Krüsken: Landwirtschaft hat bei Tierwohl ihre Hausaufgaben gemacht
30.12.2013, von Agra Europe / Christian Brüggemann
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Verstärkte Anstrengungen innerhalb der Wertschöpfungskette zur Umsetzung der Tierwohl-Initiative hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, angemahnt. „Die Landwirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht“, so Krüsken. Er sieht jetzt den Lebensmittelhandel gefordert, sein Bekenntnis umzusetzen. Gleichzeitig räumte Krüsken Schwierigkeiten bei der Realisierung ein. Der Teufel stecke auch hier im Detail, so dass die ursprünglichen zeitlichen Vorstellungen nicht zu halten seien. Der DBV-Generalsekretär geht davon aus, dass bis Mitte nächsten Jahres die ersten Tierwohl-Betriebe zertifiziert sein werden. Spätestens Ende 2014 könnten dann die ersten Produkte in den Läden sein. Deren möglichen Marktanteil veranschlagt Krüsken auf 20 % bis 30 %. Für die Landwirtschaft bestehe mit der Tierwohl-Initiative die Chance, den gesellschaftlichen Erwartungen an die Tierhaltung näher zu kommen und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der tierischen Erzeugung zu sichern. Gelingt das nicht, befürchtet Krüsken eine Verschärfung des Ordnungsrechts und damit letzten Endes eine Abwanderung der Produktion aus Deutschland. Gefordert sieht er beim Thema „Tierwohl“ in erster Linie die Wirtschaft. Aufgabe der Politik sei es, „die von uns mit angestoßene Initiative zu unterstützen“, betonte der Generalsekretär. Seiner Einschätzung nach wird die Debatte um die landwirtschaftliche Tierhaltung eines der vorrangigen Themen für den Bauernverband im neuen Jahr sein. An Bedeutung gewinnen werde jedoch eine zunehmend kritische Diskussion um den Ackerbau und hier besonders um den Pflanzenschutz. „Wir stellen unsere Kommunikation darauf ein“, kündigte der DBV-Generalsekretär an.