Evangelisches Gemeindelexikon



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Blankenburger Konferenz

Die Geschichte der B.K. deckt sich nicht mit der Geschichte der Ev. —> Allianz in Deutschland, die 1857 erstmalig an die Öf­fentlichkeit trat. Doch ohne sie bleibt die Geschichte der Ev. Allianz unvollständig. Gegründet wurde die B.K. 1886 durch A.v. —» Weling und wuchs allmählich. Jahre hin­durch war der Dr. F. W. —» Baedeker prägend. Während der Deutsche Zweig der Ev. Al­lianz den Landeskirchen gegenüber keinen aggressiven Ton anschlug, hat Blankenburg in den Anfangsjahren fast alle Teilnehmer aus den Reihen der landeskirchlichen Pfar­rer vergrämt. Dabei war die Wirkung dieser Konferenz, die von —» Freikirchen sowie der deutschen —> Gemeinschaftsbewegung mit­getragen bzw. bejaht wurde, trotz immer wieder auftretender extremer Schwankun­gen z.B. während der Pfingst- und Zun­genreden-Bewegung (1900-1910) und in der —» Kirchenkampfzeit, die zur Aufkündigung einer weiteren Zusammenarbeit mit der Ev. Allianz durch die deutsche Gemeinschafts­bewegungführte, stark und nachhaltig. Cha­rismatische Persönlichkeiten wie Freiherr von Thümmler, E. —» Schrenk, O. —» Stock­mayer, Generalleutnant von Viebahn, In­spektor —> Rappard, Freiherr von Tiele- Winckler, später Prof. Karl Müller (Erlan­gen), Pastor E. —> Modersohn, Missionsdi­rektor -» Kroeker u.a. drückten ihr mit ihrer erwecklichen Verkündigung von -> Bekeh­rung und Jesus—» Nachfolge einen unver­kennbaren Stempel auf. 1886 entstand das Allianzhaus mit einer Halle (ca. 2 000 Sitz­plätze) und 1890 das Ev. Allianzblatt, das nach 1970 einging. Blankenburg wurde nach 1945 zum Zentrum der Ev. Allianzkonfe­renz in der DDR. Im Verhältnis zu den Lan­deskirchen trat ein grundlegender Wandel ein. Sie wird von den Landeskirchlichen Gemeinschaften und Freikirchen in der DDR einmütig getragen.

Lit.: E. Beyreuther, Der Weg der Ev. Allianz in Deutschland, 1969

Beyreuther



Blaues Kreuz

  1. Gründung: Das B.K. wurde 1877 in Genf durch Pfarrer Louis Lucien Rochat (1849-1917) gegründet. Dieser war in Eng­land einem geretteten Alkoholiker begegnet und war fortan von der Frage umgetrieben, wie dem übermäßigen Trinken begegnet werden könnte. Während eines internatio­nalen Kongresses zur Hebung der Sittlich­keit in Genf lud er die Teilnehmer zu einer Sonderveranstaltung ein. Im Anschluß an den Vortragsabend verpflichteten sich neben Rochat 27 Christen schriftlich zur Alko­hol-Enthaltsamkeit. Deshalb heißt die Pa­role des B.K.es: »»Evangelium und Absti­nenz«. 1883 gab sich die Vereinigung den Namen »»Schweizerischer Verein des Blauen Kreuzes«.

Durch Rochats Arbeit angeregt, gründete Pfarrer Arnold Bovet r885 in Hagen/Westf. den ersten deutschen Blaukreuz-Verein. Der Vorkämpfer der Blaukreuz-Arbeit in Deutschland aber wurde Oberstleutnant Curt von —» Knobelsdorff. Er gründete 1892 den Deutschen Hauptverein des Blauen Kreuzes e.V. mit seinem Sitz in Wuppertal- Barmen.

  1. Geschichte: Erster vollzeitlicher General­sekretär wurde 1906 der Lehrer Wilhelm Goebel, der die Leitung des Werkes bis zu seinem Tode 1942 innehatte. Sein Bruder, Dietrich Goebel, leitete in der Nähe von Hamm die erste Heilstätte für alkoholsüch­tige Männer, die im Dritten Reich aufgelöst wurde. Die Arbeit konnte 1946 neu begon­nen werden. 1956 wurde Pfarrer Theo Schreiner zum Direktor des Werkes berufen. In seiner Amtszeit wurde der Name in »»Blaues Kreuz in Deutschland e.V.« umbe­nannt. Seit 1965 ist Architekt Kurt Twelker (Kassel) 1. Vorsitzender.

  2. selbstverständnis: Das B.K. versteht sich als Teil der Gemeinde Jesu mit einem be­sonderen diakonischen Auftrag. Es weiß sich der Ev. —> Allianz verbunden und arbei­tet mit Kirchen, —» Freikirchen und Ge­meinschaften zusammen. Die Grundlage für die Arbeit ist der Gehorsam gegenüber dem dreieinigen Gott, wie er sich in der Heiligen Schrift offenbart. Das B.K. in Deutschland ist ein freies Werk, das überwiegend durch freiwillige Gaben und Spenden getragen wird. Es ist dem Internationalen Bund des Blauen Kreuzes angeschlossen, der achtzehn Zentralverbände mit insgesamt 183000 Mitgliedern zählt.

4 Auftrag und Angebot: Die Aufgabe des B.K.es besteht darin, Suchtgefährdeten und Alkoholikern zu helfen und durch Informa­tion dem Mißbrauch des Alkohols entge­genzuwirken. Diese Aufgabe wird durch Einzelmitglieder, Ortsvereine, Gruppen, Freunde und Förderer wahrgenommen. Etwa 7 000 Mitglieder bzw. ehrenamtliche Helfer in mehr als 200 Vereinen und Begegnungs­gruppen begleiten und beraten Alkohol­kranke. Weitere Hilfen werden in Besin­nungswochen für Alkoholkranke und für ehemals Süchtige und für Mitarbeiter durch Rüstwochen, Seminare, Konferenzen auf re­gionaler, Landes- oder Bundesebene gege­ben. Das B. K. unterhält eine Fachklinik, das »Curt-von-Knobelsdorff-Haus«, in Rade­vormwald für alkoholkranke Männer mit 43 Betten; ein Familien-Ferienheim in Bur­bach-Holzhausen mit 100 Betten, sowie Rehabilitationsheime in Bad Salzuflen, Ha­gen, Hagen-Haspe, Kassel, München und Wuppertal mit insgesamt 114 Betten. - Als vorbeugende Maßnahme gilt die Kinder- und Jugendarbeit; insgesamt gehören hierzu 59 Kindergruppen mit 1 600 Kindern und 50 Ju­gendgruppen mit ca. 900 Jugendlichen.

Die Öffentlichkeitsarbeit besteht in der Verbreitung der vom Blaukreuzverlag her­ausgegebenen Zeitschriften »blaues kreuz«, »Rettung« und »füreinander«, dem Fami­lienkalender und dem Bildpostkartenkalen­der; ferner in Sendungen des B.K.es über den -> Evangeliums-Rundfunk, in dem Vertrieb von Tonbändern und Informationsschriften zu dem Thema »Alkoholismus - Hilfe ist möglich« und in der Durchführung von öf­fentlichen Veranstaltungen mit Fachvorträ­gen und Evangelisationsabenden. Das B.K. beschäftigt in der Zentrale und im Verlag, in den Ortsvereinen, im Reisedienst und in den verschiedenen Einrichtungen insgesamt 135 vollzeitliche Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter.

Lit.: Charles-L. Deletra: louis lucien rochat - ein bahnbrecher, Bern 19622 - Selbstdarstellung ••Blaukreuz-Arbeit heute« 1975

Frische


Blazejewski, Carl Ferdinand, * 17. 1.

1862 Thom, t 2,4- 5- 1900 Borken b. Bar­tenstein, Gemeindepfarrer. Viele Jahre schwankte er zwischen Skepsis und Glau­ben. In einer Zeit tiefer Niedergeschlagen­heit, als Marinepfarrer, griff er zur Bibel. Sie erwies sich ihm als das Buch der Wahrheit und des Lebens. In der ostdeutschen -» Er­weckungsbewegung bewährte sich B. als be­gnadeter —> Evangelist und Schriftausleger. Auf einer Gemeinschaftskonferenz, an der auch Pfarrer Th. —» Krawielitzki aus Vands- burg teilnahm, bekam B. den Auftrag, die Gründung eines Gemeinschaftsschwe­sternhauses vorzubereiten. Am 2. 10. 1899 eröffnete er es in seinem Pfarrhaus mit vier jungen Schwestern. Damit legte er den Grund für den -» Deutschen Gemein­schafts-Diakonieverband.

Lit.: K. Zdunek, Aus mir Pechvogel wird doch nichts, 19642

Zdunek



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