Dritter Präsident Rosenmaier: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Kernstock.
Abg. Kernstock (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Landeshauptmannstellvertreter! Ich beneide Sie nicht um dieses Ressort. Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Seit St. Pölten zur Landeshauptstadt von Niederösterreich gewählt und viele infrastrukturelle Maßnahmen zum Ausbau zur vollwertigen Landeshauptstadt ergriffen wurden, steigt das Verkehrsaufkommen in und rund um St. Pölten gewaltig. Jahr für Jahr zählen wir im niederösterreichischen Zentralraum mehr Fahrzeuge auf unseren Straßen. Daher war und ist es auch notwendig, Straßenzüge auszubauen bzw. den Schienenindividualverkehr zu forcieren. Der vollwertige Ausbau der S33 Richtung Krems zu einer vierspurigen Autobahn mit Mittelleitschiene hat sich voll bewährt. Seit diesem Zeitpunkt sind keine schwer verletzten oder sogar tote Menschen zu beklagen.
Mit dem Bau der Donaubrücke bei Traismauer wurde bereits begonnen und wird diese nach Fertigstellung eine wesentliche Verkürzung der Fahrzeiten im Raum rund um Krems und in das Waldviertel bringen. Die Lärmschutzmaßnahmen im Bereich der A1, A21 Steinhäusl werden in Kürze errichtet, sodass für die lärmgeplagten Anrainer von Neulengbach eine wesentliche Steigerung der Lebensqualität erfolgt. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass sich die Kosten Bund, Land und die Gemeinde Altlengbach teilen werden.
Bereits 30 Jahre wird über die Entlastung der B20 von St. Pölten Richtung südliches Traisental diskutiert. Bis vor wenigen Tagen war eigentlich nur die so genannte Ostvariante im Gespräch. Plötzlich schwenkte man aber auf eine neue Westvariante um und wurde diese bereits mit dem Bund besiegelt. Der Vorteil dieser Variante liegt auf der Hand: Weniger Kosten, bessere Erschließung des Pielachtales und Anbindung an die A1. Kein Eingriff in den Hochwasserschutz der Traisen, mehr natürlicher Lärmschutz und eine Weiterführung als Westumfahrung von St. Pölten ist ebenfalls möglich.
Aber wie geht es weiter? Die S34 endet unmittelbar vor dem Gemeindegebiet von Wilhelmsburg. Zahlreiche Varianten wurden bereits diskutiert. Die vom Land Niederösterreich forcierte günstigste Variante, die Tunnellösung, Überquerung des so genannten Kreisbachtales, Führung der Strecke entlang von Berghängen mit Stützmauern und offenen Säulentunnels stößt seitens der Bevölkerung auf heftigen Widerstand.
Zahlreiche Bürgerinitiativen sowie auch ablehnende Gemeinderatsbeschlüsse der Gemeinden Wilhelmsburg, Traisen und St. Veit sprechen eine deutliche Sprache. Das Land Niederösterreich sowie deren Straßenplaner sind daher aufgefordert, auf Grund der neuen Situation, der Führung der Westvariante und Einmündung in die B20 mittels Kreisverkehr, mit den genannten Gemeinden neuerlich in Kontakt zu treten und eine für alle Seiten vernünftige Lösung zu erarbeiten.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Der 19. März 2003 war für die Mariazellerbahn, Ybbstalbahn und die Waldviertler Schmalspurbahn ein großer Tag. Wurde doch in Gösing vom Landeshauptmann und vom damaligen Verkehrsminister Gorbach der Vertrag von Gösing unterschrieben. In sechs Punkten wurde über den Weiterbestand der Schmalspurbahnen hinsichtlich des Erhaltes der Schieneninfrastruktur sowie der Erneuerung des Wagenmaterials Einvernehmen hergestellt. Dieser für die Schmalspurbahnen in Niederösterreich so wichtige Vertrag endet allerdings mit 31. Dezember 2008. Die Alarmglocken läuten also! Was passiert weiter? Um den Erhalt bzw. den Weiterbestand unserer Schmalspurbahnen zu gewährleisten, bringen die Abgeordneten Kernstock, Ing. Gratzer und Königsberger folgenden Resolutionsantrag ein (liest:)
„Resolutionsantrag
der Abgeordneten Kernstock und Ing. Gratzer zur Gruppe 6 des Voranschlages des Landes Niederösterreich für das Jahr 2009, Ltg. Zl. 28/V-6, betreffend NÖ Lokalbahnen.
Die Regionalbahnen stellen wichtige verkehrs- und wirtschaftspolitische Rückgrate der Regionen in NÖ dar. Die Aufrechterhaltung eines dauerhaften fahrplanmäßigen Regelbetriebes auf diesen Bahnstrecken ist für die Bevölkerung, die Wirtschaft und den Tourismus mit den darin Beschäftigten in den betroffenen Regionen ein wichtiges Anliegen.
Im Besonderen stellen die Schmalspurstrecken der Mariazellerbahn (St. Pölten-Obergrafendorf-Mariazell bzw. Mank) und der Ybbstalbahn (Waidhofen/Y.-Gstadt-Lunz/S.-bzw. Ybbsitz) umweltfreundliche regionale Verkehrsachsen und - speziell die Mariazellerbahn - erhaltenswertes Kulturgut dar.
Um eine dauerhafte Sicherstellung der laufenden Erhaltung der Gleisanlagen, Brücken, Tunnels und Signalanlagen der Schmalspurbahnen sicherzustellen, wurde sowohl vom Bund als auch vom Land Niederösterreich der Vertrag von Gösing unterzeichnet. Demnach wird der Bund die Finanzierung des derzeitigen Infrastruktur-Ausbaustandards der Mariazellerbahn und der Ybbstalbahn zur Gänze übernehmen. Bei den Waldviertler Schmalspurbahnen hat sich das Land NÖ bereit erklärt, einen Anteil von 20% der laufenden Infrastrukturkosten zu tragen. Der Landesanteil wird im Wege von Sachleistungen unter Koordination der NÖVOG eingebracht.
Damit wurden mittelfristige Voraussetzungen für einen Weiterbetrieb auf den Schmalspurbahnen geschaffen.
Da der Vertrag aber Ende des Jahres 2008 ausläuft, ist es von höchster Wichtigkeit, durch die Verlängerung des Vertrages von Gösing den Betrieb der NÖ Nebenbahnen zu sichern.
Die Gefertigten stellen daher den Antrag:
Der Landtag wolle beschließen:
Die NÖ Landesregierung wird aufgefordert,
-
in offizielle Verhandlungen mit dem Bund einzutreten, um den Vertrag von Gösing bis 2013 zu verlängern,
-
die Erarbeitung eines Nebenbahnenkonzepts für die NÖ Regionalbahnen voranzutreiben.“
Grundsätzlich, werte Kolleginnen und Kollegen, bedarf es auch noch gewaltiger Anstrengungen und Initiativen zum Ausbau des örtlichen Verkehrs im NÖ Zentralraum. Dazu gehört die Elektrifizierung der Bahnstrecke Herzogenburg-Krems a.d. Donau, keine Einstellung der Strecke Freiland-St. Aegyd, die zwischenzeitig für den Radtourismus von großer Bedeutung geworden ist. Die Sanierung der Schienenanlagen auf der Leobersdorferbahn. Manche Stellen können nur mit 10 km/h befahren werden sowie die Wiederaufnahme der Strecke über den Gerichtsberg bei Hainfeld.
Eine langjährige Forderung ist auch der zweigleisige Ausbau der Strecke zwischen St. Pölten und Herzogenburg, da sich in diesem Bereich viele große Unternehmen ansiedeln und gewaltige Lasten zu transportieren sind. Ich denke dabei an die Werke Egger und Sunpor.
Ich ersuche Sie um Zustimmung zum Resolutionsantrag betreffend die NÖ Lokalbahnen und bedanke mich für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Dritter Präsident Rosenmaier: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Sulzberger.
Abg. Sulzberger (FPÖ): Sehr verehrter Herr Präsident! Sehr verehrter Herr Landeshauptmannstellvertreter! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses!
Der Kollege Karl Moser hat die Auftaktrede zu dieser Gruppe gehalten. Abschnitt 62 Siedlungswasserwirtschaft. Ich möchte in Erinnerung rufen, dass ich in den Jahren 1993 bis 2003 dem Kuratorium des NÖ Wasserwirtschaftsfonds angehört habe, ausgeschieden bin und jetzt neuerlich genannt wurde. Ich vermisse aber natürlich den Jahresbericht des vergangenen Jahres. Ich möchte in Erinnerung rufen, dass in früheren Gepflogenheiten es so war, dass bereits zur Maisitzung auch die neuen Kuratoriumsmitglieder eingeladen wurden. Und ich glaube, diesmal ist es nicht so passiert und deswegen meine verkürzte Wortmeldung, was ich sehr schade finde.
Ich komme zum Ansatz 62401 und 62902, die in etwa gleich geblieben sind in der Veranschlagung. Das heißt, der Rechnungsabschluss von 3,475.146 in der Abrechnung Rechnungsabschluss 2007 und veranschlagt jetzt wieder für 2009 mit 3,552.000 ist sogar eine leichte Steigerung im Hinblick auf den Voranschlag 2007. Und der NÖ Wasserwirtschaftsfonds ist mit 16,977.000 dankenswerterweise gleich geblieben.
Ich komme zur Nutzwasserversorgung: Sie wissen ja, die Wasserversorgungsanlagen werden zwischen 5 und 40 Prozent gefördert in Form von Darlehen und nicht rückzahlbaren Beiträgen. Wobei aber eines hinzu kommt. Dass hier auf Grund der Zumutbarkeitsberechnung jener Teil dann doch zurück gezahlt werden muss, aber erst nach 25 Jahren. Aber das heißt, der Förderbeitrag ist sicherlich nicht als Ganzes als Beitrag, zu sehen.
Zur lobenswerten Rücksichtnahme auf die Sanierung von Wasserversorgungsanlagen, glaube ich, dass hier in Zukunft einiges auf uns zukommen wird. Bedenken Sie bitte, dass wir im ländlichen Raum und in den Orten und Gemeinden draußen viele Wasserversorgungsanlagen und Quellfassungen haben, die so um die Jahrhundertgrenze schon an Alter haben und hier sicherlich in den nächsten Jahren ein vermehrter Bedarf an Fördermitteln zur Sanierung und teilweise sogar Neubauten notwendig werden. Ich möchte nur in Erinnerung rufen, dass vorhandene Quellfassung teilweise mit ziemlichen Nitratbelastungen - nicht überall, aber mancher Orts -, mit diesen Problemen kämpfen und sozusagen dann mit neuen Quellfassungen, noch dazu in der Erwartung von längeren Transportleitungen zu rechnen sein wird.
Ich erinnere an Gebiete Niederösterreichs, zum Beispiel im Bezirk Zwettl, in Pölla kenne ich die Situation, dass in diesem Großraum eine ziemlich starke Nitratbelastung herrscht. Und es wurde auch von den Beamten des Landes festgestellt, dass man hier bei dieser hohen Nitratbelastung bleiben will. Und man wird suchen müssen, hier andere, weiter entfernte Quellfassungen, die keine Belastung haben oder nur gering belastet sind, zu finden.
Die Abwasserförderung für Kläranlagen und Kanal, gefordert wird normalerweise der Anlagenbau generell, dann die Nachbesserung auf den Stand der Technik, Anlagen zur Gewinnbringung der erneuerbaren Energie. Eine sehr positive Sache, die ja hindeutet auf viele Anträge, die in diese Richtung bereits heute eingebracht wurden in anderen Gruppen. Und jene Anlagen, die noch nie vom Bund gefördert wurden.
Das heißt also, abgesehen jetzt von den Kleinanlagen, die genau festgelegt und festgeschrieben sind in welcher Ausbaugröße usw. …, gedeckelt mit Beträgen, möchte ich in Erinnerung rufen, in meiner Zeit, als ich noch in diesem Kuratorium war, hatten wir damals mit dem Amtsleiter Dipl.Ing. Ketscher folgende Vereinbarung - ich war ja ein Abwasserrebell und habe sehr viele Genossenschaften mit unterstützt und ermöglicht, in dieser Form, wo Großteil die Eigenleistungen mit eingebracht werden konnten. Und da hat man sich im Kuratorium des NÖ Wasserwirtschaftsfonds dahingehend geeinigt, dass man gesagt hat, jene Genossenschaften, die verzichten auf die öffentliche Förderung, bekommen wenigstens einen gedeckelten Betrag, der damals um die 200.000 Schilling betragen hat. Sie haben natürlich, so wie es die Förderungsvoraussetzungen bezüglich der Rechnungslegung auch verlangt hat, wurde eingefordert, dass die Abteilung, der Herr Dipl.Ing. Ketscher damals alle Rechnungen geprüft, für in Ordnung befunden hat, und dann wurde eindeutig dieser Betrag ausgeschüttet. Das vermisse ich hier, dass man wieder die Eigeninitiative hier fördert. Dort, wo selbst durch Eigenleistung in dieser Angelegenheit Hand angelegt wird. Was auch ein wesentlicher Bestandteil des Gewässerschutzes ist. Und ich hoffe, in den nächsten Jahren und durch meine Teilnahme im Kuratorium wieder in diese Richtung zu gehen. Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)
Dritter Präsident Rosenmaier: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Sacher.
Abg. Sacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Landeshauptmannstellvertreter und Verkehrsreferent! Hoher Landtag!
Im Interesse der Region, die ich zu vertreten habe, des Waldviertels, möchte ich zur Verkehrsthematik und vor allem zur Schienenverkehrsthematik zwei Anträge, Resolutionsanträge, einbringen und in aller Kürze den Inhalt referieren und dann nur mehr den Antrag vorlesen.
Zum Ersten geht es um die Regionalbahnen im Waldviertel. Das Waldviertel hat ja einige Nebenstrecken, die zum Teil noch für den Güterverkehr zur Verfügung stehen, nur mehr teilweise Personenverkehr aufweisen, zum Beispiel Schwarzenau-Zwettl Personenverkehr und weiter bis Martinsberg nur mehr Güterverkehr. Oder Schwarzenau-Waidhofen a.d. Thaya, die Strecke in der Folge bis Waldkirchen-Fatres ist vorübergehend eingestellt. Sie wurde nach dem Hochwasser nicht wieder in Betrieb genommen. Und hier möchte ich ansetzen.
Hier gab es große Zusagen, Verträge und Versprechungen, eine grenzüberschreitende Wiedereröffnung der Bahnlinien nach Tschechien, Slavonice vorzunehmen. All das hat sich bisher nicht realisieren lassen, in Luft aufgelöst. Und auch mit Hinweis auf die kommende Landesausstellung in Telc hat man ja in den Raum gestellt, dass hier die Bahnstrecke von Bedeutung wäre. Alles war Chimäre! Es konnte hier nichts umgesetzt werden. Daher bringe ich diesen Antrag ein und füge auch hinzu, dass darin auch enthalten sind die Kamptalbahn von Sigmundsherberg, Horn nach Hadersdorf, und die Wachaubahn, die auch nur unter besonderen Umständen derzeit in Betrieb ist. Lange Zeit war nur ein Pendelverkehr zwischen Krems und Spitz möglich. Nach der Sanierung des Steinbruchs in Spitz, der als Vorwand für die Einstellung des Betriebes gegolten hat, wird nun zumindest touristisch weiter gefahren die alte Wachaubahnstrecke bis St. Valentin. Ich stelle daher den Antrag (liest:)
„Resolutionsantrag
des Abgeordneten Sacher zur Gruppe 6 des Voranschlages des Landes Niederösterreich für das Jahr 2009, Ltg. Zl. 28/V-6, betreffend Regionalbahnen im Waldviertel.
Der öffentliche Nahverkehr ist gerade für das Waldviertel mit seinen speziellen geographischen, wirtschaftlichen und soziologischen Bedingungen eine Lebensgrundlage.
Ein gut funktionierender Regionalverkehr ist für die tausenden Pendler des Waldviertels unbedingt notwendig, um deren ohnehin schwierige Pendlersituation zu erleichtern. Touristisch bedeutsame Strecken sind auch im Interesse des Fremdenverkehrs zu erhalten.
Darüber hinaus sind einige Strecken von großer Bedeutung für den Gütertransport, um die Entlastung der Bevölkerung der betroffenen Gemeinden durch Verlagerung des Güterschwerverkehrs von der Straße auf die Schiene zu ermöglichen.
Insbesondere ist die dauerhafte Absicherung bzw. Wiederaufnahme des Schienenverkehrs auf den Strecken Schwarzenau – Waidhofen – Waldkirchen/Fratres (Thayatalbahn, Realisierung der längst vertraglich vereinbarten grenzüberschreitenden Verlängerung bis Slavonice), Schwarzenau – Zwettl – Martinsberg, Sigmundsherberg – Horn – Hadersdorf (Kamptalbahn), Krems – St. Valentin (Wachaubahn) dringendst geboten.
Der Gefertigte stellt daher den Antrag:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung, insbesondere Verkehrsreferent LHStv. Gabmann, wird aufgefordert, so rasch wie möglich mit den ÖBB und dem Infrastrukturministerium in Verhandlungen einzutreten um die vertraglichen Voraussetzungen für einen Ausbau der Strecke Krems-St. Pölten zum attraktiven Schienennahverkehrsmittel im NÖ Zentralraum zu schaffen und diesen so rasch wie möglich zu realisieren.“
Ich bitte Sie, diesem Antrag die Zustimmung zu erteilen.
Von ganz wesentlicher Bedeutung und nicht als Nebenbahnstrecke zu bezeichnen ist die zentrale Bahnachse im NÖ Kernraum zwischen Krems, Herzogenburg und St. Pölten. Hier gab es jahrelange Bemühungen, und ich schließe hier alle mit ein, auch seitens der Verkehrsabteilung des Landes. Ich erinnere nur daran, dass wir hier schon Planungen für eine so genannte Stadtregionalbahn hatten, die mit allen betroffenen Gemeinden besprochen wurden. Es gab hier wunderschöne Konzepte. Und wenn ich dich sehe als Obmann des Regionalverbandes Niederösterreich-Mitte glaube ich, dass das auch in deinem Interesse ist lieber Martin Michalitsch. Und daher, es ist aber auch hier nichts realisiert worden. Allerdings einen kleinen Fortschritt gibt es. Wir haben bereits die Modernisierung der Strecke und ein zweites Geleis zwischen St. Pölten und Herzogenburg in Vorbereitung, weil hier durch die Entwicklung des Gewerbe- und Industriegebietes der Güterverkehr sehr stark zugenommen hat.
Es wäre wirklich lächerlich, wenn wir es nicht schafften, im Zentralraum Krems-St. Pölten mit mehreren hunderttausend Einwohnern neben der gut ausgebauten S33 nicht auch die umweltfreundliche Bahn als modernes zukunftsorientiertes Nahverkehrsmittel zu etablieren.
Daher auch hier mein Antrag, der auch vom Herrn Kollegen Königsberger mitgetragen wird (liest:)
„Resolutionsantrag
des Abgeordneten Sacher zur Gruppe 6 des Voranschlages des Landes Niederösterreich für das Jahr 2009, Ltg. Zl. 28/V-6, betreffend Zentrale Bahnachse Krems-St. Pölten.
Der Zentralraum Niederösterreichs ist nicht zuletzt seit der Etablierung St. Pöltens als Landeshauptstadt eine prosperierende Region geworden. Dazu haben viele Investitionen beigetragen, die ein erhöhtes Wirtschaftswachstum, höheren Wohlstand, aber auch verbesserte Lebensqualität für die Menschen gebracht haben. Hervorzuheben sind die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, wofür als Beispiel die S 33 genannt werden kann.
Leider fehlen diese Investitionen für eine wichtige Bahnstrecke des Zentralraumes, die Verbindung Krems-St. Pölten. Es ist zwar derzeit die Errichtung eines zweiten Streckengleises zwischen St. Pölten und Herzogenburg im Gang, das dem erhöhten Frachtverkehrsaufkommen der in diesem
Raum angesiedelten Industriebetriebe gerecht werden soll. Für den Personenverkehr, insbesondere die Pendler und Schüler der Region, stehen aber Investitionen noch aus. Die Strecke entspricht seit langem nicht mehr den Anforderungen eines modernen, zeitgemäßen Nahverkehrs. Es sind dringend Investitionen in den Oberbau, in das Rollende Material und die Stationseinrichtungen notwendig. Die seinerzeitigen Bemühungen um Attraktivierung der Strecke in Form einer Stadtregionalbahn sind über die Diskussionsphase nie hinausgekommen. Dieser Ausbau wäre auch im Interesse einer gesicherten Lebens- und Umweltqualität von größter Bedeutung.
Es wäre daher dringend notwendig, dass das Land NÖ, insbesondere der zuständige Verkehrsreferent LHStv. Gabmann, mit den ÖBB und dem Infrastrukturministerium die vertraglichen Voraussetzungen schafft, um den Ausbau der Strecke Krems-St. Pölten zum attraktiven Schienennahverkehrsmittel zu realisieren.
Der Gefertigte stellt daher den Antrag:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung, insbesondere Verkehrsreferent LHStv. Gabmann, wird aufgefordert, bei den ÖBB und beim Infrastrukturministerium dringendst darauf zu drängen, dass entsprechende Vereinbarungen zwischen dem Land Niederösterreich, den ÖBB und der Bundesregierung eingehalten und raschest umgesetzt werden bzw. durch Verhandlungen und allenfalls abschlussergänzender Verträge zu erreichen, dass der dauerhafte Betrieb auf den Regionalbahnstrecken des Waldviertels, namentlich Schwarzenau, Waidhofen, Waldkirch, Vratres, grenzüberschreitend bis Slavonice, Schwarzenau, Zwettl, Martinsberg, Sigmundsherberg, Horn, Hadersdorf und Krems, St. Valentin gesichert wird.“
Gemeinsam werden wir es schaffen. Die Bahn tut schon mit und ich hoffe, dass das auch dann auf Bundesebene unterstützt wird. Die Huber-Bahn ist vorbei, es gibt jetzt die … (LHStv. Gabmann: Der Faymann!)
Naja, der Minister delegiert das natürlich schon an den Generaldirektor. (LHStv. Gabmann: Wenn er Ja sagt, bin ich sofort dabei!)
Wir haben jetzt mit dem neuen Generaldirektor sicher einen kompetenten Eisenbahner als Ansprechpartner und er wird uns gemeinsam unterstützen. Danke schön! (Beifall bei der SPÖ.)
Dritter Präsident Rosenmaier: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Ing. Pum.
Abg. Ing. Pum (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Landesrat! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Landtages!
Güterwege sind die Lebensadern des ländlichen Raumes und deswegen darf ich einige Zahlen, Daten zu diesem Bereich Ihnen näher bringen. Und vor allem geht es natürlich hiebei um die Finanzierung und Instandhaltung. Das Ausmaß der Güterwege beträgt alleine bei Asphaltstrecken rund 12.500 Kilometer mit Gesamtkosten von 23,750.000 und weiters Schotterstrecken in der Länge von zirka 8.000 km mit einer Summe von zirka 3,520.000. Das ergibt alleine Gesamtkosten für die Instandhaltung pro Jahr von rund 27 Millionen Euro.
Weiters haben wir Gesamtbaukosten von 18,6 Millionen. Und das heißt, dass Gesamtbaukosten inklusive Erhaltung von jährlich 45,8 Millionen Euro notwendig sind. Güterwege erschließen den ländlichen Raum und sind zugleich die Sicherheit und den Garant für den Erhalt unserer ländlichen Bevölkerung, für die Zufahrten zu den Wegen. Und aus diesem Grund kann ich nur dreifach unterstreichen, dass Landesrat Josef Plank dieses Budget auch erhöht hat und damit natürlich den betrieblichen Entwicklungen Tür und Tor auch in Zukunft gesichert hat.
Zum Zweiten, und ich glaube, es ist eine Ergänzung zum ländlichen Raum, darf ich einen Resolutionsantrag der Abgeordneten Ing. Pum, Ing. Gratzer, Hinterholzer, Mag. Heuras und Erber einbringen, wobei es auch hierbei darum geht, die Erschließung des Raumes Waidhofen a.d. Ybbs bis Lunz durch ausgebaute Verkehrsadern zu ermöglichen. Grund, dass man vor allem Pendlern, Schülern sowie Senioren und Gästen in der Region den öffentlichen Verkehr und letztendlich das gesamte Verkehrsangebot ausreichend zur Verfügung stellen kann. Ich darf daher diesen Resolutionsantrag einbringen (liest:)
„Resolutionsantrag
der Abgeordneten Ing. Pum, Ing. Gratzer, Hinterholzer, Mag. Heuras und Erber zur Gruppe 6 des Voranschlages des Landes Niederösterreich für das Jahr 2009, Ltg. 28/V-6-2008, betreffend Verbesserung des öffentlichen Verkehrs im Ybbstal – zwischen Waidhofen/Ybbs und Lunz/See.
Der öffentliche Verkehr im Ybbstal zwischen Waidhofen/Ybbs und Lunz wird heute ausschließlich durch die Ybbstalbahn bedient. Derzeit können Pendler, Schüler, Senioren, sowie Gäste in der Region den öffentlichen Verkehr nur unzureichend in Anspruch nehmen, da das bestehende Angebot nicht ausreicht. Durch den steigenden Ölpreis und die damit verbundene Verteuerung des Straßenverkehrs kommt der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs zunehmend mehr Bedeutung zu.
Es ist daher angebracht, den öffentlichen Verkehr im Ybbstal durch ein entsprechendes Angebot – insbesondere für Pendler, Schüler, Senioren und den touristischen Bereich - zu verbessern.
Die Gefertigten stellen daher den Antrag:
Der Hohe Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung wird aufgefordert, im Sinne der Antragsbegründung rasch Maßnahmen zu setzen, damit es zu einer Verbesserung des öffentlichen Verkehrs im Ybbstal kommt.“
Ich darf bitten, diesem Antrag Ihre Unterstützung zu geben und dafür zu stimmen. Danke! (Beifall bei der ÖVP.)
Dritter Präsident Rosenmaier: Zu einer tatsächlichen Berichtigung meldet sich Herr Abgeordneter Bader.
Abg. Bader (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landeshauptmannstellvertreter! Mitglieder der Landesregierung! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte mich zur Wortmeldung des Kollegen Kernstock mit einer tatsächlichen Berichtigung melden, weil die Aussagen dazu angetan sind, nicht ganz die Realität widerzuspiegeln. Ich möchte im Hinblick auf die Weiterführung der S34 von St. Pölten Richtung Traisen anmerken, dass es 1. einen Gemeinderatsbeschluss der Stadtgemeinde Wilhelmsburg gibt, das ist sogar deine Wohngemeinde, wo klar definiert wurde und, soweit ich informiert bin, auch mit den Stimmen der Grünen festgelegt wurde, dass die Weiterführung östlich von Wilhelmsburg vorbei gehen soll. Das Kreisbachtal querend. Das ist das eine. Daher kann man also nicht sagen, die Gemeinde ist dagegen. Sie hat einen Beschluss gefasst wo die Trasse festgelegt werden soll. Das wurde mit dem Land so vereinbart.
Und zweitens ist auch die Aussage, die Bevölkerung ist dagegen, nicht geeignet die Realität wider zu spiegeln. Es gibt eine Bürgerinitiative, das ist unbestritten. Aber die Bürgerinitiative vertritt nicht die Mehrheit der Bevölkerung. (Beifall bei der ÖVP.)
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