Analytisch-empirische Ergebnisse zur vertikalen Marktmacht – Überblick über Studien



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bersicht




Die Arbeit besteht grunds舩zlich aus zwei Teilen:


  • der Aufarbeitung und Verallgemeinerung der relevanten empirisch orientierten Arbeiten zu vertikaler Marktmacht, und

  • umfassenderen Tests vertikaler Marktmacht mit terreichischen Daten fr den Zeitraum 1976 bis 1988, wobei ein Gesamtmodell zur Anwendung kommt. Zweckm葹ige Voraussetzung dazu ist die Aufbe­rei­tung von stylized facts hinsichtlich Performance und diversen onomischen und Strukturvariablen.

Ausgegangen wird von der Tatsache, dass im Zusammenhang mit Marktmacht auf Branchenebene nur selten systematisch die an sich wichtigen Daten zu Preiselastizitäten vorliegen, denn gerade die Substitutionskonkurrenz begrenzt die Macht von Oligopolen. In Kapitel 1 wird eine Systematik von vertikalen Marktmachtindikatoren vorgestellt: diese Systematik baut auf einzelnen Elementen der vorliegenden Arbeiten auf, ist an den üblichen Möglichkeiten, der Daten aus der Input-Output-Statistiken und den Branchenstatistiken orientiert, bietet die Möglichkeit die Ergebnisse von vorliegenden Arbeiten in ein Gesamtkonzept einzuordnen und mit diesem Konzept anhand österreichischer Daten selbst empirische Untersuchungen vorzunehmen.


Für die vorliegende Arbeit wurde die Literatur bezüglich empirisch-analytischer Arbeiten zu vertikaler Marktmacht vor allem im englisch- und deutschsprachigen Raum systematisch gesichtet. Vergleichend wurden so zunächst 31 wesentliche theoretisch-empirisch Arbeiten ausgewertet.

Die Abschnitte 1.1 bis 1.1 mit der Darstellung der einzelnen Arbeiten werden in 4.5 systematisch nach vergleichbaren Kriterien zusammengefasst. Übersicht 33 bis Übersicht 36 bieten den Überblick dazu. Im Kapitel erfolgt dann eine zusammenschauende Gesamtanalyse der Resultate der Arbeiten.

Anschließend wird aus den Ergebnissen der bestehenden Arbeiten und den Möglichkeiten der Daten eine Forschungsmethodologie entwickelt (Kapitel 1).

Wesentliche bisherige industrieökonomische Arbeiten mit österreichischen Daten im Zusammenhang mit horizontaler Marktmacht werden referiert und in der Zusammenstellung der Ergebnisse werden konträre Belege offenbar (Kapitel 1).

Die umfangreichen Datensätze werden in stylized facts beschrieben und analysiert (Kapitel 1). In Kapitel 1 schließlich werden die ökonometrischen Berechnungen, die auf den vorigen Kapitel aufbauen, dargestellt. Im Schlusskapitel „Resümee und Zusammenfassung“ wird problemorientiert wichtiges nochmals diskutiert und ein Ausblick gegeben.

Der (umfangreiche) Datenanhang beinhaltet die wichtigsten verwendeten Grunddaten und Indikatoren, kann aber nur einen kleinen Bruchteil darstellen. Weitere Daten können beim Autor angefordert werden: baum.josef@gmx.at




  1. Einleitung


Wie die Energie den Fundamentalbegriff in der Physik, stellt die Macht den Fundamentalbegriff in der Gesellschaftswissenschaft dar.“1


(Bertrand Russell)


    1. Wirtschaftspolitisches Interesse an vertikaler Marktmacht

In den letzten Jahren ist das Phänomen der Nachfragemarktmacht in der öffentlichen Diskussion vor allem wieder bedeutender geworden, da die Handelskonzerne spürbar größere Bedeutung erlangen. So wurde 2001 erstmals Wal-Mart umsatzmäßig zum größten Konzern der Welt.



Nachfragemachtuntersuchungen gibt es insbesondere bezüglich des Handels. Die Phänomene der vertikalen Marktmacht treten insbesondere auch bei typischen Zulieferindustrien, etwa im Rahmen der Automobilindustrie auf, grundsätzlich aber überall auf.
Die Europäische Kommission spricht von einer „Verlagerung der Verhandlungsmacht vom Hersteller auf den Einzelhändler“2. Sich daraus unter Umständen ergebende Probleme wurden etwa im Kontext des Grünbuchs über Vertical Restraints der Europäischen Kommission aus dem Jahre 1997 behandelt.3
Die OECD (1999) widmete dem Phänomen zunehmender Nachfragemacht des Handels wiederholt verstärkte Aufmerksamkeit: „It may no longer be true to regard retailers as basically competitive distributors of consumer goods“.4
Im Sektor Lebensmittelerzeugung und Lebensmitteleinzelhandel sind weltweit spezielle Prozesse in diese Richtung im Gang: „The trend towards a global food system has traditionally been led by global food manufacturers with ‘local’ retailers in each country serving a passive and cooperative role as shopkeepers for manufacturer’s branded products. Today, however, retailers are going global. Moreover, the increase in retail concentration and power in distribution channels is fundamentally altering retailer-manufacturer relations.”5
„The Austrian delegate addressed the point about whether buyer power harms competition. It seems there is a direct link between market share and buying prices. An approximately 10 percent market share translates into about a 3 percent discount. The largest buyer therefore tends to have the lowest prices and this constitutes a new barrier to entry. There also appears to be evidence, at least in Austrian food markets, that lower buying prices are not passed on to consumers. Since 1990, consumer prices of foodstuffs increased by some 19 percent while wholesale prices only went up about four percent. Furthermore, the Austrian competition authority believes that high degrees of buyer power tend to reduce the number of products available to the consumer.“6
„Zugleich ist .... die Nachfragerkonzentration, ein gegenüber der Anbieterkonzentration vernachlässigter Aspekt, vielfach bedenklich geworden: Die Nachfragemacht der Handelskonzerne im Bereich Lebensmittel führt zum Ausscheiden kleiner, durchaus konkurrenzfähiger Produzenten und zu einer zusätzlichen Konzentration der ohnedies weltweit schon hoch konzentrierten Nahrungsmittelproduzenten die Konzentration und die steigende Marktmacht der Autokonzerne zieht eine Konzentration der Zulieferer im Wege von Aufkäufen und Fusionen nach sich“.7
In den Merger-Guidelines des Department of Justice wird fest gestellt: „... the exercise of market power by buyers has wealth transfer and resource misallocation effects analogous to those associated with the exercise of market power by sellers.“8 Aber: „The guidelines do not provide any guidance on how to measure buying power, but the Antitrust Division of the Department of Justice looks to market share as the prime indicators of buying power.“9

Die Wettbewerbsbehörden verwenden Nachfragemachtkategorien - im Vergleich zur Theorie – ziemlich selbstverständlich, wobei durchgehend von einem negativen Effekt auf die Branchenperformance ausgegangen wird. In einer Analyse der Wettbewerbsentscheidungen in den USA nach 1982 werden etwa bei 33 % der Fälle „buyer power conditions“ angeführt.10


Auch die OECD nähert sich dem Phänomen pragmatisch: „In contrast with classic monopsony power, buyer power … does not … require that changes in supplier prices be linked to changes in unit costs occasioned by changes in total quantity sold. Instead, buyer power is intended to describe situations where in the long run suppliers are induced to lower their prices despite there being no decrease in their unit costs. This concept of buyer power is largely irrelevant unless suppliers enjoy some degree of seller power, i. e. their prices initially exceed competitive levels.“11

„A retailer is defined to have buyer power if in relation to at least one supplier it can credibly threaten to impose a long term opportunity cost (harm or withheld benefit) which, were the threat carried out, would be significantly disproportionate to any resulting long term opportunity cost to itself. By disproportionate, we intend a difference in relative rather than absolute opportunity cost, e. g. Retailer A has buyer power over Supplier B if a decision to delist B´s product could cause A´s profit to decline by 0,1 per cent and B´s to decline by 10 per cent"12


Es werden allerdings auch Zweifel geäussert, ob dieses vertikale Marktmacht überhaupt relevant ist.13 Diverse Stellungnahmen von Interessensvertretungen in rechtlichen Verfahren laufen auf eine weitgehende Relativierung des Begriffs hinaus.14


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