§ 7 Abs. 1 SGB II - Ausschluss für die ersten 3 Monate des Aufenthaltes
SG Lüneburg S 29 AS 2023/09 ER, B.v. 09.02.10 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2310.pdf
Der Ausschluss von Ausländern vom ALG II für die ersten 3 Monate des Aufenthaltes gemäß § 7 Abs. 1 Satz 2 SGB II gilt nicht für Ausländer, die bereits als Arbeitnehmer tätig sind, auch wenn es sich dabei nur um eine geringfügige Beschäftigung handelt (ebenso die fachlichen Hinweise der BA zum SGB II, § 7 Rn 7.5c).
LSG BY L 16 AS 449/11 U.v. 27.06.12, www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2483.pdf LSG NRW L 19 AS 383/11, U.v. 12.01.12 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2390.pdf, LSG NRW L 12 AS 314/11 B ER, B.v. 09.05.11, www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2353.pdf, ebenso LSG NRW L 19 B 363/09 AS, B.v. 07.12.09 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2371.pdf, LSG NI/HB L 7 AS 1323/10 B v. 17.02.11 (PKH) www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2372.pdf, SG Nürnberg S 20 AS 906/09, U.v. 28.08.09 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2370.pdf, SG Berlin S 173 AS 38287/10, U.v. 18.01.12 www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2433.pdf (kein Ausschluss mit Deutschen verheirateter Unionsbürger);
a.A. LSG BW B.v. 27.04.11, L 3 AS 1411/11 ER-B.
Der Ausschluss von Ausländern vom ALG II für die ersten 3 Monate des Aufenthaltes gemäß § 7 Abs. 1 Satz 2 SGB II ist - auch im Hinblick auf den Schutz von Ehe und Familie nach Art. 6 GG - nicht auf zu Deutschen nachgezogene drittstaatsangehörige Familienangehörige anwendbar. Weder Wortlaut des § 7 Abs 1 Satz 2 noch Sinn und Zweck der Regelung rechtfertigen den Ausschluss, der sich nach Sinn und Zweck der Regelung (vgl. Gesetzesbegründung BT-Drs 16/5065, S. 234) nur auf Unionsbürger bezieht, die sich ohne weiteren Aufenthaltsgrund in den ersten 3 Monaten aufhalten.
BSG B 4 AS 37/12 R, U.v. 30.01.13 (Vorinstanzen SG Köln S 20 AS 3306/10, LSG NRW L 19 AS 383/11)
www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/docs/C2595.pdf
Anspruch auf ALG II in den ersten 3 Monaten für zu Deutschen nachgezogene ausländische Ehepartner.
Zwar ist der Wortlaut des § 7 Abs 1 Satz 2 Nr 1 SGB II nicht eindeutig. Dass dem Kläger Leistungen nach dem SGB II zu gewähren sind, ergibt sich aus Entstehungsgeschichte, Systematik sowie Sinn und Zweck der Regelung. Mit Einführung des § 7 Abs 1 Satz 2 Nr 1 SGB II durch das ausländerrechtliche Richtlinienumsetzungsgesetz vom 19.8.2007 wollte der Gesetzgeber seiner Verpflichtung zur Umsetzung der Unionsbürgerrichtlinie (RL 2004/38/EG) nachkommen und die Leistungsberechtigung von Unionsbürgern während der ersten drei Monate voraussetzungslosen Aufenthalts in einem EU-Staat ausschließen. Nicht erkennbar ist, dass damit auch die Leistungsberechtigung von Drittstaatsangehörigen eingeschränkt werden sollte. Auch die Systematik des § 7 Abs 1 Satz 2 Nr 1 SGB II ergibt, dass Fälle wie der vorliegende nicht vom Leistungsausschluss erfasst werden. Es bedürfte nämlich keiner Differenzierung zwischen "Ausländerinnen und Ausländern" und "Familienangehörigen" im Wortlaut der Norm, wenn der Tatbestand auch den Zuzug von Ausländern zu deutschen Staatsangehörigen erfassen würde.
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