Evangelisches Gemeindelexikon


Evangelische Andachtskalender



Yüklə 7,17 Mb.
səhifə88/405
tarix05.01.2022
ölçüsü7,17 Mb.
#63985
1   ...   84   85   86   87   88   89   90   91   ...   405
Evangelische Andachtskalender










(zusammengestellt von W.

Brenner)







Titel

Verlag

Ort

Abreiß-K.

Buch

Brot für den Tag

Ludwig Bechauf Verlag

Bielefeld

X

X

Das tägliche Wort

Christlicher Zeitschriften

Berlin

X

X




Verlag zusammen mit Verlag des kath. Bibelwerkes

Stuttgart

X

X

Der Herr ist nahe

Christliche Schriftenverbrei-

Hückeswagen

X

X

Die gute Saat

tung e.V.




X




Die helle Straße

Christliche Verlags-

Dillenburg

X




(Kinderkalender)

gesellschaft










Dillenburger Abreiß-

Christliche Verlags-

Dillenburg

X

X

kalender

gesellschaft










Konstanzer Großdruck-

Christliche Verlags-

Konstanz

X

X

Kalender

anstalt










Licht und Kraft - Losungskalender

Aue Verlag

Möckmühl




X

Mit der Bibel durchs Jahr

Kreuz Verlag Kathol. Bibelwerk

Stuttgart




X

Neukirchener Abreiß-

Kalenderverlag des

Neukirchen-

X

X

kalender

Erziehungsvereins

Vluyn







Neukirchener Jugend-

Kalenderverlag des

Neukirchen-

X




kalender

Erziehungsvereins

Vluyn







Wort für heute

Bundes-Verlag

Witten

X

X




Christliches Verlagshaus

Stuttgart










J. G. Oncken Verlag

Kassel










Erbauungsschrifttum

  1. Zum Begriff

Das E.S. (kath.: Aszetische Literatur) unter­scheidet sich von offiziell-kirchlicher und fachtheologischer Literatur durch (i.) Ab­sicht, (2.) Zielgruppe, (3.) Eigenart, (4.) Wir­kung und Verbreitung.

  1. Seine Absicht ist die —> Erbauung. Anders als die volksmissionarische Literatur will es das geistliche Leben nicht begründen, son­dern pflegen. Es möchte die Beziehung zu Gott stärken und seelsorgerliche Weisung geben für verschiedene Lebenslagen (z.B. Geburt, -> Krankheit). Es läd ein zur —» Nachfolge Christi und erzieht zur Praxis der Frömmigkeit. Lehre und Ermahnung zielen allerdings weniger auf Befestigung kirch­lich-konfessioneller Standpunkte als auf die -> Heiligung. 2

  2. oder der einzelne gläubige Leser, seit dem Pietismus auch der erbauliche Zirkel. Ne­ben der Kirche als Ort öffentlicher Verkün­digung, Lehre und Sakramentsfeier gibt es immer schon das Haus als Raum eher priva­ter Erbauung. —> Predigt, —> Seelsorge und —» Beichtpraxis wirken jedoch in beiden Berei­chen.

  1. Die Eigenart des E.S. entspricht seinem »Sitz« bei Haus- oder Privatandacht, bzw. im Kreis Erweckter. Die allgemeinsten Kennzeichen dieser Literatur sind Volks­tümlichkeit, Praxisnähe und meditative Versenkung in Gott. Bereits im —> Mittelal­ter entwickelte sich eine Fülle charakteristi­scher Formen und Gattungen, die bis heute prägend wirken: Leben Christi (Passionale), Heiligenlegenden (Viten), Spruchsammlun­gen (z.B. Geistliches ABC), Schriftauslegun­gen, Allegorien (z.B. über das Hohelied oder


1958, s. 393-405
den »Seelengarten«), Stundenbücher (Ho­ren), Predigtsammlungen (Postillen), Gebet­bücher, Beicht- oder Gewissensspiegel, Sterbehilfen (Ars moriendi) etc.

4- WIRKUNG UND VERBREITUNG des E.S. (s. auch unter II) können nicht leicht über­schätzt werden. In der gesamten Kirchenge­schichte bildete es eine Art Kontrapunkt zum öffentlichen Wort der Kirche und hat dies oft an Bedeutung weit übertroffen. Das



  1. S. wirkt unauffälliger, mehr unter den —» »Stillen im Lande«, dafür aber umso nach­haltiger. Ihm steht nicht nur der Sonntag zur Verfügung, und es ist viel beweglicher als die amtliche Verkündigung. Da es seine Leser relativ unabhängig macht von kirchlicher Glaubensvermittlung, kann es einerseits das Laienelement in der Kirche stärken, ande­rerseits aber auch die Abwanderung begün­stigen oder Formen kirchlicher Subkultur fördern. Das E.S. überwindet mühelos Gren­zen von Konfession, Sprache und Kultur­raum; darum hat es ökumenische Bedeu­tung.

II. Aus der Geschichte des E.S.

Die Erfindung des Buchdrucks, die reforma- torische Wertschätzung der Hausandacht und die Ausbildung einer deutschsprachigen Literatur lassen es im 16. und 17. Jh. zu einer stürmischen Verbreitung der Erbauungsbü­cher kommen. Das E.S. übertraf die Menge der weltlichen Literatur um ein Vielfaches. Erst im 18. Jh. neigte sich die Waage zugun­sten säkularer Dichtung.



  1. Der Pietismus konnte also dankbar auf die große Tradition des E.S. zurückgreifen, setzte aber auch eigne Akzente. P. J. Speners »Pia Desideria«, die Programmschrift des Pietismus (1675), erschien als Vorwort zu einer Postille J. Arndts. Dessen »Vier Bücher vom wahren Christentum« (1609) blieben ein Klassiker, höchstens von der vorrefor- matorischen »Nachfolge Christi« des Nie­derländers Thomas a Kempis übertroffen. Seit 1684 eroberte auch englisches E.S. die Herzen deutscher Leser, z.B. die Bücher R. Baxters und J. Bunyans. Bunyans Allegorie »Die Pilgerreise nach dem Berge Zion« (1665, deutsch zuerst 1694) ist nächst der Bi­bel das am weitesten verbreitete Erbauungs­buch der Welt. - Der Pietismus griff nicht nur auf »die alten Tröster« zurück, sondern brachte selbst bedeutende Erbauungs­schriftsteller hervor. Aus dem Spenerschen

Pietismus ist neben dem Außenseiter G. Ar­nold vor anderen J. F. Starck zu nennen, aus dem Kreis um A. H. Francke K. H. v. Bogatz- ki, aus Württemberg J. A. Bengel, und vom Niederrhein G. Tersteegen. Die Brüder­gemeine Zinzendorfs hat bis heute am mei­sten gewirkt durch die täglichen —» Losun­gen. - Pietismus und Aufklärung bedienten sich auch neuer Formen, nämlich einerseits des autobiographischen E.S. als veröffent­lichtes Tagebuch oder als Selbstbiographie. Neben Francke haben sich auf dem letzten Gebiet J. C. Lavater, —> Jung-Stilling und J. Wesley hervorgetan.

  1. Sie sind bereits Vorläufer der erwek- kungsbewegung, die ab 1815 von England her auf den Kontinent Übergriff. Aufgrund des missionarischen Impulses kam es nun erstmalig zu weitester Verbreitung des ele­mentarsten Erbauungsbuches, nämlich der Bibel. Auch jetzt gab es hervorragende Auto­ren von Erbauungsbüchern, z.B. J. E. —* Gossner, L. —»Hofacker und A. —> Tholuck. Die Erweckungsbewegung schuf aber eine neue und wirksamere Form, nämlich das Traktat. Dieses neue Medium der —> Volks­mission und Erbauung fand nach seiner Be­währung in England auch in Deutschland energische Befürworter und Autoren, etwa J. H. Wiehern, W. —» Löhe, Th. —» Fliedner,

Fr. v. —*■ Bodelschwingh, A. —> Stöcker. - Ab etwa 1860 wurden auch in Deutschland Pre­digten und E.S. des Londoner »Fürsten der Prediger«, C. H. —> Spurgeon, gedruckt. Seine »Kleinode göttlicher Verheißungen« finden bis heute viele Leser.

Neue Impulse für das E.S. gingen schließlich von der —» Gemeinschafts- und —» Heili­gungsbewegung aus. Namen wie D. —» Rap- pard, O. —» Stockmayer, O. Chambers stehen hier für viele. Eine immer größere Rolle in der Hausandacht spielte der Jahreskalender, besonders der Abreißkalender, von denen der Neukirchener in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg Millionenauflagen erreichte. Die Andachtsbücher von Wilhelm —» Busch und Heinrich —» Giesen werden bis in die Ge­genwart immer wieder nachgedruckt. Weite Verbreitung fand in den letzten Jahren das Andachtsbuch von Jörg Zink.

—> Literaturarbeit

Lit.: C. Grosse, Die alten Tröster, 1900 - F.W. Wodtke, Artikel »Erbauungsliteratur« in: Realle­xikon der deutschen Literaturgeschichte, Bd. I,

Eisenblätter


Yüklə 7,17 Mb.

Dostları ilə paylaş:
1   ...   84   85   86   87   88   89   90   91   ...   405




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©muhaz.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

gir | qeydiyyatdan keç
    Ana səhifə


yükləyin