Diplomarbeit – Flurnamen



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Untergegangene Orte und die Flurnamen
Untergegangene Orte dienen als Quelle für Flurnamen – nach ihrem Untergang wurde der Ortsname an Boden oder Teich, die in Umgebung der Siedlung liegen, als Flurname übertragen.101 Als Hauptgrund des Untergangs einer Siedlung werden Kriegsereignisse gesehen, bei uns hatten z.B. die Hussitenkriege und der Dreißigjährige Krieg weitreichende Folgen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden 80 Städte und 833 Dörfer in Böhmen ausgebrannt. Eine zerstörte (z.B. durch Brand) Siedlung ohne Bewohner, die getötet oder verschleppt wurden, gilt als untergegangen.102 Sehr wichtig sind die landwirtschaftlichen Ursachen, in der Kolonisationszeit wurden Orte besiedelt, die keine günstigen Bedingungen hatten. Spätere Landwirtschaftskrise vertrieb Leute in die Städte. Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Brand haben viele Gemeinden zerstört.

Aus Entscheidung eines Herrschers oder Verwalters eines Gebiets mussten viele Siedlungen einem Teich, Stausee, Gehege, einer Festung usw. weichen. Oder die Bewohner starben an Pestepidemie aus, zogen in die Städte um, Dörfer wurden zu Stadtteilen usw.103

Mehrere Siedlungen wurden auch nach Jahrhunderten erneuert. An eine Siedlung erinnern verschiedene Objekte104:


      1. Hof, Mühle, Forsthaus, Straße, Friedhof, Kirche

      2. Bach, Quellbrunnen, Gipfel, Teich, Wiesen, Weinberg

      3. Allgemeine Bezeichnungen (Na staré vsi, Na návsi)

In der untersuchten Region sind mehrere Siedlungen wegen dem Truppenübungsplatz Ralsko untergegangen. Es sind: Schwarzwald (Černá Novina), Hultschken (Holičky), Oberkrupai (Horní Krupá), Kridai / Krzidai / Křidai (Křída), Woken (Okna), Wolschen (Olšina), Halbehaupt (Palohlavy), Proschwitz (Proseč), Schiedel (Židlov), Jezowai (Jezová), Neudorf (Vrchbělá), Chlum (Chlum), Böhmisch Neuland (Dolní Novina) und Prositschka (Prosíčka). In diesen Gegenden kann man noch Reste der Besiedlung sehen in einigen sind auch die letzten Spuren verschwunden.


Reflexion der Vermögens- und Rechtsverhältnisse in Flurnamen
Diese Verhältnisse waren und sind ein wichtiger Teil unseres Lebens, deswegen fanden sie ihren Platz auch in den Flurnamen. Der Name signalisierte Besitz, Verkauf an andere Person, Vermieten. Einige Flurnamen bewahrten die ursprünglichen Namen, andere veränderten ihre Bezeichnung mit jedem neuen Besitzer. Aus Flurnamen kann man Objekte, die sich in Rechtsstreit befanden, wo Strafen vollgebracht wurden oder wie das Vermögen verteilt war.105

Auf dem Lande war Besitz entweder kollektiv oder individuell. Kollektives/institutionelles Eigentum stellen die Kirche und die Gemeinde dar. Individuelle Besitzer waren meistens bekannte Personen aus königlichen, adeligen, kirchlichen Kreisen oder aus Leben der Gemeinde mit einem Appellativum benannte Personen (König, Vogt, Edelmann, Pfarrer) und andere z.B. mit dem Nachname benannte Einzelpersonen.106

Man kann die in Flurnamen erscheinenden Besitzer folgenderweise einteilen:107


  1. Kirchevermögen – institutionelles Vermögen, der Kirche gehörend, von kirchlichen Personen ausgenützt – Flurnamen: „církev“ Kirche – Církevní, Na církevním; „fara“ Pfarrhaus – Fara, Farské pole, Na farním vrchu, Na farském; „farář“ Pfarrer – Farářství; „děkan“ Dechant (römisch-katholischer Verwalter des Sprengels) – Děkanský les, Na děkance; „opat“ Abt nur selten – Opatov; „probošt“ Propst – Na proboštnici; „kněz“ Priester – Suffixableitungen: -sko Knězko, -ka Knězka, -na Kněžna, Kněží hora, Kněževrch (die Basis bildet „kněz“ Priester, nicht „kníže“ Fürst); Kaplan – Kaplanka




  1. Gemeindevermögen – „obec“ Gemeinde – „Stará obec“, Ableitungen: Obecnice, Občina, Obecák (Teich); „obecní“ Gemeinde- – Obecní les, Obecní pole na vršku u křížku; „sedlák“ Bauer – Adjektive: Selské, Selské lesy; „spolek“ Bund – Ve spolku, Spolek na obci




  1. Institutioneller Besitz – meistens nur Genossenschaften. „družstevní“ Substantivierung Družstevní, nach dem sowjetischen Vorbild wurde der Genossenschaftsbesitz „kolchoz“ genannt – vor allem Parzellen Na kolchoze; Organisation Sokol – Na sokolském; und andere Institutionen




  1. Herrschaftsvermögen – „pán“ Herr und seine Adjektive und Ableitungen: Pánova louka, Panství, Panský rybník; „král“ König – Adjektiv Královský entweder als Besitz des Königs oder Geschenk vom König an jemanden; „kníže“ Fürst – Adjektiv knížecí V knížecí, Komposita Kníželuka (durch Juxtaposition gebildet); „zeman“ Landsmann – Zemanka; weibliche Edelbesitzerinnen nicht so oft: „baronka“ Baronin – Barončina louka, „hraběnka“ Gräfin – Hraběnka




  1. individueller profaner Besitz mit einem Appellativ ausgedrückt – in dem Ort bekannte und gesellschaftlich wichtige Personen wie „rychtář“ Vogt – nur Adjektive: Rychtářova vápenice, Ableitungen: Rychtářky; „rychta“ als Sitz des Dorfrichters Na rychtě; „starosta“ Bürgermeister nur in einigen Flurnamen – Starostova rokle; „primátor“ Primator auch primas genannt – Primaska; „mlynář“ Müller – Mlynářu lesejček, Na mlynářovym; „šafář“ Schaffer – Šafářka; „hospodský“ Gastwirt – Possessivadjektive: Hospodskova pískovna; „hejtman“ Hauptmann – Hejtmanka; „hokynář“ Kleinhändler – Hokynářův les; „lesník“ Förster auch fořt genannt – Fořtojc louka; „lékař“ Arzt auch felčar genannt – Doktorka, Na felčarce; „učitel“ Lehrer – es waren meistens Parzellen, Wälder usw., die der Lehrer als Bestandteil des Lohnes hatte: Učitelovo, U jámy učitelojc; „ředitel“ Direktor auch direktor genannt – V řiditelově, Na direktorově; „šenkýř“ Schenkwirt – Na šenkýřovom, V šenkýřojc houští

Speziellen Funktionen in der Gemeinde als Zucht des Gemeindestieres „obecní býk“ wurde auch ein Name zugeteilt – Býkovna oder umgangssprachlich Bejkovna.




  1. mit Proprium bezeichneter individueller Besitz – Motiv der Benennung ist das Besitzrecht, wer das Objekt in Besitz hatte, wer davon Profit zog usw. Hier setzen sich Vor- als auch Nachnamen durch. Es gibt Flurnamen, die den Namen Martin enthalten: Martinova skála, Na Martinově; davon sind Nachnamen Martínek, Martinovský, Martinec und andere entstanden – Martínkouc pastviště, U Martínku. In vielen Fällen kann man aber nicht feststellen, ob es sich um einen Vor- oder Nachnamen handelt. Selten gibt es Kombination von Vor- und Nachname – Les Franty Šulcova, oder zwei Nachnamen – Kudlatů a Nováků.

Flurnamen, die Personennamen enthalten, treten in direktem oder präpositionalem Fall, in Form von zusammengestelltem und possessivem Adjektiv und aus Ableitungen von einleitenden Anthroponymen (vor allem Nachnamen) auf. Das Besitzverhältnis drückt Suffigierung von Adjektiven mit dem Suffix -ovský aus: Kvapilovský, Červenkovská louka. Durch Ableitung mit dem Suffix -ovsko entstehen Flurnamen, die ein von jemandem besessenes Objekt bezeichnen: Bačkovsko, Matějovsko. Aus Anthroponymen wurden Flurnamen durch Suffixe -árna (Fišerárna), -ka (Klátilka), -ák (Novotňák) abgeleitet.108


Rechtsverhältnisse in Flurnamen

Streit um Eigentum war auf dem Lande in der Vergangenheit sehr häufig. Viele Flurnamen sind durch Rechtsstreit um das Objekt motiviert. Wie die Flurnamen bekunden, verschiedene Subjekte haben sich um Vermögen gestritten. Der Streit war meistens um Wiesen, Felder, Wälder usw., also um die am meisten nützlichen Objekte – Na soudě, Soudný, V soudnejch.109

Seltener wird Substantiv „soud“ Gericht mit dem Ort verbunden, es gibt Soudný lesík, Na soudné skále. An einigen Plätzen wurden Todesurteile vollstreckt – Soudní ostrov, Soudní. Als Art der Hinrichtung war in Vergangenheit Erhängen oft benutzt, deshalb befanden sich in der Nähe von Gemeinden Galgen „šibenice“. Heute sind nach Galgen nur Flurnamen geblieben – Na šibičáku, Pod starou šibenicí. Ableitung aus Galgen ist „šiberna“ – Šiberný vrch, Na šiberný louce. Synonym für den Hinrichtungsplatz war die Gerechtigkeit „spravedlnost“ – Na spravedlnosti.110
Formale Gestalt der Flurnamen, die Vermögens- und Rechtsverhältnisse reflektieren111


    1. einwortige Flurnamen

    1. Substantiv in direktem oder präpositionalem Kasus, Singular oder Plural – z.B. Rychtařiny, Pod Honzou

    2. zusammengesetztes oder possessives Adjektiv in direktem oder präpositionalem Fall, Singular oder Plural – z.B. Panská, Na knězovejch




    1. mehrwortige appellative Flurnamen

    1. zusammengesetztes oder possessives Adjektiv als Attribut + Substantiv in direktem und präpositionalem Fall, Singular und Plural – z.B. Knížecí les, Na soudném ostrově

    2. Substantiv im Genitiv als Attribut zum Substantiv in präpositionalem Fall – z.B. Na řiditelů vršku

    3. Präpositionaler Fall des Adjektivs in einer zusammengesetzten Form + präpositionaler Fall des Substantivs oder Adjektivs als Attribut – z.B. Na panském vpravo

    4. Adjektiv in präpositionalem Fall als Attribut + Substantiv – z.B. V soudných velký kus

    5. Substantiv in präpositionalem Fall, durch ein Attribut in Form von Substantiv in präpositionalem Fall erweitert – z.B. Pod kostelem na fořtovým

    6. Zusammengesetztes Adjektiv als Attribut + Substantiv, durch zwei Attribute erweitert, beide in präpositionalem Fall des Substantivs – z.B. Obecní pole na vršku u křížku

    7. Substantiv mit Attribut in Form von präpositionalem Fall des Substantivs, das durch adjektivisches Attribut erweitert werden kann – z.B. Familie u hrušek

    8. Präpositionaler Fall des Substantivs durch Attribut in Form von präpositionalem oder substantiviertem Adjektiv erweitert – z.B. U Hostenic na farním

    9. Zusammengesetztes Adjektiv in Position des Attributs zum präpositionalen Fall des Substantivs, durch präpositionalen Fall des Substantivs als Attribut erweitert – z.B. Na panským poli za dvorem

Ableitung der Flurnamen, die Vermögensverhältnisse reflektieren

Aus appellativer oder proprialer Basis werden Flurnamen durch Suffigierung abgeleitet. Bei einigen Flurnamen, die durch Suffixe -ák oder -ka gebildet wurden, kann man sogenannte Univerbierung betrachten (Obecní rybník → Obecňák, Děkanská louka → Děkanka). Dieser Prozess ist heutzutage sehr produktiv, die allgemeine Bezeichnung des Objektes wird ausgelassen und das Adjektiv, das den Besitz anzeigt, wird zum Substantiv abgeleitet.112


  1. Maskulina

-ák (das produktivste Suffix): Farák, Benešák

-ec, -ovec u.a.: Rychtářovec, Gregorovec

-ík und andere Varianten: Soudník, Obecník


  1. Feminina – Suffixe -ka und -ice sind die produktivsten

-ka und seine Varianten: Zemanka, Zádušky

-ovka: Kněžovka

-na und Varianten: Kafkovina, Farárna

-ice und Varianten: Proboštnice, Adamice

-anda: faranda, Korčanda


  1. Neutra

-sko und Varianten: Knězko, Jandovsko

-ství: Farářství

Die Neutrum-Suffixe werden meistens den Nachnamen zugeordnet, was der am wenigsten produktive Prozess ist.


  1. Substantivierung

Eine der gewöhnlichsten Arten der Flurnamenbildung ist die Substantivierung des Adjektivs, z.B. Kovářovo pole → Kovářovo, weiter dienen dazu Suffixe.

-ovský/-ovská/-ovské: Královský les, Vojířovské

-ský/-ská/-ské: Na učitelském, Anenské

-ův/-ova/-ovo: Šenkýřův, Na Novákově

-in/-ina/-ino: Na doktorčiným, Na Miladiným

-í: Kněží hora



  1. Komposition

Aus Verbindung wie Knížecí vrch ist Kníževrch, Kníželuka, Kněžohájek entstanden.

  1. Ableitung

Zum Ausdruck des Besitzes verwendet man auch das umgangssprachliche Suffix -ovic und seine mundartliche Varianten: Knězovic, Novákovic. Dieses Suffix hat die gleiche Bedeutung wie Genitiv Plural von zusammengesetztem Adjektiv (Novákových).113
Reflexion der historischen Ereignisse in Flurnamen
Viele Ereignisse haben in unseren Vorfahren so tiefen Eindruck hinterlassen, dass sie Bestandteil eines Flurnamens geworden sind. Es waren zunächst Kriege auf unserem oder ausländischem Gebiet, Soldatengräber, Denkmäler der Gefallenen, die zur Ehren aufgebaut wurden. Genauso Naturkatastrophen oder gesellschaftliche Vorgänge wie Frondienst, Aussiedlung, Schicksal einer Person usw., die das Leben im Ort geändert hatten, haben sich an Bildung der Flurnamen beteiligt.114

Die Ereignisse kann man in folgenden Gruppen verteilen115:



  1. Kriegsereignisse in Böhmen

Diese Ereignisse sind entweder aus historischen Quellen (Ortschroniken) belegt, oder nur als Legenden mündlich überliefert.

    1. Kampf, Schlacht – Ort wird vorwiegend als Bojiště oder Na bojišti, umgangssprachlich Zbojiště bezeichnet; diese Flurnamen sind gut dokumentiert, denn diese Ereignisse waren sehr wichtig

    2. Krieg – Substantiv „válka“ Krieg gibt es in böhmischen Flurnamen nicht, nur als Adjektiv für Bezeichnung der Wege, die während des Ersten Weltkriegs aufgebaut wurden Válečná cesta; weiter sind Adjektive „vojenský“ und „vojanský“ zu nennen – Vojanský kříž, Vojenský kopec

    3. Kreuz – „kříž“ als Bestandteil z.B. in „Smírčí kříže“ Sühnekreuze, die meist im Zusammenhang mit Totschlägen von den Tätern erbaut wurden, manchmal existieren zu diesen Ereignissen auch Urkunden116

    4. Napoleon Bonaparte – eine der wichtigsten Kämpferpersonen, die in Flurnamen enthaltet sind – Wald Bonaparte in Mittelböhmen, wo Napoleon bei seinem Feldzug lagerte

    5. Soldat, Dragoner – „voják“ in Flurnamen wie U vojáků, wo französische Soldaten erschossen wurden, Voják als Feld, Grab, Wald usw.

    6. Denkmal – „pomník“, daraus Flurnamen Pomník, U pomníku, U pomníčku; die Mehrheit der Denkmäler erschien nach dem Ersten Weltkrieg auf dem ganzen tschechischen Gebiet; zu dem Zweiten Weltkrieg beziehen sich Flurnamen mit Bombe drin – U bomby, Na bombě – es sind beide Orte, wo eine Bombe explodierte




  1. Kriegsereignisse im Ausland

Meistens kommt in tschechischen Flurnamen und Ortsnamen Name des Hafens Port Arthur vor – Na Portarturu, Na Porťáku, damit wurden Sympathie und Bewunderung den Beschützern der russischen Festung zum Ausdruck gebracht. Auch Balkankriege sind in unseren Flurnamen eingetragen – Balkán, andere Geonyme erscheinen nur selten – Albánie, Bosna.


  1. Reste des Vorfahrenlebens

Die Flurnamen Pohaniště, Na pohanských hrobech u.a. legen nahe, dass sich dort ein heidnisches Gräberfeld befand. Auf prähistorisches Gräberfeld weisen Flurnamen V popelnicích, Popelnice hin. Archäologischer Fund von Schatz beweisen Namen Na pokladech, U pokladu.


  1. Burgen, Burgstätte und andere Objekte

Platz, wo in Vergangenheit eine Burg stand, wird auch ein Motiv für die Benennung des Objektes. Der Flurname Hrad ist Bezeichnung für Wald, Feld. Häufig ist der Flurname Na hradě für eine Parzelle, Berg mit Ruine, Ruine usw. Pod hradem für die Bezeichnung der Wiesen. Keltische, slawische oder prähistorische Burgstätte „hradiště“ kommt in vielen Teilen Tschechiens vor, die bezeichneten Objekte sind Wiesen, Wälder, Felder, Berge u.a. Es existieren auch Verbindungen wie V hradišti oder Variante „hradisko“. In vielen Fällen sind die Orte schlecht beschrieben, ohne den Namen erkennt man darin die Burg oder die Burgstätte nicht.

Es gibt andere wichtige Objekte in Flurnamen: Kasematten Kazamáty, Bethaus Modlitebna usw. U žebrácký studánky, U žebračky bezeichnen den Platz bei einem Quellbrunnen, wo sich Bettler erholten.




  1. Frondienst

Auf Frondienst „robota“ deuten Flurnamen wie Na robotě, Robotní cesta, Robotnice – es waren Wege, Wiesen. Zum Gedächtnis des Frondienstaufhebens wurden Kreuze aufgebaut.


  1. Emigrantentum

  1. Emigration nach Amerika – Leute emigrierten um eine bessere Arbeit zu bekommen, es sind Flurnamen wie Amerika entstanden, es war ein Hügel, Feld, Wiese. Personen, die etwas mit Amerika zu tun hatten, wurden Amerikáni benannt, ihre Parzellen z.B. Na Amerikánovom.

  2. Ein anderes Motiv der Benennung war die wirkliche oder scheinbare Ähnlichkeit mit Amerika z.B. große Flächen, Orte, wo vorgeblich aus Amerika stammende Pflanzen, wuchsen.

  3. Sporadisch kann man Choronyme wie Afrika in Flurnamen sehen – Na Africe, oder Teich Bulhary, bei dessen Begründung Bulgaren aushalfen.




  1. moderne Geschichte

  1. In Flurnamen sieht man Spuren von sozialistischer Vergangenheit – Teich Brigádník, der von einer Brigade erbaut wurde; nach einem zweijährigen Wiederaufbauplan, während dessen viele Objekte eingerichtet wurden, sind einige Flurnamen benannt – Teich Dvouleťák, Siedlung Dvouletkové.

  2. Adjektiv bolschewistisch kommt in Flurnamen vor – Bolševická studánka ist ein Brünnlein, wo Kommunisten tranken, Na bolševickém ist Name einer Parzelle, Bolševický palouk ist nach gemeinsamen Gebrauch noch vor Entstehung der Agrargenossenschaften benannt.




  1. Feuer

  1. Ereignisse der lokalen Bedeutung waren auch ein Motiv zur Benennung der Gegend. Dazu gehörten Naturkatastrophen, viele Flurnamen haben das Adjektiv „spálený“ verbrannt als Basis, häufig geht es um verbrannte Wälder oder ihre Teile. Flurnamen Spálený, Spálený kopec, Na spálené pasece usw. sind entstanden. Substantivierungen Ve spálenom, Spálená und Ableitungen Spálenec, Spálenina, Spálenisko.

Wichtige Landobjekte werden in Flurnamen erwähnt, z.B. „mlýn“ die Mühle Spálený mlýn, „pila“ Sägewerk Na spálené pile – es werden vor allem Felder, Wiesen usw. nach diesen verbrannten Objekten, die hier gestanden haben, benannt.

  1. Ähnliche Bedeutung wie „spálený“ hat auch das Adjektiv „vypálený“ gebrannt (Wälder am häufigsten), daraus stammten folgende Flurnamen: Ve vypáleným, Na vypálený stráni.

  2. „Požár“ Brand wird zum Bestandteil der Flurnamen im Nominativ, im Präpositionalfall V požáru, im Plural Přední a Zadní požáry. Die Objekte waren üblicherweise Wälder, Felder, Wiesen.

  3. Feuer als Helfer z.B. bei Kohlebrand in Meilern – Flurnamen Ve spálenom, Velký ždír und Malý ždír deutet auf Brandrodung (Gewinn des Bodens durch Brand) hin.




  1. Lebensschicksale der bekannten Menschen

  1. In Flurnamen sind Personen aus königlichen Kreisen zu sehen. Es sind Namen der Wege – Královská cesta, Královská stezka, wo Könige oder mit ihnen verbundene Leute oder Güter gefahren sind.

  2. Fürstinnen erscheinen ebenfalls in Flurnamen – U kněžny ist eine Wiese, Quellbrunnen; Teich Kněžna.

  3. Auch der Kaiser spiegelt sich in Flurnamen wider. Es sind Wege – Císařská cesta, Císařská silnice; und andere Objekte, die mit einem Kaiserereignis verbunden sind: Císařská studánka, Císařský sad, U císařského lesíka – Objekte, die zu Ehren der Kaiser benannt wurden. Na císařskejch blatech ist nach Joseph II. benannt aus dem Zeitraum, als der Wasserspiegel für die Bewässerung der Gegend um die Festung Terezín gehoben wurde.

  4. Als Einzelperson ist Jan Hus zu nennen, der viele Benennungen motiviert hat – U Husa, Husův kámen, Husův kopec, Husova alej u.a.

  5. Eine andere Person unserer Geschichte ist Jan Žižka, der ebenfalls in unseren Flurnamen gefunden werden kann – Na Žižkově, Žižkaperk.

  6. Bedeutende Personen aus dem Kulturleben kommen auch vor – Hálkův pomník, U Destinový pomníku.




  1. Lebensschicksäle des Landvolkes

  1. Tragisches Menschenschicksal (Ermordung, gewaltsamer Tod) wird zum Motiv der Flurnamenbenennung – Wald Zabitý, Na zabitých, U zabitého rychtáře/mlynáře/fořta, U zabité ženy/báby. Menschen, die getötet werden, waren Kaufmänner, Händler, Zigeuner, Burschen (wegen Mädchen).

  2. Selbstmord, vor allem Erhängen, ist in Flurnamen – Oběšený, Ableitungen Na oběšankách, Oběšenec, Voběšenec.

  3. Andere an tragische Ereignisse hinweisende Flurnamen – Na nebožce (Leiche), Na vraždě (Ermordung), U utopené báby (Ertrinken), V uškrceném lesíku (Erwürgen), U výbuchu (Explosion), Most sebevrahů (Selbstmord).

  4. Symbol eines Ereignisses, der mit Tod zu tun hat, ist Kreuz oder Kreuzchen (nicht als Kruzifix gemeint): Kříž, Nachname + kříž → Florianů kříž, Baladův kříž; kříž + Nachname → Kříž Štěpánův, Streitův; Křížek, Učitelův křížek. Kříž hrůzy (Grabstätte aus der Pestzeit), U třech křížů (drei Männer haben sich hier geschlagen und wurden hier beerdigt).

  5. Denkmal „pomník“ oder Diminutiv „pomníček“ dienten gleichfalls zur Benennung – U pomníčku, U Peřinova pomníku, U psího pomníku – als Andenken an Untergegangene.




  1. Leben der gesellschaftlich diskriminierten Bewohnern

  1. Schicksal der herumziehenden Zigeuner war mit dem Landvolk eng verbunden, genauso ein gutes Motiv für Benennung der Gegend. Neben den Dörfern waren Plätze, wo Zigeuner lagern dürften, bei uns sind etwa 400 Flurnamen als Beweis: Na cikáně, Na cikánově, Cikánka, Cikániště; Cikánská alej, dubina, rokle; Cikánský dub, lesejček; Na cikánským vršku. Die nach den Zigeunern benannten Objekte sind heute Wiesen, Felder, Gehölze, Plätze beim Wasser.

  2. Durch jüdische Bewohner sind auch manche Flurnamen motiviert, der jüdische Friedhof wird Židovák, genauso wird auch der Teich neben solchem Friedhof genannt.

Naturbedingungen in Niemes (Mimoň) und Umgebung
Niemes ist auf dem Sandstein erbaut, der aus vielen übereinander liegenden Schichten besteht. Aus diesen Schichten kann man Vorkommen von Erdbeben, Hochwasser und anderen Naturerscheinungen erkennen. Eine andere Erscheinung kann man in den meisten Berge der Niemeser Umgebung sehen, sie sind durch Lavaeruptionen entstanden. Als ein anderes Mittel des Bergentstehens sind vor allem Basalt und Phonolith zu erwähnen, die mit Lava sehr ähnlich von Aussehen sind. „Nach dem Ablaufe des Meeres, dem Austrocknen des zurückgebliebenen Sandes, der sich in mächtigen Felsengebilden formiert hatte, mag an den Stellen, wo heute unsere Berge stehen, der Basalt als eine glühende, teigartige Masse von Lava tief aus dem Erdinnern unter Gewalt emporgedrungen sein.“117 Diese Masse konnte sich zu hohen Bergen aufhäufen, deswegen muss es starr gewesen sein. Lava formte aber nicht nur die Berge, sie nahm auch in den Tälern zusammen, wo sie den von der Sonne zu einer glasartig festen Masse verschmolzenen Sandstein hob, um ihn in Stücken zu teilen. Genauso entstand der Wacheberg (Strážný). Es kam eine neue Wasserflut, die nicht so ruhig wie die vorherige war. Es hat den Sand am Fuße der Berge abgespült und ihn anderswo angesetzt. Aus dieser Zeit stammen Felsengebilde wie der Kreuzberg (Křížový vrch), der Stein bei Barzdorf (Pertoltice pod Ralskem) am Wacheberg (Strážný), Partien am Roll – Molkenkrug (Džbán), Julienshöhe (Juliina vyhlídka), Wiesenstein (Luční kámen).118

Nach dem Verschwinden des ewigen Schnees zeigte sich in dieser Gegend der Mensch. „Es ist anzunehmen, dass der Mensch am Ende der Diluvialzeit schon die meisten Flusstäler Böhmens, überhaupt Mitteleuropa bewohnte.“119

In der Jungsteinzeit sieht man Spuren von Menschen in Nord- und Mittelböhmen häufiger, „sodass am Ende dieser Periode an der Eger (Ohře), Biela (Bílina), unteren Elbe (Labe) und dem Polzen (Ploučnice), sowie um das heutige Prag (Praha) und an der Beraun (Berounka) eine ziemlich dichte Bevölkerung angenommen werden kann.“120 In dieser Zeit war der Mensch an der Stelle, wo die Elbe ihren Abfluss hat, in das Land gedrungen. Längs der Elbe kann man Spuren alter Wohnstätten treffen. Die Jungsteinzeit stellt eine Periode der stabilen Bevölkerung dar. Es kam in einem entwickelten Kulturstadium ins Land, „das ihm außer wildreichen Waldungen, fischreichen Flüssen, tiereichen Sumpfungen einen gesicherten Aufenthalt und Material zu all seinem Schaffenbot.“121 Der Mensch fing an, feste begrenzte Wohnstätte zu bilden. Toten wurden innerhalb einer Siedlung oder in deren Nähe begraben. Tetschen (Děčín), Aussig (Ústí nad Labem), Lobositz (Lovosice), Czernosek (Žernoseky), Teplitz (Teplice) und Leitmeritz (Litoměřice) gehören zu den ältesten Siedlungen dieser Zeit.122
Die Metallzeit kann man in folgende Ära teilen: Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit. Jede dieser Zeitabschnitte differiert in der Behandlung mit den Toten. In der Metallzeit verarbeitet man Kupfer, Bronze und Eisen, man baute Häuser aus Rundholz.123

Für die Stadt Niemes (Mimoň) und ihre Umgebung ist der Sandsteinfelsen von großer Bedeutung. Viele Einschichten und Eremitage wurden in den Sandsteinfelsen gehauen, in Niemes (Mimoň) bildeten die Bewohner eigene Sandsteinkeller als Stauplätze für Getreide, Wasser und Tiere, und als Schutzraum in den Flutzeiten.



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