Universität Dortmund
Fakultät Raumplanung
Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-
Ingenieur der Raumplanung
Mobilitätsverhalten von Jugendlichen
Empirische Untersuchung zur Verkehrsmittelwahl und
ihrer Determinanten als Beitrag zur Bindung Jugendlicher
an den ÖPNV in Dortmund
Vorgelegt von: Sven Thorsten Groß
Gutachter:
|
|
|
|
Prof. Dr. rer. nat. Volker Kreibich
|
Dr.-Ing. Oscar Reutter
|
|
|
Universität Dortmund
Fakultät Raumplanung
Fachgebiet Geographische Grundlagen
|
Wuppertal-Institut für
Klima, Umwelt, Energie
|
Dortmund, im April 1998
Vorwort
Ein praxisorientiertes Thema mit Zukunft sollte es sein - so wünschte ich es mir.
Im Vorfeld meiner Diplomarbeit habe ich daher recherchiert, in welchen Bereichen der Raumplanung Untersuchungsbedarf besteht, der Ausgangspunkt meiner Arbeit werden könnte. Durch meine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor und während meines Studiums, war das ganze Studium hindurch die Idee vorhanden, eine Diplomarbeit mit und für Kinder und Jugendliche zu erstellen. Bei der Recherche fiel mir schnell auf, daß eigentlich wenig für und mit Jugendlichen in der Verkehrsplanung gemacht wird. Da ich bewußt nach meinem Vordiplom in Geographie an der Universität Trier nach Dortmund gewechselt bin, um in der Verkehrsplanung arbeiten zu können, hat sich die Verknüpfung beider Anliegen leicht ergeben. Durch vielfältige Gespräche mit Bekannten und Freunden und mehrere Anfragen bei Verkehrsbetrieben, Planungsbüros und der DB AG konkretisierte sich das Themenfeld.
Mehr oder weniger durch Zufall ist der Kontakt zu den Dortmunder Stadtwerken entstanden. Dank an Klaus und Ludger für die Vermittlung. Mit der freundlichen Unterstützung und vielfältigen Informationen durch die Mitarbeiter der Dortmunder Stadtwerke Frau Engelke und Herrn Frittgen wurde die Arbeit und insbesondere der Umfang der empirischen Untersuchung erst möglich.
Ohne die hilfreichen Hinweise und Anregungen durch Prof. Dr. Bernd Eisenstein (FINEIS, Institut für angewandte Marktforschung und innovatives Management mbH) sowie Sebastian Rabe und Jörg Beckmann (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes NRW) wären manche Probleme bei der Konzeptionierung und Auswertung der Befragung schwer lösbar für mich gewesen. Ihnen sei an dieser Stelle gedankt.
Den beiden Gutachtern meiner Arbeit, Herrn Prof. Dr. Volker Kreibich und Herrn Dr. Oscar Reutter, möchte ich für ihre Aufgeschlossenheit gegenüber meinen Interessen bei der Themenwahl sowie ihrer Betreuung danken.
Weiterhin gilt mein Dank an mein Interviewerteam, das mir während der Befragung hilfreich zur Seite stand. Ich hoffe, daß es auch für sie zwei erlebnisreiche Wochen waren. Dank gilt Andrea, Elke, Evelyn, Gaby, Axel, Christian, Heiko, Henrik, Jörg, Markus, Matthias, Rainer, Robert, Stefan und besonders Anne, Britta, Evelin und Ursus, ohne die ich meine Anfangsschwierigkeiten bei der Konkretisierung des Themas sowie die Endredaktion meiner Arbeit sicherlich nicht hätte meistern können. In diesem Zusammenhang sei den Jugendlichen gedankt, die die Zeit für die Interviews hatten und mit viel Spaß bei der Sache waren.
Meiner Familie gilt ein herzliches Dankeschön für die moralische Unterstützung der letzten Monate sowie die Hilfe und den Beistand der letzten Jahre. Meiner Freundin Matilde möchte ich ganz herzlich für die Unterstützung „psychologischer Art“, aber auch der inhaltlichen Mithilfe und dem miterleben vieler Höhen und Tiefen ein ganz herzliches „Tack så mycket“ sagen.
Obwohl es so vielen Leuten für ihre Hilfe zu danken gilt, kann ich versichern und hiermit erklären, daß ich die vorliegende Arbeit selbständig verfaßt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe.
Dortmund, im April 1998 ___________________
(Sven Groß)
Vorbemerkung:
Für allgemeine Personen- und Berufsbezeichnungen wurden in dieser Arbeit aus Gründen der Lesbarkeit die maskulinen Formen verwandt. Die entsprechenden femininen Formulierungen sind fallweise mitzudenken. Die Leserinnen und Leser werden dafür um Verständnis gebeten.
Inhaltsverzeichnis Seite
Inhaltsverzeichnis I
Abbildungsverzeichnis IV
Tabellenverzeichnis V
Abkürzungsverzeichnis VI
1 Einleitung 1
-
Problemstellung und -beschreibung 1
-
Hypothese, Fragestellungen, Zielsetzung und Abgrenzung des
Untersuchungsraumes 5
-
Aufbau der Arbeit 6
2 Jugend 8
-
Jugend und ihre Stellung in der Gesellschaft 8
-
Definitionen und Abgrenzungsversuche von Jugend 10
Jugend als Altersspanne (S.13); Jugend als Bewältigung einer zentralen
Aufgabe (S. 13); Jugend als Abgrenzung von Kindheit und Erwachsenenalter
(S. 14); Übertragung des Konzeptes der Entwicklungsaufgaben und der
Statuspassagen auf die Mobilität von Jugendlichen (S. 17)
3 Verkehrsmittelwahl als Forschungsfeld 19
-
Begriffsabgrenzungen und Modellbedarf 19
-
Entwicklung des Forschungsfeldes Verkehrsmittelwahl 21
-
Aggregierte Modelle 21
-
Disaggregierte verhaltensorientierte Modelle 23
-
Raum-Zeit-Modelle 24
-
Ansätze abgestufter Wahlmöglichkeiten 26
-
Ansätze psychologischer Forschung 28
Umweltpsychologie (S. 29); Motivationsforschung (S. 30); Einstellungs-
forschung (S. 32); Entscheidungstheorien (S. 35)
-
Fazit und Konkretisierung der Ausgangshypothese 37
-
Zusammenfassung 40
Seite
-
Planerische Strategien zur Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl 44
-
Maßnahmenüberblick 44
-
Interventionsstrategien 45
Mobilitätsmanagement (S. 45); Mobilitätserziehung (S. 46);
Öffentlichkeitsarbeit (S. 48); „Learning-by-doing-Strategien“ (S. 50)
-
Angebotsplanung 52
Betriebsformen des Systems Bus (S. 53); Nachfrageschwache Zeiten
und Räumen berücksichtigende Angebote (S. 53); Jugendliche
Mobilitätsbedürfnisse berücksichtigende Angebote (S. 55); Schülerverkehr
(S. 56); Angebote der DB AG (S.57 ); ÖPNV-Fördermaßnahmen (S. 59)
-
Vertiefung und Erweiterung der Hypothesen und Fragestellungen 63
5 Verkehrsmittelwahl von Jugendlichen in Dortmund und
ihre Determinanten 65
-
Datenerhebung 65
Definition der Grundgesamtheit (S. 65); Auswahlverfahren (S. 65); Quantitative
Erhebungstechnik: Standardisiertes Interview (S. 68); Fragebogen-
konstruktion sowie Vorbereitung und Durchführung der Befragung (S. 68);
Auswertung der Befragungsergebnisse (S. 72)
-
Objektive Einflußgrößen der Verkehrsmittelwahl 74
Demographische Einflüsse (S. 74); Lebenssituation sowie soziale und
Ökonomische Lebensbedingungen der Jugendlichen (S. 75); Räumliche, zeitliche
und sächliche Restriktionen (S. 77); Verkehrliche Umwelt (S. 82)
-
Subjektive Einflußgrößen der Verkehrsmittelwahl 87
Informationen über die verkehrliche Umwelt (S. 87); Einstellungen/
Orientierungen (S. 88); Motive (S. 90); Wahrnehmung der verkehrlichen
Umwelt (S. 92); Verkehrssozialisation (S. 95)
Exkurs: Gründe für ein eigenes Auto 96
-
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse 98
-
Verkehrsmittelwahl von Jugendlichen in Dortmund 100
Berufsverkehr (S. 102); Ausbildungsverkehr (S. 103); Einkaufsverkehr (S. 104);
Freizeitverkehr (S. 106); Zusammenhang zwischen objektiven Einflußgrößen
und der Verkehrsmittelwahl (S. 110); Zusammenhang zwischen subjektiven Einflußgrößen und der Verkehrsmittelwahl (S. 115)
-
Diskussion der Ergebnisse 118
Seite
6 Handlungsansätze und Empfehlungen für die Planung 121
-
Grundlagen für die Formulierung von Handlungsansätzen und Empfehlungen 121
-
Erwartungen der befragten Jugendlichen an die Angebotsplanung des
Öffentlichen Verkehrs 121
Von den befragten Jugendlichen genannte Mängel und Verbesserungs-
vorschläge (S. 121); Beförderungs- und Transportangebote (S. 124);
Serviceleistungen (einer Mobilitätszentrale) (S. 128); Freizeiteinrichtungen (S. 133)
-
Allgemeine Handlungsansätze und Empfehlungen 134
Interventionsstrategien (S. 134); Angebotsplanung (S. 136)
-
Stellenwert der Ergebnisse, zusammenfassende Prüfung der Hypothesen sowie
Ausblick 140
Quellenverzeichnis
Literaturverzeichnis 143
Broschüren und Informationsblätter 151
Gesprächsliste 151
Anhang
Anhang I: Fragebogen I
Anhang II: Unterlagen zur Befragung V
Anhang III: Klassifizierung der offenen Fragen VII
Abbildungsverzeichnis Seite
Abbildung 1: Ablauf und Aufbau der Arbeit 7
Abbildung 2: Die „Bevölkerungspyramide“ der BRD im Jahre 1994 9
Abbildung 3: Entwicklungsaufgaben in drei Lebensphasen und Statuspassagen 15
Abbildung 4: 24-stündiger Raum-Zeit-Pfad 25
Abbildung 5: Theorie des geplanten Verhaltens 33
Abbildung 6: Determinanten der Verkehrsmittelwahl 38
Abbildung 7: Anzahl der Personen im Haushalt der befragten Jugendlichen 76
Abbildung 8: Pkw-Verfügbarkeit der über 18jährigen Befragten 80
Abbildung 9: Zeitkartenbesitz der befragten Jugendlichen 81
Abbildung 10: Kenntnis der Angebote für Jugendliche im ÖV durch die Befragten 86
Abbildung 11: Einschätzung der Befragten, was ein Autoführerschein für sie bedeutet 90
Abbildung 12: Wahrnehmung der verkehrsmittelbezogenen Eigenschaften durch die Befragten 92
Abbildung 13: Durchschnittswerte der Verkehrsmittelanteile über alle Wege 102
Abbildung 14: Verkehrsmittelanteile beim Weg zur Arbeit 103
Abbildung 15: Verkehrsmittelanteile beim Weg zur Schule/Berufsschule/Universität 104
Abbildung 16: ÖV-Nutzung bei unterschiedlichen Wegzwecken mit (oben) und ohne (unten) Zeitkartenbesitz 111
Abbildung 17: ÖV-Anteile bei unterschiedlichen Wegezwecken mit (oben) und ohne (unten) Pkw-Verfügbarkeit 112
Abbildung 18: Zusammenhang zwischen Reisegeschwindigkeit und der Verkehrsmittel wahl beim Weg zur Arbeit 115
Abbildung 19: Zusammenhang zwischen Kosten und der Verkehrsmittelwahl beim Weg zu Freunden/Bekannten 116
Abbildung 20: Zusammenhang zwischen Fahrzeugausstattung und der Verkehrsmittel- wahl beim Weg zu Großveranstaltungen 117
Abbildung 21: Mängel des ÖV aus Sicht der befragten Jugendlichen 122
Abbildung 22: Interesse der Befragten an Transport- und Beförderungsangeboten 124
Abbildung 23: Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung eines Fahrzeugs des ÖV 126
Abbildung 24: Interesse der Befragten an Serviceleistungen (einer Mobilitätszentrale) 129
Abbildung 25: Interesse der Befragten an Freizeiteinrichtungen in Bahnhofsgebäuden 133
Tabellenverzeichnis Seite
Tabelle 1: Verkehrsmittelwahl von Jugendlichen und der Bevölkerung im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg 2
Tabelle 2 Zielkategorien bei der Wahl des Verkehrsmittels 31
Tabelle 3: Nutzerrelevante Einzelaspekte. 35
Tabelle 4: Zusammenfassung der Einflußgrößen auf die Verkehrsmittelwahl 41
Tabelle 5: Quotierung der Merkmale 67
Tabelle 6: Untersuchte objektive und subjektive Einflußgrößen 70
Tabelle 7: Anteil der befragten Jugendlichen nach Schulformen (= Bildungsniveau) 74
Tabelle 8: Wohnformen der befragten Jugendlichen 75
Tabelle 9: Einnahmequellen der Jugendlichen (Mehrfachnennungen möglich) 76
Tabelle 10: Führerscheinklassen der Befragten über 15 Jahren (Mehrfachnennungen möglich) 78
Tabelle 11: Fahrzeugbesitz der Jugendlichen (Mehrfachnennungen möglich) 78
Tabelle 12: Das Dortmunder Liniennetz verbindet alle relevanten Ziele nach Alter 84
Tabelle 13: Einstellungen zu den Verkehrsarten 88
Tabelle 14: „Einen Autoführerschein zu haben, bedeutet erwachsen werden (1)/ anerkannt werden (2)“ nach Alter 91
Tabelle 15: „Die Preise im ÖV halte ich für angemessen“ nach Alter 93
Tabelle 16: „Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt man schnell zum Ziel“ nach Alter 94
Tabelle 17: „Mit Bus und Bahn fahren ist cool“ nach Alter 94
Tabelle 18: „Taxidienste der Eltern in der Freizeit, da ÖV keine Alternative“ ist nach Alter 96
Tabelle 19: Gründe für ein eigenes Auto (Mehrfachnennungen möglich) 97
Tabelle 20: Subjektive Einflußgrößen nach Wichtigkeit geordnet 99
Tabelle 21: Personenverkehr nach Verkehrszwecken in Westdeutschland im Jahr 1992 101
Tabelle 22: Verkehrsmittelanteile beim Weg in die Innenstadt nach Alter 105
Tabelle 23: Verkehrsmittelanteile beim Weg zum Einkaufen nach Alter 106
Tabelle 24: Verkehrsmittelanteile in der Freizeit 107
Tabelle 25: Verkehrsmittelanteile beim Weg zu Freunden/Bekannten und zum abend- lichen Freizeittreff nach Alter 109
Tabelle 26: Zusammenhang zwischen der Anzahl der Autos im Haushalt und der Verkehrsmittelwahl 113
Tabelle 27: Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Verkehrsmittelwahl 114
Tabelle 28: Verkehrsmittelnutzung im Vergleich 118
Tabelle 29: Mängel der verkehrsmittelbezogenen Eigenschaften II 122
Tabelle 30: Auswahl der Verbesserungsvorschläge der befragten Jugendlichen 123
Tabelle 31: Interesse an einem für Jugendliche entwickelten Bus/Waggon nach Alter 125
Tabelle 32: Beratung über das Internet nach Alter 130
Tabelle 33: Interesse an der Mitgliedschaft in einem „Club junger Testfahrer“ nach Alter 131
Tabelle 34: Interesse an den Freizeiteinrichtungen nach Alter 133
Dostları ilə paylaş: |