Hand und Fuß."
Während seines fünftägigen Aufenthaltes hat Scheich Abdullah Ab Del Rahman ein dicht gedrängtes Programm. Am Sonntag stand eine Besichtigung des Kürbismühlenmuseums auf dem Programm. Wobei sich Seine Exzellenz äußerst öffentlichkeitsscheu gibt. "Nicht einmal für unsere Gemeindezeitung durften wir Fotos machen", bedauert der Bürgermeister. In zwei Wochen soll der hohe Gast wieder nach Preding kommen, mit einer Schar von Anwälten im Schlepptau. Dann soll das Projekt finalisiert und öffentlich präsentiert werden.
Gestern fand ein gemeinsames Abendessen mit "Seiner Exzellenz" und zahlreichen Honoratioren der Gemeinde statt. Um nicht ins Fettnäpfchen zu treten, bekamen die Gäste Benimm- dich- Regeln mit auf den Weg: "Bitte, am Tisch darf nicht geraucht und kein Alkohol konsumiert werden. (K00/MAR.20725 Kleine Zeitung, 14.03.2000, Ressort: Lokal; 1001 Nacht in Preding)
Am Institut für Experimentalphysik der Uni Graz spricht man im Zusammenhang mit der Laserkuppel auf dem Tummelplatz, die per gebündelten Lichtstrahl Grußbotschaften ins Weltall verschicken soll, von einer gefährlichen Aktion: "Es besteht nämlich die Gefahr, dass sich ein Physiker totlacht."
Inzwischen wackeln auch die den Veranstaltern in Aussicht gestellten Steuermillionen. Die je zwei Millionen aus den Ressorts von Landesrat Herbert Paierl (Telekom) und Landeshauptmann- Stellvertreter Peter Schachner (Kultur) wurden in der gestrigen Regierungssitzung nicht beschlossen. Paierls Antrag wurde zurückgezogen, Schachners Zuschuss gar nicht erst eingebracht. Bisher sind erst zwei der acht Steuermillionen (aus Landesrat Gerhard Hirschmanns Tourismusabteilung) bewilligt. Die restlichen zwei liegen in der Stadt ohne Beschluss auf Eis.
Das Büro Schachner verlautete gestern: "Wir warten, bis Paierls Antrag Hand und Fuß hat, vorher bringen wir unsere Millionen nicht in die Regierungssitzung ein." Das Büro Paierl kontert: "Wir zahlen das sicher nicht aus unserem Buget. Es muss eine Extra-Dotation von Finanzlandesrat Hans-Joachim Ressel geben." Dort winkt man "kalt lächelnd" ab.
Und tatsächlich sollte die Meinung der Grazer Physiker den spendierfreudigen Politikern zu denken geben. Denn dass Botschaften per Laser optisch übertragen werden ist "nichts Besonderes, was auf geringe Distanzen jeder Physikstudent machen könnte", betont Universitätsprofessor Alfred Leitner vom Institut für Experimentalphysik. Mitnichten könnten diese Bot
schaften aber in die Tiefen des Weltalls - so wie es die LEVT-Macher versprechen - verschickt werden. (K00/MAR.25033 Kleine Zeitung, 28.03.2000, Ressort: Graz; Laserkuppel voll unter Beschuss)
Bei der Vernissage hätten viele Besucher die gleichen Assoziationen gehabt, erzählt Niedertscheider: "Das könnte Blindenschrift sein, das Morsealphabet oder ein genetischer Code. Mein Konzept wird also erkannt."
Tatsächlich handelt es sich um Texte, die im binären ASCII-Code verfasst sind, so wie er auch in der Computerprogrammierung verwendet wird. Das Binäre - Zweiwertige - wird durch männliche und weibliche Figuren dargestellt, jede einzelne ist mit dem Pinsel aufgemalt. "Eine zeitaufwändige, aber auch meditative Technik."
Der Meditation hat sich Niedertscheider auch über den koreanischen Kampfsport Taekwondo genähert, obwohl anfangs, vor 14 Jahren, die Faszination von der Rasanz und Aktion ausging. "Die ständige Ausübung der Technik mit Hand und Fuß ist sehr meditativ. Es ist nicht nur ein Sport für mich, sondern eine zweite Kunst!"
Auf den Papierrollen Peter Niedertscheiders verstecken sich codierte Texte OBLASSER (K00/APR.27619 Kleine Zeitung, 06.04.2000, Ressort: Kultur; Vom Stein zur kleinen Form)
Licht am Ende des Tunnels
MICHAELA RUGGENTHALER
Aussprachen und Debatten der Thurner Gemeinderäte jagten sich in den vergangenen Wochen. Im Ort brennt der Hut: das Gemeindezentrum muss unbedingt gebaut werden, damit Gelder nicht verfallen und der Raumnot ein Ende gesetzt werden kann. Ein Gespräch, um möglichst vorteilhaft über die Hürde, ein Vorkaufsrecht der Geschwister des Bürgermeisters Viktor Zeiner auf dem durch die Gemeinde ertauschten Baugrundstück, springen zu können, gab es auch Freitag- abend wieder. Rechtsanwalt Robert Kerschbaumer war dabei und meinte gestern: "Wir, die Mandatare und ich, sind bedeutend vorwärts gekommen. Das, was besprochen wurde, hat Hand und Fuß." Details verriet der Jurist keine. Argument Kerschbaumers: "Der Gemeinderat wünscht nicht, dass die Bürger die nächsten Schritte über die Medien erfahren." Nicht nur dem Anwalt, sondern auch sich selbst wurde Schweigen auferlegt.
Abwesend.
In einer Ratssitzung in der kommenden Woche werden die ausgeklügelten Maßnahmen, die laut Kerschbaumer aus dem bestehenden Schlamassel herausführen, beschlossen. Durch Abwesenheit glänzte bei der freitägigen Zusammenkunft einmal mehr Bürgermeister Zeiner. Angeblich durch Verhinderung. Der Gemeindechef meinte dazu gestern: "Man hat mir den Termin gegeben, ließ mich aber auch wissen, dass man mich eh nicht brauche. Warum sollte ich mich dann aufdrängen?" (K00/JUN.44828 Kleine Zeitung, 11.06.2000, Ressort: Osttirol; Licht am Ende des Tunnels)
HUBERT WOHLGEMUTH
In Lavamünd wird es langsam mit der Ortsplatzgestaltung ernst. "Geredet wurde schon sehr viel, sichtbare Handlungen blieben bislang auf der Strecke", erinnerte Bgm. Herbert Hantinger (VP). Doch jetzt wurde mit dem großangelegten Vorhaben die Klagenfurter Architektin Mag. Eva Rubin betraut. "Durch die Planung soll sichergestellt werden, dass der durch die Bundesstraße sehr stark frequentierte Marktkern endlich einen Hauptplatzcharakter erhält", so Hantinger weiter.
Die Kosten für die Arbeiten, die mit der Straßenverwaltung koordiniert werden sollen, werden mit rund fünf Millionen Schilling beziffert, das Honorar der Architektin beträgt 268.000 Schilling. Vzbgm. Josef Kos (SP) sprach von einer Ortsplatzgestaltung mit "Hand und Fuß", wünschte sich aber gleichzeitig, "dass auch Neben- bzw. Seitengassen berücksichtigt werden". Ebenso sei der Baubeginn nicht terminisiert. Dazu Bgm. Herbert Hantinger: "Zuerst muss die Finanzierung stehen, erst dann kann die Ausschreibung erfolgen." Unverzüglich soll allerdings eine neue Zufahrt zur Volksschule in Ettendorf errichtet werden - mit der Wolfsberger Firma Mörtl (Bausumme 927.000 S) als Bestbieter. Ebenso wird in Ettendorf der Pflichtbereich auf die Wohngebiete in Krottendorf erweitert. Der Wasserzins für 1000 Liter Trinkwasser bleibt in unveränderter Höhe von neun Schilling.
Aus gesundheitlichen Gründen legte bei der mittwöchigen Sitzung des Gemeinderates GR. Hermann Walkam (SP) sein Mandat nieder, seine Nachfolge trat Franz Klautzer an. (K00/JUL.52730 Kleine Zeitung, 14.07.2000, Ressort: Lavanttal; Neues Gesicht für Lavamünd)
GANGL: Ich gebe zu, dass ich Osttirol vernachlässigt habe. Meine Verletzung und dann Realisierungsgespräche des Nationalparkes Lechtal verzögerten viele. Im Herbst müssen wir in Osttirol Weichen für die Zukunft stellen. Jetzt gebe ich Gas.
Ihre Aufforderung an die Nationalpark-Bürgermeister, bis Ende September Beschlüsse für eventuelle Schutzgebiets-Erweiterungen zu fassen, sorgten für Unmut. Ihr Argument?
GANGL: Bürgermeister behaupten, es sei vieles unklar. Ich will Aufklärung vor Ort geben, damit Entwürfe erarbeitet werden, die Hand und Fuß haben. Betonen möchte ich, dass man hier Erfahrungen von zehn Jahren hat.
Was passiert mit den Anwärtergemeinden St. Johann und Ainet?
GANGL: Ich habe den Bürgermeistern versprochen, dass ich bald komme. (K00/SEP.65986 Kleine Zeitung, 06.09.2000, Ressort: Osttirol; Gangl: "Jetzt gebe ich bestimmt Gas")
Die slowenische Abteilung bietet eine Mischung aus phantastischer Düsternis (Rajko Apollonio), ironischen Fotorealismus (Jurij Kalan) und Terrakotta-Bäckerei (Bostjan Novak), während Kärnten - wenn auch nur quantitativ - klein beigab. Giselbert Hoke und Meina Schellander sind nur im Katalog zu bewundern und mussten aus Termingründen absagen.
Halbherzig.
Arno Popotnig, Christine de Pauli und Armin Guerino spendeten insgesamt acht Bilder, Cornelius Kolig überführte sein Objekt "Am Laufsteg" aus der Villacher Freihausgasse nach Udine. Werner Hofmeister wiederum führte seinen "Dackel Dick" Gassi - nicht ohne ihm diesbezüglich ein "Q Objekt" beizustellen, womit er Melitta Moschik gleichsam beschwörend zur "Aussendung des Hlg. Geistes" via Computer veranlasste. Günther Domenigs Modellkleinod nebst Handzeichnung vom "GiG Völkermarkt"-Projekt und Gudrun Kampls "Herz"- und "Rockobjekt" in Samt und Seide komplettieren die halbherzige Präsentation ohne Hand und Fuß sinnbildlich: nicht einmal Torso ist diese INTART 2000, sie ist das Skelett einer Idee und wenn sie nach dem 8. Oktober endgültig begraben sein wird, sollte man die Chiesa die San Franceso in der Stadt lassen. (K00/SEP.69910 Kleine Zeitung, 19.09.2000, Ressort: Kultur; Wiederbelebung als Requiem)
Andererseits genieße ich es, dass ich den schweren Rucksack der Seriendreherei nach hinten abstoßen konnte. Der Druck der letzten fünf Jahre war ganz schön stark. Es geht ja nicht nur darum, dass man eine Rolle spielt, sondern dass auch die Drehbücher, die Regisseure und das Umfeld stimmen."
Das kostet gewiss Substanz, aber: "Ich wollte keineswegs als Herr des ,Schlosshotels` in Pension gehen. Für den Herbst habe ich alles abgesagt, nur Kleinigkeiten gemacht, wie etwa die Synchronisation des IMAX- Films ,Galapagos`, doch im Frühjahr will ich mich wieder intensiver in die Arbeit stürzen, aber nicht jeweils vier, fünf Drehtage irgendwo herumkrebsen, sondern Dinge machen, die Hand und Fuß haben."
Auch Barbara Wussow, die in der morgigen Folge als Wenzels Assistentin Susanne Neumann ins Spiel gebracht wird, ist bereits wieder mit einer Theatertournee (ohne Ehemann Albert Fortell, der ja - im Gegensatz zu ihr - im "Schlosshotel" bleibt) unterwegs. Ludwig Heinrich
Morgen (K00/OKT.78274 Kleine Zeitung, 22.10.2000, Ressort: Fernsehen; Den Rucksack abgestoßen)
Eigentlich war das Roemer-Pelizaeus-Museum an der Star Trek-Schau interessiert, hatte hier aber das Nachsehen und wurde mit dem Hinweis auf einen späteren Leckerbissen vertröstet. So erfuhr die Museumsleitung lange vor anderen Interessenten von der Bond-Schau. Und griff sofort zu.Die Exponate, etwa 350 Originalfilmrequisiten, entstammen überwiegend der Produktionsfirma Eon, die alle 19 Bond-Filme drehen ließ und mit Argus-Augen darüber wacht, daß ihre Kult-Figur lupenrein bleibt. Das führte zu Konzessionen. "Einen solchen Vertrag habe ich noch nie unterzeichnet", gibt Museumsdirektor Manfred Boetzkes zu. Jede Rauminszenierung, jedes zusätzliche Requisit mußte abgesegnet werden. Dennoch konnte das ursprüngliche Konzept erweitert werden: "Wenn wir was machen, muß es Hand und Fuß haben."Erstmals wird die Schau jetzt nach der Dramaturgie eines Bond-Films inszeniert. Der Zuschauer betritt die Räume durch einen Pistolenlauf, wie er zu Beginn eines jedes Films auf 007 gerichtet wird, wandelt dann durch ein Casino mit obligatorischem Baccara-Tisch, gelangt über das Vorzimmer von Miss Moneypenny in Ms Büro und Qs Werkstatt. Um schließlich in eine der gigantischen Kommandozentralen der Schurken zu landen, muß man eine Stahlbrücke passieren, die über ein Becken mit brodelndem Wasser führt. Man lebt ja nur zweimal.Dennoch hat Boetzkes keine Hymne auf Bond im Sinn, sondern sucht die kulturgeschichtliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen. Deshalb werden die Filme in einem zusätzlichen Kabinett vor ihrem zeitgeschichtlichen Hintergrund betrachtet. (L98/JUN.04553 Berliner Morgenpost, 18.06.1998, S. 33, Ressort: FEUILLETON; Lizenz zum Spielen Die Martinis dürfen geschüttelt werden: Das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim zeigt "James Bond - Die Welt des 007")
Trotz hoher beruflicher Belastungen ließ er jedoch sein Buchprojekt nie aus den Augen. Ein Postkartenjäger auf Trödelmärkten: Axel Pinkow Foto:waw Dann war es soweit. Im vergangenen Jahr liefen die Vorbereitungen für das geplante Buch auf Hochtouren. Jede Minute nutzte er, Manuskripte zu schreiben, zu redigieren und den Druck vorzubereiten. Nun ist er froh, es geschafft zu haben und erwartet eine entsprechende Resonanz. Abschluß des Buchprojekts heißt allerdings für ihn nicht, ausruhen und aufhören. Schon wieder hat er neue Pläne. Einzelheiten will er jedoch noch nicht preisgeben. Fest steht jedoch, was die Pinkows aus Königs Wusterhausen anfassen, hat Hand und Fuß. Vater Wolfgang befaßt sich intensiv mit der Postgeschichte der Region. Und Bruder Torsten ist ein Kenner der Geschichte der zivilen Luftfahrt. waw
Nachrichten
Erste Wohnung verkauft (L98/NOV.17137 Berliner Morgenpost, 04.11.1998, S. 52, Ressort: REGION; Luthersaal wird renoviert)
In wenigen Monaten beginnt der Wahlkampf für das Jahr 2000, und vor diesem Hintergrund wird man später einmal das politische Erbe Bill Clintons bewerten. Wenn er nicht lediglich als der zweite Präsident in die Geschichte eingehen will, der ein Verfahren zur Amtsenthebung über sich ergehen lassen mußte, muß er die verbliebenen zwei Jahre im Amt mit aller Klugheit nutzen.
Der Spiegel
Das Hamburger Nachrichtenmagazin glossiert Beckenbauers Meinung zur Fußball-Nationalelf: Im Namen des größten Fußball-Rhetorikers aller Nachkriegszeiten ergeht folgendes Urteil: Das Handwerk ist auch nicht besser als die deutsche Nationalmannschaft. Nun rätseln Fußballfreunde, was Franz Beckenbauer nach der Niederlage gegen die USA damit gemeint haben kann: Spielt die Nationalelf zu oft Hand? Steht das nationale Handwerk auf schwachen Füßen? Haben weder Hand- noch Fußwerk Hand und Fuß? Aber gesagt ("Leistungen wie von Handwerkern") ist gesagt, und Gröfranzens Urteile sind letztinstanzlich. (L99/FEB.04880 Berliner Morgenpost, 15.02.1999, S. 4, Ressort: MEINUNG)
Auch Peymanns Kronprinz mag Handke
Berlin ruft. Vor knapp drei Jahren kam ein junger Regieassistent ans Wiener Burgtheater: Philip Tiedemann. Er unterstützte Claus Peymann, bestach mit einem Schwitters-Abend im winzigen Burgtheater-Vestibül und meisterte Handkes "Publikumsbeschimpfung". Augen auf, der Mann kann was. Seine Bernhard-Dramolette wurden sogar zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Eine Erfolgsserie mit Folgen: Peymann nimmt Tiedemann als Hausregisseur und Mitarbeiter der Theaterleitung mit ans Berliner Ensemble, der Assistent steigt zum Kronprinz auf.In seiner letzten Wiener Inszenierung widmete sich Tiedemann im Kasino am Schwarzenbergplatz Handkes "Kaspar". Der ehemalige Ballsaal der k.u.k.-Offiziere ist dritte Spielstätte des Burgtheaters. Wieder ein Abend mit Hand und Fuß.Mit schwarzem Tuch ist die Fensterseite abgedeckt, steile Zuschauertribünen umschließen eine kleine Spielfläche. Eine überdimensionierte Handskulptur liegt herum, ein Tisch, ein Stuhl, ein Schaukelstuhl. Und von unten ragt durch einen Gitterkäfig ein Finger heraus, wie ein kleiner Wurm. Kaspar (Johannes Krisch) kämpft sich aus dem Verließ an die Oberwelt und verkündet den Satz: "Ich möchte ein solcher werden wie einmal ein andrer gewesen ist". Ganz oben, hinter den Zuschauern, die vier Schauspieler Krista Birkner, Matthias Deutelmoser, Boris Jacoby und Michael Rotschopf als "Einsager", die Kaspar dem Regel- und Anpassungssystem Sprache unterwerfen.Das schwarze Tuch fällt, drei riesengroße Fenster geben den Blick frei auf den Straßenverkehr, Motorengeräusche erklingen über Lautsprecher, ergänzt durch Tondokumente aus der jüngeren österreichischen Geschichte: der Ausspruch "Österreich ist frei" des seinerzeitigen Außenministers Leopold Figl nach der Unterzeichnung des (L99/FEB.06591 Berliner Morgenpost, 22.02.1999, S. 18, Ressort: FEUILLETON)
Und jeder Fan in der Arena ahnte, was folgen würde: Der Mittelfeldspieler tankt sich in Richtung Grundlinie, wartet bis sich der erste Lauterer aus der Verteidigung löst und auf ihn zubewegt, flankt millimetergenau auf den ersten Pfosten - exakt dort taucht Michael Preetz auf und nickt aus vollem Lauf die Kugel zum Ausgleich ein. Genau so geschah es. Die aufgebaute Spannung löst sich im Jubelorkan. Momente der Magie, die man niemandem erklären kann, der sich nicht für Fußball interessiert. Nur die Eingeweihten, die nicken zustimmend.1:1 (0:1), so hieß es auch am Ende zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Kaiserslautern. Und Gäste-Trainer Otto Rehhagel kam aus dem Schwärmen nicht heraus: "Diese Cleverneß, diese Übersicht - unglaublich. Alles, was Andreas Thom macht, hat Hand und Fuß." Auch Torjäger Preetz gab das Lob für seinen 13. Saisontreffer weiter: "Eine überragende Flanke. Andreas hat lange gewartet, den Ball mit einer Adresse versehen - und für mich wars dann nicht mehr schwer." Der Gelobte war nur bedingt glücklich. "Nee", schüttelte Thom den Kopf, "mit dem Unentschieden bin ich nicht zufrieden. Wir hatten uns mehr ausgerechnet."Davor aber stand der Meister. Der ließ nicht, wie in den beiden Vorjahren, Jojo mit sich spielen. Im Gegenteil, Michael Ballack überraschte Hertha-Torwart Gabor Kiraly mit einem 30-m-Kracher, der sich hinter dem an der Fünf-Meter-Linie postierten Ungarn ins Netz senkte (3.). Ein Tor, das Trainer Jürgen Röber seinem Keeper nicht ankreiden mochte: "Steht er zwei Meter weiter zurück, hält er den Ball. (L99/MAR.09752 Berliner Morgenpost, 07.03.1999, S. 29, Ressort: SPORT)
Dann nämlich steht er auf der Bühne des Checkpoints und gibt in der Rolle des Mitläufers Jan in Barrie Keffes Trilogie "Barbaren" sein Theaterdebüt. Für die Geschichte dreier junger Männer am Rande der Gesellschaft wird den Zuschauern in weiser Voraussicht eine Altersempfehlung ab 14 Jahren nahegelegt. Schließlich will man vermeiden, dass verzweifelte Neunjährige die Premiere unter Protest verlassen, nur weil ihr Schwarm einen kaputten Typen spielt.Daniel Fehlow nimmt es gelassen: "Ich bin auch noch nie darauf aus gewesen, mein Leben lang ein Teenie-Star zu sein. Es ist zwar sehr süß, wenn mich kleine Mädchen auf der Straße ansprechen und um ein Autogramm bitten, doch ich möchte beruflich lieber etwas machen, was Hand und Fuß hat." Viel Zeit für Privates lässt ihm die ehrgeizige Karriereplanung dabei nicht. Zum Ausgleich hat er jedoch noch seine Band, die Fehlow AG. Demnächst gibt es eine Single mit deutschem HipHop. Dann dürfte der Kreis der Verehrerinnen allerdings noch beträchtlich wachsen. Besonders hartnäckige Fans schliefen schon in dem Haus, in dem ihr Schwarm lebte. Das war dann sogar dem netten Jungmimen zuviel. Er zog ins Umland.
Einst ein Star bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten": Schauspieler Daniel Fehlow. Foto: Schulz (L99/SEP.67004 Berliner Morgenpost, 23.09.1999, S. 32, Ressort: METROPOLIS - MEDIEN; Ein Teenie-Schwarm wird zum Barbaren)
Der Coach der Schwaben, wie Stallmaier Österreicher, hatte den Kampfgeist seiner Mannschaft vermisst.In der Halle "Am Weiher" gabs für den Punktgewinn nach der Partie - wie beim ersten Heimspiel in Hellersdorf - Sekt und Salsa. Nur einer konnte sich nicht ohne schalen Beigeschmack freuen: Gvido Priedites. Der gerade genesene Profi wurde im vierten Satz vom Coach eingewechselt, um nur wenige Sekunden später wieder ausgewechselt zu werden. "Er hat mit seiner Verletzung psychisch mehr zu kämpfen, als er sich vielleicht eingesteht", erklärte Martin Stallmaier. Die Verständigung zwischen ihm und Zuspieler André (Barni) Barnowski klappte einfach nicht. Deshalb musste der Trainer eingreifen und Priedites wieder auf die Bank gehen. Fast die komplette Begegnung sah der lettische Nationalspieler von dort aus. Und was er sah, hatte Hand und Fuß.Sein Team begann voller Begeisterung und Selbstvertrauen. Die gute Stimmung auf dem Feld schwappte schnell auf die Ränge über. Den ersten Satz konnten die Wahl-Hellersdorfer ohne größere Probleme mit 25:16 für sich entscheiden. Technisch überlegen agierten sie mit haargenauen Pässen und aalglattem Zuspiel. Nur den zweiten Abschnitt, in den die Berliner etwas zu siegessicher begannen, mussten sie mit knappen 23:25 abgeben. Schnell fand der SC Eintracht Innova im dritten Satz den Rhythmus wieder. Jeder Fehler der Gäste wurde konsequent genutzt. 25:17 war der Lohn der Mühe. Weil Trainer Stallmaier ebenso ein Taktiker, wie ein Optimist ist, ließ er in der selben Formation, wie beim ersten Heimspiel gegen die Eintracht aus Mendig antreten. (L99/OKT.75383 Berliner Morgenpost, 25.10.1999, S. 38, Ressort: LOKALANZEIGER; Dem Himmel ein Stück näher)
BM/rtr/dpa
Hamburg/Frankfurt -
Die Mannesmann AG nimmt die Gerüchte über eine geplante Übernahme des Konzerns durch die britische Vodafone Airtouch ernst. "Mein persönlicher Eindruck ist, dass das Bemühen von Vodafone zur Vorbereitung eines Übernahmeangebots Hand und Fuß hat", sagte Mannesmann-Chef Klaus Esser der FAZ. Gegen feindliche Übernahmen werde sich Mannesmann wehren. Was vielleicht nicht mehr nötig ist, denn laut "Welt am Sonntag" wird es keine Übernahme geben. Unter Berufung auf Londoner Finanzkreise heißt es dort, einflussreiche Fondsmanager hätten nach einem Treffen mit dem Vodafone-Vorstand erklärt, die feindliche Übernahme nicht zu unterstützen. Als Begründung dienten vor allem die exorbitant gestiegenen Preisvorstellungen, da die Mannesmann-Aktien zuletzt stark zulegen konnten. Zum Wochenende stieg der Kurs in Frankfurt um 6,60 auf 185,30 Euro. Dem Mannesmann-Vorstand kann diese Entwicklung nur recht sein. Denn mit jedem Euro mehr wird Mannesmann fast eine Milliarde DM teurer. (L99/NOV.82063 Berliner Morgenpost, 14.11.1999, S. 22, Ressort: WIRTSCHAFT; Mannesmann wehrt sich)
Schade, dass Vlatka Orsanic, auch in Berlin schon die Lady, an dieser Stelle patzt. Zu sehr forciert sie die Spitzentöne, manch einer geht daneben. Darunter leidet ihr Spiel - doch zuvor wickelt sie Macbeth mit dämonischen Energien beeindruckend um den Finger.Hier hat Andrzej Dobber als Macbeth seinen großen Moment. Wenn er die letzte Schlacht ausruft, weiß er längst, dass seine Macht schwindet. Selten klang das "Sterben oder siegen" derart wirkungsvoll. Dobber zeigt die Verwandlung zum Machtmenschen auch stimmlich. Mit zitterndem, kleinräumigen Timbre unterwirft er sich anfangs der Gattin, am Ende interessiert ihn nicht einmal ihr Tod, mit glutvollem Bariton fühlt er sich zu Höherem berufen. Michail Jurowskis Verdi hat Hand und Fuß: üppig ausmusizierte Linien, viel Gewicht auf den donnernden Bläsern. Das mag bisweilen plakativ klingen, doch die lautstarken Buhs rechtfertigt es nicht. Zwar ist immer noch nicht alles italienisch schön, was aus dem Graben dringt, doch nach den skandalösen Leistungen des Gewandhausorchesters bei den letzten Premieren muss man sich mit derlei Fortschritten zufrieden geben. Oper Leipzig, Augustusplatz. Kartentel.: 0341/1261261. Nächste Vorstellungen: 30.11., 10. und 12.12.
Von Hexen keine Spur: Sekretärinnen setzen Macbeth (Andrzej Dobber) den Floh von der Macht ins Ohr. F.: Birkigt (L99/NOV.85500 Berliner Morgenpost, 29.11.1999, S. 21, Ressort: FEUILLETON; Die Macht der Königsmacher)
Man ließ sie nicht ausreden. Die Chefin schlug mit einem Lineal auf den Tisch.
„Gusche jetzt! Lasst mal die Bertha reden!“
„Ihr quatscht was daher!“, rief die dickliche Frau und erhob sich schwer. Alle wurden still. Sie war eine der Ältesten. Was sie sagte, besaß Hand und Fuß.
„Ich brachte die Spitze mit hoch. Ich fuhr Sonderschichten und Überstunden noch und noch. Mehr als dreißig Jahre. Zum ersten Mai marschierte ich mit und wurde Parteimitglied. Ich wollte überall dabei sein. So war das, Genosse Wollenhaupt. Ich wusste, woher du kamst. Unsere Eltern kannten sich. Du warst mir Vorbild. (DIV/WBS.00001 Berger, Rudi W.: Spitzenrausch. - Föritz, 2006 [S. 131])
Die keltische Urbevölkerung wohnte nicht vorzüglich in Pfahlbauten. Hätten die wilden Alemannen die nicht alle sofort weggeputzt? Helmut hatte keine Ahnung. Aber Klaus Buchs Ton reizte ihn zum Widerspruch. Ja, ja, jaaa, rief Klaus Buch, genau so möchte es der Schwindler, der das alles erfunden hat, und dafür schon vor vierzig Jahren zum Professor ernannt worden ist und sich dann ins Fäustchen lachte, weil er nämlich durch seine plumpen und deshalb \012erfolgreichen Erfindungen sicher längst Millionär war. Bitte, aus mir spricht der reine Neid, das gebe ich zu. Wenn ich zu etwas Lust hätte, dann wäre es ein Schwindel, der
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