innerhalb einer Gemeinschaft und bieten gleichzeitig einen sozialen Halt in der Lebens- und Lerngemeinschaft. Dadurch möchten wir den Kindern wie auch ihren Eltern Lebensabläufe nicht nur im Jahreskreis, sondern auch im Verlauf der gesamten Grundschulzeit nahe bringen.

Es ist besonders wichtig, das Schulleben mit gezielten Inhalten zu versehen, um Kinder und Eltern in die Kultur unserer Gesellschaft einzubinden. Angehörige anderer Kulturen können so teilhaben und erhalten die Möglichkeit, unsere Kultur besser zu verstehen und sich mit ihr vertraut zu machen.

Für die Zukunft möchten wir vermehrt Bräuche und Sitten fremder Kulturen mit in unser Geschehen einbinden, ohne dabei aber eine Überfärbung zu vollziehen oder unsere kulturellen Grundlagen zu vernachlässigen.

Ferner ist es für uns von großem Interesse auch das Umfeld der Schule sowie Besucher mit in das Schulgeschehen einzubinden und teilhaben zu lassen, um die Bedeutung der Schule als Lebens- und Lernraum zu unterstreichen. An den unterschiedlichen Aktivitäten sind je nach gegebenem Anlass unterschiedliche Einzelpersonen oder Gruppen beteiligt (Schulleitung, Lehrer, Schüler, Eltern, Hausmeister, Nachbarn, Kindergarten, Polizei, Feuerwehr und viele andere Menschen und Institutionen, die der Schule nahe stehen).

8.3 Rhythmisierung innerhalb der Grundschulzeit
Die gesamte Grundschulzeit ist von vielen Aktivitäten durchzogen und für die Kinder Anhaltspunkt und Leitfaden. Sie dient dem Zusammenspiel aller am Geschehen Beteiligten.

So beginnt die Grundschulzeit schon lange vor der Einschulung und endet nicht nach dem vierten Schuljahr.

Schulprogramm Plytenbergschule

Vorhandene Aktivitäten:




  • Erstes Kennenlernen während der Schulanmeldung, bekannt werden mit einigen Lehrkräften und den Räumlichkeiten

  • Sprachtest

  • Besuch der Kinder während ihrer Kindergartenzeit oder privat in der Schule (z.B. mit Geschwistern, Eltern)

  • Elternabend vor der Einschulung

  • Hospitation in den Klassen

  • Einladungen zu zukünftigen Festen

  • Einschulungsfeier mit allen Lehrern und Kindern, die diese Feier gestalten und allen Eltern und Verwandten

  • Klassenpatenschaften

  • Schulfeste

  • Projekttage

  • Ausstellungen

  • Jubiläen der Schule und von Kollegen

  • Sponsorenläufe

  • Gemeinschaftliche Ausflüge

  • Fächerübergreifende Aktivitäten

  • Theateraufführungen für die ganze Schule mit und ohne Eltern

  • Abschlussgeschenke für die Schulabgänger

  • Verabschiedungsfeier für die Schulabgänger

  • Verabschiedungsfeier für Kollegen

  • Begrüßung von neuen Kollegen

  • Gestaltung der Außenanlagen



8.4 Rhythmisierung des Jahreskreises
Das laufende Schuljahr ist gekennzeichnet mit Veranstaltungen, welche die Jahreszeit zur Grundlage haben. Diese werden ergänzt durch schulspezifische Besonderheiten und Anlässe.


  • Einschulungsfeier und deren Dekoration

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  • Morgenfeiern zu den verschiedensten Anlässen mit allen Kindern

  • Gemeinsames Verabschieden zu den Ferien

  • Herbstanfang

  • Begrüßung der Herolde zum Leeraner Gallimarkt

  • Laternenfest zum Martinstag

  • Beginn der Adventszeit

  • Tradition des Adventskranzbindens mit den Eltern

  • Nikolausfeier

  • Adventsfeiern nach jedem Adventssonntag

  • Weihnachtsfeier

  • Jahresbeginn

  • Karnevalsfeier mit der ganzen Schule

  • Frühlingsbeginn

  • Osterzeit

  • Sommerbeginn

  • Bundesjugendspiele (alternativ dazu ein Sport- und Spielefest)

  • Leeraner City-Lauf mit Einzel- und Schulplatzierung

  • Vorstellen der Fußball-Schulmannschaften zu den einzelnen Fußballturnieren

  • Besuch der Polizei-Puppenbühne

  • Besuch einer Weihnachtsvorstellung



8.5 Ausgestaltung der Schule im Jahreskreis
Zu allen oben beschriebenen Veranstaltungen wird die Schule im Eingangsbereich, in den Fluren, in den Klassen- oder Außenräumen entsprechend dekoriert. Dies geschieht mit Arbeiten aus dem Kunst-, Sach-, Textil- oder Werkunterricht. Auch Gegenstände, die zum aktuellen Thema passen und von den Kindern gebastelt oder mitgebracht werden, kommen hinzu.

So gibt es z.B.:




  • Türkranz zur Einschulungsfeier

  • Herbstdekorationen

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  • Adventskranz

  • Krippe

  • Abgespochene Dekorationen in der Adventszeit, die ein Gesamtbild der Schule vermitteln

  • Winterinstallationen

  • Karnevalsdekorationen

  • Frühlings- und Osterkränze

  • Gemeinschaftsarbeiten nach einem Besuch in der Kunsthalle in Emden

und noch viele weitere Zeichen, welche das allgemeine Lernen kennzeichnen.
Zu allen diesen gemeinschaftlichen Erlebnissen wird durch Absprache ein gemeinsames Liedgut erarbeitet, so dass ein Schulrepertoire entsteht und zu den gemeinsamen Veranstaltungen gesungen wird.
Weiterführende Gedanken:

Alle hier vorgestellten Ereignisse haben ihre Tradition. Das soll aber nicht bedeuten, dass neue Ideen nicht willkommen sind und gerne eingefügt werden. Nicht alle Traditionen müssen unreflektiert immer wieder auftauchen, können variiert werden. Unser Bestreben ist es, fortwährend mit allen sozialen und kulturellen Gruppen innerhalb und außerhalb der Schulgemeinde zu kommunizieren und dadurch die Schule in ihrer sozialen, kulturellen und auch geistigen Entwicklung voranzuführen.

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9. Zusammenarbeit mit weiteren pädagogischen Einrichtungen
Unterricht und Erziehung, die nur unterschiedliche Aspekte des einen unteilbaren pädagogischen Auftrages der Grundschule darstellen, finden ihre Einheit, die durch das Schulleben gestiftet und präsentiert wird:

In der Schule, die sich als Weg des Kindes zum Erwachsenen versteht, müssen Ansprüche ernst genommen werden, die das Kind auf dieser Wegstrecke seines Lebenslaufes äußert. Die Erfüllung oder das Nichtbeachten dieser „Hilferufe“ können die Personwerdung des jungen Menschen fördern oder hemmen. Insbesondere die Hilferufe des Kindes nach Sicherheit und Geborgenheit, nach Lob und Anerkennung und das Bedürfnis nach Tätigkeit und Bewegung, nach neuer Erfahrung und nach Verantwortung, auf die hin die Grundschule ihre erzieherischen Angebote und Hilfestellungen auszurichten hat. Die vielfältigen Elemente des Schullebens unterstützen die Verwirklichung des Erziehungsauftrages und erweitern die Formen und Möglichkeiten des Lernens in der Grundschule, wenn kognitives Lernen mit praktischen, musischen, gestalterischen, sportlichen und sozialen Aktivitäten verknüpft und wenn ein sach- und handlungsbezogener Zusammenhang zwischen schulischem und außerschulischem Lernen hergestellt und genutzt wird.




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