Grundlagen der deutschen Grammatik für Daf teil 1: Morphologie



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Grundlagen der deutschen Grammatik für DaF

Teil 1: Morphologie


Tag 1: Einführung: Grammatik und Wortarten
A. Aufgaben
1. Was ist Grammatik?

2. Was ist Morphologie?

3. Wie werden Wortarten unterschieden?

4. Erklären Sie die drei semiotischen Dimensionen des sprachlichen Zeichens nach Morris (1938). Welche Teilgebiete der Linguistik ergeben sich aus diesen Dimensionen und welche Aspekte des sprachlichen Zeichens werden damit beschrieben?

5. Welches sind die nach Spillmann (1996) acht Teilgebiete der Linguistik? Womit beschäf­ti­gen sich diese Gebiete? In welche Gruppen lassen sie sich je nach ihrem Verhältnis zum sprachlichen Zeichen einteilen?

6. Welche Wortklassen gibt es und wie werden sie unterschieden? Gehen Sie auf inhaltliche, formale und distributionelle Klassifikationssysteme ein.


B. Literaturangaben


  • Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 88-90.

  • Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländer­unter­richt. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 17-21.

  • Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 17-27.

  • Spillmann, Hans Otto (1996). Einführung in die germanistische Linguistik. (Fernstudien­einheit, Erprobungsfassung). Kassel.

C. Begriffe und Beispielsätze


Was ist Grammatik?
Zeichen: Bezeichnung und Bedeutung

Gestaltung der sprachlichen Bezeichnungen = Grammatik

Bedeutungslehre (in erster Linie lexikalische Bedeutung) = Semantik

Charles Morris (1938): drei semiotische Dimensionen des Zeichens

Grammatik: Verhältnis von Zeichen zu Zeichen (Form und Reihenfolge)

Semantik: Verhältnis von Zeichen zu Bedeutung (Inhalt)

Pragmatik: Verhältnis von Zeichen zu Benutzer
Strukturierung der Linguistik (nach Spillmann 1996)

Zeichenkonstitution

Phonetik - Phonologie / Graphologie

Zeicheninterpretation

Semantik

Zeichenkombination

Morphologie: Flexionslehre, Wortbildung

Syntax


Textlinguistik

Zeichenapplikation

Pragmalinguistik

Soziolinguistik

Psycholinguistik
Was ist Morphologie?
Kriterien zur Unterscheidung von Wortarten

Grammatische Kategorien

Beschreibung der Flexion

Beschreibung der Gesetze der Wortbildung


Welche Wortarten gibt es? Wie werden sie unterschieden?
Klassifikationssysteme
inhaltlich: semantisch

Substanz

Eigenschaft

Prozess

Relation

formal: morphologisch

deklinierbar

konjugierbar

unveränderlich

distributionell: syntaktisch

Adjektive / Substantive; Adverbien / Verben

Substantive: + Artikel / Pronomen: - Artikel

Präpositionen: Substantiv / Pronomen

Tag 2: Das Verb 1: Aspekt und Aktionsart


A. Aufgaben


  1. Bestimmen Sie, ob die folgenden Verben dynamisch oder statisch durativ sind oder ob ingressiv, egressiv oder punktuell: abmarschieren, andauern, aufbrechen, aufessen, aufstehen, ausklingen, besteigen, bleiben, durchschneiden, blühen, entbrennen, entnehmen, erblassen, erblicken, erblühen, erfrieren, ergreifen, erklingen, erschlagen, fassen, finden, frieren, losrennen, schlafen, sein, treffen, verblassen, erblühen, verbrennen, verklingen, vollenden, wachen, wohnen




  1. Syntax und Semantik des Partizip Perfekt




  1. Bilden Sie zu den folgenden Verben: anbinden, ankleben, ankommen, arbeiten, aufessen, aufstehen, ausgießen, erröten, helfen, jagen, klopfen, schlafen, schreiben, tragen, umfallen, ziehen

    • das Perfekt

    • das werden-Passiv

    • das sein-Passiv

    • eine Nominalphrase mit dem Partizip Perfekt als Attribut (Adjektiv)




  1. Teilen Sie diese Verben in vier Gruppen ein: A, B, C und D.







TRANSITIV

INTRANSITIV

TERMINATIV

A

C

DURATIV

B

D




  1. Bei welcher Gruppe /welchen Gruppen

    • ist eine attributive Verwendung des Partizip Perfekts nicht möglich?

    • drückt das Partizip Perfekt Vorzeitigkeit und Aktivhandlung aus (das Nomen der Nominalphrase ist ein Agens)?

    • drückt das Partizip Perfekt Vorzeitigkeit und Passivhandlung aus (das Nomen der Nominalphrase ist ein Patiens)?

    • drückt das Partizip Perfekt Gleichzeitigkeit und Passivhandlung aus (das Nomen der Nominalphrase ist ein Patiens)?

3. Teilen Sie mit Hilfe der Merkmale transitiv und terminativ die Verben des Deutschen in

vier Gruppen ein und beschreiben Sie die Verwendung und Bedeutung des attributiv verwendeten Partizip Perfekts der Verben der jeweiligen Gruppen.
4. Was sind prototypisch transitive Verben im Deutschen? Inwiefern erklärt die proto­typische Definition von Transitivität besser als eine rein syntaktische Definition von Transitivität, welche Verben im Deutschen passivfähig sind und welche nicht?
5. Welche Aktionsarten werden bei deutschen Verben unterschieden und welchen Einfluss haben sie auf die Bildung des Passivs und auf die Bildung und Bedeutung des attributiv verwendeten Partizip Perfekts.
B. Literaturangaben


  • Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 90f.

  • Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländer­unterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S.72-77.

C. Begriffe und Beispielsätze


Aspekt:


  • durativ (auch: imperfektiv oder kursiv): He was playing the piano when he got shot.

  • terminativ (auch: perfektiv): He played the piano and then he got shot.


Aktionsart:
durativ terminativ

statisch dynamisch punktuell telisch

ingressiv egressiv
durativ

Die durative Aktionsart ist mit dem imperfektiven Aspekt verwandt.


durativ: statisch

Verlauf eines Geschehens, ohne aufeinanderfolgende Phasen, Abstufungen, Anfang und Ende = Zustandsverben (z.B.: sein, wohnen, stehen, bleiben, blühen, schlafen, essen, enthalten, wissen)

Er wohnte in Berlin.

*Er wohnte langsam in seinem Haus.

*Sie besaß ihr Auto intensiv.

Er schlief.


durativ: dynamisch

Vorgang, Ablauf eines Ereignisses oder einer Tätigkeit = Prozessverben (z.B.: regnen, fallen, wachsen, arbeiten, lachen, laufen, spielen, weh tun)

Wir arbeiteten so schnell wir konnten.

Sie lachten schallend.

Sie lachte.

terminativ

Die terminative Aktionsart ist mit dem perfektiven Aspekt verwandt.
terminativ: punktuell

= auch momentane Verben, beschreiben ein Geschehen, das ohne zeitliche Ausdehnung punkthaft geschieht (finden, treffen, erblicken, erreichen, gewinnen, entdecken)

Ich fand das Osterei.

Sie erblickte den Elefanten.


terminativ: telisch

= auch mutative Verben, beschreiben Prozesse, die in Hinblick auf ein Ziel (griech. telos = das Ziel) ablaufen, implizieren mögliche Veränderung (Orts-, Zustandsveränderung); telische Verben haben zeitliche Ausdehnung, werden durch Einschluss des Anfangs- oder Endpunktes eines Ereignisses begrenzt (untergehen, durchschneiden, aufblühen, ausklingen, aufmachen, weglaufen)

Langsam ging das Schiff unter.

Die Rose blüht auf.

Das Reh springt über den Bach.

Die Wunden heilen nur langsam.

Er strickt einen Pullover.

Sie isst den ganzen Kuchen auf.


telisch: ingressiv

beschreiben Beginn einer Tätigkeit oder eines Vorgangs (entflammen, erblühen, abfahren)


telisch: egressiv

beschreiben Ende einer Tätigkeit oder eines Vorgangs (verblühen, aufessen, ausklingen)


Zum Einfluss der Aktionsarten auf die Grammatik
Plusquamperfekt
Wir hatten die Arbeit bereits erledigt, als er uns besuchte.

Wir gingen damals so lange, bis wir Wasser gefunden hatten.


Ah, er ahnte nicht, wer ihn verfolgte; mit riesigen Sätzen kam Bert näher ... An der Verkehrsinsel hatte er ihn bereits eingeholt (Siegfried Lenz).

Als ich mich vom Schreck erholt hatte und wusste, dass alles hinter mir lag, stand ich auf und ging nach Hause.


Aktionsart,Transitivität, die Syntax und Semantik des Partizip Perfekts
Transitivität
Er schüttelte den Kopf (= seinen Kopf).

Dieses Gefäß enthält einen Liter.

Meine Freundin besitzt ein Haus am Meer.

Am Nordpol gibt es keine Pinguine.

Gestern lernte ich Hugo kennen.

Sie verlor die Besinnung.

Ich dusche mich jeden Tag.
prototypisch transitive Verben sind im Deutschen passivfähig

prototypisch transitive Prozesse erfordern:



  • zwei voneinander klar geschiedene Teilnehmer

  • Teilnehmer 1 wirkt auf Teilnehmer 2 ein

  • bei Teilnehmer 2 wird eine Veränderung verursacht

Merkmalsmatrix: transitiv und terminativ







TRANSITIV

INTRANSITIV

TERMINATIV

füllen

ankommen

DURATIV

jagen

arbeiten

das gefüllte Glas = das Glas wurde gefüllt

*Ein gefülltes Glas ist ein Glas, das gefüllt wird.
das gejagte Wild = das Wild wird gejagt

Ein gejagtes Wild ist ein Wild, das gejagt wird..


der gerade angekommene Zug = der Zug ist angekommen
*der gearbeitete Mann, *die geschlafene Frau

Tag 3: Das Verb 2: Tempus


A. Aufgaben


  1. Erklären Sie und geben Sie Beispiele für die modalen und aktionalen Bestandteile des deutschen Tempussystems.




  1. Bilden Sie Regeln für die Konjugation im Präsens. Gehen Sie dabei u.a. auf Regeln zum Wechsel des Stammvokals ein und auf die Einfügung eines -e-.




  1. Was sind unregelmäßige schwache Verben? Listen Sie sie möglichst umfassend auf und gehen Sie auf ihre morphologischen Besonderheiten ein.

B. Literaturangaben




  • Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 143-154.

  • Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländer­unterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S.26-28, 146-158.

  • Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 212-239.

C. Begriffe und Beispielsätze


Tempora im Deutschen: sechs
Präsens

Präteritum

Perfekt

Plusquamperfekt



Futur I

Futur II
Zum Tempussystem im Deutschen


1. Präsens
Es regnet.

Im Winter ist es kalt.

49 v.Chr.: Cäsar überschreitet den Rubikon.

Lokomotive kollidiert mit Lastwagen.

Pinneberg greift in die Tasche, holt aus dem Etui eine Zigarette und brennt sie an.

Er kommt morgen mit dem Spätzug.


2. Präteritum
Es regnete.

Wir wussten, dass er damals, als er noch in Frankfurt wohnte, oft im Theater war.

Er kam soeben.
3. Perfekt
Es hat geschneit.

Ein Unglück ist schnell geschehen.

In einer halben Stunde habe ich den Brief geschrieben.

Und aus einem kleinen Tor, das sich plötzlich aufgetan hat, bricht etwas Elementares hervor.


4. Plusquamperfekt
Wir hatten die Arbeit bereits erledigt, als er uns besuchte.

Wir gingen damals so lange, bis wir Wasser gefunden hatten.

Ah, er ahnte nicht, wer ihn verfolgte; mit riesigen Sätzen kam Bert näher ... An der Verkehrsinsel hatte er ihn bereits eingeholt (Siegfried Lenz)

Als ich mich vom Schreck erholt hatte und wußte, daß alles hinter mir lag, stand ich auf und ging nach Hause.


5. Futur I
Die kommenden Beratungen ... müssen davon ausgehen, daß die Partei nur dann regieren wird, wenn sie ... die absolute Mehrheit gewinnt (FAZ).

Das werde ich auf keinen Fall tun.

Er wird zu Hause sein.

Das wird überall so sein.


6. Futur II
Er wird es wohl gewesen sein.

Sie wird jetzt schon eine halbe Stunde auf mich gewartet haben.

In einer halben Stunde werde ich den Brief geschrieben haben.
Aufgaben:


  1. Wie wird das Zukünftige auf der Ebene der Vergangenheit ausgedrückt?

Es schlug Mitternacht. Wilbur würde bald heimkommen und Olga war immer noch nicht fertig mit den Vorbereitungen.


  1. Bilden Sie die 2. Person Singular Präsens der folgenden Verben. Was fällt auf? Was sind die Regeln?

reisen, landen, atmen, lärmen, kommen, ordnen, wohnen, küssen, fragen, hexen, qualmen, beißen, rechnen, lösen, arbeiten, tanzen, gehen, reden, filmen, halten


  1. Bilden Sie das Partizip Perfekt der folgenden Verben. Was fällt auf? Was sind die Regeln?

loben, studieren, einsehen, prophezeien, übersetzen (ein Buch), rufen, verletzen, abhören, erraten, vollenden, übersetzen (über den Fluss), teilnehmen, posaunen, berufen, stattfinden

Tag 4: Das Verb 3: Modus


A. Aufgaben


  1. Erklären Sie den Begriff Modalität. Welche Ausdrucksmöglichkeiten stehen im Deut­schen dafür zur Verfügung?




  1. Beschreiben Sie und geben Sie Beispiele für den subjektiven und objektiven Gebrauch der Modalverben.




  1. Bilden Sie Regeln zur Bildung des Imperativs. Gehen Sie dabei u.a. auch auf Stamm­vokal­wechsel und die Verwendung des -e im Singular ein.

B. Literaturangaben




  • Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S.154-170 .

  • Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländer­unterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S.188-207.

C. Begriffe und Beispielsätze


Modalität
ausgedrückt durch formale und lexikalische Mittel:

  • Modus

  • Modalpartikel

  • Modalverben

  • modale Wortgruppen

  • Verben mit modaler Bedeutung im übergeordneten Satz

  • modal gefärbte Tempusformen


Modus
Zu den Modi zählen:

Indikativ

Konjunktiv I

Konjunktiv II

Imperativ
Konjunktiv I und II: Formen
Konjunktiv I: Infinitivstamm + Konjunktivendungen

ich komme - du kommest - er / sie / es komme - wir kommen - ihr kommet - sie kommen


Konjunktiv II: Präteritumstamm + Konjunktivendungen

stark: ich käme - du käm(e)st - er / sie / es käme - wir kämen - ihr käm(e)t - sie kämen

schwach: ich lebte - du lebtest - er / sie / es lebte - wir lebten - ihr lebtet - sie lebten
Verwendung Konjunktiv I


  • indirekte Rede

  • modaler Relativsatz (Vergleichsatz)

  • Wunsch oder Aufforderung


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