§ 2 Abs. 3 FreizügG/EU verbleibeberechtigte Polin. Der nachrangige Arbeitsmarktzugang (mangelnde Erwerbsfähigkeit, § 8 Abs. 2 SGB II) steht dem Anspruch nicht entgegen, da die Voraussetzung des § 8 Abs. 2 SGB II zur Überzeugung des LSG auch erfüllt ist, wenn die Antragstellerin ein von der Arbeitsuche unabhängiges Freizügigkeitsrecht erworben hat. Das SGB XII hat insoweit gegenüber dem SGB II keine Auffangfunktion.
Anmerkung: Das LSG übersieht, dass die Unionsbürgerrichtlinie (Grundsatz der Inländergleichbehandlung, Art 24 Abs. 2 RL 2004/38/EG) eine Einschränkung des ALG II ausschließlich dann zulässt, wenn das Aufenthaltsrecht sich allein aus der Arbeitsuche ergibt. Darüber hinausgehende Anspruchseinschränkungen aufgrund von § 8 Abs. 2 SGB II für Unionsbürger mit anderen Aufenthaltsrechten sind somit von der RL nicht gedeckt und daher europarechtswidrig.
LSG Bayern L 7 B 1104/07 AS ER, B.v. 12.03.08, InfAuslR 2008, 260 Anspruch auf ALG II für Niederländerin mit AE nach § 25 IV, ein Verweis auf Leistungen nach AsylbLG aufgrund § 1 Abs. 3 AsylbLG ist aufgrund des Gleichbehandlungsgrundsatzes des Art 3 Abs. 1 VO 1408/71 EWG unzulässig.
Die seit Geburt in D lebende, nach Strafhaft ausgewiesene, dann jahrelang geduldete und inzwischen eine AE besitzende Antragstellerin ist Arbeitnehmerin im Sinne der VO, denn sie hält sich rechtmäßig in D auf. Das ALG II ist - anders als gemäß Art 4 Abs. 4 der VO die Sozialhilfe - gemäß Art 4 Abs. 2a i.V.m. Anhang IIa Buchstabe E der VO vom Anwendungsbereich der VO erfasst. Aus dem EFA ergibt sich hingegen kein Anspruch, denn gemäß Art 6 VO 1408/71 geht die VO dem EFA vor.
SG Frankfurt/Oder S 16 AS 600/05, U.v. 23.04.08www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2195.pdf (Hauptsacheverfahren zu LSG Bln-Brandenburg L 25 B 1281/05 AS ER, B.v. 13.12.05 www.sozialgerichtsbarkeit.de) Aufgrund von